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Rendanten und Schriftführer, getragen. Auf den größeren Gliedern dieser Ketten werden auch die jeweiligen Träger ein» graviert. Den Letzingorden sprach man dem Rendanten der Gilde zu und zwar bekleideten diese Würde die Herren: Ziegeleibesitzer Weist (1893—99) Sparkassendirektor Sende (1899—1913) und Stadtbüroinspektor Meinhardt (seit 1913). Eigenartig mutet uns die Aufschrift des Ordens selbst an: Orden der Heute König Sterb- Uchkrtt Lebenslauf. Dieses hinterließ zum Andenken Theophilus Leßing, Amtmann allda. Hoyerswerda 1748 Die Erklärung aber geben wir uns selbst, wenn wir im Schützenbuch lesen: (l3. September 1748) sanft und selig ent» schlafen. Aus seiner Ehe gingen fünf Söhne und drei Töchter her» vor. Drei Söhne stnd früh gestorben. Die andern Kinder sind: 1. Theophilus 1723-1798. 2. Sophia Rosina, geboren am 10. Januar 1730, heiratete den 21. April 1750 den Königlich Polnischen und Kurfürstlich Sächsischen Kammerkommissionsrat Zahn, gestorben den 2. Feb ruar 1758, wurde in Hoyerswerda „auf dem inwendigen Kirch» Hofe" beerdigt. 3. Friederike, geboren 1731 oder 1732, verheiratet mit dem Königlich Polnischen Surintendant der Salinen zu Bromberg, Jeremias Daniel Willam. 4. Christiane Elisabeth, geboren den 10. Mai 1733, in erster Ehe mit dem Rektor der Stadtschule zu Hoyerswerda und späteren Pastor zu Colmen und Iäschwitz, Andreas Mehlisch, verheiratet, nach dessen Tode in zweiter Ehe mit dem Akzis» Inspektor Friedrich Wilhelm Schulze, gestorben den 4. Oktober 1798, kinderlos. 5. Johann Gotthold 1741-1815. In kurzem haben wir das Stadtinnere, den Marktplatz, er» reicht. Groß ist die Veränderung seit den Tagen, da die Familie Leßing im Städtlein wohnte. Statt der mutig trabenden Gäule vor der romantischen Postkutsche rattern die Kraftpostwagcn starkmolorig vorüber. Einst wurden beim Geplätscher des Röhr» trogs die Neuigkeiten des Städtchens, der engsten Heimat be sprochen. Jetzt sind die Antennen über den Marktplatz und von Dach zu Dach gespannt, und die Bürger lauschen dem Ge flüster des Weltalls. Das gegenwärtige Geschlecht mit der Ver gangenheit zu verbinden, heißt: Dem Getriebe der Tage einen Ruhepunkt zu geben und im kleineren heimatlichen Gebiet Wechsel und Fortschritt des Geschehens mit Erklärung und Verständnis zu erfüllen! Georg Werchan. Durch Küche u.Kellec weit und breit bekannt önstev Gaal devSveolausty. I Beste Lage am Markt L Auto-Garage Benzin-Glstation Besitzer E. Mierisch Dorf rn der Heide Liek in die Heide eingebettet, Lrsu kingeleknt am Hügelrand, Mit Wald und Wiesen eng verkettet, Vom Himmel licbtblau überspannt, Hell leucbtend mit getüncbten Hütten, Sreundlicb aucb nocb in sslrmulei, Mit blanken §enstern, morscben Sckütten, Lin Stück weltferner Träumerei, So rukt das Dort in sick versunken. O köftlicke Seborgenkeit! Sin (Zrillcken nur, das liebestrunken In diesem Frieden sckrillt und scbreit. Und ick, ganz liebend kingegeben vsm Vlumengold und Sommerwind, Smpkinde, datz im tiefsten Leben Wir alle uns Lesckwistsr sind, In eines guten Lottes Hände Wie Kinder kröklick eingesckmiegt, Wind, Blumen, Lrillcken, ick, Lelände Und vorf, das so in Sonne liegt. Mar Selbig. Schicksale und Wandlungen eines Gemeinde-Siegels Bon Oberlehrer R. Schwarz »Markersdorf eit Anfang des Jahres 1925 führt die Gemeinde Markersdorf ein neues Gemeinde-Siegel. Es zeigt in seiner Mitte einen Reiher, der einen Ring im Schnabel hält, und hat die Umschrift: „GemeindeMarkersdorf / Amtsh.Zittau /1925." Gar mancher, der dieses Siegelbild unter den Bekannt machungen der Gemeindebehörde sieht, fragt sich: „Wie kommt denn Markersdorf zu diesem Siegel?" Hier die Antwort: Als nach dem Ableben des früheren Ortsrichters Herr Oswald Härtelt dieses Amt übernommen hatte, sand er bei Durchsicht der alten Schöppenlade auf dem Boden derselben unter jahrhundertalten Schriften einen alten Stempel, dessen Abdruck einen storchähnlichen Vogel zeigte mit einem runden Fleck unter dem Schnabel, und der die Aufschrift hatte: Da sich der Abdruck des Stempels auch auf mehreren alten Urkunden bis zum Fahre 1806 vor fand, war man sich dessen gewiß, daß dies das alte Gemeinde siegel sei. Auf Vorschlag des Herrn Bürgermeisters Schmidt beschlossen die Gemeinde-Verordneten, das Siegel mit dem Sinnbild wieder einzuführen. Ein Abdruck davon wurde an das Sächsische tzauptstaatsarchiv nach Dresden geschickt mit der Bitte um Deutung des Siegelbildes. Bon dort kam folgende Antwort: Die Absicht der Gemeinde, ihr altes Siegelbild wieder anzunehmen, ist durchaus zu billigen. Den Sinn eines Siegel bildes oder Wappens anzugeben, ist meist unmöglich: die Bilder oder Figuren sind beliebig in früherer Zeit ange nommen worden als unterscheidendes Sinnbild, aber nie mand, wenn es sich nicht gerade um ein sogenanntes reden des Sinnbild handelte (z. B. Krottendorf eine Kröte, Elster eine Elster, Eibenberg eine Eibe), vermag zu bestimmen, warum z. B. Brandenburg einen roten Adler, Preußen einen schwarzen Adler, Braunschweig ein springendes Roß, Baden einen Schrägbalken usw. führen; und das gleiche gilt für