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Vberlaufiher HejmaizeiiuM W8 Är. IS meente: „Voater, Voater!" Dar hob nu ganz plötzlich senn Kopp aus'm Klie, daß dsas bissl Grienfutter ock su römflug. „Voüter, is Dir schlaicht gworn?" Unerdassn woarn o die annern beedn no roagekomm. Woas die zo dan Berunglücktn soit», woar am Waigrand ne zo verschtiehn. Dar Knaicht aus 'm Kratschn aber feixte schon ane ganze Weile ganz nieder- trächt'g. Ar mocht wühl dan ganzen Sachverhalt a bissl oahnen. Glöckner-Gustav wiärsch, meente ar, dar hott do driem ane kleine Wirtschaft, an Goartn, wie se's hier heeßn dätn. Tags iber ging ar a de Echtoadt a de Fabrök, und hent — zum Simmbd — hoat's Luhn gesetzt. Während dar Knaicht doas derzahlte, wullle dar grüße Sühn die Klieroawer heemfoahrn. Do koam ar aber be senn Voatr schlaicht oa: „Ich foahr menn Klie falber heem." Und mit an Ruck woar dar „Verunglückte" ofsn Veen, lenkt die Roawer im und fuhr off sei Hoisl zu. Dar Acker mußt wühl raicht pucklig sein, denn die Roawer ging immer rüber und nüber. Su koam se immer näher zo dan Kratschnloitn. Off emol fing doas Weibsn og ze schimpfn und fuchtelte mit'n Händn ihren Gustav oa. Viel kunnt mer am Feldrain ne verschtiehn. Aber jetzt woarsch ganz deutlich zo hiern: „Du aales, gottvergassnes Schwein, schämst D'ch denn gor nö a bösst, su am hellerlichten Tage...." Ar hotte mittlerweile o die am Feldraine schtiehn gsahn. Senne Frau und senne Kinner warn ihm dos wühl vurhin gsoit hoan, als se su mit'n wischpern toaten. Do mocht ar s'ch nu a wing schamn. Und nu soit ar zo dan Sommerfrischlern, be dan dar Knaicht und 's Kratschnliesl no standen: Ar hätt do driebn dan Rehbock gsahn, waign dann immer der Dokter oas der Stoadt öffn Oastand ging, und weil ar'n ne verscheechn wollt (doas heeßt: dan Rehbock!), su wiär a abn hiegekniel und hätt s'ch hinnern Klie verschteckt. Die Lauseviecher, die Mückn, hätten ihn immer gekrabbelt und do hätt ar immer mit'n Ärmeln g'zockt, und weil's su heeß gwast wiär, wiär ar eigschlofn. (Daß die Hitze a dan kihln Oobd ock be ihm an Koppe woar, hotte ar aber ne gsoit!) Aber jetz ttäln fröstln, und do wollt ar sahn, doaß ar heeme kiäm. Derweile könnt s'ch senne Ale a bößl verschnaufen. Nu fing se wieder oa zo sckwabbern: „Nu du dreimol oalbernes Wasen, ales Lügenmaul, ich war Dir's schon oastreichn, Du aler Söfflch, komm ock komm!" Woas se derheem no zon gsoit hott, konntn freilich die Kratschnloit ne mich hiern. Der Knaicht aus'm Kratschn aber goab an klenn Usschluß, woas se alles no gsoit hoabn konnte. Glöckner Gustav ging die annern Oabde aber irscht dann an Klie, wenn se an Kratschn oll den Oabdassn soaßn! Lesefrüchte und Bausteine Muskau. Beim Bau einer Waldbahn wurden zwischen Gablenz und Krauschwitz Urnenfunde gemacht. Der zu- ständige Vertrauensmann für vorgeschichtliche Altertümer wurde benachrichtigt. Oberneukirch. Bei Besichtigung des hiesigen Schulmuseums konnte seslgestellt werden, daß außer einer großen Zahl Gefäße von Klein-Saubernitz, noch ein Eteinzeitgefäß von Caminau, slavische Knochenwerkzeuge aus der Dresdener Gegend, ein Feuersteinbeil von Oberneukirch, zahlreiche Bronzen aus der jüngere» Lausitzer Zeit vorhanden sind. Die Sammlung ist sehenswert, leider aber ist ihr Bestand bedroht, da der Raum, in dem sie untergebracht ist, zu anderen Zwecken benutzt werden soll. Wir wollen hoffen, daß eine so große Gemeinde wie Ober neukirch eine derartige Kurzsichtigkeit nicht begeht und die Sammlung bestehen läßt, die außer diesen vorgeschichtlichen Funde» noch zahlreiche wertvolle kulturgeschichtliche wie volks kundliche Gegenstände birgt. Dr. Frenz el. Penig. Unterirdische