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gaa dr ees für's Gesichte, daß dr kee Sarg nich paßt), 12. Geld (Bimse, a Bihm), 13. Gleichheit (dos is Sockch wie Hose), 14. Kleidung. Nahrung (ane Gapse --- Tasche bei Männern, Eibau, — Aapernmauke --- Kartoffelmus, Oppach, Ebersbach u. a. Orte, 15. prügeln (ane Fautze gähn--eine Ohrfeige geben, Oberdörfer), 16. trinken, sich betrinken, 17. bald sterben (Ar wird baale en höl zern Mantel Kriegen, Obercunnersdorf), 18. nahe Verwandtschaft (aus siem Suppen e Schnietel), 19. Vergleiche, 20. Schimpfwörter, 21. Spottworte und Reime über verschiedene Stände und Berufe (Schneider, Schuster u. dergl.), 22. Sprachneckereien (tzoich ack, wie da Seeiga bembat, auf die Seifhennersdorfer gemünzt), 23. Scherzantworten, neugierige Fragen (Was aff' mr Hoile? 's kleene Tippl im grüßen), 24. Trostsprüche (Weene nich, weene nich, a dr Riehre stihn Kließe, du siehst se nur nich), 25. Sätze mit „wenn" (ja, wenn Kieselsteene Gold wärn und Lügn keene Sünde), 26. Spitz- und Beinamen für Personen (Miesmatz-Grußer — Gochts-Wilhelm), 27. Pflanzen und Tiere (Baartatze --- Bären- kla^e: Eechelgapsch -- Eichelhäher). Für alle volkstümlichen Überlieferungen gilt das Wort: „dialuralia non sunt turpin", d.h. Natürliches ist nicht schimpf lich. Auch die Derbheiten volkstümlicher Ausdrucksweise dürfen nicht unterdrückt werden bei der Aufzeichnung unseres heimat lichen Wortschatzes. (Einsendungen an Dr. Curt Müller- Löbau, Weißenberger Straße 19.) st Aremdenhof zum Webers Kirschau Dz Erbaut 1921—1923 besleriH E Neuzeitlich eingerichtet WM Fremdenzimmer - Zentralheizung - Kalt- und Warmwasserloitung - Gediegene Dier- und Weinstuben - Gsssllschaftssaal M-W Wein-und Dierterrajjen - Gartenrestaurant (40S6itzplähs) - Dundssksgelbahn - Autohalls - Ausspannung - Angenehmer Familienaufsnthalt - Fernruf Wilthen Nr. 59 - Anerkannt gute Küche - Max Albrich. ^M Erinnerungen aus meinem frühesten Zugendleben im Jonsdorfer Pfarrhause vom 3. bis zum 7. Altersjahre 1791—1795 Bon ch Karl Theodor Pescheck, Weltbürger seit dem 11. August 1788 (Fortsetzung) Daß wir Jungens im Winter Schleife gefahren wären oder Schneemänner gebaut hätten, kann ich mich nicht erinnern; es mag uns wohl nicht zugelassen worden sein, wenigstens hatten wir keine Schleife. Noch sehr wohl ist mir erinnerlich, daß im Frühjahre unser Lustgarten nur erst auf der einen Seite gangbar war. Indem auf dieser der junge Frühling eingezogen war und hier Himmelschlüssel, Aurikel und Narzissen schönstens blühten, starrte die andere noch von hohen Schneemassen und cs machte uns Spaß, von jener Seite her über den ganz verwehten Staketenzaun den Garten zu besuchen und von den Schneewänden mit Häckchen oder anderen Instrumenten etwas abzuarbeiten.... An den langen Abenden plagten wir Kinder die Mama unaufhörlich, uns was zu erzählen, und wenn ihre Märchen oder Geschichten nicht mehr auslangen wollten, erzählte sie uns manchmal aus ihren Iugendjahren und vom Leben des adligen Hofes zu Kunnersdorf bei Görlitz, wobei sie unter anderen einen ungeheuer dicken Herrn v. Gustädt erwähnte, der so merkwürdig dick gewesen war, daß nach seinem Tode, zur Verwunderung der Umstehenden, der Verwalter, der Jäger und der Koch und auch noch ein Knabe sich insgesamt in seine umfängliche Weste zusammen eingeknöpft halten. Wußte die Mama nichts mehr zu erzählen, so mußte Tante Caroline etwas zum Besten geben. Diese kam aber allemal übel an, wenn sie uns nur immer wieder ihre schon oft oorgebrachten Geschichten erzählte, nämlich von einem armen Maurer, der beim Einreißen einer alten Wand einen ganzen Topf voll Geld gefunden, und von einem armen Manne, der sich ein Groschen- brödchen beim Bäcker gekauft und darin, aus Veran staltung eines Wohltäters, einen Dukaten gefunden hatte. Denn diese Geschichten waren auch gar so kurz!.... Noch stehen mir bis heutigen Tages so manche Leute, die in unserem Hause aus- und eingingen, ihrer individuellen Persönlichkeit nach lebhaft vor Augen. Der Schulmeister, ein alter Mann in einem gewöhnlich lichtgrauen Rocke, schwarzen Hosen und einem grünen Brust lätze (Weste) mit ziemlich großen Knöpfen, und von oben bis unten zugeknöpft, einen Kamm in den hintergestrichenen Haaren tragend. Er war früher Leineweber gewesen. Die Schulmeisterin, eine ganze Dorffrau, wie sie meistens in einer Pelzschößel- jacke vorüberging, die Hände hinten auf dem Rücken unter den Schößeln hielt und uns dann und wann eine gebackene Birne aus ihrer Rocktasche verehrte. Die sog. Schulliese, die als Witwe bei ihrem Vater auf der Schule lebte, eine lange, dürre Weibsperson, mit einem großen Kropfe, in einem dunkeln Tuch, Brustlatz mit gro ßen kolbiqen blanken Knöpfen (den Holsteiner Spitzkugeln nicht unähnlich). Der alte Förster Hofmann, ein langer, schmächtiger Mann mit einem kleinen, dürren Gesichte, ging ganz grün und trüge weiße schafwollene Strümpfe weit über die Knie hinauf über die Hosen gezogen und gleich überm Knie mit Strumpfbändern oder Gürteln versehen. Ungeachtet seines nur spärlich behaarten Kopfes trug er hinter jedem Ohre eine steife, wurstförmige Locke und einen langen, aber sehr dünnen Haarzopf, der ihm den ganzen Rücken hinunter baumelte, doch ging er ungepudert. Wenn er kam, machte er eine sehr freundliche Miene, hielt den linken Arm dreieckig an den Leib und wackelte mit dem Ellenbogen, indem er sprach: „Nu schöne Gott grüße Sie, Herr Magister!" Sein Sohn, der sog. „junge Jäger", ging ebenfalls grün und trug ebenfalls einen großen Zopf und steife, dunkle Wurstlocken über den Ohren. — Als Arbeiterin war bei uns oftmals eine ältliche, dürre Frau, dieBaß-Knoblochin, die von der Tante Karoline gewöhnlich nur „Gevatter Fünf zehn" genannt wurde, weil sie sich, glaub ich, gerühmt hatte,