«nferLesfing-Haus Den« derzeitigen Herr« Besitzer gewidmet 02^ r gehört zu den be. «all^vörzugtenSpazier- gangen unserer <Nsr Bürgerschaft: Der Spazierweg rund um die Stadt.Doppelt beschauliches Genießen vereinigt er mit den wechselnd schönen Blik« Ken auf die Stadt und ihre Gebäude wie auch mit den weiteren Ausblicken in die flur- und waldreiche Um gebung. Von der „Langen Bank" schauen wir sinnend den stetig rinnenden Was- fern des vielfach gewunde nen, von Wiesengrün und BuschwerkumsäumtenFlus- ses nach und den Blick auf den Turm unserer Stadt- Kirche richtend, erfreut uns sein Spiegelbild im Elster fluß, eingerahmt von alten Weidenbüschen. Und haben wir die Siedlung im Westen umschritten, so bietet sich uns ein schönes Stadtbild dar: Im Vordergründe die rot- bedachten,neuen Siedlungs bauten. dahinter die vom Wetter gebräunten Häuser- dächcr der inneren, älteren Stadt und krönend darüber die Zinne des Kirchturms. Entgegengesetzt gewährt sich dem Äuge ein Blick in die Moderne: Vereinigt zu zweien und dreien schicken mächtige Schlote nun fast ein Jahrzehnt ihre Rauch wolken in den Äther: vom modernsten Braunkohlen ¬ werk der Ilse-Bergbau. A.-G. „Grube Erika" und vom imposanten „Lautawerk". Die vorübersührende Kraststromleitung mit ihren hohen Masten und weit aushängenden, starken Drähten lenkt unsere Gedanken hin bis zur Reichshauptstadt und andrerseits hinein ins säch- fische Nachbarland. Wollen wir einen andern, viel in sich fas- senden Gesamtblick auf unsere Stadt genießen, so wenden wir uns nach dem Süden. Da schaut das Auge zur Linken die sich reckenden Essen unserer Eisenbahnwerkstätten und Glas- Hütten, wieder sich aneinanderreihende Häuser, beschirmt vom „Hüter der Stadt", im Vordergründe das Bauwerk der katho lischen Kirche und abschließend die ehemalige Trutzseste der Elsterniederung und des Städtleins, unser Schloß. Gern ver weilend bei diesem Anblick, den der Schattenriß auf der Oster- ausstellung der „Gesellschaft für Heimatkunde" ebenfalls zur Darstellung brachte, versäumen wir nicht, hinüber nach der Hügel- und Bergkette zu schauen, die sich im Süden wie ein Schutzwall für unsere Lausitz erhebt und geeignete schöne Wander- ziele für uns birgt. Und wenn wir aus dem „Weidendamm" der Elster entlang am Park des Landratamtes vorübergeschritten sind, mündet unser Weg in eine von stattlichen Linden be- schaltete Straße ein. Bald befinden wir uns auf dem althisto rischen Boden des „Burglehns". Rechts der Straße erhebt sich das Gebäude der ehemaligen „Leißnig'schen Gerberei", zur Linken fesselt den Blick wiederum die Stadtkirche. Dem aufmerksamen Beschauer wird das nächste größere Ge bäude wohl kaum entgehen, das mit seinem verhältnismäßig hohen, spitzen Dache und mit der Jahreszahl über dem Ein gänge Beachtung verdient und auf diesen Zeilen gewürdigt werden soll. Zweiundeinviertel Jahrhundert liegen bis zur Zeit der Er- bauung zurück. Unsere alte Chronik weiß auch darüber zu be- richten: „Solches ist im Jahre 1702 von dem Hochwohlgeborenen Herrn, Herrn Wolf Dietrich von Beuchlingen, Seiner König, lichen Majestät in Polen und Chursiirstlichen Durchlauchtig, keit zu Täcksen Hochbestallten Ober-Kanzler und Wirklichen Geheimen Rate, gleich einem Winkelmaß erbauet worden. In dem untersten Stock gegen Abend ist die Amt- und Rent- stube, in dem obersten Stockwerke wohnet der Amtmann." Wenn im nächsten Jahre unsere Hochlöbliche Echützengilde das Jubiläum 225 jährigen Bestehens feierlich begehen wird, kann dies Haus als Jubilar im gleichen Sinne gelten. Und noch aus einem anderen Grunde möge dies Haus in der Ge schichte unserer Gilde Erwähnung finden. Wohnte doch hier- selbst der Amtmann Theophilus Leßtng. Noch heute lesen wir im „Hoyerswerdaer Schuetzenbuch von Anno 1703", daß er am 24. Mai 1748 der Gilde beigetreten