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767 Wiederherstellung der Eintracht, ein Versuch, welcher, durch eine neue Unthat gescheitert auch den alten Zorn wieder erweckte. Trotzdem daß den verbannten Hypatäern, welche von der Partei des Proxeuus waren, die Rückkehr in's Vaterland versprochen, ihnen die Zusicherung durch den Vorsteher des Staats Eupolemus gegeben worden mar, wurden 80 vornehme Männer, denen bei ihrer Rückkehr mit der übrigen Volksmenge auch Eupolemus entgegen gegangen war, nachdem sie mit freundlichem Gruße empfangen und durch Handschlag sicher gemacht worden waren, bei ihrem Eintritt in's Thor ermordet. Die Berufung auf das gegebene Versprechen, die Anrufung der Götter als Zeugen war umsonst. Darauf entbrannte der Krieg von Neuem noch heftiger. Es kamen vom Senat gesendet Casus Valerius Lävinus und Appius Claudius Pülcher und Casus Mcmmius und Markus Po- pillius und Lueius Canulejus. Vor diesen führten Gesandte von bei den Parteien den Streit mit großer Erbitterung, aber Proxenus schien sowohl durch die Güte seiner Sache, als durch Beredsamkeit das Uebcr- gewicht zu haben. Dieser wurde wenige Tage nachher von seiner Gattin Orthobula durch Gift aus dem Wege geräumt, daher sie wegen dieser Schuld verurtheilt, in die Verbannung ging. Eben die selbe Wuth zerfleischte auch die Creter. Hernach wurde durch Ankunft des Quintus Minucius, welcher mit zehn Schiffen geschickt mar, um ihre Streitigkeiten beizulegen, die Hoffnung des Friedens geweckt, aber es war nur ein Waffenstillstand von sechs Monaten; darauf der Krieg viel ärger entbrannte. Auch die Lykier wurden während derselben Zeit von den Rhodiern mit Krieg verfolgt. Aber die Kriege der aus wärtigen Völker unter einander und aus welche Weise jeder geführt worden ist, zu beschreiben habe ich keine Zeit, da ich schon eine hin länglich große Last zu tragen habe, um die Thaten des römischen Vol kes zu beschreiben. 26. Die Celtiberer in Spanien, welche im Kriege bezwungen, sich dem Tiberius Gracchus unterworfen hatten, waren, so lange der Prätor Markus Titinnius die Statthalterschaft führte, ruhig geblieben, empörten sich aber kurz nach der Ankunft des Appius Claudius und begannen den Krieg mit der plötzlichen Bestürmung des römischen Lagers. Es war ungefähr Tagesanbruch, als die Wachen, welche auf dem Wall und a» den Posten in den Thoren standen, von ferne den