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Gberlaufltzsr Hslmatzeltung Är. ä .Kennzeichen: Haut, Kopf, Messer. Trotzdem dieser Heilige .zu zahlreichen Berufen enge Beziehungen hat, kann ich den Grund seiner Verehrung in einer Kirche der OL. nicht finden. Ob er wohl der ursprüngliche Patron der Kirche ist?- Elisabeth, Landgräfin von Hessen (ch.1231), Patro zinium: Lauban. Kennzeichen: Neven ihr ein Krüppel oder Bettler, in der Hand ein Korb mit Broten oder Nosen. Die Kapelle stand vor den Toren Laudans neben dem Hospital. Die Heilige war ein Sinnbild der Barmherzigkeit und des.Almosengebens. Sonst ist sie in der Overlausitz nicht nachweisbar. Gallus (ch 640), Patrozinium: Niederseifersdorf. Kenn- .Zeichen:.Bären, Brot, Einsiedler,Pilgerstab. Da der hiesige Kirchrnbau mit der Erwerbung des Ortes durch das Kloster' .Marientgal in Verbindung zu bringen ist, so darf man auch versuchen, in dieser Richtung das Patronat zu erklären. Gallus, als Begründer und Abt dks weltberühmten Klosters - St. Gallen, wird wohl einem neugegründeten Kloster als Patron jür dieKirche eines seiner Dörfer nahegelegen haben. Da es sich hier aber um ein Doppelpatrozinium.handelt, so wird man sich nicht wundern dürsey, daß gerade in diesem Klosterdors zum hl. Gallus die hl. Ursula-tritt: Ihre Legende erzählt, daß sie das Gelübde der Keuschheit abgelegt und den Heiratsantrag eines mächtigen Königs ausgeschlagen habe. In beiden Heiligengestalten sind Motive verkörpert, die für eine von einem Nonnenkloster gegründete Kirche leicht verständlich sind. Georg, Patrozinium: Bautzey, Görlitz, Haus-^ walde, Lauban, Niederbsschdorf, iÄ^ngebelzig, Prietitz, Radmeritz, Schönau, Ullersdorf. Kennzeichen: Drache, Fahne, Rad, Ritter. Der deutsche Rttlerpatron erscheint auch in der OL. als Schutzheiliger zahlrescher Schloß- und Burgkapellen, ja, dies ist so regelmäßig, daß man daraus historisch sichere Schlüsse ziehen kann. Z. B. wird an einer srühdeutschen Burg aus dem Rothstein jetzt nicht mehr zu zweifeln sein. Auch die in der MBM. erwähnte cnpelln 8t. Oeorß-ii in Vlerscior! ist nicht ^Pfarrkirche gewesen, sondern war mit Iänkendors verbunden und ursprünglich Schloßkapelle für den hiesigen Siedelhof (Wasserschloß); dies ist umso wahrscheinlicher, als sie in unmittelbarster Nähe des Schlosses angelegt ist und ein Altar^des hl. Wolf gang und der 10000 Ritter sich in ihr befand — Die Kirche zu Radmeritz wird in der MBM. überhaupt nicht erwähnt, gerade dies weist ganz besonders daraus hin, daß sie in älte rer Zeit Schloßkapelle, Eigenkirche und als solche nicht ab gabepflichtig war. Das alte Wasserschloß Radmeritz wurde erst abgebrochen, als das Stift Ioachimstein aus seinem Grunde erbaut wurde. Bei allen übrigen Orten find Burg anlagen bezw. Wasserschlösser nachzuweisen, nur bei Haus- walde nicht, hier ist das Patronat aber auch fraglich. Von besonderem Interesse für die Görlitzer Stadtgeschichte ist natürlich auch die LlÄpellenfrage, eine Verbindung zwischen der alten Georgskapelle' und der Burg ist wahrscheinlich, von dieser Kapelle hat die jetzige Krypta der Peter-Pauls- Kirche Patron und Baugrund übernommen, vielleicht aber auch den unterirdischen.Gang, über den ich in der einschlägi gen Literatur leider nichts sand. Alle diese Georgskapellen sind ursprünglich als Eigen- kirchcn.des Schloßhernz aufzufassen, erst allmählich mag sich die bischöfliche Gewalt und die Zinsleistung auch aus sie erstreckt haben. Hedwig (1° 1243), Patrozinium: Telia. Kennzeichen: