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38 1 a iz. schm Fürsten, von welchen ohnedies einige nicht sehr abweichend von einander sind, verkleinert auf den Kupfertafeln iz, 14 und 1;, doch so, daß Treue und Genauigkeit bey dieser verklei nerten Copirung nicht gelitten hat. Wir fahren fort, in unserm Connnentar die Beyschriften, die jedes Bild im Original hat, und einige Erläuterungen hinzu zu fügen.. 1 a LZ. Auf Isd. 9. sahen wir die Kleidung der Sächsischen Fürsten aus dem Jahr 1547, als Churfürst Johann Friedrich von den Kaiserlichen bey Mühlberg gefangen genommen wurde; hier erblicken wir die Tracht des nächst darauf folgenden Jahres 1548, wie sich also die Söhne des gefangenen Churfürsten, Herzog Johann Friedrich der Mittlere, (der nachher in Gotha residirte, und nach der Zerstörung des Golhaifchen Schlosses Grimmenstcin in der langen kaiserlichen Gefangenschaft starb) und sein Bruder Johann HAlhelm, der Stifter der jetzigen Ernestinifchen Linie der sächsischen Herzoge kleideten. 19- (denn so wollen wir nun "der Leichtigkeit wegen bis zur letzten Figur z o in diesem Trachtenbuche fortzählen) hat zur Überschrift: Gommer-Rleidung Ao. 1548. Der Spanische Schurz, den wir an der Winterkleidung von 1547 (auf 1sb. 9., an der lg. Figur) zuerst fanden, dauerte als Mode noch fort, und scheint durch den Spanier, Kaiser Karl V., zuerst in diese Gegenden gekommen zu seyn. Eben wie an den beyden letzt vorher gehenden Trachten ist der Koller oder das kurze Obeckleid von steiferem Stoffe und an den Schultern so ausgeschnitten, daß nun die Arme mit dem Ancerkleide von derselben Farbe, aber von weicherem Zeuge bekleidet, daraus Hervorkommen. Die frühere Mode der Kopfbedeckung waren kleine Mützen oder Kappen von schwar zem Tuch oder Sammet, dergleichen man an vielen Bildern von Gelehrten aus jener Zeit sieht, und dergleichen König Franz I. von Frankreich eine trug, die er einst, als es bey einer Revüe regnete, abnahm, damit sie nicht verderben möchte. Solche BaretS waren öfters und beson ders bey ausgezeichneten Würden, wie bey der Doktorwürde, auch von rother Farbe. Daneben wurden aber auch im sechszehnten Jahrhundert schon Hüte getragen , wahrscheinlich aus Filz, da sie ganz das Ansehen darnach haben. — In der Reihe der Moden unftres Trachtcnbuchs