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Zug. Dann qualmte a weiter und warte dar Dinge, die do kumma sullta. Und de Komma. Kintscher-Korle, was dar Gemeendeoorsteher war, eröffnete die Sitzung. A kloppte mitm Glasel uff a Tisch und los de Tagesurdnung für. Die wor ne lang. A Stücke Gemecndewiese füllte zu am Turnplätze, wu de Zunga Fußboll spiela kunnta, abgetrennt warn. Es wurd dafür und dagega geredt. Engmonn-Pauer wor dagega. Ei ihrer Jugend hätta sie o kenn Fußball gespielt unds wär o gegonge, sote a. Dos wor sei Gega- grund. Dabei blieb a. O bei dar Oastimmung. Die Gega- portei behi lt Recht. Dar Aerger wurde ei um irischa Seidel erseeft. Dan ging a amol zu sen Gesinnungsgenussa. Strempel-Augusts Daniel wor über de Ovstimmung falsch wie a Offe. Beede ginga zum Schenksimse und nohma uff da Aerger zweemol zwee Kurne. Dann kam Greths ichedl dazu. Do wurda aus da zweemol zwee: Orei mol drei. Uff de Gemeendeobrechnung hierta die dreie gor ne meh hie. Sie genehmigt« no drei Seidel. Dan kom no amaol de Kurnflvsche dro. Währenddam schluß Kintscher-Korle de Sitzung. Nu gings vu T sch zu Tisch. A Geprülle woar ei dar Gaststube, daß ma sei eegenes Wort ne verstund. Engmonn Pauer reeste vo am Tische zum andern. Ueberoll genehmigte a an Kornelius Nepos. Wenn a nämlich an Schlag hotte, sprach a lateinisch Dan bezohlre a amol dar Schleußern. Es wor ane Fro ausm Dürfe: De Kratschmer- 3da. Mit dar genehmigt a an Süssa. Dann fing a vo vurne o. A hotte nämlich heute a su a treuges Gefühl im Holfe. Zuletzt hotte a ane Zaunlatte, wie ane Stranglitze. A wullte Parademorsch macha. Uff dan bild a sich nämlich was ei, seit a bei a Siebnern a Liegwtz gedient hotte. A su richtig aber gings niemeh. A entschluß sich seßhoft zu warn und sotzte sich naba a eiserna Ufen. Durte kriegte ar erschte recht Durscht. De Kratschmer-Ida bruchte ihm no etliche Seidel und o no a poor Kurne. Zuletzt kom sei Nupper Krause-Kurle zu ehm. Mit dam genehmgta a Schulschoppa A hätte beinahe bei dam a Saufschluckka gekriegt, so vull wor a. Dann ging a mit Krause-Korln heem. So hotta vor Krause-Korls Türe noch a langa Dierskursch üb r de Gemecndewiese. Krause-Korle wor dafür gewasn. Dann stulperte Engmonn durch sen Pflaumagorta jener Haustüre zu und kloppte. „Der Herr ihs do!" rief a. Aber niemand machte uff. A ging om Hause a Stücke rim und kloppte wieder. Niemand meldte sich. A kloppte no a drittes Mol. Endlich riß ihm die Geduld. A prüllte wie a Stier und schlug mit sem Spozierstucke aus Eeche o de Hauswand. Do meldte sich seine Ale. Se stond ei dar Haustüre a ganz Stück weg vo ihm und sote: „Engmonn, puch ne immersurt om Pumpahäusla rim. Do hiert dich niemand." Engmonn krotzte sich uffm Kuppe und ging stillschweegend seiner Alen noch. Ueber die Treppe ruff. Om andern Murga nohm a ihr dos heilige Versprech« ob, vo dar Klopperei niemand wos zu son. Ma möchte mich sunst wull Pumpahäusla- Engmonn nenna, meente ar und a hotte nie Unrecht. Protsck -He monn. Lesefrüchte und Bausteine Bautzen. Bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Kornmarkt stießen die Arbeiter auf ein 2,20 m dickes Mauerwerk vor dem Reichenturm. Aus großen Blöcken hergestellt, war seine Festig keit außerordentlich groß. Ganz auffallend war die überaus reichliche Verwendung eines sehr kalkreichen Mörtels, der nahezu kreideweiß erschien. Das Zwischenfutter der Blöcke bestand aus Ziegelbrocken. Nur mit großer Mühe konnten die Arbeiter das Mauerwerk durchbrechen. — Es stammt vom einstigen Zwinger des inneren Reichertturmes her und ist keine Stadtmauer, die — wie in vielen Zeitungen jetzt zu lesen war — etwa nach der Steinstraße zu hinabsührte. Der Zwinger unserer Stadttore bestand aus einem festen, ummauerten Borhoss, der sich vor das eigentliche