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Entsetzung Friderichs. König Wladislaws Tod. 87 dieser aber traute ihnen nicht und begab sich, obwohl krank, 117» auf ein sehr schönes Landgut, welches seine Gemahlin in Deutschland besaß und das Mer^ hieß. Hier wohnte er mit ihr und mit Frau Elisabeth, der Gemahlin Friderichs, und erwartete die Schickungen der göttlichen Barmherzigkeit. Fri- derich brachte vier ganze Jahre, während welcher Zobezlaus die Herrschaft führte, bald in Ungarn, bald am kaiserlichen Hofe oder wo er sonst konnte, in trauriger Verbannung zu; sein Vater aber lebte auf dem Gute, von welchem wir ge sprochen, nur vier Monate, starb zu Anfang des folgenden 1174 Jahres, nämlich am 18. Januar, hochbetagt, und wurde in Missen? sehr ehrenvoll zu Grabe gelegt. Seine Gebeine wur den mit Erlaubniß des Herzogs Zobezlaus nach Prag gebracht und in seinem Kloster Stragov, welches er von Grund aus errichtet hatte, wie man jetzt noch sieht, mit der gebührenden Ehre beerdigt. Die Jahre seiner herzoglichen und königlichen Regierung werden aber gerechnet vom Jahre der göttlichen Menschwerdung 1140, wo er, nachdem Zobezlaus am 14. Ja nuar gestorben war, diesem folgte, bis zum Jahre 1175 in welchem er selbst am Tage der Jungfrau Prisca starb, also beinahe deren fünfunddreißig. König Wladizlaus hatte in der That, so lange er lebte, die Ehre des Hauses Gottes von Herzen geliebt und gefördert, sowohl durch Mönche, welche er auch aus dem Auslande berief, als durch Klöster, als deren frei gebiger Stifter er berühmt ist. Auf seine Bitten und durch sein eifriges Bemühen kamen zwei heilige Orden, nämlich die Cistercienser und die Prämonstratenser, in das böhmische Land, durch welche dasselbe wie durch Sonne und Mond erleuchtet wurde. Er verwandelte den Berg Ztragow in den Berg Sion, machte aus einer Räuberhöhle ein Bethaus und errichtete da- >1 Nach Palackt) Meerane, siichs. Kreis Zwickau, nordwestl. von Glauchau. 2) Meißen? — s) Das ist ein Jrrthum anstatt 1174.