18 Eberhard Windecke. Alt-Ofen besetzt, da griffen ihn Leute des Königs unter Stibvr und Subar an und trieben ihn in die Enge. So ward er auf dem Felde gefangen und in Eisen geschmiedet und lag sechs Jahre so, bis der König Sigmund die Königin Barbara, die Tochter des Grafen von Cilly, heirathete. Bei der Gelegenheit ward er frei gebeten und diente dann dem Könige eifrig und zog mit ihm nach Katalonien, Frankreich und England. — Den oben erwähnten Erzbischof von Gran griff der König ebenfalls an und belagerte ihn mit manchen Verlusten auf beiden Seiten fechsunddreißig Wochen laug. Auf der Burg befehligten zwei Hauptleute, ein deutscher Namens Siebenhirter und ein ungarischer Namens Sußmann,H die sich ehrlich wehrten. Doch fand eine Verrätherei statt, so daß der Erzbischof-) dem Könige das Bis- thnm, sein väterliches Erbe und fein Leben auf Gnade und Un gnade in die Hand lieferte. — Wiewohl nun der König ein barm herziger Herr war und allen, die wider ihn gehandelt hatten, ihre Miffethat vergab, so wollte er doch dein Bischöfe von Erlauf nicht vergeben, bis später der Bischof von Krakau zu der großen Versammlung kam, wie Du oben^) gelesen hast: damals ge stattete ihm der König wieder im Lande zu sein, aber das Bis- thnm gab er ihm nicht eher wieder, als bis er von dem großen Konzil in Konstanz kam; da wurde ihm das Bisthum wieder. Dies hatte wohl zehn Jahre gewährt, und in dieser Zeit hatte er große Armnth und Entbehrungen, sehr große Demüthigungen und großen Mangel und mancherlei Leiden erduldet, die mau ihm damals anthat. 19 b. Wie König Sigmund mit 60 000 Gewappneten gegen den König von Bosnien zog und drei Jahre in dem Laude lag, eine große, mächtige Stadt eroberte und 171 Landherren die Köpfe abschlagen ließ und den König mit sich nach Ofen führte. 1) „Die Ungarn nennen ihn I^ädos". Aschb. I, 221, 20. — 2) Von Gran, Johann von Kanysa. — 3) Thomas Ludän. — 4) Kapitel 7 ist der Bischof nicht ansdrüctlich erwähnt.