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Sächsische Volkszeitung : 14.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194005144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400514
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-14
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.05.1940
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Dienstag, 14. Rai 1940 Sächsisch« Volkszeitung Nummer 110, Seite L Der Wehrmachtsbericht vom Sonntag Der deutsch« Vormarsch im Forischreiten — Sanz Luxemburg in deutscher Hand Am Sonntag gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt: Im engen Zusammenwirken zwischen Heer und Lust- wasfe ist aus der gesamten Front der deutsche Angriss im Westen im raschen Forlschretten. Im Norden von Holland haben die deutschen Truppen di« Provinz Groningen besetzt. Harlingen und die Ost- kiiste der Zuiüersee wurden erreicht. Stach dem Durchstotzen der Assel-Stellung wurden im Vor gehen nach Westen auch die von Anierssoort aus Rhenen ver lausende Grebbe-Linie und weiter südlich di« Peel-Stellung durchbrochen. Zwischen Hassrlt und Maastricht ist der Uebergang über den Albertkanal erzwungen. Das Fort Eben Emael, südwestlich Maastricht, der stärkste E cli p s e i l e r Lüttichs, ist, wie schon durch Sondermeldung bekanntgege ben, in deutscher Hand. Der Kommandant und die Be satzung von tvvü Mann haben sich ergeben. Vor Lüttich sind die deutschen Truppen teilweise tics in das Festungsvorseld etngedrungen. Auch die durch Siidbelgien vorgchcndcn Teile des deut schen Heeres haben trotz seindlichen Widerstandes rasch Boden gewonnen. Ganz Luxemburg ist In deutscher Hand. Die deutsche Lu ft mässe setzte am 11. Mai den tags zuvor begonnenen Großangriff gegen die seindlichen Luft waffen in Frankreich, Belgien und in den Niederlanden fort. Eine große Anzahl von Flugplätzen wurde erneut angegriffen und dabei Hallen in Brand gesetzt, Werften zerstört und Tauk- und Munitionslager zur Explosion gebracht. Auf dem Flugplatz Vraux gelang es 30 auf dem Flugplatz Orleans 3g Flugzeuge zu zerstören. Im Lustkampf wurden 52, durch Flakartillerie 12 Flugzeuge abgeschossen. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß insgesamt auch am gestrigen Tage 30U feindliche Flugzeuge unserem Angriff und der Luftabwehr zum Opfer fielen. Truppcnansammlungen, Transportziige, Bahnanlagen, Marschkolonnen und Kraftwagen transporte hinter der belgischen und französischen Front waren das Ziel wirkungsvoller Angriffe. An der belgisch-holländischen Küste wurden Seestrcitkräste, Transportschiffe und Ausladungen angegriffen, in Vlifsinge» drei Transportschiffe und ein Tankdampscr getroffen, in der mittleren Nordsee ein feindlicher Zerstörer durch Bombentreffer beschädigt. In der Nacht vom 11. znm 12. Mai flogen einzelne Flug- zeiige in Westdeutschland ein und griffen wiederum eine Reihe 'nichtmililärischer Ziele ohne besondere Wirkung an. Die eigenen Flugzeugverluste sind im Verhältnis zum Erfolg wiederum als gering zu bezeichnen. 