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Kreisen dafür werben, daß die Teilnahme für diese wissenschaftliche Aufgabe weichst. In der vorliegenden Arbeit hat er versucht, die Ur landschaft der Lausitz herzustcllen, besonders auch das Siedlungs bild vergangener Dor- und Frühzelt auszuhellen. In wertvollen Karten liegen zusammengefaßt die Ergebnisse dieser mühevollen Arbeit vor. Es ist sehr dankenswert, daß für die siedelungsgeschicht- lich so bedeutsame Oberlausitz dieser Versuch unternommen worden ist, der für andere Gebiete Deutschlands für gewisse geschichtliche Zeiten schon vorliegt. Jeder weitere Fortschritt auf diesem Arbeitsselde wird die Arbeit Frenzels berücksichtigen müssen. Dr. Frenzel ist vorwiegend geschichtlich gerichtet und geht bei seiner Arbeit von dem Grundsätze aus: Klimasckwankungen erzeugen geschichtliche Bewegungen. Freilich erschließt er diese Klimaschwankungcn aus den Geschtchtsbewcgungen, da er noch nicht in der Lage ist, aus Funden der Pflanzen- und Tierwelt der behandelten Zeiten diese zu begründen. Er fordert aber sehr mit Recht (S. 59 ff.), daß diese notwendige Grundlage für seine An nahmen so bald und so gründlich als möglich nachgeholt werden muß. Mir — als Nicht geschichtler — erscheinen seine Folgerungen manchmal zu sehr die Wirkungen der Umwelt zu berücksichtigen und dem Menschen selbst als um gestaltender Macht (als geographischem Agens) zu wenig Einfiuß zuzubilligen. Gerade in Zeiten trocken warmen Klimas dürfte er den Freilandgürtel (auch willkürlich) durch Brände erweitert haben. Aus solchen Brandfluren, wie wir sie heute noch häufig in der Taiga Sibiriens in ihrer Wir kung beobachten können, stellt sich In den Nadelwaldliicken als erster Baum bei der Wiederdewaldung stets die Birke ein. Diese Tat sache könnte (neben anderen) bet solchem Vergleich S. 38 bei der sehr hübschen Untersuchung und Zusammenstellung der Ortsnamen in ihren Waldbeziehungen benutzt werden. „Birkenortc" würden dadurch erst recht dem „zeitweilig besiedelten Saumgebiet" eingerciht werden. Den drei Lausitzer Landschaften, die Dr. Frenzel als Gebirge, Gefilde und Heide bezeichnet, entsprechen bei den Geologen und Geographen das Granitbergland, das Vorland der Skalen, die eis zeitliche Schuttlandschaft. Das für die Urgeschichte wichtigste Gebiet („permanentes Siedlungsgebiet") ist das Borland der Skalen mit seinen Lößgebietcn. Hier könnte daraus hingcwiesen werden, daß durch die Kamenzer Höhen und den nördlichen Zug des Granitberg landes ein Tieflandsbuchtwinkel gebildet wird, ebenso wie durch die Senke des Ncißetals mit dem südlichen Abschluß des Zittauer Gebirges, in dem sich der Löß aufstauen und ablagern mußte, zumal, wenn man mit Dr. Frenzel bl.-O.-Winde als Ursache an nimmt. Hochstein und Schmoritz können nicht gerade als orographische Besonderheiten bezeichnet werden; sie ordnen sich der Grundform unserer Granitberge regelrecht unter: Gipfelklippen, Blockmeere an den Flanken, Schuttfuß. Es ist im Rahmen einer kurzen Besprechung nicht möglich, den Reichtum des in dem Büchlein und seinen Karten verarbeiteten Stoffes und der Ergebnisse zu erschöpfen. Ich wünschte das Büchlein in die Hand jedes Heimatfreundes. Nur hätte ich dabei für spätere Auflagen den Sonderwunsch, daß der rührige Verfasser seine Sprache dem Laienverständnis mehr anpasscn (z. B. anthropologische Kom- plexionen, Bonität usw. dürften nicht allgemein verstanden werden) und auch das Abkürzungsverzeichnis ergänzen möchte; denn nicht jeder weiß etwas aus