Hier beginnt das erste Lnch der Cbronik von Löhme», welche Losmas, Dekan der Kirche )u Prag, verfaßt hat. 1. Als nach der Sündfluth vermessene Leute mit dem Thurm bau begannen, wurde das menschliche Geschlecht, unter welchem sich ungefähr zweiundsiebzig Männer befanden, ob dieses uner laubten und frevelhaften Beginnens durch göttliches Strafgericht in soviel verschiedene Sprachstämme getheilt, als Männer waren, und jeder von ihnen irrte, wie wir aus der Geschichte wissen, unstät und flüchtig herum; sie zerstreuten sich weit und breit in die verschiedenen Weltgegenden und vermehrten sich vielfältig, von Geschlecht zu Geschlecht kleiner werdend. Die Menschen verbrei teten sich also nach dem Willen des Alles leitenden Gottes so sehr über die Erdoberfläche, daß sie nach vielen Jahrhunderten endlich auch in diese Theile Germaniens kamen. Obgleich näm lich in jenem ganzen nördlichen Landstrich, vom Thanays^) bis Sonnenuntergang, sich einzelne Gegenden mit besonderem Namen befinden, so wird er doch mit dem Gesammtnamen Germanien bezeichnet. 2) Das haben wir deshalb berichtet, um unserem Ziele näher zu kommen. Indessen wollen wir einstweilen und ehe wir mit der eigentlichen Geschichte beginnen, den Versuch machen, die Lage dieses böhmischen Landes und woher es seinen Namen hat, in Kürze auseinander zu setzen. 2. Nach der geometrischen Einteilung der Erdoberfläche nimmt I) Don. — 2) Worte des Paulus Diakonus in der Geschichte der Langobarden I, l und von Regino z. I. 88S wiederholt.