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dis Augen verbinden, wie es der Meister kekoklen. (Ziskt seufzend drei rote Lasckentücksr. Vas Verbinden gesckieki köcbst fsisrlick. vann torkeln dis drei davon, mit den Bänden in der Lukt lastend) Miencken: Sott. Sott. Oos ertrag ick nickt! Sottlieb, bester Sottiieb! Dein §läscklein! (Sie suckt ibn am Nock zu fassen.) Sottiieb (suckt sick zu entwinden): Laßt mick, Jungfer, laßt mick! Ick komm zu spät! ick komm zu spät! Miencken (flüstert ikm kicbsrnd ins Okr, wäkrend dis andern scbon ein Stück entkernt sind; kützt ikn auf dis Stirn.l Sottiieb (lackend): Sa, wenn det man so jemeent is, nun dann die Festung im Sturm jenommen, wie die brandenburgiscke Jarde sagt. (Lr kotzt sie um dis Bütte.) Miencken: Mögen die beiden Narren laufen! Du! — Ou! - Sottiieb: Looft man zu, in Iottes Namen! Wer langsam lookt, kommt oock nock bin. (Sie ver- scbwinden in kosendes §lüstern aus dem Hintergründe.) * * * Vor dem Sause des Meisters. Line ausgelassene, joklends Menge. Lin Bub inmitten singt, die andern wisdsrkoien den IZekrain. Ls war mal eine virn, — wie Kietz sie nur gleick? Lauft, Büklsin, lauft! Sie war nickt mekr jung, nickt kübsck, — dock rsick. Lauft, Bübisin, lauft! Laukt, IZüblein, lauft wie Lis Katz nack der Maus! Wer trägt denn dis virn als Meistrin ins Saus? Lauft, IZüblein, lauft! vrei IZüblein sind flugs wie dis Leukel gelokksn. Wart, virndlein, wart! Zwei sind im eigenen Sckweitze ersoffen. Wart, virndlein, wart! Wart wie die Stang, wie der Boknenstock; Was kostet ein Matronsnrock? Wart, virndlein, wart! Wenns dick nur nickt nock narrt! 1. Sürger: Msester, lkr füllt kuck laben! Menge: Suck dr Meester, dr Vergnügungsrat! 1. Sürger: Und kuck die drei Aennpkarde! Meister: Suck de IZuknenstange! 2. IZürger: Suck die blickende IZuknsnstangs! 1. IZürger: pst, pst! 2. IZürger: Nu sull'ck de IZuknenstange ns kuck laben lassen? 1. IZürger: Wenn die na Kicker wäckst, derno, do stitztse'n Wulken a Loock in Wannst! derno, do Kammer alle Lage Aaacksn. 3. IZürger: War die zur §rau kriegt, dann nimmt keene Labensversickerung ne ukk! 1. IZürger: Ja, ja, lang Struk gibt Karten Säcksel! 2. IZürger: Und a Sausdracke is Ke kanarcken- vogel ne. 3. IZürger: Oie keirat zakn Mannsen as Srab nei. Meister: A dar kann dr Sayer lange drarimm buckstabieren, bis er die ausgelasen Kot: M—i—e—n- ck—e—n, Miencken, kakaka, M—i —e—n—ck—e—n 1. IZürger: Und dan Meißner, dan zerrükrtse zu Apernpappe; do keetzts: kusck, kusck macken. Meister: Aber am scklimmsten werds, wenn dr preitze dr irsckte is. Oerno do spritzn de Kellen §unken, is ne su? Wenn e Kieselsteen a en andern Diesel scklett, do stinkts na §euer. I. IZürger: Und patzt ock uff, dar preitze, dar gewinnt, do wett'ck e IZullcken Kümmel Sei dam do wackeln de IZeens su scknell wies Maul —. IZub: Se kommen, ss kommen! Meister: Wu denn? wu denn? Sub: Pu sattr ne, wiesn Oreck ufkwerbelt? 1. IZürger: Weetz kneppcken, weetz kneppcken! 2. IZürger: Aber wu bleibt denn dr preitze, dr preitze? 3. IZürger: O Sott, dar mutz gesterst senn. Zobst und Fridolin kommen pustend und torkelnd, Bokn- ruke und (Zeläcbfer. Lin IZürger kält obst seinen Spazierstock zwiscken dis Veins, ver stürzt, sckreit: Warden, Sayer! das gild nickd! §r idol in: Saits Maul, Sacks! )obst packt den Bayer am IZocksckotz, ziskt ikn nieder. Beide wälzen slck balgend am Boden; endlick kommen sie Kock, sick ineinander verbeitzend. kreiselnd tanzen sie am Meister- kaus vorbei. Sesckrei der Menge: Vorbei, vorbei, am Meister- kaus vorbei! Verloren, Verloren! Vie beiden kören nickt, vis Mengs joklend kinter iknen Ker. * * Miencken und (Zottlisb kommen, Band in Band, langsam, wortlos, Kopf kängend. Vor Les Meisters Saus macken sie kalt, sckausn sick fragend an, seufzen, geben langsam einige SckriUs weiter. Sottiieb: Seküt dir Iott, liebe kammacksrei! St wär so sckön jewesen! Miencken: Seküt dick Sott, liebe Kammackerei! Ss Kat nickt sollen sein! Sottlieb: Und det is deine Sckuld, Miene, deins janz alleenigs Sckuld! Warum biste man in die verflixte Oknmackt jekaüen! Miencken: Seid lkr Männer denn so sckwack, datz Suck ein oknmäcktig Weib von Surem Vor- kaben abbringt? Ick bekaupte: es war deine Sckuld! Ou kättsst mir widersteken müssen, um der erste beim Wettlauf zu sein! Sottlieb: Aber ick kann mir janz deutlick ent sinnen, datz du mir jekaltsn käst, als ick looken wollte. Ja, ja, so jekts man zu, wenn Weiber unsterblick verliebt sind, — det is der §Iuck meiner Sckönkeet jeweesen, — insofern freilick meine Sckuld. Miencken: Sottlieb, wenn ick nickt so betrübt wär, ick müßte lacken! Aber ick will unfern keiligen Skestand nickt mit einer Sünde besckweren, und so wisse denn: es war mekr klugkeit von mir, denn Sckwackkeit! Sottlieb: klugkeet? Oet soll der Popanz ver sieben! packtest du vielleickt, ick kätte soviel jespart, datz der Wettloof een Luxus war, von dem ick je- trost absteken konnte? Miencken: Ou irrst. — Ss war die klugkeit einer Scklangs! Und kier liegt meine Sckuld. Sottlieb. AK, — jetzt sckwant mir wat! O, du §alscke! Aber nun brauck ick wenigstens nick zu kürckten, ick tu dir man wek, wenn ick dir sage, datz es dein Jeld war, in dat ick verliebt jewesen bin, — nick du! Miencken: O ick Setrogene! Nun kab ick einen Sräutigam, aber keinen Liebkaber, und nock dazu einen, der weder Seselle nock Meister wird! Sottlieb: Oa tröste dir man mit mir — sinte malen ick eene Sraut kabe, aber keene Isliebts — nock dazu eene, die nie Messiern werden wird. Wir zwee beede könnten eegenttick zusammenjeken — wenn es nick besser wär: Ou ließest mir man looken! Willst« nick, Miencken? Latz mir looken!