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Wirtshaus koam, denn durt glngs schunt biegelhuch zu. Der Enderschtischer, Thomas-Bruno, der Schönfeldschneider und der Soattler Schmidt, der gude Koarl nie zu vergassen und wie die ahlen guden Freinde sunst hießen, die woaren lang' schunt do und tebsten ei der Stube rim, wie tälsch. 's woar doch ock emoal Foaßnacht jedes Ioahr und die mußt doch gefeiert warn. Der Enderschtischer, dar uf senner Wander- schoast fer dreißig, zweeunddreißig Ioahren bis oa a Rhein gekommen woar, und o a Karneval ei Köln gesahn und mit gemacht Hutt', toat dervund derzahlen, wie do ganz Köln reen uf'n Kuppe ständ, und wie de Leute, grüß und kleen, verscheuselt uf a Stroaßem rimliefen oam hellerlichten Tage. „Doas kennt mer", schlug der gude Koarle vür, „doch o amoal probieren." — „Glei uf der Stelle", stimmt der Soattler zu. „Wu wullt 'r denn de Sachen harnahm'n zum verscheuseln?", froite Thomas-Bruno. Aber woas der gude Koarle woar, dar wußte Roat. „Mer giehn ei's Naben- stiebel. Durt vertausch' mer inse Sachen. De Kratschmern muß uns woas ou ihren ahlen Kleedern gähn fer Thomas- Brunon, da de an Bisage wie a Weibsbild hoat. Do mißt's doch mit'» Teifel zugiehn, wenn mer und mer kinnten uns nie su verscheuseln, doaß uns de egne Fro nimmeh verkennt." Gesoit, getoan. Se wullten sich den Imziehn schunt hoalb scheckig lachen und wie se irscht und soaßen ei dar neckschen Kluft im Stoammtisch rim, goabs a Geprülle und Gejohle, doas nie kleene woar. Wie's groad om schinsten stand, do koam der Ziegertschmied derzund. An schien gun Morgen, wullt a bei sen'n Eilritt soin. Doch blteb'm 's Wurt eim Hoalse stecken und 's Maul hoalb uffen stiehn, wie a dan Tebs oam Stoammtisch soag. „Nu soit mer ock, ihr seid wull doch verrickt gewurn?", brucht a noa aner Weile raus und macht de Tiere endlich zu. Bis jitzt Hutt' a de Klinke ei der Hand gehaln und ock ei eenen Biegen uf a Tisch ge sahn. „Kumm, Ziegert, Kumm. Du hust uns groade no ge fühlt. — Sieh cck, mer machen Kölner Karneval. — Mußt o mitmachen. — Kumm ock, Kumm. — Gieh nieder. Drüben liegen Thomas-Brunos Klunkern. Die ziehst de oa. — Sunst doarfst de uns nie nohnde kumm'n oa su am wicht'- gen Tage, wie de Foaßnacht eener is." — Su schrie's uf Ziegert-Fritzen jitzt vu vollen Seiten nei. — „Ihr seid wull doch nie recht gescheut?", meent dar. „Wie füll ich denn ei Bruno'n seine Sachen kumm'n. Dar Knupp koan mer ja underm Oarm durchlofen." - „Na, mach's ock hoalber- wege!" fiel der Bruno do 'm Ziegertschmied schunt ei de Rede. — „Nu gut, do satz dich su mit har und mach nie irscht an langen Ment!" soite der Enderschtischer druf zu Fritzen. „Hie satz dich har und saus, doaß d' woas ei'n Kupp kriegst, ahler Dussel!" Der Fritze ließ sich doaß nie zwee- moal soin, trunks irschte Seidel fer a Durscht, 's zweete, doaß sichs irschte nie eim Magen su oalleene firchten sellt', a drittes, weil doch voller guden Dinge dreie sein, mußt dam und jen'm Bescheed tun und Hutt' su ei guder Zeit doas noachgehullt, woas seine guden Freinde schunt eim voraus Hutten. A woar sa ufgekroatzt, wie lange nie und drim zu vollen Schohsen ufgelät. Wie se eim schinsten Tebsen sein, do zieht de Tiere uf und war kimmt rei? Der Schurnsteen- feger Franke aus'n Lauben, a kreuzfideles Heft, doas de Ke Spielverderber woar und ane Rake mitmacht', wenns groad poassen toat. Wie de Kuloatie dan ock sitt, do giehts o lus: „Nu, Schwoarzer, wu kimmst du denn har? — Dich leids wull o nie heut eim Lauben? — Dar will ock sahn, wie d' Fangkuchen geroaten sein. — Brengst wull a Flaumenmuß glei mit?" Su zugen se a Franke a wing uf. Woas hulfs, doaß a behaupten toat, a hält' keen' Zeit zu dam