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' Gberlauflhev Helmatzettung 71c. 4 43 'Snziger gibt »iiittel- tekon- unter von '4tn. sodann ' leeren der ent- Üenwir, sppen 'n. Als fischen ^14 in Teiles) wd zu Zanken stautet: tgarn, lthiimer Akmals fallen. Museum getreue Zur Linken des Königs, oben: Drache (Steiermark), darunter: Querbalken (vermutlich Österreich), dann: Adler (vermutlich Schlesien), unten: nach rechts^gewendeter Ochse (Lausitz). Daß die Wappendarstellungen des Großerschen Kupfer stiches im Einzelnen genau sina, kann mit Fug bezweifelt werden, da auch die noch erhaltenen Teile des Denkmals bei ihm willkürlich abgeändcrt iffrd in die Formensprache des Barock übersetzt erscheinen. Im besonderen erregt die asymmetrische Verteilung der seitlichen Wappen durch den Kupferstecher Bedenken, zumal da das oberste Wappen zur Linken des Königs unorga nisch in das Gesims des Seitenfeldesxeinschneidet Es ist zu beachten, daß diese Anomalie auf dem (allerdings ziem lich undeutlichen) kleinen Holzschnitt von 1719 bei Manlius (a. a. O.) vermieden wurdö. Im Text erwähnt Manlius merkwürdigerweise zehn Wappen stgtt n eun. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird für den ursprünglichen/ Entwurf des Denkmals und zumal für die Anordnung der Wappenschilde das große Staatssiegel dxs Königs maß gebend gewesen sein, welches Wilhelm Fraknüi in seinem Buch übet Mathias Eoroinus, Freiburg 1891, auf Seite 59 abbildct. Dort wird die Mittelnische mit dem thronenden- König, von schmäleren Feldern mit >e 3 übereinander aüs- gcliängtcn Länderwoppen flankiert. ' Die Verwendung von Siegeln als Vorbilder für Werke der Gr'oßplastik ist nichts Ungewöhnliches. Ich erinnere an das Denkmal Ludwige des Bauern im Nürnberger Rats saal, das nachweisbar aus das Siegel eines Handelsprivilegs vom Jahre 1332 zurückgeht (oql. Mummenhoff, Das Rat haus in Nürnberg, 1891, S. 35). 8' Daneben kommt für die Feststellung der in Bautzen fehlen- k den Wappenschilds auch noch das große Sandsteinwappen k des Mathias vom Jahre 1488 über der Freitreppe des Rat- K Hauses zu Görlitz in Betracht, wo oben im gevierten Haupt- A schild die Wappen von Ungarn, Böhmen, der Lausitz und D Mähren und an der Unterseite dds Tragbalkens nochmals Rouf kleineren Einzelschildcn die Wappen von Ungarn, Gali- Apen, Österreich und Schlesien erscheinen (vgl. Lutsch, Schle- Aiische Kunstdenkmäler 1903, Spalte 105/6 des Textbandes). U Für eine eventuelle Wiederherstellung der verstümmelten- W Krabben und der schwer beschädigten Kreuzblume am Giebel «des Bautzner Denkmals wäre auch die stilverwandte pracht- W solle Tür mit dem Wappen des Eoroinus im Obergeschoß Udes Breslauer Rathauses zum Vergleich heranzuziehen. D Mbsldung bei Lutsch a. a. O. Tafel 50.) D Betont muß werden, daß die Ergänzung der fehlenden 8 Teile nicht in sklavischer Nachahmung alter Formen, son- K dein in einer Ausdrucksweise erfolgen möchte, die modernem N Kunstempfinden entspricht. In der Formensprache der Gotik 8 kann sich ein heutiger Künstler kaum noch überzeugend aus-^ N drücken.. Die Gefahr, in öde Mqnier zu verfallen, ist dabei k schwer zu vermeiden. Es dürfte genügen, wenn Altes und Neues harmonisch aufeinander abgestimmt wird, ohne daß R das Neue versuchte, alt zu erscheinen. ' Zum Schluß sei nochmals der Hoffnung Ausdruck gegeben, D.daß diese Zeilen dazu beitragen möchjen, dem bedrohten Z DcnMäNopferwillige Helfer erstehen zu lassen. Der Unter- N gang des seltenen spätgotischen Monnmentalwerkes, das A vermutlich auf^den hervorragenden Breslauer Bildschnitzer ^Zund Maler Hand Oltfrützer (tätig um 1483—1503) zurück- geht,^würde für Bautzen und die ganze Lausitz einen völlig A unersetzlichen Verlust bedeuten. klau sitz, i unter ' (ves- t noch ge- lstein- «als cr< «sgaben 'k wäre "i (etwa pickten °ppeir mlder: °ii(pcs. °inus), -r-w- Fürstenbesuch in der alten Stadt Bon Otto Flösset, Bautzen elle Malmoraensonne liegt aus den Dächern der mittel- alierlichen Stadt. Die Fenster