Gänge wurden hier schon mehrfach aufgedeckt. Dieser Tage sind unter der auf Felsen stehenden Gekape-Eisengießerei wieder weitere solcher Gänge ermittelt worden. Die Gänge führen in der Hauptsache nach dem Psaffenbusch, wo früher ein Kloster gestanden haben soll. Bautzen. Der Reichenturm wird gegenwärtig ein gerüstet, damit an dem an der Seite nach dem Kornmarkte befindlichen Denkmal Kaiser Rudolfs II. notwendige Arbeiten vorgenommen werden können. Es handelt sich darum, den Ölsärbenanstrich, mit welchem das Denkmal vor vielen Jahren versehen wurde, abzubeizen, um den Sandstein freizulegen und so vor der Verwitterung mehr zu bewahren, als das unter dem Ölanstrich möglich ist. Diese Arbeit, die sehr sorgsam und mit Vorsicht auszuführen ist, wurde dem Bildhauer Petschke über tragen. Auch am Coroinus-Denkmal an der Ortenburg läßt der Staat gegenwärtig unter der Aufsicht des Landesantts für Kunstdenkmalpflege Erneuerungsarbeiten ähnlicher Art aus- führen, wie sie zurzeit am Zwinger in Dresden vorgenommen werden. Unter der Leitung des Dresdener Bildhauers Prof. Wrba gehen diese Arbeiten vor sich. (Kamenzer Tgbl.) Görlitz. Eine unheimliche Hamsterplage ist in diesem Jahre auf den Feldern in Holtendorf und Umgegend zu beobachten. Ein Landwirt konnte aus einer Anhöhe bis jetzt dreißig Alte und über hundert Junge ausgraben. Neschwitz bei Bautzen. Eine Seltenheit von einem Storchenpaar hat Herr Thräne im benachbarten Krinitz aufzuweisen. Es ist dieses Jahr das erste Mal gewesen, daß fünf Junge ausgebrütet worden sind. Herr Thräne vermutet, daß ein anderer Storch das fünfte Li ins Nest gelegt hat und dieses dann mit ausgebrütet worden ist. Somit haben die alten Störche mit der Ernährung sehr viel Arbeit gehabt, wenn man bedenkt, daß ein Storch am Tage 40-50 Frösche oder anderes Ungeziefer oder Fische braucht, ehe er satt wird. Der Storch fängt auch mit Vorliebe j»nge Hasen. Es ist interessant zu sehen, wie die jungen Störche die Hasen hinunterwürgen. Herr Thräne ist sehr erfreut über sein Storchennest. — Der bekannte Ornitho loge Herr Rektor Kramer hat die diesjährigen Beobachtungen der im Kreise Rothenburg brütenden Störche zusammengestcllt, die das interessante Ergebnis zeitigten, daß in diesem Jahre 13 Iungstörche mehr erbrütet wurden, wie im Jahre 1924. Es wurden ausgebrütet in Särichen 4 (1924: 3), in Spree 4 (2), in Hähnichen 4 (0), in Quolsdorf 4 (3), in Baarsdorf 4 (4), in Sproitz 1 (0), in Reichwalde 4 (»), in Klitten 4 (3), ins gesamt 28 (15). — Auch sein sonstiger Bericht über Slorchen- beobachtungen ist interessant und für Bogelliebhaber von blei bendem Wert. (Sächs. Postillon.) Können von cien Verstsnclsvereinen rum Preise von 75 ps. steroZen vverclen (niciii unter 10 5tück) clurcii Or. ^Vetter / Zittau, Ooetstestr. 14 Mutter Bär aus dem Töpfer 70 Zahre alt Wie wir nachträglich erfahren haben, vollendete die Wirtin des Bergrestaurants auf dem Töpfer, Frau Pauline verw. Bär, am 21. August ihr 70. Lebensjahr. Allen Besuchern des Töpfers dürfte Mutter Bär eine liebe alte Bekannte sein, die es in den 50 Jahren, während der sie sich nun in dieser freundlichen, kürzlich erst sehr vergrößerten Gaststätte befindet, verstanden hat, sich die Gunst der Besucher des Berges zu verschaffen und zu erhalten. Im Jahre 1921 wurde ihr der treue Lebens gefährte, der biedere Vater Bär, durch den Tod entrissen. Auch wir wünschen der betagten, aber noch rüstigen Wirtin auf einem der schönsten Berge unseres Lausitzer Gebirges noch viele Jahre voll Gesundheit und Zufriedenheit. Ihr Schwiegersohn, Herr Renker, leitet jetzt mit Umsicht und Erfolg die Bewirtschaftung der so gern ausgesuchten Gaststätte.