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L Gesck)iek)ke, ^unstLikepaku^ Drucft u.Verlag.Alwin Mar^ Suülaufrtzen Zstachriäften.ReichenalHSa. -Bkaikepfül^ ^)elmaikunöe Scstoistleitung und Geschäftsstelle in Neichenau.Sa. I^ennspneehei-Nr.ris Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Gbsrlausitz-Dautzsn, der Mittslstslls für Hsimatforschung im Mark graftum Gbeclausitz f Bautzen. Stisberstrahs 36), des Vereins für Hsimatforschung zu Erostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lusatia", südlaufitzsr Natur- und Gsbirgsvereine. Hauptschriftleitung, sowie für Geschichte, Vorgeschichte, Volkskunde, Sagen und Aberglauben D r. ffr ; el, Bautzen, Stisbeestratzs 36 für Naturwissenschaften Dr. Hsinke, Zittau, Komturstratzs 5. Manuskripten ist Nachporto bsizufugen, da sonst ein Anspruch auf NückssndU! z cht besteht. Anbscschtigter Nachdruck aus der „Tberlausitzsr Hsimatzsitung" wird stcafrsa, . ) verfolgt. Postscheckkonto: Leipzig 2lr. 27534. Bankverbindung: Gewerbebank und Girokasjs Neichsnau Nr. 16. Allgemeine Deutsche Lredit-Anstalt, Zweigstelle Neichsnau, Sa. Ar. 24 l Sonntag, 29. November (Noblung) 192S ö. Zahrgang vcirsaiac» c-k5kLi.isc derVerainsmitglieder Sonntag, 3.Fanuar 1926, nachm. 3 Ahr, im Gerrchtskretscham zu Eibau Musik, ernste und heitere Vorträge Der Vorstand. Dr. Weder, Vors. Der Turm der evangelischen Kirche zu Hoyerswerda Georg Werchan würdig-stattliches Denkmal mittelalterlich- gotischer Baukunst birgt unsere Heimatstadt in ihrer M^t e! Jahrhunderte der Weltgeschichte sind dahingeflossen, seitdem die Altvorderen durch die Erbauung der Kirche ihrem Himmelssehnen sichtbaren Ausdruck verliehen. Und ob auch Naturgewalten andere Werke menschbcher Kunst vergehen ließen, das hehre Gotteshaus grüßen wir als Zeugen ältester Ver gangenheit. Unerschüttert ruht sein mächtiges Stern gewölbe auf den starken Pfeilern. Unerreicht triumphiert die äußeiste Zinne hoch über unfern Häuptern. Ein kunstvolles Erbe auch, der mächtig aufstrebende Turm, den die Väter 1850 und 1851 erbauten. Als beherrschendes Wahrzeichen wird er immer die Blicke auf sich lenken — ob die Fremden auf dem Schienen wege vorübereilen, ob Freunde deutscher Heimat unsere weite Heide durchwandern und aus dem Waldesdom heraustretend das Stadtbild schauen oder die Bewohner nach vollbrachten Tagewerken von ihren Arbeitsstätten und den Felsern dem sriedespendenden Heime zueilen! Fassen wir die Wirkung des Kirchturmes auf das Straßenbild ins Auge, so erkennen wir die Absicht mittel alterlicher Bauweise und Anlage. „Wie im Heim be grenzte Möglichkeit dem räumlichen Behagen dient, so macht erst das Raumgefühl Straßen und Plätze zu schönen geschlossenen Bildern. In einer endlos langen und gleich mäßig geraden Straße zielen alle wagerechten Linien, die unsrer Blickrichtung parallel sind — Kanten, Ge simse — perspektivisch auf einen fernen Punkt am Hori zont. Dann muß dort auch ein Ziel sein, meint das Auge. Es müht sich, dort hinten etwas zu erkennen. Aber nein. Dort hinten ist nichts. Die Ferne ist hohl, das Aus blicken bleibt unbelohnt, das Auge wird ermüdet. Wie anders aber, wenn die fliehende Perspektive durch einen angenehmen Abschluß aufgefangen wird: sofort erscheint der Weg kurzweilig." Diese Feststellung trifft auch für unsere Betrachtung zu. Ob der Bewohner vom Alten Friedhof her nach dem Stadtinnern schreitet oder vom Markt in die Kirchstraße einbiegt: das Turmgebäude bietet dem Auge einen Blickpunkt und schafft dem Straßen zuge einen gewissen einheitlichen Charakter. Freilich erhabener wirkte der Turm, überragend er hob er sich über die menschlichen Heimstätten, als sie noch bescheiden und höchstens ein Stockwerk hoch gebaut waren. Und gar erst sein Vorgänger! Wie beherrschte er die damalige Ortsanlage! Ein historisches Tagebuch aus dem Jahre 1776 zeigt, wie schmuck sich einige Zinnen im Gesamtbild Hoyerswerdas über den schlichten Häuschen ausnehmen: die des Kirchturms, des Schloßtürmchens und der Begräbniskirche.