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Miencken: Ick dick laufen lassen? Wo wir dem Derrn Pfarrer Dand in Dand begegnet sind! treu loser! Dck, Männer sind Männer! Gottlieb: Dast dock oock den Duckbinder looken lassen! käst ikn wokl gar kortjesckickt! Miencken: Damals war ick 20 ^akr — beut zäkl ick 28! Damit will ick sagen: datz ick mäklick in das gesetztere Zeitalter komme, wo man sckon aus Gründen der menscklicken Moral der treulosig- keit irgendwelcker Drt nickt X?orsckub tun darf. Gottlieb: Lick §ridolin, ack ^obst, wie beneid ick Guck! Dber ick kabs immer sckon sesagt: Die dümmsten Dauern baden die jrösten — na wat denn jleick? die jröhten Lkancen, kesns Weiber zu Kriegen! Miencken: LInversckämter! 4- * * Meisterin stritt aus der Mr): Was is denn das fer a Lärm? Lessmans und ^fusek! Dr Gottlieb! Dee suwas! Mr dockten ne annersck, als daß Guck was zugestutzen wär! Da, do gratuüer'ck o rackt sckiene! Gottlieb: Woker wißt Ikr denn sckon, datz Miene meine §rau wird? Meisterin: Denne §roo? Llnd das koste o sckunn as Deene gebrockt? Dist dock a Murdskarle! tlnd Geselle bleibste nu o! Wersckt am Gnde gar na amol Meester warn! Gottlieb: Ick? geselle? Meisterin. Du freilick! List dock dr irsckts, dar vorn Dause gekaalen Kot! Gottlieb: Ick dockte: der ^obst oder der §ridolin. Meisterin: I, die §Iapse! Die sein an Dause vorbeigeturkelt, und sein zum Gespött der Leuts gewurn. Die derken'ck ni mi a dr Stadt sakn lassen! Miencken: Wirklick, Meisterin? wirklick? — Mein Gottlieb! <Ikn umarmend.) Meisterin: Dee, satt ock, wie'ck die beedsn garne Kan! Dättck gar ne gedockt! Zittauer Ausgrabungen 1924 I. uf dem neuen Fabrikgelände der Firma E. Neu mann <L Söhne, das sich zwischen verlängerter Sedanstraße und Oybin-Bahn befindet, fanden im Sommer und Herbst dieses Fohres umfangreiche Erdarbeiten statt, vor allem um den Spittelmühl graben mehr nach Süden zu verlegen. Da in den Schreber gärten, die unmittelbar nöidlich der riesigen Baustelle und unterhalb des vergrößerten Frauenfriedhofes liegen, schon seit Jahren vorgeschichtliche Gefäßscherben gesunden worden waren, vermutete man daß auch in dem neuen Baugrundstück — der ehemaligen Queckwiese — R> sie vorgeschichtlicher Besiedlung verschüttet sein könnten. Mit freundlicher Ge nehmigung des Bauherrn wurden deshalb die Grabungen beobachtet und die ausführenden Firmen ersucht, auf Scher ben irgendwelcher Art, auf Knochen und Eisenstücke zu ach ten. Dank dem Entgegenkommen der leitenden Ingenieure konnten sehr bald zahlreiche Fundstücke gehoben werden, die freundlicherweise den beiden Zittauer Museen überwiesen wurden. Nach erfolgter Reinigung und Prüfung ergeben sie etwa folgendes Bild: 1. Das Zittauer Becken ist in seiner Tiefe von den Ab lagerungen der Braunkohlenzeit erfüllt, über denen sich an seinem Rande vielfach die Reste der eiszeitlichen Schotter terrassen (obere und untere) erheben, während das „Schwemm land" — die Bildung der jüngsten geologischen Zeit (Allu vium) — die B. ckenmitte einnimmt. Diese Schichten, welche vielfach auf denen der Braunkohlenzeit direkt aufsttzcn, wur den nun beim Ausschachten bis zu sechs Meter Tiefe durch stoßen. Dabei ergab sich häufig unter den stellenweise bis drei Meter mächtigen künstlichen Ausschüttungen nach stehende Schichtensolge: Toniger Sand, dunkler humushaltiger Boden, geschichteter Ton, Lehm, Braunkohlenton mit Holzresten, Ton mit ein zelnen Quarzgeröllen und schlammiger, bleigrauer Sand. Wiederholt wurden in größerer Tiefe horizontal gelagerte Baumstämme gefunden, meist Lichen und Erlen. Die be trächtliche Tiefe läßt vermittel!, daß sie schon vor vielen Jahrhunderten angeschwemmt worden sind. Genauere Zeit angaben sind nicht möglich, da das Maß der Ablagerung nach Ort und Zeit starken Schwankungen unterliegt, doch läßt auch der beginnende Verkohlungsprozeß, der besonders Rinde und äußere Jahresringe betroffen hat, auf hohes Alter schließen. Ob dieie Umwandlung nur durch Druck und luft dichte Absperrung erzielt worden ist, oder ob hierbei auch die tintenfarbigen Abfallwasser des Spittelmühlgrabens mit gewirkt haben, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Stämme lagen etwa zwei Meter unter der Grabensohle in Ton eingebettet. Ferner wurden zu Tage gefördert einige guterhaltene Hundeschädel (ohne Unterkiefer) mit vollständigem Gebiß. Die Zähne waren von einer blei- und bläulichgrauen, un löslichen Schicht überzogen. Die Knochen — ebenso wie ein paar Kiefer vom Schwein und Bruchstücke von menschlichen Schenkelknochen (?) — zeigten einen dünnen Überzug von Blaueisenerde (Vioiomit, wasserhaltiges Eisenphosphal). Dies gilt ebenfalls als Beweis für eine vor langer Zeit vollzogene Moor- und Sumpfbildung. 2. Vorgeschichtliche Altertümer fanden sich in der ehemaligen Queckwiese nicht. Auch der Schleusenbau im Zuge der Sedanstraße bis zum Panischer Weg förderte keinen ungebrannten Scherben zu Tage. Demnach scheint die älteste Besiedlung am Ostrande von Zittau nicht weit über den Südabhang des nochmaligen Frauenkirchhügels hinausgegangen zu sein — vermutlich weil gleich unterhalb das Überschwemmungsgebiet der Mandau, eine sumpfige Niederung, begann. Dagegen stieß man im schlammigen Bett des vielfach ge wundenen Spittelmllhlgrabens, sowie in unmittelbarer Um gebung des nunmehr abgerissenen Orgelhauses („weiße Henne") auf mehrere Gefäßeund Scherben aus geschicht licher Zeit. Ein Teil von ihnen mag mit später angefahre nen Schuttmassen, welche stellenweise noch jetzt über dem Schwemmland-Loden lagern, dorthin gekommen sein. Die ältesten Stücke, ein wohl erhaltener Tiegel auf drei Bei nen und ein gebrauchtes Täßchen, sind einfache Gebrauchs ware aus Steinzeug, nur innen glasiert. Vollständige Glasur mit dunkelfarbiger Bemalung zeigen eine große Tasse und etn Schälchen; die stilisierten Blumen auf ihi en Wandun gen erinnern an die schönen Zittauer Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts und können aus derselben Zeit entstam men. Daß man damals noch nicht überall haltbare Glasur herzustellen wußte, zeigt eine graue Schüssel, deren far biger Uoerzug bis auf wenige Stellen völlig abgeblättert ist.