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5i6 ILIAS. Dort an der anderen wand, und sprach zu Priamos also: Siehe, dein sohn ist jezo gelöst, o greis, wie du wünschtest; Und er liegt auf gewanden. Sobald der morgen sich rüthet, Wirst du führend ihn schaun; nun lafs uns denken der nachtkost. 600 Denn auch Niobe selkst, die lockige, dachte der nahrung, Sie die zugleich zwölf kinder in ihrem hause verloren , Sechs der lieblichen töchter, und sechs aufblühende söhne. Ihre söhn’ erlegte mit silbernem bogen Apollon, Zorniges muts, und die töchter ihr Artemis, froh des geschosses; 6o5 Weil sich Niobe gleich der rosigen Leto geachtet. Zween nur habe die güttin, sie selbst so viele geboren, Prahlte sie; defs ergrimmten dife zween, und vertilgten sie alle. Jene lagen nunmehr neun tag’ in blut; und es war nicht, Der sie begrub; denn die Völker versteinerte Zeus Kronion. 610 Drauf am zehnten begrub sie die hand der unsterblichen götter. Dennoch dachte der speise die traurende, müde der thränen. Jezo dort in den felsen, auf einsam bewanderten berghöhn Sipylons, wo man erzählt, dafs göttliche Nymfen gelagert Ausruhn, wann sie im tanz Acheloxos ufer umhüpfet: 6i5 Dort, obzwar ein gestern, fühlt jene das leid von den güttern. Auf denn, o göttlicher greis, auch wir gedenken des mahles Jezo; hinfort ist mufse, den lieben sohn zu beweinen, Wann du zur stadt ihn gebracht; denn viel der thränen verdient er. Sprachs, und eilte hinaus', und ein schaf weifswolliges vliefses 620 Schlachtet’ er; freund’ entzogen die haut, und bestellten es tüchtig; Schnitten behend’ in stücke das fleisch, und stektens an spiefse, Brieten sodann vorsichtig, und zogen es alles herunter. Aber Autornedon nahm und vertheilte das brot auf dem tische, Jedem im zierlichen korb'; und das fleisch vertheilet’ Achilleus. 625