20 gekränkt, indem dieser in der Absicht, den Karthagern zu gefallen und für sich selbst die Fürstenmacht zu erringen, viele Römer bei Leontini niedergemncht hatte. Marcellus nahm dafür Leontini mit stürmender Hand, und ohne den Einwohnern selbst ein Leid zuzufügen, ließ er doch alle Ucberläufer, die er in seine Gewalt bekam, auspcitschen und sodann hinrichten. Hippokrates schickte nun eine falsche Nachricht nach Syrakus voraus, wornach Marcellus zu Leontini alle Bürger in waffenfähi gem Alter hätte ermorden lasten. Hierauf, als eine allgemeine Bestür zung herrschte, drang er plötzlich heran und bemächtigte sich der Stadt. Deßwegen brach jetzt Marcellus mit seiner ganzen Armee gleich falls auf und rückte vor Syrakus. Nachdem in der Nähe das Lager geschlagen war, schickte er zunächst Gesandte hinein, um über die obi gen Vorfälle in Leontini Aufklärungen zu geben. Allein dieß zeigte sich als vergebliche Mühe. Die Syrakusaner glaubten Nichts, weil die Partei des Hippokrates den Ton angab. Marcellus begann also seine Angriffe von der Land- und See seite. Appius führte das Landheer heran, während Marcellus selbst sechzig sünfruderige Galeeren kommandirte, die mit Bewaffneten und Geschossen aller Art ganz augefüllt waren. Aus einer großen Kombi nation von acht an einander gebundenen Schiffen hatte er eine Ma schine aufstellen lassen, womit er gegen die Mauer heranscgelte — voll von Vertrauen in die Massenhastigkeit und Vortrefflichkeit seiner Vor bereitungen, wie auf den Ruhm, der seine eigene Person umgab. Aber all dieß konnte in gar keinen Betracht kommen gegen Archi- medes und des Archimedes Maschinerien. Und doch stellte dieser Mann dem Publikum nichts von Allem, was er leistete, als ein irgend be deutendes Werk vor Augen. Das Meiste war bei ihm nur entstanden als Nebenbeschäftigung einer spielenden Mathematik, wobei zuerst der König Hicro selbst einen gewissen Ehrgeiz befriedigte, indem er dem Archimedes zuredete, doch einen Theil seiner Wissenschaft aus der diesen von den Römern abzuziehen, und blieb nach dessen Ermordung in Syrakui, stiftet« Händel und Unruhen und trachtete selbst nach der Oberherrschaft.