barfuß, Fürstenmantel, Kirchenmodell, Nonne, Schuhe. Sie war die Gemahlin Herzog Heinrich!. von Schlesien (Hedwigsturm in Ltegnitz!). Oo bei dieser mit Krijcha (Patron unbekannt) ursprünglich oereiniglen Kirche die Pfltronatserhebung aus schleiche Beziehungen Hinweis! oder ob man nach dem Attribut Nonne abermals aus klöster liche Einflüsse zu schließen hat, ist ungewiß. Levensaus aber ist 1375 ein Conrad osn Löbschütz Pfarrer in Krijcha und 8 damit in Telia. Löbschütz, Telia uno krijcha aber liegen 8 dicht bei dem allen Manemhaler Kiojterbesitz (Meuselwitz, 8 Borda, Gurik, Seifersdocs, Altendors, Öderntg). I Das noch unbekannte Palronat der Kirche des Kloster- dorjes Meuselwitz ist vielleicht aus Hedwig zu. beulen: Zwar ist die Palme des.Heiligen aus der Glocke allge meines Zeichen der Märtyrer, aber der „Bischoj" mit dem Kirchenmodell im Arm ist vielleicht eine weibliche Gestalt: Hedwig mit ihrem Attribut. Doch ist gegen dieses Parro- zintum einzuwenden, daß die Heilige zu jung ist, um als ursprüngliche Patronin einer romanischen Kirche gellen zu können. Jakob us(Apostel),Patrozinium: Görlitz,Heinersdorf i.B., Kamcnz.Zittau. Dieses Patronat lst sehr klar: Nach derLegende wurde Jakobus vom Tempel heravgestürzl und von einem Tuchwalker noch vollends mil dem Walkbaum, der Tuch- macherstange, erschlagen, Liese ist daher auch sein Attribut. Wie stark in den drei Städten die Tuchmacheret im Mittel- alter verbreitet war, ist bekannt. Am klarsten stehl man wohl für Kamenz, wo mil Philippus auch noch dec andere ° Berusspalron dec Walker austritt. — Die Oclspalronate Dieppe uiid Friesland kommen wohl nur indirekt in Bclrachl. Wichtig aber ist, daH in Kamenz Vie Tuchmacheret bereits um 1220 jo stark vertreten war, daß die Patrone dieses Handwerksals Schutzheilige decStadtkirche erwählt werden, ja, es scheint damit auch, daß die Tuchmacheret verclis vor der Sladtgründung in Kamenz heimisch war und daß sie hier älter ist als die jn Görlitz, dann aber zurückging, denn seit 1399 überflügelte Maria die beiden Apostel, ihr ward die Kirche von nun. an geweiht. Johannes d. T., Patrozinium: Bautzen, Großpostwitz, s Grunau, Löbau, Niedercengersdors, Reichenbach, vqwep- nitz, Schmölln, Zittau. Kennzeichen: Azt, Lamm Volles, Fellkleid, Kreuz. Berujshelttger der. Schashlrlen und Schneider. In erster Linie aber in Deutschland zum Mstsions- patron geworden. Die große Zuhl der Iohänuiskirchen gibt uns einen Einblick in Vie Heidenmstsion dec OL.; Vie unseren! Heiligen geweihten Kirchen (wohl Mit Ausnahme von Grunau undLobau) sinü als Missionsklrchen anzusehen. Als sie gegründet wurden, lebten in ihrem Pfarrsprengel noch Heiden, denen die Pfarrer der christlichen Kolonisten predigten und die sie taujlen. Das Heidentum ist in der OL. bis 1300 lebendig. Und aus.Vieser Zeit haben wir eine Reliquie: Der Tausstein der Iohanntskirche zu Großpostwitz. In ihm, das darf man mit Sicherheit jagen, mag mancher heidnische Wende die christliche Taufe erlangt haben. Form und Größe sprechen für das Aller des vieins, denn man tauchte früher den Täufling in das Wasser, hinein; in ältester Zeit war die Taufe sogar ein Untertauchen des ganzen Menschen (OHZ. 1923/219). Johannes v. Nepomuk (ch 1388), Patrozinium: Ostritz, Schirgiswalde. Kennzeichen: Anker, Brücke,Sternen kranz, Strom. Landespaicon von Böhmen, Orlspalron von Prag. Schon das Todesjahr dieses Heiligen zeigt, daß er nicht der ursprüngliche Patron der Kirche zu Schirgiswalde sein kann, denn der Ort stammt seiner Anlage nach aus dem -NO tt wqist ber / dch.-!