35 Flugzeuge werden vermißt. In Norwegen ist die Lage unverändert. Bei Narvik wurden feindliche See- und Landstreitkräste durch die Lustivasse angegriffen, ein Zerstörer versenkt, ei» wetterer beschädigt. * Das Fort Eben Emael entspricht in seiner ganzen Bauart völlig dem Muster der französischen Maginot-Linie. Es ist mit 15 Panzerkuppeln von 2 bis 5 Meter Durchmesser, mit 36 Geschützen, unterirdischen Laufgräben und allen Einrichtun gen ausgestaltet, die dem Stande der Festungsbautechnik zur Zeit der Entstehung der Maginot-Linie entsprechen. Die Ein nahme dieses Forts läßt mindestens vergleichsweise Rückschlüsse zu aus den Verteidigungswert, den die Maginot-Linie einem ernsthaft angreisenden Gegner gegenüber besitzen würde. Feindliche Panzer südwestlich El. Trond zurück- geschlagen Berlin, 14. Mai. In der Gegend südwestlich St. Trond stießen deutsche Panzcrkräste auf feindliche Panzer und schlugen sie im Zusammenwirken mit der Lustivasse zurück. Zn Aordnorwegen 300 Gefangene gemacht Berlin, 14. Mai. In einem erfolgreicl-cn Gefecht bei Mo, nördlich Mosjoen in Nordnorwegc», machten dcuisci-e Gebirgs truppen 300 Gefangene, meist Engländer. Generaloberst Wilhelm List öO Zahre Wien, 14. Mai. Generaloberst Wilhelm List, dessen Name als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Wien und als Armee führer im polnisci)en Feldzug weithin bekannt geworden ist, be geht am heutigen 14. Mai 1010 seinen 60. Geburtstag. List trat 1898 als Fahnenjunker beim 1. bayr. Pionier bataillon in München ein. Während des Weltkrieges bewährte er sich als Generalslabsoffizier. Beim Ausbau des neuen Heeres übernahm er als Kommandierender General das 4. Armee korps und 1938 als Oberbefehlshaber die Heeresgruppe 5 in Wien, wo ihm vom Führer die Ausgabe übertragen wurde, das ehemalige österreichische Bundesheer in die deutsche Wehr macht einzugliedern. Im polnischen Feldzug führte General oberst List die 14. Armee auf dem deutschen Siidslügel. I» einem raschen Siegeslauf bis Lemberg zerschlug die aus Schle sien und der Slowakei vorgehende Armee die in Galizien stehenden polnischen Heercsteile. Vom Führer mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet, steht Generaloberst List heute an verantwortungs voller Stelle in der deutsci-cn Heersühcung. Unfall beim Sti«rkamps Madrid, 14. Mai. Einen schweren Unfall erlitt der Gau leiter der Madrider Falnnge, Foxa, der sich verschiedentlich durch Einsatzbereitschaft und »irrsönlichcn Mut ausgezeichnet hat. Foxa basnßle sich in seiner Freizeit mit Vorliede mit Stier kamps. Bei einer solchen Veranstaltung wurde er so unglücklich von einem Slier, den er als Matador löten wollte, gasatzt, daß er eine schiver« Verletzung im Oberschenkel und verschiedene Quetschungen davontrug. Er mußte ins Krankenhaus eingelie- serl werden, doch hofft man aus seine baldige Genesung. Ein Kneipp-Museum geplant Bad Wörishosen, 14. Mai. Wie in der Generalversamm lung des Slamm-Kneippvereins Bad Wörishosen bekannt gegeben wurde, sollen alle an Kneipp erinnernden Gegenstände gesammelt iverden, damit ein Kneipp-Museum errichtet werden kann. Damit soll die Erinnerung an den großen Gesundheils- sörücrcr der Menschheit in anschauliäxer Weise zum Ausdruck kommen. Ein falscher Taubstummer Dortmund, 14 Mai. Die Dortmunder Strafkammer hatte sich niil einem gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu beschäfti gen. Angeklagl n-ar der 40jährige Jakob Göntges, der bereits 17mai mit den Gerichten Bckannlsä-ast gemacht hatte. G. hatte als Hausierer in den westlichen und südlichen Dortmunder Vor orten arme Volksgenossen ausgesucht und diesen unter Bor- Solland sollte England« Sprungbrett «ach Sentschland werden Holländischer Dioiflonsstab vergaß «LO00 Karl«« aus der Fluch» DNB ... 