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alker- vk»nboren IN^ Reichenau, Sa. FennspneeherNr.riS W Unbk»r-ec-htigten Dnuch u.Vei1og:ÄlwinINarx(JnI).l)ttoMak7-) Südlari sitzen Rachr-(chten,Rerchenau^Sa. Gesck)ick)ie, u nsi, Likepatup> Blaitepfün Heimatkunde, A Schrlstleitung und Geschäfts stelle Är. tz Sonntag, 18. März (Lenzing) 1923 4. Jahrgang Zittau vor seiner Gründung Von Alexander Haase, Oybin (Schluß.) oiveit man heute noch einen Überblick ge- WMM winnenkann, scheint Zittau selbst aus vier solchen zusammenstoßenden Hundschaften gebildet worden zu sein, deren örtliche Mittelpunkte (Angel) ungefähr gewesen sind (vergleiche die Angeltore) 1. der Burgberg mit der Burgmühle und der Gerichtsstätte Freydenhöhe (jetzt Platz beim Restaurant Freudenhöhe): dieser Bezirk kann von Olbersdorf (später Albrechtsdors) über Thon-, Graß-, Pgelgasse bis zur Krockergasse (Blumen straße) gereicht haben. (Die letzten Herren (Hundschafts führer?) vom Burgberge wurden durch die Zittauer ver trieben und flüchteten auf den Oybin zu den Berkas.) 2. Die höchste Erhebung des langgestreckten Hügelrückens der Bahnhofstraße, dort wo früher das Restaurant zur Burg stand, mit der Wildensteinsgasse (Drehgasse): dieser Bezirk dürste wohl die Ponsengasse (Marschnerslraße), Sandgrube (Morawekstraße), Budicinlschen Steinweg (Bahnhofstraße), Voigisgasse (Lessingstraße) und Fresen- oder Freudengasse (Schillerstraße) umfaßt haben. (Die Wildensteiner waren ein Zweig der Berkas.) 3. Der Frauenkirchhof, wo auf der Höhe die Kirche (früher zu St. Michaelis) stehr mit Grechsdors oder Grießgasse (Goethe- straße), Helwtgsdorf (Dornspachstraße), Reichersdorf (die Töpjerhäuser hinter dem Frauenkirchhof), Reißigmühle und Queckwiese (Lutherplatz). Saßen dort die Gryslaws (Grieß gasse, Grechsdors). ein bereits im 14. Jahrhundert altein gesessenes Geschlecht? 4. Die Stelle, wo einst das Siechenhaus „zum heiligen Geist" stand mit der Kapelle St. Gerlrudis (wo die Malefizpersonen mit dem Schwert hingerichtet wurden), der Lohmühle (ver- schwunden), dem allen Hospital St. Jacob, dem Friemel (Schießwiese) mit der weißen Henne, später auch Essigkrug genannt (Wasserburg des Henner, des Hundschaslsführers). Die DörferKnoblochsdorf (Langefahrt,Reichsstraße),Kratzen dorf (vom Zirkus bis Könitzers Fabrik), Diebs- später Neu- döiffel (Elektrizitätswerk bis Bahnhof Zittau-Borstadt) können als die wesentlichen Punkte dieses Bezirkes be trachtet werden. (Dort geboten die Donyns von Grafen stein.) Die meisten dieser Dörfer wurden teils in die Stadt einver leibt (Breite Straße, vorher ein Teil von Olbersdorf), teils als Dorstadtgassen ihrer bisherigen Selbständigkeit beraubt. Das uralte gemeinsame Heiligtum der Mandau wurde der Gaugenossenschaft entrissen, da es nach Einführung des Christen tums überflüssig geworden war, und zum Bauplatz entweiht, auf dem die neue königliche Zwingburg entstand. Die Klobingasse --- Glauveusgasse (Amalienstraße) scheint noch aus jener Zeil zu stammen, wo die zu lausenden Heiden in Mussen nach dem grünen Born geschafft wurden (Standort Ausgang böhmische Straße— Markr), der früher ihrem heiligen Wotansdienste geweiht war. Kurz sei nochmals die alte germanische Verfassung gestreift. Gaufürst, Hundschaftsführer und Freie besaßen wohl die ihnen zugewiesenen Höfe in Erbpacht, die Malstälten, Wälder, Weiden, Teiche, Gewässer und Berge aber waren Gemeinschaflseigcntum, für die niemand einen Besttztitel nachweisen konnte. Sie wurden durch die Führer verwaltet. Diese Verfassung konnten die im Gaue Zagost durch Zuzug anderer germanischer Stammreste sehr verstärkten Vandalen auch während der vier Jahrhunderte anhaltenden Slawen zeil in der Lausitz beibehalten, da sie stark genug war, Angriffen der Slawen entgegenzutreten. Sie waren aber auch klug genug, die Oberhoheit des böhmischen Königshauses jenseits des Gebirges anzuerkennen, da sie von dort wenig zu furchten hatten, dafür aber sich die angrenzenden Sorben vom Halse halten konnten. — Als die Germanen während dem Wirrwarr der Völkerwande rung die östlich-deutschen Wohnsitze vorwiegend verlassen halten — wenn auch überall Etammesgenossen zurückvlieben —, da benutzten die wohl früher schon als eine Art von Sachsengängern im Gebiet als Gesinde tätigen Slawen die einzigartige Gelegen heit, riefen Hilfe aus der eigenen Heimat herbei uno überfluleien in Massen das Land der ehemaligen Herren. Wer es nicht vorzog, sich mit den Ankömmlingen auf guten Fuß zu stellen, der zog sich kämpfend an den Fuß des Wald gebirges zurück, das bie Römer den yerzynijchen Urwald nannten. Dort lagen die Heiligtümer der Ostgermanen (Oybin und Zobten), dort wuchs die Masse der sich Vereinenden zu einer unbesieglichen Kriegsmacht an, dort boten Bergsels und Urwald einzigartige Perieidigungsmöglichkeilen. So bilhete sich von den Quellen der Oder bis an das Fichtel- gebirge an'beiden Hängen der Sudeten jene aus unzähligen Einzel befestigungen bestehende Verteidigungslinie heraus, die spaier Gelegenheit zum Bau all der zahlreichen Burgen bot, deren male rische Trümmer wir heute noch bewundern. Daher erklärt sich auch die auffällige Burgenarmut der weiter nördlich und südlich gele genen Gebiete. Anmerkung. Der englische Mönch Odericus Vitalis erzählt, daß Ende des 9. Jahrhunderts vor der Kolonisierung im Lunzterlande eine zahlreiche (populosissims) Nation vorhanden gewesen sei, welche lüuocikVtm, Hui um, kroamguo sllosgus ttoos immo ciaomonos colvvat) den tvoüan, Thor und Frigga anbetete. Ein schlagender Beweisdajür, datzGerinaneabeiuns die Slawenzeil überdauerten,