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21. Leiden. Freuden, ist ein ungleiches Paar — 22. Muth! Muth! Franken — 23. Alles, was die Erd enthält — 24. Nur zwölf Monate — 25. Ich bin ein junges Weibchen — 26. Verdenke wirs nicht — 27. Bauer, bind den Budel an — 28. Ach, du lieber Augustin — 29. Die Kage läßt das Mausen — 30. Wenn man beim Bauer dient — 31. Ich weiß nicht, ob ich darf — 32. Wo bist du, Bild — 33. Gott grüß euch, Herr Doktor — 34. Der Rus ertönt durchs — 35. Lustig, ihr Brüder, es — 36. Brüder, zum Streit — 37. Auf, zur Rache, Brüder — 38. Meld't sich denn keiner an — 39. Für Gott und für das Vaterland — 40 Branntwein, du stolzer — 41. Guten Morgen, Herr Apotheker — 42. Hört an, was ich will singen — 43. Hört ihr Weiber, loht — 44. Weil mich meine Sünden — 45. Frau brtngs Dogelhäusel — 46. Ach frage nicht, mein — 47. Grüstig, Geoatter — 48. Es wollt ein Jäger — 49. Ermunlre dich, Kallinchen — 50. Ihr wißt es ja wohl — 51. Es hat ein Bauer ein — 52. Kaiser Joseph willst du noch — 53 Wo bleibst du tzannchen — 54. Ls spielt ein Graf — 55. Raritäten sind zu sehn — 56. Mein Weib hat keinen — 57. Als die schöne Galathee — 58 Hört an, ihr lieben Frauen — 59. Ein Jäger aus Karpsalz — 60. Ei, was muß mein Hans gedenken -— 61. Alles ist vergänglich — 62. Es ist ein Prinzlein noch — 63. Als jüngstens Herr Merkurius — 64. Paulus sagt, ich müßte sterben — 65. Adam und sein liebes — 66. Es tät ein Jäger wohl — 67. In Pr.... da steht ein hohes — 68. Die Weisheit Karls, die — 69. Soldaten, die sind mein — 70. Aus, deutsche Brüder — 71. Heilig und gerechi ist Gott — 72. Auf, Deutsche, auf, dem — 73. Daß ein Weib sich schmücken — 74. Auf, auf, ihr Brüder — 75. Ach, Ltsettchen, deine — 76. Hört, ihr Herren — 77. Li, so geht mir doch vom — 78. Himmel, was soll das — 79. Ein freies Leben führen wir — 80. Als Gott die Welt erschaffen — (Die Nummern sind von mir hinzugefügt worden.) Aus den Textansängcn läßt sich freilich nicht ersehen, worin di« Anstößigkeit der genannten Lieder bestanden hat. Nimmt man eine ältere Liedersammlung, etwa den „Musikalischen Hausschotz der Deutschen" von G. W. Fink, dessen 1. Auslage 1842 erschien, zur Hand, so findet man nur 9 von den 80 angeführten Liedern, nämlich die Nummern 17, 20, 28, 51, 55, 59, 63, 74 und 79. In ihnen ist beim besten Willen kein Grund sür ein Verbot zu entdecken; es sind harmlos-fröhliche Lieder, die höchstens einmal einen derben Ausdruck ausweisen. Gewiß hat sich, der gute Rektor von Eutin, Johann Heinrich Voß, der Dichter der lieblichen Idylle „Luise", nickt träumen lösten, daß auch er einst als „anstößiger" Dichter auf den Index kommen würde. Sein lustiges Lied „Reigen" möge als Probe dessen dienen, was man vor 120 Jahren als „den guten Sitten zuwiderlaufcnd" ansah und deshalb verbot. Sagt mir an, was schmunzelt ihr? Schiebt ihrs auf das Kirmeßbier, Daß ich so vor Freuden krähe Und auf einem Bein mich drehe? Schurken um und um. Kömmt die schmucke Binderin Euch denn gar nicht in den Sinn, Die mich wirft mit Haselnüssen, Und dann schreit: „Ich will nicht küssen?" Nu, so schert Euch zum —! Diesen Strauß und diesen Ring Schenkte mir dos kleine Ding! Seht, sie horcht! Komm her, mein Engel! Tanz einmal mit deinem Bengel! Dudel didel dum! Fiedler, fiedelt nicht so lahm! Mir sind Braut und Bräutigam! Siedelt siisch! Ich mach es richtig! Und bestreicht den Bogen tüchtig Mit Kalfonium! Schwäbisch muß hübsch lustig gehn, Daß die Röcke hinken wehn! Wart, ich werb euch mal Koranzen I Meint ihr, Trödler, Bären tanzen Hier am Seil herum? Heisa lustig! Nun komm her! Unten, oben, kreuz und quer Laß uns Arm in Arm verschränken Und an unser» Brautkranz denken! Heisa, rund herum! Don der ganzen Reihe kann man heute noch die drei: „Ach, du lieber Augustin", „Ein Jäger aus Kurpsalz" und „Ein freies Leben führen wir" als allgemein bekannt ansprechen. Auch in ihnen steht bis auf das „freie Leben" nichts Staats gefährliches. Nun ist es Immerhin möglich, daß in diese Lieder einzelne Zoten Verse eingeschmuggelt worden sind und daß darin der Grund ihres Verbots gelegen hat. Vielleicht ist es einem Leser der „Oberlausttzer Heimatzeitung", der die Dresdner Staatsbibliothek oder die Leipziger Stadtdibliothek besuchen kann, möglich, einmal unter den gewiß vorhandenen Flug blättern Umschau zu batten und von seinen Funden hier Mit teilung zu machen. Möglicherweise hat dir kurfürstlich säch sische Zensur doch einigen Grund gehabt, aus „verbesserte und vermehrte" Volkslieder Acht zu geben. Fallendes Laub Bon E. G. Lade, Obcrfriederrdorf >WMr fahlen Blätter auf Baum und Strauch, einst so saftig AM und jung, wo blieb eure Zier? Ihr lustiggrünen Sommer- vöglein, flatternd im Winde, duftend nach Regen und Gewitter, wer nahm eure Frische? Einem köstlichen Mantel gleich decktet ihr die breiten Kronen in Tal und Wald. Wo seid ihr geblieben, warum so welk und dürr? Wie saß sich's im Sommer so gut unter Sträuchern und Bäumen! Lustig hüpften dieVögel vonAstzuAst, sie zwitscherten undsangen, weich und lind umspielte uns die warme Luft. Strahlen, heiß und leuchtend, warf die Sonne hernieder. Lieder, von frohen Lippen gesungen, zogen grüßend über die Fluren, Blüten dufteten. Frisch war der Mut, in Freude schlug das Herz. Und nun ist alles ganz anders geworden. Die Blätter haben ihr freundlich