schauen mstffsianken Augen nach Osten ags.' Jedes von ihnen nrlu zuerst den Kaiser sehen, der heute in die Stadt elnkehren will. Bald müssen sich se>ne Herolde aus den jenseitigen Höhen zeigen. In den Straßen herrscht reges Leben. Die Bürger gehen in Feierkleidern einher. Aus den offenen Haustüren klingt froher Gesang. - Reiter sprengen auf schäumenden Hengsten durch die Slraßen, daß das silberne Zaumzeug und goldene Gehänge nur so klirrt. Ratsdiener eilen geschäftig hin und her. Alte Innungs- sahnen werden durch die Gaffen getragen. Und oben erst aus dem Markte! Dort drängt sich alles zusammen. Kaum mag der Platz die Menge zu saffen. Ritter in stählerner Rüstung. Rats- /Herren in steifer Amtslracht,-Adelsleute auf schmucken Raffen, / be oaffnete Bürger mit blanken Büchsen, lustige Spielleute und Zunstäitesle in braunen Wämsten. Barhäuptige Knirpse drängen sich zwischendurch utid bewundern im einzelnen die buntfarbigen Gruppen. Husschlag klingt ungeduldig vgm Pflaster auf und Roffegewieher halli von den Häusern wieder, von deren Fenstern die Einwohner aus das seltso Ä Bilh herabschauen. Stimmen gewirr geht durch die ReihM Kommandorufe schneiden kurz hindurch. Und über allem Ehe» bunte Wimpel. Trara —! Langhin hallt ver Fanfarenton. Der lose.Knäuel ordnet sich zum Zuge. Und nun geht es vom Markte die Straße herab. Ein Herold schreitet voran. Ihm folgen Fanfarenbläser, XPaukenschläger und Troßknechte mit blitzenden Hellebarden. Run kommen die Ritter zu Roß. An die fünfhundert zählt man, Edl- der Stadt und des Landkreises. Wie schimmert die Pracht - ihrer silbernen Wehr! Wie'wehen die Helmbüsche im Winde! Wie leuchten die Farben der golddurchwirkten Decken auf ihren prächtigen Pferden! Im Abstande folgen die Ältesten der Zünfte, die Innungen und Gewerke. Ratsdiener und Huldigungsreprä- sentantcn. In offenen Wagen haben Bürgermeister und Kreis- fyndikus Platz genommen, umgeben von den Ratsherren, Käm- mcrern, Stadtrichtern und Senatoren. Bewaffnete Bürger um- schließen die Gruppe, der sich das Häuslein der Stadtpfeifer an reiht. Den Schluß bildet eine AbteilungPükgrrwehr. So geht der Zug durch's dunkle Stadttor. Draußen setzen die Ritter ihre Raffe in Trab. Sie reiten dem Kaiser bis an die Gemarkung des Landkreises entgegen, indessen die übrigen bis Ins nächste Dors marschieren. Da kommen auch schon die kaiserlichen Boten die Landstraße herabgesprengt. Sie melden die Ankunft des Kaisers. Die Ritter nehmen zu beiden Seiten der Straße Aufstellung. Schon naht der kaiserliche Troß, zuerst Reichsmarschall und Herolde, sodann schwerbewaffnete Söldner, in ihrer Mitte drei schwer- gesägte Reisewagen. Den ersten eskortieren Leibschützen mit der kaiserlichen Standarte. Zn ihm sitzt der Kaiser, während in den übrigen sein Gefolge Platz genommen hat. Der Hofstaat zu Roß schließt sich an, dann kommen wieder Söldner und endlich an die hundert Wagen mit Waffen und.Proviant. Da hält der Troß.. Dem Schlage entsteigt der Kaiser mit seinem Kanzler. Die erben der Ritter springen vom Pferde und schreiten dem kaiserlichen Herrn entgegen, degder Amtshauptmann in wohl- - gesetzter Rede feierlich begrüßt.. Des Kaisers Kanzler dankt in : Knappen Worten. Der Kaffer.besteigt ein prächtig gezäumtes > Roß, das ihm einer der Reißigen vorgesührt hat, und läd den ! Amtshauptmann ein, an seiner Seite zu reiten, während der i Kanzler sein Pferd zur anderen Seite lenkt. Nun setzt sichrer l stattliche Zug in Bewegung. Wo immer er vorüber kommt,"cha' stehen die Leute und bewundern den Glanz der hohen Herren. Im.nächsten Dorfe wartet die Bürgerschaft. Der Krcissyndikus ' tritt vor, den Kaiser zu begrüßen. Rad und Stände sinken ans ' die Knie. Der Bürgermeister überreicht dem Kaiser einen/chwarz- seidenen, mit goldenen Schnüren gehaltenen Beutel,^sn dem sich s die Schlüssel zur Stadt befinden. Rat und Stände erheben sich, in flotten Rhythmen fällt die Musik ein, und nun geht es inend- senden Ochsens ''offen, tlselde 'les-mit Zieren Pro testen,