48 H.. Frankreich nach Heinrichs IV. Tod. durch politische Rücksichten gehindert zu sein, die Regierung in Lothringen an seinen Bruder, den Cardinal Franz, Bischof von Toul abgetreten und sein sünnntliches Kriegsvolk in die spanischen Niederlande geführt hatte, auf die Sym pathien der katholischen Fürsten Deutschlands. Manä's^on Richelieu begegnete dem Sturm mit seiner gewöhnlichen Umsicht und Encr- M-dicis, gie. Er machte zuerst Versuche, die Königin und den Sohn zur Rückkehr nach Frankreich zu bewegen. Bei Gaston fanden die günstigen Anträge des Ministers Gehör: um den Preis eines friedlichen Verhaltens wurde ihm abermals Ver söhnung und der Fortbesitz seiner Güter und Einkünfte zugesichert. Auf Zurede» seines Vertrauten Puylaurens, der aus des Prinzen Haltung und Entschlüsse den größten Einfluß übte und den der Cardinal durch Versprechungen auf seine Seite gebracht hatte, ging Monsieur, mit seiner Mutter und niit dem Brüsseler Hof entzweit, auf die Ausgleichnngsvorschläge ein. Unter dem Vorwände einer Jagd s. Okt. issr. entfernte er sich aus Brüssel und kehrte in sein Vaterland zurück. Sein Günst ling Puylaurens erhielt den ihm versprochenen Lohn für seine Dienste: da man aber am Pariser Hofe dem ehrgeizigen und intriganten Manne nicht traute, so Sebr. tbSL. wurde er einige Monate nachher im Schloß Vincennes in Sicherheit gebracht. Dort ist er bald daraus gestorben. Um so standhafter wies die Königin Mutter alle Anträge eines Ausgleiches zurück, die nicht die völlige Restitution in ihre frühere Stellung zum Ziel hätten. Da jedoch Richelieu sie nicht mehr an den Hof und in die Umgebung des Königs lassen wollte, sie selbst aber jede» andern Aufenthalt als eine Beeinträchtigung ihrer Ehre zurückwies, so kam es zu keiner Versöhnung. Maria von Medicis blieb noch einige Jahre in Brüssel, wo sie mit ihren Anhängern in Frankreich und mit ihrer Tochter in London cn» leichtesten den Verkehr zu unterhalten vermochte; und so lange sie den spanischen Interessen durch ihren Namen und ihre Verbindungen nützlich sein konnte, wurde sie mit aller ihrem Stande gebührenden Rücksicht behandelt. Mit der Zeit aber ward sie dem Brüsseler Hof lästig; in Frankreich fing man an, sie zu vergessen, sie als eine Fremde zu betrachten; in England störten und erschwerten die bür gerlichen Unruhen und kirchliche Parteiungen die Verbindung des Hofes mit de» katholischen Fürsten des Festlandes. Da hielt es Maria von Medicis für zeit gemäß, die Niederlande zu verlassen. Nach einem kurzen Aufenthalt in England, wo sie vergebliche Versuche machte, Richelieu's Einwilligung zur Rückkehr nach Frankreich zu erhalten, nahm sie ihren Wohnsitz in Köln, dem Mittelpunkte des Katholicismus und der Hierarchie in ihrem äußeren Glanze. Dort ist sie einicss s. Jul-1642. nachher verlassen und in Dürftigkeit gestorben. e-ul-nümE Welcher Contrast zwischen Anfang und Ende! Einst als sie in voller Herrlichkeit im Louvre waltete, faßte sie den Entschluß aus der linken Seite der Seine ein Denk»»» zu errichten, das ihren Namen und ihre Thaten auf die Nachwelt bringen und schon >» der Bauart, worin toskanischer und französischer Stil zu einem harmonischen Ganze» vereinigt ward, ein symbolischer Ausdruck ihrer doppelten Nationalität sein sollte. S»