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883 zufügen und den GentiuS zu ermahnen, mit ihm und den Makedoniern Freundschaft zu schließen. 2V. Diese überstiegen den Bergrücken des ScorduS und kamen durch die Einöden von Jllyricum, welche die Makedonier absichtlich durch Verheerung gemacht hatten, damit der Uebergang für die Dar- daner nicht so leicht nach Jllyricum oder nach Makedonien wäre, end lich mit ungeheurer Anstrengung nach Scodra. Der König Gentius war zu LissuS. Die dorthin entbotenen Gesandten, welche ihre Aus- träge ausrichteten, wurden freundlich angehört; aber sie erhielten eine erfolglose Antwort: der Wille fehle ihm nicht, nm Krieg mit den Römern zu führen, aber um das zu unternehmen, was er wünsche, fehle ihm am meisten Geld. Das berichteten sie dem Könige, der da- mals gerade die Gefangenen aus Jllyricum verkaufte. Sogleich wur den aber dieselben Gesandten wieder geschickt und er gab ihnen noch einen aus der Zahl der Leibtrabanten, Namens Glaucia, mit, ohne des Geldes zu erwähnen, wodurch allein der arme Barbar zum Kriege angetrieben werden konnte. PerseuS, nachdem er Ancyra verwüstet, führt das Heer wieder nach Penestä zurück, und nachdem er die Be satzung zu Uscana und rings herum in allen Burgfleckeu, die er erobert hatte, die Besatzungen verstärkt hatte, zieht er sich nach Makedonien zurück. 21. Der römische Legat Lucius Cölius befehligte in Jllyricum. Dieser hatte nicht gewagt, sich zu bewegen, so lange der König in diesen Gegenden war, aber nach seinem Abzug versuchte er zuerst Uscana im Lande der Penesten wieder zu nehmen, wurde aber von der make- donischen Besatzung, welche daselbst war, mit vielen Wunden zurück geschlagen und führte seine Truppen nach Lychnidus zurück. Von da schickte er nach einigen Tagen den Markus Trebellius von Fregellä mit einer hinlänglich starken Mannschaft in das Land der Penesten, um Geißeln von den Städten zu nehmen, welche treu in der Freund schaft geblieben waren, auch gebot er ihm, in das Land der Parthincr vorzurücken, denn auch diese hatten versprochen, Geißeln zu geben. Er forderte sie von beiden Völkern, ohne Lärm zu machen. Die Geißeln der Penesten wurden nach Apollonia, die der Parthiner nach Dyrrhachium geschickt, wofür damals bei den Griechen der Name Epi- damnus üblicher war. Appius Claudius, mit dem Wunsche, die in