14. Mai sPK.) Die Lächerlichkeit des holländischen Protestes auf das deutsä-e Memorandum findet ihre erneute Bestätigung durch einen dokumentarischen Beweis größter Bedeutung. Beim Ein marsch Ser deutschen Truppen in Arnheim sand ein Intfanterie- ossizier im Stabsquartier einer holländischen Armee 32000 Kartenblätter von Deutschland. Hierbei handelt es sich um Reproduktionen von deutschen Kar ten, die dann am Ronde mit holländischen Erklärungen ver sehen wurden. Die Karten deuten alle auf einen Einmarsch In das deutsche Industriegebiet hin, der von den Holländern, na türlich im Zusammengehen mit den englischen Truppen, gegen Deutschland in allen Einzelheiten vorbereitet war. Die Grenzen sind im Norden: die Nordseeinseln, im Osten: der Weserlaus bis hinaus nach Fulda, im Süden: Gießen, Bonn und Neuerburg. Besonders aufschlußreich ist das vorgefundene Karten material von unserem Industriegebiet im Maßstab von 1:100 000. Hier sind die Hauptstraßen rot nochgezeichnet und besonders die militärischen Ziele ausisällig markiert. Holland Ab Ml mehr Butter statt Margarine Infolge günstiger Entwicklung der Buttererzeugung Berlin, 14. Mai. Die deutsche Buttererzeugung entwickelt sich außerordentlich günstig. Tics« Lage macht es möglich, oie Buttervorräte in den Sommermonaten auf einen bisher un erreichten Höchststand zu bringen und darüber hinaus der Ver- brauchecschasl mehr Butter als bisher bei gleichzeitiger Einspa- ung an Margarine zur Vcrsilgung zu stellen. Ab 3. Juni 1940 wird deshalb bei insgesamt gleicixbleibenden Fettrationen der Butter- und Ma.nzarinebezug so geregelt werden, daß eine wei tere Verlagerung ses Fcttverzehrs von der Margarine zu Butler eintritt. Zu diesem Zweck sollen für Normalverbraucl-er und für Kinder von 6 bis 14 Jahren die Bntterrationen. die nicht gegen 'Margarine austausäxtmr sind, erhöht iverden. Außerdem erhallen die Schiver- uild Schwerstarbeiter die Möglichkeit, auf ihre Zusatzkarten an Stelle von Margarine Butter zu beziehen. Darüber hinaus wird erwartet, daß non der Wahlmöglichkeit zwischen Butter und Margarine zugunsten des Butterbezuges in noch weitergehend m Maße als bisher Gebrauch gemacht wird. Es ist anzunehmcn, daß die Bevölkerung diesen Wink gern sehen wird, da sich bei der bereits bestehenden Wahlmöglichkeit zwischen Butter und Margarine der bei weitem größer« Teil der Volksgenossen für den Bezug von Butter entschieden lxat. Die neue Maßnahme, deren Einzelheiten zu gegebener Zeit be- kanntgegeden werden, entspricht aber nicht nur dem Wunsche vieler Vcrbrauclrer, sie dient vor allem auch der Stärkung unserer Vorralswirtsä-ast. Sa« Geheimnis der Nwelß-Zusammersehung Abschluß der Wiesbadener Aerztetagung Wiesbaden, 11. Mai. Das Eiweiß gehört zu den unentbehr- lichcn Bestandteilen unserer Nahrung. Es ist das einzige ll>e- mischc Substrat, das in der gleichen Mannigjaltigkeit variieren kann, wie die äußeren Formen, unter denen das Leben uns ent gegentritt. Deshalb hatte die Tagung der Deutschen Gesellschast für mn«re Mrdizin am letzten Kongreßtag auch die Dynamik des Eiweißes als Hauplvcrhandlungsthcma gewählt, zu dem Pros. Dc. Felix sFranksurl) das gruirdiegende Hauptreserat hielt. Nach seinen Darlegungen zerfällt das Eiiveiß während -er Verdauung in seine Bausteine, die Aminosäuren, von denen es etwa 27 gibt. 22 davon finden sich ini Nahrungseiwciß, die voin Blut ausgenommen und an die Organe verteilt iverden wo sie verschiedenen Zivecken dienen. So bestreiten sie di« Kosten des Eiweißminimums, jenes Umsatzes, der stets — auch im Hunger zustand — stattfindet. Nach Bedarf iverden sie in Zucker umge- wandeit oder