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36 Chronik Bertholds. schickt hatte, schloß er sich mit seinen erlesensten Kriegern, welche ihm Schutz und Beistand gewähren sollten, wohlweislich hinten an. Als aber die Sachsen den plötzlichen Ueberfall der Feinde gewahr wurden, blieben sie, obwohl überrascht und mit Recht bestürzt, da ihnen weder Zeit noch Raum blieb, sich planmäßig zu rüsten und ihre Reihen auf gewohnte Weise zu ordnen, doch ungeordnet und mit den im Getümmel und wie es der Augen blick gerade gab, allenthalben zusammengerafften Waffen in der Hand unerschrocken stehen, und so währte die von den Unseren kühn begonnene Schlacht, nachdem man von beiden Seiten sehr hart an einander gerathen war, einige Zeit^. Endlich aber konnten die Sachsen der Kraft und dem Angriff ihrer Feinde, welche sorgfältig zum Angriff gerüstet waren, nicht länger widerstehen und ergriffen die Flucht. Die Fliehenden wurden fast zwei Meilen weit hart verfolgt, indem Herzog Gotifrid und der Herzog der Böhmen ^ von beiden Seiten dazu halfen; beinahe achttausend von ihnen sielen, viele aber wurden ver wundet und retteten sich nur mit Noth durch die Flucht. Schließlich kehrten die Unfern, nachdem sie den allerdings blu tigen Sieg, es waren nämlich mehr als fünfzehnhundert von ihnen gefallen, erfochten, das Land durchzogen und zum großen Theil durch Brand und Plünderung verheert hatten, unver richteter Sache und einigermaßen zum Verdruß des Königs nach Hause zurück". Otto aber, der frühere Herzog, und der Herzog Magnus und die übrigen Großen Sachsens verharrten auch nach ihrer Flucht hartnäckig und ungebeugt in derselben Empörung und demselben Kampfesmuth, wie vorher. Darauf sammelte also der König zur Herbstzeit ^ wieder eine nicht geringe Zahl von Rittern, welche er allenthalben '1 Der Tag der Schlacht war der s. Juni, das Schlachtfeld unweit Hohenburg — Homburg — preuß. R.-B. Erfurt, Kreis Langensalza. -1 Wratislaus H. — ») Im Juli. p Das königliche Heer sammelte sich am LL. Oktober bei Gerstungen.