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760 mit Goldblech nicht vollendet, wie vieles Andere an vielen Orten, was er versprochen, weil seine Regiernngszeit sehr knrz war. Auch in der Pracht der Schauspiele aller Art übertraf er die früheren Könige; die übrigen waren landesüblich mit einer Menge griechischer Künstler; ein Fechterspiel nach römischer Art hat er zuerst mehr zum Schrecken der Leute, welche an ein solches Schauspiel nicht gewöhnt waren, als zu ihrem Vergnügen gegeben; hernach durch öftere Wiederholung, und bald nur bis zur Verwundung, manchmal auch ohne Begnadigung, machte er die Augen mit diesem Schauspiel vertraut, so daß es ihnen angenehm wurde, und erweckte dadurch eine lebhafte Neigung für Waffenübungen bei sehr vielen Jünglingen. Während er daher zuerst mit großen Kosten Fechter von Rom hatte kommen lassen, konnte er schon mit eigenen Leuten den Kampfplatz füllen. 21. Scipio erhielt die Gerichtsbarkeit über die Fremden. Dem Prätor Markus Atilius war die Statthalterschaft Sardinien zugefallen. Aber er erhielt den Befehl, mit der neuen Legion, welche die Consuln ausgehoben hatten, 8000 Mann Fußvolk und 300 Reitern, nach Cor- sica hinüber zu gehen. Während er Krieg führte, wurde dem Cor nelius der Oberbefehl verlängert, damit er Sardinien behauptete. Dem Cnejus Servilius Cäpio wurden für das jenseitige Spanien und dem Publius Furius Philus für das diesseitige 3000 römische Fuß gänger, 150 römische Reiter und von den Bundesgenossen latinischen Stammes 8000 Mann Fußvolk, 300 Reiter, Sicilicn dem Lucius Claudius ohne Ergänzungsmannschaft zuerkannt. Außerdem erhielten die Consuln den Befehl, zwei Legionen auszuheben mit der gehörigen Anzahl von Fußgängern und Reitern und den Bundesgenossen zu ge bieten 10,000 Fußgänger und 600 Reiter zu stellen. Die Aus hebung war für die Consuln um so schwieriger, weil die Pest, welche vorigen Jahres das Rindvieh befallen hatte, in diesem Jahre sich aus die Menschen geworfen hatte. Diejenigen, welche davon ergriffen waren, überlebten nicht leicht den siebenten Tag, diejenigen, welche sie überstanden, verfielen in eine langwierige Krankheit, vorzüglich in das viertägige Fieber. Am meisten starben Sklaven, und auf allen Straßen lagen große Haufen Unbegrabener; nicht einmal für die Lei chen der Freien genügten die Begräbnißanstalten. Die Leichname, die weder von Hunden, noch von Geiern berührt wurden, verzehrte die