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MW Grftheint oller 14 sTage EreiVaqE Sctiristleitung und Geschäftsstelle in Rei chenau, Sa. Fernsprecher Nr. 21S Druch u-Verlag:Alwin Marx (Inh. OttoMarx) Südiauftszer Nachrichten, Reichenau, Sa. Geschickte, ^Ku MLitenatui" Blatter fux 'W L?eimatkunöe, Unber-eck>tiyten vt'nvoren Nr. IS Sonntag, 4. September (Scheiding) 1921 2. Jahrgang Sur Einweihung der Kriegerehrenstätte am Kottmar (am 4. September 1921) sltsn kommen und vergehen, Völker steigen aus und nieder, And am Seitwsbstuhl jaulen tausend Ander aus und nieder, Die uns arme Menschenkinder grausam zwischen sich zermalmen, And, wo reiches Leben blühte, heute wüste Trümmer qualmen. Anser Deutschland stöhnt am Boden, srsmder Willkür ganz zum Aaube, And mit wildem Hohn verspottet ward der töricht-gute Glaube, Daß nur eins schwache Schranks uns von unsern Feinden trenne. And das) drüben man Versöhnung, Decht und Billigkeit noch kenne. Ansers Vaterlandes Ankunft sehn wir trauernd sich umnachtsn; Ach, umsonst sind all die (Opfer, die an Gut und Blut wir brachten! Furchtbar längst von uns ein jeder unsrer Feinds Hast verspürte, Weil wir alles von uns warfen, was uns einst zur Grösts führte! Noch sind in Palast und Hütts nicht verstummt dis Totsnklagen, Denn die Dssten unsres Volkes sind auf blut'gsm Feld erschlagen 1 Aimmer können wir vergessen, dis für unsre Heimat starben, And dis Wunden, dis uns brennen, werden nimmermehr vernarben l Doch auch nimmer soll erlöschen, was im tiefsten Herzensgrunds Ans durchglüht so Heist und innig auch in dieser Weihestunde: Das Gefühl der Schuld, des Dankes gegen die gefall'nsn Helden I And das Mal, das wir errichten, soll es künft'gsn Seiten melden! Manche Tugend unsrer Ahnen ward den Enkeln unbeständig; Aber eins bleib' im Busen uns für alle Seit lebendig. And dis Heimaterde täglich gleich Antäos uns erneue Kraft zum Leben und zur Tugend und zur Dankbarkeit und Treue! Eine Fähigkeit vor allem möge sie uns wieder schenken: Lernen müssen wir auf's neue, deutsch zu fühlen, deutsch zu denken! Denn mit, ach, so vielem, was uns in der letzten Seit genommen. War uns unser Seelsnadel, unser Stolz abhandenkommen! Was dis treus Lausitz heute widmet ihren toten Söhnen, Soll, ein flammendes Bekenntnis, tausendfach durch Deutschland tönen: „Wofür freudig Ihr gefallen, sei uns ewig im Gedächtnis, And die Heimat wird erfüllen Euer heiliges Vermächtnis! Nun, jo soll aus heim'schein Boden dieses schlichte Denkmal ragen. And es soll von deutscher Treue späteren Geschlechtern jagen. Das gebaut ward von dem Glauben, noch ist Deutschland nicht verloren." And dast einst ein Tag must kommen, wo es wieder neu geboren! Das gebaut ward von der Liebs, die den Tod noch überwindet, Von der Hoffnung, dast dersinstens unser Volk sich wisdsrsindst Au der Grösts, zu der Tugend, zu der Tüchtigkeit der Ahnen, Dast es wieder dürfe schreiten einst auf sonnigeren Dahnen! Walt' es Gott, dast Tag es werde, wo es düster um uns nachtet, Dast man einst nicht mehr verlästert unser Volk, nicht mehr verachtet! Dast es stolzer sich erhebe aus der Schmach des tiefsten Falles! Dast einst wieder es dars klingen:Deutjchland,Deutjchlandüber alles! Bruno Äeichard. ^-^^ie schon wiederholt in der „Heimatzeitung" zu lesen war, hat auch der Verband „Lusatia", dem dis meisten Gebirgs- und Humboldtvereine der Süd- und Mittellausitz angeschlossen sind, seinen Gefallenen ein Ehrenmal errichtet. Wer in den letzten Monaten die Spreequelle am Kottmar besucht hat, dürfte mit Interesse festgestellt haben, wie inmitten der Waldeinsamkeit, umgeben von lichtem Duchengrün, dank der Gpferwilligkeit weiter Kreise der Gebirgs- und Naturfreunde eine Ehrenstätte aus der ehemaligen einfachen gefaßten Spreequelle herausgearbeitet worden ist, würdig unserer Treuen, die im Weltkriege für uns starben. Dieses Ehrenmal soll nun feierlich eingeweiht werden. Am 4. Sep tember, nachmittags 3 Nhr, findet eine schlichte Feier dortselbst statt. Nm 5 Nhr wird sich dann in der Turmschänke auf dem Kottmar ein geselliges Beisammensein anschließen, bei dem man auch der Weihe des Kottmarturmes gerade vor 40 Jahren gedenken wird. Sur Feier ist ein Gedenk blatt erschienen, das auf seinen drei ersten Seiten die Namen der dem Weltkriege zum Gpfer gefallenen Mitglieder der dem Verbände „Lusatia" angeschlossenen Vereine aufführt und am Kopfe das Leitwort „Vergiß die treuen Toten nicht" trägt. Die letzte Seite enthält die Festocdnung zur Einweihung der Kriegsr-Ehrenstätte und die Baugeschichte der Denkmalsanlage. Da sich die Gesamtkosten auf 30000 Mack belaufen — ursprünglich waren sie auf nur 20009 Mark veranschlagt —, so bleibt noch ein Eiest zu decken übrig. Bei der Geschäftsstelle unserer „Heimatzeitung" sind insgesamt Einzelspenden im Betrage von 88,90 Mark eingegangen.