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932 stehen können; sie seien aus so vielen Bergfesten und beträchtlich höhern Verschanzungen, welche von starken Besatzungen waren geschützt ge wesen, im vorigen Jahre herunter geworfen worden. Andere mein ten, Octavius solle mit der Flotte nach Thessalonich steuern und durch Verheerung der Seeküste die königlichen Truppen theilen, damit, wäh rend ein anderer Krieg sich im Rücken zeigte, er sich, um den innern Theil des Reiches zu schützen, umkehren, und auf irgend einer Seite den Uebergang über den Enipeus entblößen müsse. Ihm selbst schien das User sowohl durch seine natürliche Beschaffenheit, als durch die Werke uneinnehmbar, und außerdem, daß überall Geschütze aufgestellt wären, hatte er auch gehört, daß die Feinde die Wurfgeschosse besser zu gebrauchen wüßten und sicherer träfen. Der Feldherr hatte etwas ganz anderes im Sinuc, und nachdem er den Kriegsrath entlassen, ließ er den Cönus und Menophilus, perrhäbische Kaufleute, kommen, welche ihm als treue und verständige Männer bekannt waren, und befragt sie insgeheim, wie die Uebergünge nach Perrhäbien wären? Da sie sagten, daß die Oertlichkeit nicht ungünstig sei, aber von Ab theilungen der Königlichen besetzt wären, so faßte er die Hoffnung, wenn er in der Nacht unvermuthet mit einer starken Schaar sie wider Erwarten angreifen würde, so würden die Besatzungen herunter ge worfen werden können; denn Wurfspieße, Pfeile und andere Wurfge schosse seien in der Finsterniß unnütz, wo man aus der Ferne nicht sehen könne, wonach man zielen solle, im Handgemenge werde der Kampf aus der Nähe mit dem Schwerte geführt, worin der römische Soldat die Oberhand habe. In der Absicht, diese als Wegweiser zu gebrauchen, läßt er den Prätor Octavius kommen, erklärt ihm, was er im Werke habe und befiehlt ihm mit der Flotte nach Heracleum zu steuern und für 10 Tage gebackenes Brod für 1000 Mann an Bord zu haben. Er selbst schickt den Publius Scipio Nafica und seinen Sohn, den Ouintus Fabius Maximus mit 5000 auserwählten Sol daten nach Heracleum, gleich als sollten sie sich einschiffen, um die See küste im Innern von Makedonien, wovon im Kriegsrath gesprochen worden war, zu verwüsten. Insgeheim wurde ihnen angezeigt, es sei Mundvorrath auf der Flotte für sie bereit, damit sie nicht aufge halten würden. Darauf erhielten die Wegweiser den Befehl, den Weg so einzutheilen, daß sie am dritten Tag um die vierte Nachtwache