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BloüeT für L?elmaikunöe, D Gefcf>iok)ie, ^Ku nffLikeratu^ ^vcsti-istleitung uriö Geschäftsstelle in Reichenau,Sa. AennspeecherNr.riA Dnuch uDei-log.Alwin Mar^ (Inst. Otto Mar^) Südlauftizei' Nachrichien, Reichenau, Sa. Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Gbsrlausitz-Dautzsn, der Miktelstslle für Hsimatforschung im Mark graftum Gbsrlausitz (Bautzen, Stiebsrstraßs 3ö), des Vereins für Hsimatforschung zu Crostau, Kirschau und Schirgiswalde, dec Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda. Hauptschristlsitung, sowie für Geschichte, Vorgeschichte, Volkskunde, Sagen und Aberglauben Dr. Frenzel, Bautzen, Stisbsrjtraße 3S; für Naturwissenschaften Dr. Heinke, Zittau, Komturstrabe 5; für Kunstgeschichte und Kunstgswerbs Dr. Reinhard Müller, Zittau, Stadtmussum, Klostergajjs 1. Manuskripten ist Rückporto beizufügen, da sonst ein Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. Unberechtigter Nachdruck aus der „Gberlausitzsr Heimatzeitung« wird strafrechtlich verfolgt. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gswerbsbank und Girokasjs Reichenau Nr. IS. Allgemeine Deutsche Lrsdit-Anstalt, Zweigstelle Reichenau, Sa. Nr. IS Sonntag, 20. September (Scheiding) 1925 6. Jahrgang Äoter Herbst Astern, Astern, Georginen, Chrysanthemen purpurrot, Hecbstessonne, letzte Strahlen, letztes Glühen vor dem Tod, Heißes Glühen, heißes Blühen, heißes Leben vor dem Tod, Letzte Astern, Georginen, Chrysanthemen blutendrot. Heißer schlägt das Her; vorm Tode, heißer ist dis letzte Glut, Eh' im Frost die Farben bleichen, sh' erstarrt das rote Blut. LH' im Frost die Farben bleichen, eh' erlischt die heiße Glut, Dlühn im Garten Georginen, Chrysanthemen, rot wie Blut. Heißes Herze, wilder Knabe, wilder Wein, jo blutendrot, Wildes Sehnen und Begehren, wilde, heiße Lisbssnot. Rot das Weinlaub um den Garten, und ihr Kleid so blutendrot, Astern» Astern, Georginen, Chrysanthemen purpurrot. Rot ihr Haar, und rot dis Wangen, rote Lippen - purpurrot, Und im Arme Chrysanthemen, Astern, Astern purpurrot Dunkelrot versank die Sonne, dunkel stand das Abendrot. Ach, wie brannten seine Küss«! ach, so heiß und wild und rotl Ach, wie brannten seins Küsse! ach, jo heiß und wild und rotl Ach, wie blichen ihre Wangen l Sterbenswehs, bittre Not! Weißer Schnee und weiße Linnen -. fort das letzte blasse Rot. Kalt und grausam, weich und gütig und barmherzig ist der Tod. Wieder blühen Georginen, Chrysanthemen purpurrot, Wieder sinkt die Herbstesjonns, wieder glüht das Abendrot, Doch der Garten liegt verödet; dort sind alle Blumen tot, Nur auf jenem kleinen Hügel leuchten Astern purpurrot. Gustav Wolf-Weifa. Bom Ausgedinge in unserer Heimat Dr. Curt Müller-Löbau s ist bei allen deutschen Stämmen uralte Bauern- sttte, daß der Bauernhof vom Bauer an den «Lr! > erbberechtigten ältesten Sohn oder einen jüngeren Sohn übergeben wird, wenn dieser heiratet, und daß sich der Bauer selbst aufs Altenteil zurückzieht, d. h., daß die Bauerneltern entweder im besonderen Häuschen oder in eigener Stube ihren Lebensabend verbringen. Sie scheiden damit nicht völlig aus dem bäuerlichen Wirtschafts betrieb aus, sondern können sich nach eigenem oder auch dem Wunsche der Jungen mitbetätigen, sind aber sonst unabhängig. Ja, der Bauer war zu allen Zeiten bemüht, sich auch im Alter, wenn er in der Ausnahme (so in Steiermark), im Auszuge oder im Ausgedinge lebte, sich seine wirtschaftliche Selbständigkeit möglichst zu sichern, und das geschah meist, und so auch bei uns in der Ober lausitz, durch einen gesetzlich geregelten Vertrag bei der Übergabe der Wirtschaft an den jungen Bauer. Bis auf Kleinigkeiten hat sich meist das alte Ehepaar seine Wohn- Schlafräume sowie die Einzelheiten des Unterhalts Vor behalten, damit ja durch diese materiellen Notwendigkeiten kein unerquickliches Verhältnis zwischen Eltern und Kin- dern entstünde. Trotzdem sind ja Reibungen zwischen alt und jung innerhalb einer Bauernwirtschaft von je un vermeidlich gewesen, wieviele Dorfgeschichten und Romane erzählen nicht gerade von diesem Gegensatz und schildern auch die Kämpfe zwischen dem jungen Bauer oder der jungen Bäuerin und den Alten im „Austragstüberl". Zu diesen Zwistigkeiten führte aber nicht immer nur der Eigenwille und die Selbstsucht der Jungen, manchmal legte den Grund dazu schon der Ubergabeoertrag, die Be stimmungen über die Leistungen des Bauernhofes für das