380 Anonymus ValestanuS >2. Vorwegnahme des Königstitels machte er durch Festus seinen Frieden mit dem Kaiser Anastasius, der ihm alle Prachtstücke des Palastes, die Odoaker nach Konstantinopel gesandt hatte, zurückgab. 65. Zu dieser Zeit erhob sich ein großer Streit in der Stadt Rom zwischen Symmachus uud Laurentius, die beide die Bischofsweihe erhalten hatten. Gott aber wollte, daß der würdigere Symmachus die Oberhand behielt. Nachdem so der kirchliche Friede wiederhergestellt war, kam der König Theoderich nach Rom, wo er dem heiligen Petrus mit der größten Ehr furcht begegnete, als ob er Katholik wäre. Ter Papst Sym machus, der ganze Senat, ja das ganze Volk zogen ihm unter vielen Freudenbezeugungen vor die Stadt entgegen. 65. Er be trat darauf die Stadt, ging in den Senat und hielt dem Volke eine Rede, in der er versprach, mit Gottes Hülse alles das un versehrt beizubehalten, was vor ihm die Herrscher über Rom s23 angeordnet hatten. 66. Zur Feier des 30. Jahrestages seiner Regierung zog er im Triumph in den Palast ein und gab den Römern circensische Spiele. Auch schenkte er dem Volk und den Armen als Getreidespende für jedes Jahr 120000 Modii, und für die Herstellung des Palastes oder die Wiederaufrichtung der Stadtmauer wies er jährlich 200 Pfund fGoldj aus dem Er trage der Weinsteuer an. 68. Seine Schwester Amalafrigda gab er dem Vandalen könig Transimund >) zur Gattin. Ten Liberias, den er zu An fang seiner Regierung zum kraetoetus ?raetorio gemacht hatte, bekleidete er mit der Würde eines Patricius und gab ihm zum Nachfolger in der Präfektur den Theodorus, Sohn des Basilius. Ein Graf Odoin trachtete ihm nach dem Leben. 69. Er erhielt Kenntniß davon und ließ ihn in dem sogenannten sessorischen Saal enthaupten. Die Worte jenes feierlichen Versprechens, das er dem Volke gegeben, ließ er auf dessen Bitten in Er; graben und öffentlich aufstellen. 70. Im sechsten Monat kehrte 1) Thrasamund. Pgl. S. 39. 4 2.