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htig» eil» H-' , s chei» ,is - :r »' rd»» >d ^ alrii Cosmas von Prag I, 36 ihrer eiligen Flucht von der Brücke herab, weil dieselbe zum l004 Nachtheil der Feinde zerbrochen war; Andere entfliehen auf einem steilen und engen Seitenweg, den man gewöhnlich Schwanz der Burg nennt, l) wobei wegen des schmalen Ausganges Unzählige erdrückt wurden, und Herzog Mesco selbst kaum mit Wenigen davon kam. Es ging, wie es immer geht, wenn Menschen angst erfüllt entfliehen — jedes Lüftchen erschreckt sie und steigert ihre Angst — so auch diesen; obgleich sie Niemand verfolgte war es ihnen doch, als ob Steine und Wände hinter ihnen drein riefen und den Fliehenden nacheilten. Des anderen Tages zog Herzog Oudalrich in die Stadt Prag ein und drei Tage darauf beraubte er auf den boshaften Rath derselben häuslichen Feinde, 2) von welchen wir oben gesprochen haben, seinen Bruder Jaromir des Augenlichtes. a ^ Er Chatte keinenLeibeserbenwegen der Unfruchtbarkeit seiner Gemahlin, 'el^ aber von einer Frau Namens Bozena, der Tochter des Cresina,b) schi^ erhielt er einen Sohn von vorzüglicher Schönheit, welchen er Bracizlaus nennen ließ. Als er nämlich eines Tages auf dem Fei» Rückwege von der Jagd durch ein Dorf kam, sah er die Genannte, ^ettck wie sie am Brunnen Tücher wusch, und entbrannte bei ihrem teN» Anblick von heftiger Liebe; denn sie hatte einen wunderschönen ier» Körper, war weißer als Schnee, geschmeidiger als ein Schwan, lieh»'' glänzender als altes Elfenbein, schöner als ein Saphir. Der ,, Herzog ließ sie also sogleich in seine Behausung bringen, trenme chtiF aber nicht den alten Ehebund, weil es zu jener Zeit Jedermann nach d a» Belieben sreistand, zwei oder drei Frauen zu haben; auch galt es nicht für unrecht, wenn ein Mann die Frau eines anderen entführte 0» oder eine Frau den Mann einer andern heirathete. Und was jetzt Sache des Anstandes ist, das galt damals für eine Schande, wenn et E 1) Vermuthlich der Hirschgraben, durch welchen die Bruska fließt. — 2) DerWrisowici. — 3) Nach dem Zeugnisse Thietmars sVI,9j war es Jaromir, der am Tage nach Abzug der Polen nusden böhmischen Thron erhoben wurde, von welchem ihn sein Bruder Oudalrich 1012 stieß. Geblendet wurde er erst 1034. — 4) Oudalrich. — 5) guas kuit (ü-esinas — vielleicht eine Leibeigene. Loserth S. 17 macht darauf aufmerksam, daß auch für diesen Satz Aus drücke des Regino z. I. 888 über Arnulfs Herkunft benutzt sind.