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302 ILIAS. Selbst dann stieg er hinab in die lieblich duftende kammer, Hoch, mit zeder gebühnt, die viel preiswürdiges einschlofs; Rief dann Hekabe her, sein edeles weib, und begann so: Armes weib, mir nahte von Zeus olympische botschaft, Dafs ich mir löse den sohn, zu den schiffen der Danaer wandelnd, ig5 Und darbringe geschenk’, um Achilleus seele zu mildern. Aber sage mir nun, wie deucht dir solches im herzen ? Denn sehr fühl’ ich selber vom heftigen trieb mich genöthigt, Hin zu den schiffen zu gehn, in das weite heer der Acbaier. Also der greis; doch schluchzend erwiederte jenem die gattin : 200 Wehe, wohin doch entfloh der verstand dir, der so gepriesen Ehmals war bei menschen der fremd’, und deines gebietes? Welch ein mut, so allein zu der Danaer schiffen zu wandeln, Einem pann vor die äugen, der dir so viel und so tapfre Sühn’ erschlug? Du trägst ja ein eisernes herz in dem busen! 2o5 Denn sobald er dich hält und dort mit den äugen erblicket, Jener mann, blutgierig und falsch; nie heget er mitleid Oder erbarmen für dich! Drum lafs uns fern ihn bevveinen, Sizend im hause daheim: so hats ihm die grausige Müra, Als ich selbst ihn gebar, in den werdenden faden gesponnen, 210 Einst sclinellfüfsige hunde zu sättigen, fern von den eitern, Bei dem entsezlichen mann, dem gern aus dem busen die leber Roh ich verschlang’ einbeifsend! Das wär’ ihm gerechte Vergeltung Meines sohns! Denn nicht der verworfenen einen erschlug er; Sondern'für Troja’s männer und tiefgegürtete weiber 2i5 Stand der held, nicht achtend der flucht, noch zages vermeidens! Ihr gab Priamos drauf, der göttliche herscher, die antwort; Halte mich nicht, der zu gehen beschlofs, noch werde du selber Zum wehdrohenden vogel im hause mir; nimmer gehorch’ ich