36 stürmen, zog schnell den Vorhang weg, flüchtete in das Hintere Zim mer und schlug die Thüre zu, indem er zugleich ein lautes Geschrei erhob. >Die Mörder, von ihm erkannt, ohne Etwas ausgerichtet zu haben, liefen schnell wieder zur Thüre hinaus und riethen dem Tiri- bazus nebst dessen Anhang zur schleunigen Abreise, weil sie entdeckt seien. Die Andern entflohen also nach allen Richtungen; Tiribazus wurde verhastet, tödtete jedoch bei diesem Anlas; Viele von den könig lichen Trabanten, bis er endlich durch einen Speerwurf aus der Ferne getroffen niedersank. Für den Darius, der mit seinen Kindern hergeführt wurde, befahl Artaxerxes eine besondere Sitzung des königlichen Gerichts. Er selbst erschien nicht dabei, sondern ließ durch dritte Personen die Klage Vorbringen. Doch befahl er einigen Dienern, die Abstimmung jedes Einzelnen aufzuzeichnen und ihm zu hinterbringen. Das Urtheil lautete einstimmig ans Todesstrafe. Die Gerichtsdiener griffen daher den Darius und führten ihn in ein nahcgelegenes Zimmer ab. Auf Berufung fand sich jetzt der Scharfrichter ein mit einem haarscharsen Messer, womit man in Persien einem Delinquenten den Kopf abschneidet. Beim Anblick des Darius erschrack er jedoch so heftig, daß er wieder nach der Thüre zurücktrat und die Augen ab- ^ wandte, als besäße er weder die Kraft, noch den Mnth, an einem Könige der Mörder zu werden. Als ihm jedoch die Richter draußen unter Drohungen den strengsten Befehl ertheilten, kehrte er wieder um, packte mit der einen Hand den Darius an den Haaren, drückte ihm den Kopf nieder und schnitt ihm dann mit dem Messer den Hals ab. Rach einigen Schriftstellern wurde das Gericht in persönlicher Anwesenheit des Königs gehalten; überwältigt von den Beweisen seiner Schuld, habe Darius sich zu Boden niedergeworfen und jäm merlich um Gnade gefleht; aber der König sei in der Wuth aufge sprungen und habe den Säbel gezogen, mit dem er auf ihn loshieb, bis er todt war; dann sei er in de» Vorhos getreten, habe sich vor der Sonne gebeugt und ausgerufen: „geht jetzt fröhlich nach Hause, Perser, und sagt es allem Volk: „an diesen Frevlern und Verschwö rern hat der große Oromazes nun sein Strafgericht vollzogen!"