Hoogs oder Forrcrs RL. zu machen. Zwei Druckfehler bemerkte ich: S. 59 Klimaschwenkung statt -schwankung und S. 61 weißt stait weist. Profi Dr. Stübler-Bautzen. Friedeberg Nm.» 30. August. Ein römischer Fund im Netzebruch. Auf dem Fichtwerder von Lipkeschbruch, einem von Moor und Wasser umschlossenen Talsandhügel des Netzebruches, sind beim Ackern zwei Bronzefibeln aus der römi schen Kaiserzeit, etwa um 200 n. Ehr., gefunden worden. Es ist der dritte derartige Fund in der nördlichen Neumark. Im Berlage der „Oberlausitzer Heimat-Zeitung" erschien: Sie WWMMe M die JelseuskM voll MsMl. Zu beziehen durch jeoe Buchhandlung. Preis —.50 Goldmark. Fünf Hefte Volkserzählungen enthaltend Beiträge von Friedrich Lienhard, Frida Schanz, Julius Freund, Mchard Blasius versendet der Thespis-Dertrieb, DadSchandau gegen Voreinsendung von SO Pf. in Briefmarken. Ober8äck8icke kl6lMLt8tuUl6N N6rau8Z6A6ben von Nucjolk kötx8okke ?rok. cter 8äck8. 6e8ctiiokt6 an 6er fifiniveiÄtst l^eiprig in Verbindung mit vr. pfiii. Walter filklemann, Pauclia 8enclunA6n nucd bsiprix, LlnivsrsitStsstraöe 1l, III (8eminur kür 8äed8i8ck6 Ossokichte) Oie V0l*§68ckicktlicken Fiecllun^en uncl ci28 LiecüunZsIancl im kerr^msclien Orivalcigebiet von dtit ktreirokn -IbkilciunAen, einer vrluncisciiaktokurte unct vier kunctksrten Preis Oolcimsrk 4.— 2u derieken Ourcst jecte öucdbanltlunA. 2.- G.-Mk ili 1 — 1.50 -,50 „ -50 -.50 1.— 1.— I.— -.30 -.50 -.50 —.30 2. 1. Büchermarkt*) In Fiedlers Antiquariat, Zittau: Jäkel, Martin: Magister Haugsdorff. Ein Psarrherr zu Hirsch felde in der Oberlausitz während des 30jährigen Krieges. (Tagebuch bericht!) Zittau 1910. — 1 Mark. Durch den Verlag der „Oberlausitzer Heimatzeitung" (Buchdruckerei von Alwin Marr), Reichenau, Sa., sind zu beziehen: Gärtner, Äbrlau.sttzer Loft Gärtner, Anne Aberlaufitzer Huckst, ein heiteres Spiel in oberl. Mundart Aus der Franzosenzeit Grenzgeschichten (2. Auflage) Rund ums Zollhaus Zurück zur Natur l Der Kottmar und seine Sagen (vorläufig vergriffen) (vorläufig vergriffen) Friedrich, Rösler, Rösler, Claude, A. Schöne, O. 6 chöne, O Sagenbuch des Zittauer Gebirges (vorläufig vergriffen) Schöne, O. Oybinfagen (vorläufig vergriffen) Schwät, O. Der Dierkrleg * * * Äbrlaufltzer Guttlieb Frenzel, W. Siedlungsgeschichtliche Betrachtungen aus der Oberlaufltz Frenzel, W, Klima und Landschaftsbild der Oberlauslk in vorgeschichtlicher Zeit Frenzel, W Die Kirchenheiligen derOberlausitz Schroeder, Bruno Die Miihlfteinbriiche und die Felsenftadt von Jonsdorf Herrmann, Wilh. Die Geschichte der Burg Rohnau (3. Auf'age) —.60 „ Die Preise verstehen sich ausschließlich Porto. *) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die einspaltige Zeile 20 Goldpfennig. der Dberlausitzsr Bsimatzeitung bei freier Zu- ———5. stsllung durch dis Post und den Buchhandel für das dritte Vierteljahr 1.50 Goldmark (zuzügl. Duchhändlerzujchlag). Zahlungen können aus das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. — Bezug ist nur in vierteljährlichen Zeiträumen zulässig. Bei Nichtabbestsllung spätestens 14 Tags vor Beginn eines neuen Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. Anzeigenberechnung: 2ns-raten^il besteht aus zwei 2< 2— Spalten. Dis Berechnung erfolgt nach Pstitzeilen und beträgt der Preis für eine solche in einspaltiger Breite (4S mm) 20 Goldpfg., Äsklamezsile (90 mm) 60 Goldpfg., unter Büchermarkt (in gleicher Breite) 20 Goldpfg. Druck und Verlag Alwin Morr,Duckdruckerei und Seitungsverlag G. m. b. H. in Aelchenau, Sa.