Gewahre, ei mißt ei's Aberdurf! A muß sich zu'n satzen und Bescheed noa vollen Seiten tun. „Warum hust du dich denn nie oa- gescheuselt?" froite a a Ziegertschmied, wie a gehurt hoat, woas hie oall's schunt viergegangen woar. — „'n Thomas- Bruno seine Klunkern poaßt mer nie und andre hut's nim meh." — „Wie wärsch, wenn de mit mir doa tauschen tätst?" sroit Franke do a Fritz aus Luderei. Und dar, weil a nim meh su ganz oalleene woar, ging glei druf ei. „Doas kinn'n mer machen." Wenn se'n o glei und wär 'm leed gewurn, a mußt' nu Stange haln, schunt im der andern willen, die sich reen' bendeln wullten fer Bergniegen schunt beim Gedanken oa dan Tausch. Su daucrts keene zahn Minuten nich, do soaß der Schmied oals Schurnsteenfeger und der Schwoarze oals a Schmied vergniegt oam Stoammtisch und nu gings Gebiegle noa amoal su raicht vu frischen lus. Wie lang' se gesassen und gewirgt hoan, weeß wull keener vu dan Brie dern heute noa zu soan. Es weeß ich ock, doaß Ziegert- fritzen, wie a emoal nausging, dar Gedanke oa de Tante wie a Blitz durchs Heet durch fuhr. Und weil a mußt', doaß s' wenn a und ging irscht noa amoal zu'n andern nei, ganz sicher no nie aus'n Goarne lissen, do macht a, wie a woar und a su gutt wie's giehn wullt', immer Troab eim Dürfe nun- der. Und sieh'ch! a Hütte Glück. Denn, wie a ei de Schmiede koam, do woar de Tante noa nie do und seine Fro mit 'm Liehrjung'n, mit 'm Adulf, uf 'm Laubschen Boahnhofe. A ging ei d' Schloafstub', im sich irscht noa fimf Minuten hie- zulän und auszuruhn vu da Strapazen, die a durchgemacht, ehb a sich fer de Tante schiene machen toat. Und ei sen'n Dusel bucht' a nimmeh oah de grüße Räumerei, die seine waigen der Fro Schulzen vürgenummen Hutt', schmiß sich, su wie a woar, bluß, doaß a groad de dreck'gen Loatschen ausziehn toat, ufs frischgemachte Bett und zug sich, weils eim Stiebet a su Helle woar, 's Deckbette Lebern Kupp. A loag noa keene zwee Minuten nich, doa schlief a o schunt hoart und feste wie a Murmeltier. — Verweile woar dar Zug ei Lauban oagekummen, dar de Fro Kalkulatern brucht' De Schmieden woar glei uf se zugestirzt, wie se se ock der blicken toat, und Hutt' se harzlich schien willkumm'n gehissen. 's Gepäcke noahm der Adulf uf a Letterwoin und nu ging inse Schmieden mit der Tante ei am richt'gen Groabebitter- schriet uf heemszu und die beeden Weibsen Hutten sich a su- oiel zu derzahlen, doaß se ganz verwundert woarn, wie se uf emoal und se woarn schunt bei der Schmiede oagekumm'n. „Nu, bitt scheen, Kumm ock rei", soite de Schmieden zu der Tante und riß de Stübeltüre uf. „Kumm, Kumm, mach derich bequem. Mußt halt verlieb nahm'n, wie mersch hoan". — „Woas willst'n, Gustel? 's ja volles gutt", meente de Kal kulatern, noahm a Hutt oum Kupp' und wullt 'n uf doas Bette län. Do fuhr o schunt der Schmied ei senner Schurn- steensegerkluft fix underm Deckbette afür, satzt' sich eim Bette uf und grunzt: „Seid 'r schunt do?" Die beeden Weibsen stießen jeds an Goal aus, dar nie kleene woar. De Tante, die a siehr a frummes Weibsen woar, buchte eim irschten Ogenblick, kee andrer als der Teifel säß ver ihr eim Bette. „Öalle guden Geister!" — fung se oa zu baten, wie se ock irschte wieder Oden Hütte. De Schmieden schnoappt noa Luft wie ane Koarpe uf'n Troigen. Wie se und soag sich aber 'n Audiak, dar vur ihr soaß, bei Lichte oa, do mußt se o Bescheed. Und nu täte de Schmieden lus: „Nu, du ver- suffner Karl du, du. Schämst de dich nich? Mußt de de Tante und o mich asu verschrecken? Nu soi mer bluß im volles ei der Walt, wie sist'n aus? Wie hust de dich denn vürgeschirrt? Mußt de dich ei dar dreck'gen Kluft ei's frisch- bezögne Bette län? Und no derzunde ei der Tante ihrsch?