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Lusatia-Weg Veränderung durch Eibau vom Verband Lusaiia markierte I^I^-Weg ist von der ) „Sorgeschenke" am Oderwitzer Spitzberg bis an die Orts- grenze Walddorfs vom Humboldtoerein Eibau zu mar kieren. Vom Spitzberg kommend ging er sonst an der linken Dorfseite (Bahnhof) entlang und überquerte kurz vor Walddorf die Dorf- oder Staatsstraße. Nachdem das Grundstück der Brauerei Eibau umzäunt wurde und der Durchgangsweg da selbst wegfiel, sahen wir uns genötigt, den Weg, um nicht einen zu großen Haken nach Neueibau zu machen, an der rechten Dorfseite entlang zu führen. Von der Sorgeschenke aus (Weste von Karraseck) geht er wie früher an den Bleichteichen vorbei durch die Bahnlinie Eibau-Oderwitz und nimmt dann die Richtung nach der Eibauer Kirche. In diesem Teile, der durch freies Feld führt, war ein Anbringen von ^-Zeichen nicht möglich. Nachdem im Feld eine kleine Anhöhe, das sogenannte „Katzenbergel", erreicht ist, verläßt man den Richtungspunkt Kirche und überquert einen breiten Bauerweg, welcher nach dem links draußen liegenden Gaswerk führt, und kommt die kleine Anhöhe herab auf Wiesenwege hart hinter zwei Bauernwirtschaften nach rechts zur Dorfstraße. Ist dieselbe erreicht, wird sie sogleich überquert, und an einem Gartenzaun eines zweistöckigen Hauses weist das l^-Zeichen einen Bauerweg hinauf und erreicht kurz darauf bei dem ersten Bauergute links den Weg, der immer an der rechten Dorfseite entlang (Beckenberg—Obere Schule) nach Walddorf führt und dort die ^-Markierung des Wald- dorfer Humboldtvereins: Lange Gasse -Waldrand—Spreequelle mit Ehrenmal—Kottmarturm trifft. Der Wanderer, der, vom Kottmar—Walddorf kommend, den H-Weg benützt, achtet darauf, daß die Dorfstraße immer rechts bleibt bis unterhalb der Kirche und des Beckenberges. Dieser ist vom L.L.-Weg aus in 5 Minuten zu erreichen. M. Ebert. tzeimatschutz-Nachrichten — Die Trollblume. Während die Wiesen der Ebene und des Hügellandes mehr und mehr an Blumenreichtum verlieren, zeitigen die Grasflächen des Berglandes neben den eigentlichen Futterpflanzen noch eine große Zahl von Gewächsen, die ihnen einen ganz eigenartigen Charakter geben. Es find dies die Bergkräuter und Bergblumen. Einige von diesen machen das Heu hart, aber die meisten tragen dazu bei, dem Bergheu den so kräftigen Duft zu geben, der es vor dem Talheu auszeichnet. Daneben geben diese Kräuter zumeist den Wiesen die Farbenpracht, die im Frühsommer immer wieder so viele ins Gebirge zieht. Am bekanntesten dürfte wohl das Gelb der Trollblume (VroIIiu8 europueus) sein, dieser großen tzahnenfußart, die jetzt wieder beginnt, ihre kugelig geschlossenen Blüten zu zeigen. Manche Wiesen gleichen in der Blütezeit einem einzigen gelben Meere, so dicht steht diese Charakterpflanze unserer Bergwicsen. Es mag bei dieser Häufigkeit merkwürdig anmuten, daß diese Pflanze mit zu den 18 in Sachsen geschützten Arten zählt. Aber neben Berg. Wohlverleih (Arnika) ist sie allein als häufige Pflanze unter Schutz gestellt worden, und zwar nicht, um die einzelne Pflanze zu schützen, sondern um einer Gegend den ursprünglichen Charakter zu erhalten, den sie verlieren wird, wenn eine in ihr häufige Pflanze so reduziert wird, daß diese nur noch als Einzelerscheinung auftritt. Also nicht eigentlich Pflanzen- schütz wird hier getrieben, sondern eher Landschaftsschutz. In einigen Gebieten Sachsens war es bereits so weit gekommen, daß die Trollblume trotz ursprünglicher Häufigkeit als aus- gerottet zu gelten hatte. In unvernünftigster Weise war in die reichen Bestände eingegriffen worden. In nervöser Hab gier suchte jeder so viel wie nur irgend möglich zu erraffen. Geradezu ungeheuerliche Beispiele sind in dieser Beziehung bekannt geworden. Neben den Spaziergängern waren es die Blumenhändler, die in gewissenloser Geldgier tragkorbweise