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688 geantwortet, als, sie würden Männer schicken, welche über ihre Streitig' leiten eine Untersuchung anstellen und entscheiden sollten. Hernach wurden die Gesandten der verbannten Lakedämouier und der Achäer eingeführt. Und es wurde den Verbannten Hoffnung gemacht, es werde der Senat den Achäern schreiben, sie wieder einzusetzen. Die Achäer gaben Er klärungen über die Wiedergewinnung von Messene und die dort mit Beistimmung der Väter getroffenen Anordnungen. Auch von Philipp, dem König der Makedonier, kamen zwei Gesandte, PhilocleS und Apelles, nicht wegen einer an den Senat zu richtenden Bitte; sie waren mehr geschickt, um auszuspioniren und nachzuforschen über die Gegen stände und Gespräche, wegen deren Perseus den Demetrius beschuldigt hatte, besonders die er mit dem Titus Quinctius gegen seinen Bruder und über die königliche Herrschaft gehalten haben sollte. Diese hatte der König gleichsam als Mittelspersonen und nach keiner Seite hinge neigt geschickt, aber auch sie waren Helfershelfer und Theiluehmer der tückischen Anschläge des PcrseuS gegen seinen Bruder. Demetrius, mit Allem, das Verbrechen seines Bruders ausgenommen, welches neulich ausgebrochen war, unbekannt, hatte zuerst weder große, noch gar keine Hoffnung, daß sein Bruder könne mit ihm ausgesöhnt werden. Hernach traute er mit jedem Tage der Gesinnung seines Vaters weniger, da er seine Ohren von seinem Vater belagert sah. Daher über alle seine Reden und Handlungen wachend, um nicht Jemands Verdacht zu ver mehren, enthielt er sich jeder Erwähnung und Berührung mit den Römern, so daß er nicht einmal wollte, daß mau ihm schreibe, weil er bemerkte, daß durch diese Art von Beschuldigung das Gcmüth seines Vaters besonders erbittert wurde. 21. Philippus, zugleich damit das Kriegsvolk nicht durch Unthätig- keit schlechter würde, zugleich um den Verdacht zu vermeiden, als wenn er irgend wie sich mit dem römischen Kriege beschäftige, kündigte dem Heere an, sich in Stobi in Päonia zu versammeln und setzt den Marsch weiter fort nach Mädica. Es hatte ihn die Begierde ergriffen, den Gipfel des Berges Hämus zu besteigen, weil er der allgemein verbrei teten Meinung Glauben geschenkt hatte, daß zugleich das Pontische und Adriatische Meer, der Donaustrom und die Alpen könnten gesehen werden; wenn ihm dieß vor Augen liege, so werde es für ihn von nicht geringer Bedeutung sein für den Gedanken an einen Krieg gegen Rom.