verbrannt und ihr Energiegehalt vcrivertet. Die Spezifität der Enveißstasse tritt in ihrem Verhallen bei den Immunrcaktionen in Erfcixeinung. Es gibt solche, die ausgespro chene Gifte find, wie das Schlangengift oder die Hormone. Die Wirksamkeit kann also nur in der Anordnung derselben be ruhen, die noch nicht restlos ersorschl ist. Vermutlich müssen wir uns vorstellen, daß das Organeiweiß keine streng konstante Zu sammensetzung hat. sondern sich unter dem Einfluß des Stoss wechsels und auch von Krankheiten ändert So soll im Verlaus von drei Tagen 10 Prozent des Leber- und 2,5 Prozent des Mus- kclciweißes neu gebildet werden. Um ein Gramm Hämoglobin aufzubauen, braucht man 7 bis 8 Gramm Nahrungsciweih. Da täglich 5 Gramm Hämoglobin ausgcbaut werden müssen, mühten wir täglich 35 bis 40 Gramm Nährungseiweiß ausnehmen, wenn es nur aus diesem gebildet wird. Bon diesen Geheimnissen sind noch nicht die letzten Schleier gefallen, aber immerhin führt das Studium der Eiivcißchenne zu den wichtigsten Fragen des Zell lebens Prof. Dr. Scheu k ssMünchen) betonte ebenfalls dl« wach sende Bedeutung der Eiwcißstosse für Leben und Gesundheit. Eiweiß ist kein Zustand, sondern ein Vorgang. Eiweiß ist in ständiger Bewegung. Sehr anschaulich sind die dauernden Acn- derungen in dec Eiiveißzufammensctznng im Laus« der Frosch entwicklung. An der Eiwcißzusammcnsetzung der roten Blutkör perchen kann man die Alterung des Blutes erkennen, was wie der lür die Untersuchung der Blutkrankheiten von Bedeutung ist. So iveisen auch Krcbsgcnxbe Eiweißformen auf, die bisher im Körper noch nicht scstgestellt wurden Zum Schluß ging er aus die Bedeutung der heute viel angewandten Fastenkur ein und bcczichncte den dabei cinlrctcnden Eiweihverlust als unge fähr lich. lcgung eines Zettcls, mit der Aufschrift, daß er die Spraä-e ver loren habe, seine Waren angcboten. Bei diesen Hansbesuchen stahl er alles, ivas ihm irgendwie erreichbar ivar. Insgcsannt werden dem gemeinen Veröreä-er 12 Diebstähle nachqewiefcn, bei denen ihm Geldbörsen, Uhren und Handtaschen in die Hände gefallen waren. Das Gericht verurteilte Göntges rvegen Betru ges im strafschärfenden Rückfälle und wegen der 12 Diebstähle als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu insgesamt 4 Jahren Zuchihaus und zu 50 RM. Geldstrafe, sowie Sicherungsverwah rung und Aberkennung der dürgerlicl)«n Ehrenrechte aus die Dauer von 5 Jahren. Zuchthaus wegen eines gestohlenen FUnsmarkstückes Erfurt, 14. 'Mai. Wegen Diebstahls in Ausnutzung der Der- dunkelung verurteilte die Strafkammer den bereits wegen Fahrrad- und Taschcndiebstahts vorbestraften 27jährigen Walter Borowsky zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrechts- ncrlust. Borowski) hatte im Januar eine Witwe auf deren Bitten aus dem Wartezimmer eines Arztes das dunkele Trep- penl-aus hinunter begleitet. Zuhause angckommcn, bemerkt« die Frau, daß ihr ein Fünsmarkstiick fehlte. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme stand es sür das Gericht scst, daß nur Borvivsky der Täte» sein konnte. Riesige U«berschn>cmmunggschäd«n am Euphrat und Tigris Rom, 14. Mai Einer Slcfani-Mcldung aus Bagdad haben die Ueberlchivemmungen im Zweistromlanü des Euphrat und Tigris ungeahnten Umsang angenommen und ungeheueren Schaden angerichtet. Große Teile der Fluhtäler stehen unter Wasser. Die Verbindung Bagdad—Bassorah erleidet 1b Stunden Verspätung war also für tne Linmarschplän« Englands nach Deutschland «düngen. Wie