Stadttor legte. Zn Fciedenszeiten diente er der Kon trolle der Ein- und Ausgehenden, der Warenzüge der Kausleute usw., in Kriegszeiten jedoch war der feste Zwinger eine Flankie rungsanloge für die anliegenden Stadtmauerteile und eine be sondere Befestigung für das Tor. Seine Bauzeit liegt etwa um 1500. Sehr eigenartig war die Beobachtung, daß vor dem Reichentor die einstige Stcaßenhöhe nur ganz wenig (0,30 cm) unter dem heutigen Straßenniveau lag. Hier sah man dunkel gefärbte Schichten, während bis in 2 m Tiefe nur toter Boden lag, der schicktlos war und aus vergrußtem Granit bestand. Nördlich des Zwingermauerrestes traten nach der Gewerbeschule zu schwächere Steinmauern zu Tage. Es ist anzunehmen, daß sie zu dem Häuschen gehörten, in dem sich einst die Torwache aushielt. Der nördliche Umgang des Zwingers ist noch nicht entdeckt worden. Pulsnitz. (Heimatfest.) Ein großzügig angelegtes Heimat fest soll kommenden Sommer hier abgehallen werden und zwar in Verbindung mit der Feier des 550jährigen Bestehens der Stadt. Kaiier Karl IV. erhob Pulsnitz im Jahre 1375 zur Stadt, nachdem es 20 Jahre vorher bereits mit der Marklgerech- tigkeit ausgestattet worden war. Wann Pulsnitz gegründet worden ist, steht nicht fest, Papst Innozenz II. nennt es in einer Urkunde bereits 1139. Kamenz. Bei Ausschachtungen für Gasrohrlegung, die gegen wärtig unmittelbar am Neubau der Commerz- und Privatbank vorgenommen werden, sind gestern drei vollständige Skelette gefunden worden. Bekanntlich hat sich aus dem Platze, den jetzt derNeubau einnimmt, inalterZeit eine Begräbnisstätte befunden. — Neue Mittel für die Denkmalspflege. Auf Antrag des Provinzialkonservators bewilligte der Brandenburgische Provinzialausschuß folgende Beihilfen: Zur Wiederherstellung der Stadtmauer in Brüssow 340 Mk., zur Wiederherstellung des Küstriner Torturmes in Müncheberg 1300 Mk., zur Instand- setzung des Straußberger Torturmes in Altlandsberg 400 Mk. und zum Ausbau des Heimatmuseums in Friedederg 1500 Mk. Zur Fortführung der Wiederherstellungsarbeiten an der Marien kirche in Frankfurt a. O. hatte seinerzeit der Prooinziallandtag eine größere Summe bewilligt. Diese ist jedoch durch die Inflation entwertet zur Auszahlung gelangt und deshalb sind neue Mittel notwendig. Der Provinzialaussä uß stellte 50000 Mk. zunächst darlehnsweise und zinsfrei zur Verfügung. Der nächste Pro vinziallandtag wird dann endgültig Beschluß fassen. — Der An kauf des ehemaligen Schützenhauses in Wittstock und eines Hausgrundstücks in Eilanghof wurde beschlossen. Auf Grund des Äaumschutzgesetzes faßte der Provinzialausschuß den Be schluß, die Baumbestände und Grünflächen am Westuser des Mohriner Sees in der Neumark unter Schutz zu stellen. — Die Hilfsbereitschaft des Brandenburgischen Prooinzialaus- schusses ist vorbildlich. Vivant 8cqucnt68! Dessau, 28. Nooemb. Bei den Einebnungsarbeiten für den Iunkerschen neuen großen Flugplatz zwischen Dessau und Alten wurden in der Nähe der Alten-Kleinkühnauer Kreisstraße Grä- berstätten gefunden. Man konnte drei Urnen fast unversehrt bergen, sand außerdem noch zahlreiche Urnenscherben. Soweit von sachverständiger Seite bisher an Hand der Verzierungen und Formen der Urnen geschloffen werden konnte, handelt es sich um Funde aus der römischen Provinzialzeit. Man hofft auf weitere wertvolle Funde in unmittelbarer Nähe der jetzigen ersten Fundstelle. Liebenwerda, 28. Nov. (Auffindung eines Urnen- selbe?.) Der Gasthossbesitzer Apitz im benachbarten Zobers dorf ist gegenwärtig mit den Ausichachtungsarbeiten zum Bau eines neuen Tanzsaales beschäftigt. Arbeiter stießen bei dieser Gelegenheit auf ein ausgedehntes Urnenseld, wobei es gelang, 10 Stück meist gut erhaltene Urnen sowie eine größere Anzahl anderer Gefäße freizulegen.