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62 Chronik Bertholds. zahl von Kriegsleuten zu schrecken und zur Flucht zu zwingen, oder durch die Römer und seine ^ übrigen Rathgeber, welche, durch so viele Geschenke bestochen, seine ^ unzertrennlichen Ge hilfen geworden waren, zur Erfüllung seiner Wünsche zu nö- thigen. Ginge dies aber nicht, so sollten sie zugleich mit ihm, ebenso kriegslustig und erbittert, demselben Widerstand leisten, ihn sofort mit Schimpf von seinem Stuhle vertreiben und einen andern Papst nach des Königs Wunsch aufstellen, und so wollte er, von diesem als Kaiser anerkannt und zugleich mit seiner Gemahlin gekrönt, ruhmvoll in sein Vaterland zurückkehren. Könnte er jedoch den Papst durch Furcht oder durch die Droh ungen und Schmeicheleien der Römer sich in Allem willfährig machen, so meinte er, thöricht genug, er würde künftighin gegen ihn gütig, gegen seine Feinde aber recht streng sein. Durch solche und viele andere Verkehrtheiten seiner Räthe, wie das Gerücht ging, veranlaßt und ermuthigt, widersetzte er sich hartnäckig der von den Großen des Reiches schon beschlosse nen Besserung und der Wiederaufnahme in die christliche Kirche, und hörte nicht auf, ihre Aufseher auf jede Weise zu unter drücken und sich nach seinem Belieben ganz von ihnen loszu machen. Darin bestärkte ihn ein gewisser Markgraf Namens Opert, welcher damals aus der Lombardei gekommen, vor allen Anderen; derselbe wurde daher auf's Prächtigste von ihm be schenkt und geehrt, starb aber auf der Rückreise in sein Vater land bei Augsburg, von plötzlichem Tode überrascht, indem er vom Pferde stürzte und jetzt in der That erfuhr, wie schwer der apostolische Bann, den er für nichts geachtet, wiegt, indem er elend und fluchbeladen zu Grunde ging. 1077. Der König feierte den Geburtstag des Herrn zu Bisanz in Burgund so gut es ging, da er sich nur einen Tag >> Des Papstes. — ?) Des Königs.