dl« Norweger, so werden allerdings nun auch die Holländer von ihren Kriegstreibern in England enttäuscht sein. Mehr brauchen wir nicht, um isestzustellen, daß Holland von England zur Einmarschzon« in Deutschland gedungen war und diesen Einmarsch in das deutsche Industriegebiet sehr gründlich für die Westmächte vorbereitet hat. Frank Goetz. Sa- holländische StellungSWem Berlin, 14. Mai. Das holländische Stellungssystem zwischen Zuidersce und dem Rhein saus holländ. Gebiet Waal) besteht aus mehreven hintereinander liegenden Besestigungsiinien. Die erste Linie, die sogenannte „Iissel-Stcllung", erstreckt sich von der Mündung der Iissel in die Sorge snöxdlich Zwelles bis Arn heim). Rund 40 Kilometer westlich dieser Linie folgt die Grcbbe- Etellung, von etwa 6 Kilometer ostwärts Hilversum bis Rhenen. Südlich des Waal schließt sich an die Grcbbe-Stellung die Peel- Stellung an, die von Rhenen bis Roermond verläuft. Um die Verteidigungskraft dieser 'Abschnitte zu verstärken, haben die Holländer in weitem Umfange Sperren und Befesti gungsanlagen angelegt. Das deutsche Heer hat bewiesen, daß es auch mit derartigen Anlagen und Geländeschwirrigkeiten fertig wird. Eine Reihe weiterer Referate des letzten Tages beschäftig ten sich mit Ser Zuckerkrankheit, den verschiedenen Formen lin deren Behandlung. Prof. Dienst sKöln) «mpsahl Diät als wirksames Mittel gegen Zuckerkrankheit. Der Aluchisprung aus dem vierten Stock Betrunkener Dieb schlief mit der gestohlenen Speckseite im Arm Königsberg. 14. Mai. Unbeholfen an einen, Stock Hunt- pelnd erschien Paul vor dem Richter und beteuerte: „Ich kann mer an nuscht erinnern. Herr Rat! " Aber das kann mau ihm nicht glauben, denn sein Erlebnis ivar derart, daß er es unmög lich vergessen haben kann, auch wenn er noch so sehr betrunken geivesen ist. Paul war in einer Fleischerei besä)ästigt. Sein Mei ster hatte keine Freude an ihm. Denn es juckte zu oft in der Gurgel. Wenn er nun mit scharfen Spülungen den ärgerlichen Reiz vertrieb, so endete die Kur gewöhnlich mit unerfreuliche» Begebenheiten. Eines Tages trat ein Ereignis ein, das Paul zwar nicht den Hals, aber ein Bein brach. Ziemlich betrunken verübte er, einer alten Gewohnheit folgend, einen kleinen Diebstahl, indem er mit einem Nachschlüssel dc» Kühllicller der Fleischerei äff- nele und ihm eine 13pfündige Si'eckscite entnahm, mit der er sich nach oben in sein Zimmer schlich. Bald darauf kam ein neuer Geselle, den der Meister angenommen hatte. Eine Hous- angestellte führte ihn aufs Zimmer. Da sahen sie Paul im Bette liegend; in seinen Armen hielt er die Speckseite. Dazu schnarchte er ganz fürchterlich. Das Mädäxen rannte nach unten und hotte den Meister. Ter weckte Paul und stellte ihn zur Rede. Paul ließ die Speckseite fahren und sprang kurzerhand aus dem Fenster des im vierten Stock gelegenen Zimmers. Starr vor Entsetzen sahen die drei ihn verschwinden. Tann sausten sie wie die geölten Blitze die Treppe hinab, um die Leiche zu bergen. Denn sie dachten, mindestens hätte er das ltzenick gebroä)«». Aber siehe da, dem ivar nicht so, nur ein Bein halte dran glauben müsse». Nachdem der Bruch im Krankenhaus ausgcheill, mußie Paul sich ivegen des Diebstahls der Speckseite vor Gericht ver antworten. Obwohl der Meister seinen Speck wiederbelrommen hatte, sah die Sache für Pmil deswegen übel aus, weil cs nicht das erste Mal ivar, daß er lange Finger gemacht hatte. Er hat sogar schon wegen solcher Sachen zwei Jahre im Zuchthaus