I Der Kanonikus von Wyssehrad. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1126 kam der vorher genannte Sobezlaus nach Mähren, nahm Otto die Pro vinz Ondalrichs >) ab und setzte dessen?) Sohn Wratizlaus auf den väterlichen Thron. Otto, der Herzog von Mähren, ging zu Luter nach Regensburg 2). Sobezlaus verheerte den Otto gehörigen Theil von Mährens. Am 2. Januar desselben Jahres sah man bei Tagesanbruch das Zeichen eines Blitzes. Einige sahen es aber schon vor Weih nachten, Andere am Vorabende vor dem Feste und am deutlichsten wurde es in der Nacht des heiligen Erzmarthrers Stephanus ge sehen. Im selben Winter fiel eine so große Menge Schnee, wie es nie Jemand gesehen hatte, und viele Menschen gingen darin zu Grunde. Am 16. Februar war eine Ueberschwemmung; Eis that mannigfachen Schaden. Dieser Sachsenkönig Luter, verleitet von Otto, dem Herzog von Mähren, und voll Hochmuth, Geld gier, Bosheit und Ungerechtigkeit, stieß bei der Burg Chlumec k>) I) Im lat. Texte steht überall vockalrici — ein Name, der in Wirklichkeit nirgends verkommt — aber die Weste Handschrift gehört erst dem M. Jahrh. an; damals kannte inan das Zeichen für Ou nicht mehr und hat häufig Vs irrig anstatt desselben ge-, setzt. W. —Herzog Wladizlaus hatte im Jahre 1123 Ondalrichs Antheil, die Provinz Mähren-Brünn, seinem Bruder Sobezlaus abgcnommen und seinem B-tter Otto über geben. — 2) Ondalrichs. — 3) Herzog Otto ging bereits ll2L zu König Lotar »ach Rcg-nsburg. Ueber die daselbst gepflogenen Verhandlungen berichtet der Mönch von Sa- zava z. I. 1126 ausführlich. — -l) Mähren-Olmütz. — 5) lieber die Lage stehe Kos mos von Prag S. 96 A. 3. 1126