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Zwölftes Concert i ni S a a le des Gewandhauses, Freytags, am i' ,e " Januar, i 8 i 5. Erster T h e i l. Cantate, für den ersten Tag des i8i3" n Jahres, gedichtet, von Rochlitz, in Musik gesetzt, von Carl, Marie von Weber. In seiner Ordnung schafft der Herr; Und seine Wunder all’ — nach Maas, zu ihrer Zeit, Entsteigen sie dem Grund der Ewigkeit. Mag das Geschöpf den Schöpfer übereilen? Wenn er es ruft, kann es verweilen? In seiner Ordnung schatft der Herr! — Die Sonne glüht, der Mittag strahlt: Die Gluth verlischt — erquickend naht der Abend. Der Winter weicht, die Erd’ ergrünt: Sie welkt dahin — es schwellen, reifen Flüchte. Die Jungfrau blüht, ihr Lenz ist da: Die Bliithe sinkt — aus ihr keimt neues Leben. — Mag das Geschöpf den Schöpfer übereilen? — Es drängen sich Wetter im drohenden Kampf Der kommenden Sonne entgegen; Es krümmt sich die Knospe vor kältendem Reif? Es zittert die Jungfrau vor roher Gewalt: Doch steht seine Ordnung: es dämmert der Tag, Der Reif zerschmilzt, die Liebe siegt! Was Er hervorruft, kann’s verweilen?