von den Wiesen das Gold wegschleppten. Dem ist nun ein Ende gemacht. Überall regt sich's. Überall macht sich die Gegenwirkung bemerkbar gegen eine Zeit, die ihre ideellen Werte kampflos rauben ließ. Seit 3 Jahren wird der Pflanzen schutz bewußt durchgeführt, seit nunmehr 4 Jahren besteht die Schutzocrordnung. Immer größer ist in der verhältnismäßig kurzen Zeit die Schutzgemeinde geworden. Freiwillige Helfer stellen sich in wachsender Zahl zur Verfügung, und sie wissen, worum es geht. Nicht eine idealistische Schwärmerei oder ein daraus geborener Egoismus treiben sie zu ihrem Tun. Sie tragen unbewußt ein Gefühl der Verantwortung in sich, daß sie dem deutschen Volke einen seiner Grundzüge erhalten helfen müssen, den inneren Zusammenhang mit der Natur. — Die ersten Orchideen. Langsam und vorsichtig wagen sich die ersten Orchisarten heraus. Die Kuckucksorchis oder das Kuckucksknabenkraut erscheint zuerst (Orckis mss- culus). Seine Blätter sitzen in der Hauptsache unten am Stengel und erscheinen den Tulpenblättern etwas ähnlich. In einer dichten Ähre sitzen die purpurnen Blüten in den Achseln von purpurvioletten, häutigen, spitzen Deckblättern. Der Frucht- knoten erscheint stark gedreht. Als Anhängsel an den Blüten fällt ein länglicher sackartiger Sporn auf, der schief nach unten zeigt. Die schöne Pflanze ist durch ganz Sachsen verstreut, ohne aber so gemein aufzutreten wie andere Wiesenblumen (Glocken- und Butterblume, Margerite). Auf Wiesen und an Abhängen erhebt sie sich bis über m. Höhe. In den höheren Lagen sind ihre spitzlichen Trauben noch geschloffen, aber noch ein warmer Regen, und dann beginnt wieder die Pracht der Orchiswiesen. Wie alle Orchideen steht die Kuckucksorche unter Schutz und darf nicht gepflückt oder sonst irgendwie beschädigt werden. Es sei dies zur Warnung allen denen gesagt, die immer noch glauben, sich rücksichtslos über bestehende Bestimmungen, die zum Wohle der Allgemeinheit erlassen worden sind, Hinweg setzen zu können. Der große Teil der Sonntagswanderer besteht aus Leuten, die an irgend eine Bereinigung angeschlossen sind, und diese treten durchweg für die Durchführung des Pflanzenschutzes ein. Es ist schließlich nicht gerade angenehm, unterwegs Ermahnungen oder Vorhalte einstecken zu müssen, und um die werden jetzt Straußhamster immer weniger herum kommen. Reichenbach OL., 19. Mai. Die Vereinigung für Hei matkunde Reichenbach OL. und Umgebung hat durch den plötzlichen Tod des Herrn Fabrikbesitzers Max Hänsch einen großen Wohltäter verloren. Er hat sich um den Verein große Verdienste erworben und hatte für die Ideale des Heimat gedankens stets ein großes Interesse. Als bei der Schaffung des Heimatmuseums an ihn von Seiten des Vorstandes heran getreten worden war, fand er sich sofort bereit, hier helfend mitzuwirken. Durch Schenkung der eisernen Gitter an den Fenstern beim Museum und sonstige Stiftungen hat er sich im Verein ein dauerndes Andenken bewahrt. Der Name Max Hänsch wird in der Geschichte des Vereins, insbesondere bei der Erstehung des Heimatmuseums, in goldenen Lettern zu finden sein. Daß er stets ein offenes Herz für alle hatte, die an ihn herantraten, beweisen auch die vielen Wohltaten, die er in aller Stille verteilte, insbesondere an die alten und bedürftigen Notleidenden. Es war ihm eine besondere Freude, wenn er zu Weihnachten unter dem Kerzenglanze des Weih nachtsbaumes alte bedürftige Leute im Saale des Sützcnhauses festlich bewirten und obendrein einem jeden Einzelnen noch ein kleines Weihnachtsgeschenk, sei es in Naturalien oder in Bekleidungsgegenständen, verteilen konnte. Dankbaren Herzens standen in diesen Tagen viele, viele an seiner Totenbahre, und das zahlreiche Grabegeleit aus allen Schichten der hiesigen Bevölkerung bewies, daß sie einen guten Mann begraben haben, den Angehörigen aber, denen er unersetzlich ist, war er mehr.