ge sessen. Immerhin konnte ivegen der ganzen Begleitumstände der Richter Milde matten lasten, so daß Paul nur vier Monate im Gefängnis Wohnung zu beziehen haben wird. Guter Acker auf weniger guten Wiesen Erhöht« Reichsmittel sür Umbruch Berlin, 14. Mai. Um der Leistungssteigerung einen noch stärkeren Austrieb zu geben, hat der Gcncralseldmarschall die für den Umbruch von unwirtschastliä)em Dauergrünland zu besserer Nutzung bisher vorgesehene Reichsbeihiise aus 240 RM. je Hektar erhöht, wenn die umgebrochene Fläche nachweislich dem zusätzlichen Anbau von Früchten dient, die eine unmittel bare oder mittelbare Steigerung der Erzeugung an Fett oder an Faserstoffen ermöglichen. Für die Durchführung der Maß nahme hat der Reichscrnährungsminister nunmehr die Richt linien erlassen. Hiernach wird die Sonderbcihilse zum Umbruch von unwirtschaftlichem Dauergrünland zur Nutzung als Acker im Interesse des Mehranbaues von Kartoffeln oder Ocl- bzw. Faserpflanzen gewährt. Die seit 1937 gewährte Reichsbeihiise znr Leistungssteigerung des Grünlandes und Umstellung aus Ackerland bleibt unter Ausdehnung aus Danzig Westgreußen und Wartheland hiervon unberührt. An die Gewährung der Sonderbeihttse sind Bedingungen gekniipst. Die Futtergrund lage des Betriebes mutz wie seither erhalten bleiben und geför dert werden, Zahl oder Leistung des Milchviehes dürfen nicht zurückgehen. Die Anträge gehen an die Kreisbauernschajten. Thealer-Wochenspielplüne Reue« Theater Leipzig. Dienstag, 14., bis Sonntag, 10. Mal. Dienstag 10.30: Der Barbier von Bagdad. Mittwoch 10.30: Martha. Donnerstag 10.30: Der Zigennerbaro». Freilag 10.30: Rigoietto. Sonnabend 10.30: Slawische Ballette. Sonnlag 1k. Der Freischütz. Alles Theater Leipzig. Dienstag, 14., bis Sonnlag, 10. Mai. Dienstag 10.30: Der Arzt am Scheideweg. Mittwoch 10.30: Die Nacht in Siebenbürgen. Donnerstag 10.30: Gutenberg in Mainz. Freitag 10.30: Der Arzt am Scheideweg. Sonnabend 10.30: Die Nacht in Siebenbürgen. Sonnlag 10.30: Die Nacht in Siebenbürgen. Schauspielhaus Leipzig. Dienstag, 14., bis Sonntag, 10. Mai. Dienstag 10.30: Junge Spatzen. Mittwoch 10.30: Die Prinzipalin. Donnerstag 10.30: Die Prinzipalin. Freitag 10.30: Junge Spatzen. Sonnabend 10.30: Die Prinzipalin. Sonntag 10.30: Ein 'Mann in den besten Jahren. Berliner Börse vom 14. Mi Nach der dreitägige,, Unterbrechung des Aktienverkchrs durch die Plingsllfeiertage setzte das Gesä)äst sehr ruhig ein. Am Montanmarkt wurden Buderus um 14 und Harpener um K Prozent heraufgesetzt. Niedriger lagen Klöckner um )4, Hoesch und Vereinigte Stahlwerke um se -/» und Rheinstahl um Prozent. Bei den Braunkohlenwerten ermäftigten sich Leo- poldgrrcke um 1)L Prozent. Kaliwerte wiesen freundliche Ver fassung aus, wobei Salzdetfurth )4 und Wintershall 1 Prozent gewannen. Farben stiegen um >4 Prozent aus 188>s, von He>)« den und Goldschmidt gaben andererseits je 1 Prozent her. Am Markt der Gummi- und Linoleumaktten wurden Deutsche Lino leum um 1)1 Prozent herausgvsetzt, ivährend Lontigummi 14 Prozent hergaben. Elektro- und Versorgungsanteile lagen.aue- gesprochen uneinheitlich. Von variablen Renten blieben Reichsaltbesitz mit 147'1 und Reichsbahnvorzüge mit 130-/- unverändert. Steuergut- scheine 1 nannte man durchiveg 99,92)4. Am Geldmarkt lag Blankotagesgeld mit 1'/» bis 2'/. um '/, leichter. Bon Valuten wurden das engllsä-e Pfund und der französische Francs nied riger bewertet.
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