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z. B. der östliche, in Backstein ausgeführte Giebel. Einen weiteren Um- und Ausbau erfuhr das Schloß am Anfang des 17. Jahrhunderts. Dieser spricht sich besonders in dem öst lichen äußeren Portale aus, welches säulengeschmückt und im Rundbogen geschlossen ist und in seinem von Trophäen um gebenen Aussatze die Wappen derer von Einsiedel und von Ponikau zeigt. In dieselbe Zeit gehört ein schöner, von Kon solen getragener Kaminaufbau im südlichen Teile. Im Schwib bogen der inneren Hauptpsorte befindet sich eine vortrefflich in Messing gegossene Epitophiumplatte des kurfürstlichen Ge heimrates Heinrich Hildebrand von Einsiedel, der 1675 starb. Ein kleines messingenes Epitaphium, das in Reliefsorm die Figur eines Kindes zeigt, sehen wir in der Halle des Treppen hauses. Beide Epitaphien wurden aus der Kirche zu Groß- olbersdorf nach Scharsenstein gebracht (o. Metzsch-Reichendach). Scharsenstein ist kirchlich mit Großolbersdorf von jeher ver- Kunden gewesen. In der dortigen Kirche sind Grüste, in denen die Besitzer von Scharsenstein ihre letzte Ruhestätte sanden und an die in der Großolbersdorfer Kirche noch so manches erinnert. Verschiedene Teile des Schlosses zeigen gotischen Baustil, besonders der südliche Teil und die östliche innere Hauptpsorte. Scharsenstein mit seiner reizvollen Umgebung hat wiederholt Malern Stoff zu dankbaren Motiven geboten. Die Burg war ein bewundernswertes Denkmal mittelalterlicher Baukunst. Hoffentlich wird sie von neuem erstehen, wenn vielleicht auch etwas geändert, aber ihre äußere Gestalt wird man gewiß zu erhalten bestrebt sein. Scharsenstein bildete sonst eine besondere Herrschaft von fast einer Quadratmeile Flächeninhalt. Zu ihr zählten außer dem Dorfe Scharsenstein die Ortschaften Großolbersdorf, Hohndorf, Grießbach, Hopfgarten und Grünou mit insgesamt „1930 Kon sumenten im Jahre i80l." 24 Jahre spS.er wurden bereits 2700 Einwohner in der Herrschaft gezählt. An Scharsenstein knüpfen sich auch viele Erinnerungen an den verwegenen und berühmten Wildschützen Karl Stülpner, von dem die Scharfensteiner so manches Etücklein zu erzählen wissen. Se warn mich schun verschtiehn ... Bon E. S., Leipzig altes Mütterchen hat von Sch. bei Löbau eine Reise über Dresden nach Leipzig zu ihren Kindern — vierte Klasse — angctretcn. Selten ist es mit der Bahn ge- fahren. In Dresden ist dem Mütterchen beim Umsteigen eine Dame behilflich. Auf der Fahrt nach Leipzig ver- suchte diese, das alte Mütterchen in ein Gespräch zu ziehen, was ihr nicht leicht fällt. Allmählich nur wird es zutrau lich und die Dame erfährt dies und jenes aus dem Heimaldorfc und über das Ziel der Reise; sie ergötzt sich an der echten vber- lausitzer Mundart. Kurz vor Leipzig richtet die Dame die Frage an sie: „Nun, liebe Frau, werden Sie denn die Leute in Leipzig auch verstehen, weil Eie ganz anders reden?" Darauf antwortet das Mütterchen: „Meine Loitc warn mich schun verschtiehn und mit dann andern hoa'ch nischt zu riäden!" Nitt wolln, ein Geben, saheen ins weite, deutsche Land, und wolln in Hellen Scharen — so GGTT uns tu bewahren — j der Menschheit Danner tragen in treuer Hand. 1 Wir wolln ein Feuer fachen auf manchem deutschen Decg, und wolln mit heil'gem Lachen der Finsternisse Aachen grundtief auflodsrn lassen im lichten Werk. Wir wolln die Kette schlingen, dah Her; zu Herzen schlägt, um Freiheit wolln wir ringen, GGTT Helf uns zum Gelingen, bis einst die Welt das Seichen der Liebe trägt. An Dusche de ruts Heede Js wisdr an vsrblihn. De Schwoalbn und de Schtoare woarms Landr ziehn. Gull bliht an Gartln Asseede, ^chtihn Gsorginn noa a Pracht, Ä Frost knickt aber de Frsods Goar leicht a ennr Nacht. Dosier gibbjt Freedn an Gbjte, An Appln, Dorn und Pflaum. För Gogn und Noafn is Frihjuhr, Der Harbst sörn Magn und Gaum. Deöm Sunntch öm Sunntch sein Nnd Kuchn gibbts genung, sKormsn Dann Kraatschn Gadlerfchissn, Gobds driätch dort Nhlt und Jung. Nu sein de Npern ;o rodn. Der Himml schtih uns bei. Doah dis uns immr gsrotn Nnd troigs o komm rei. De Guecknfoisc roochn, Der Aooch liädch iewersch Fald. De Kihe weedn off Schtoppln, Wu Kihjungs Peitsche Knoallt. De Gunne schannt su linde, De .Dlättr verfarbnch nannu; Der Loobbuhfch loajcht aus'n Fichtn. Gas diät a brenn lichtrluh. Nnd die schirm buntn Foarbn, Dis sein dec Gabjchisdsgruhs), Dan's Loob tut gähn sann Doome, Do dan's nu schesdn muh. Ja, scheedn, fcheedn, schesdn, Wan tiät doas wull ne wih? Kes Mensch koans abr ändern, Miär warn ja salbr hie. De Schtörme luhn'ch oft hiern. Dec Himml Word dunstg und groo, Aus schwoarzn dickn Wolkn, Do flammlts schunn hie und do. Ion Tutnsunntchs schunn moanchmool Dacßt frischer Schnis oalls zu: De Falber und de Graber. Noatur, nu hoast du Auh. D. Äels. MMMMIIMlMIMIUMMlUMlMttMUIIMMMIIilUMIMMMMUMlMMIMIIMMUIMlllM Streifzüge in die Umgebung des Badeortes Marienborn-Schmeckwitz Bon O. Schöne wäre wohl ein Bnde- und Luftkurort, eine Sommerfrische oder sonstige Eiholungsstätt» ohne mehr oder weniger reizvolle Umgebung? es ist merkwürdig, dnß überall da, wo Muller Natur eine» kostbaren Schatz in Gestalt einer Heilquelle in ihrem Schoße birgt, sie anscheinend da'ür Sorge getragen hat, daß dieses Kleinod einen schönen Rahmen, sei es in Form besonderer landschaftlicher Reize oder wenigstens eines angenehmen Wechsels von Wald, Wiese und Flur erhalten hat. Auch unser nordlausitzer Badeort Schmeckwitz mit seinem über hundertjährigen Heilbade „Marienborn" und seinem neuerer Zeit entstammenden „Johan nisba de" und „Bad Heil" darf sich in dieser Beziehung über keine Zurücksetzung beklagen. Hier, wo sich gleichsam Hügel- und Tiefland, Kulturlandschaft und wasserreiche Waldgründe die Hände reichen, finden wir auf verhältnismäßig kleinem Raume die beiderseitigen Vorzüge in der glücklichsten Weise vereinigt. Dazu kommt noch die beachtens werte Stellung, welche die Umgebung dieses Ortes in Vor geschichte und Geschichte, Volkskunde und Sage der Heimat einnimmt.