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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.12.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141219013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914121901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914121901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-19
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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Sonnabenü, 19. veremver 1914. 8 Leipziger Tageblatt. Nr. 64Z. Morgea-Nusgave. vettr 3. F«ldherrnkunst Hindenburgs, die russischen Millionrn- qoere zurückzudrängen und Teile von ihnen zu zer schmettern. ober ebenso oft muhten die Russen wieder überraschend neue Hunderttausend« ihrer anscheinend unerschöpflichen Volkskraft einzusetzrn. so das? Hinden burg wieder zurllckaehen und neue Pläne ersinnen muhte, um den russischen Riesenleib mit gewaltigen Armen zu erdrücken. Nock am Ende des vergangenen Monats konnte das russische Heer unser Heer um zingeln. und in Frankreich und England ertönt« schon ungeheurer Jubel über die Vernichtung des deutschen Heeres. Aber sie batten .zu früh frohlockt! Kaum 14 Tage sind seit dem berühmten Durchbruch bei Lodz vergangen, und das russische Heer, da» immer schwächer werdend, krampfhafte Angriffsoersuchc machte, ist auf asien Seiten zerschmettert und wankt. Von dem Tage an. wo die russischen Millionen sich stegesgewiß und scheinbar unwiderstehlich gegen die deutsche und österreichische Grenze wälzten, bis heute, wo der gewaltige Leib, bald hier, bald dort tödlich getroffen, sich immer wieder aufs neue ausbäumte, um seht dröhnend zusammenzustürzen, bietet dieses furchtbare Ringen eins der gewaltigsten und er schütterndsten Trauerspiele der Welt. Es ist nun die Frage, wie weit durch den rus sischen Zusammenbruch die endgültig« Entscheidung des Weltkrieges beeinflußt wird. Bei der unge heuren Größe des russischen Heeres und bei der Stärke und Ausdehnung ihrer Tchlachtf^.nt über 30V Kilometer war eine Entscheidung naturgemäß nicht durch einen einzigen Sieg h.-rbeizurühren. Trotzdem aber kann man aus der Art der Sieg: erkennen, ob die Ueberlegenheit noch auf der Seite Rußlands ist oder nicht. Nach der großen Schlacht bei Lodz begann das gewaltige Ringen in der Gegend von Lowicz. Inzwischen hattrn die Oesterreicher durch eine heftige Offensive aus den Karpathen die Russen geworfen und mehr 30 000 Gefangene gemacht. Die Oesterreicher erreichten bei der Verfolgung, die von Süden her in West Galizien einsetzte, die Linie Iaslow—Rajbrot. Der rus sische linke Flügel war also hier entscheidend ge schlagen. Das geht sowohl aus der großen Anzahl von Gefangenen als auch aus der weiten Flucht strecke hervor, die 50 Kilometer lang ist. Die L> Öster reicher hatten also jetzt die Möglichkeit, vom linken russischen Flügel her einen furchtbaren Druck auszu üben. der von einer Umfassung der Russen wohl ge krönt werden wird. Die Russen waren d.mgemäß in ihren beiden Flügeln in Polen und in West. Galizien geschlagen. Di« rrste Folge des großen österreichischen Sie- ges war bereits darin zu erblicken, daß die ganze russische Front in Südpolen von Nippolomice über Ncworadomsk bis Petrikau wankte und in .inem schleunigen Rückzüge vor dem anstürmenden Heere der Verbündeten floh. Es folgte nun der grHr Zu sammenbruch und die Flucht des ganzen Heeres. Es geht daraus klar hervor, daß das Uebergrwicht, welches bisher die Russen infolge ihrer großen Ueberzahl hatten, vollkommen und für alle Zeiten dahin ist. Di. überlegene deutsch-österreichische Führung hat die Uebrrmacht der Zahl zunichte ge macht. Es ist dabei nicht ausgeschlossen, daß noch hier und da ein kleiner Teil vielleicht «inen Vorstoß gegen schwächere Kräfte vorübergehend zu machen imstande ist. Das ändert aber an der Sachlage nichts. Die russische Hauptmacht ist so weit zerschmettert, daß — man darf es wohl heute schon sagen — der Sieg der deutsch-österreichischen Waffen in dieser Riesenschlacht unumstößlich sicher ist Neue Kräfte von bemerkenswerter Zahl kann Rußland zur Kräf tigung seiner Front nicht mehr ins Feld schicken. Die in der Front sichenden russischen Kräfte haben sich aber den unsrigen unterlegen erwiesen. Die große Entscheidungsschlacht des ganzen Krieges hat den Russen nicht den Sieg gebracht. Schneller, als man erwartet hatte, ist dieses Ereignis von unge heurer Tragweite in den Beginn der Entwicklung getreten Es ist aber kein: Frage, daß mit dieser Entscheidungsschlacht auch die Entscheidung des ganzen Krieges fällt. England und Frankreich zusammen können schon jetzt «inen kräf tigen Offensivstoß gegen unsere Linie nicht mehr unternehmen. Auch hier gibt es noch einige krampf hafte Auszuckungen gegen die deutsche Mauer, die unüberwindlich dasteht. Nach der völligen Ried'r. läge der Russen kann darum ein erfolgreicher Wider stand gegen einen verstärkten Ansturm unserer Truppen im Westen nicht mehr erwartet werden. Göessa und Noworossijsk. Außer Sewastopol, dem großen russischen Kriegs hasen, und Feodosia. einem kleinen, nur historisch interessanten Städtchen am Südostufer des Krym, sollen vor allem Odessa und Noworossijsk die ersten Angriffspuntte der Türken gewesen sein. Beide Städte sind wichtige Hafenplätze am Schwarzen Meer und bieten manches Eigenartige und Interessante. Odessa, das sich mit Stolz da» „Palmyra des Südens" nennt — Petersburg ist das Palmyra des Nordens — ist eine künstliche Stadt. Als unter Katharina des Grasen an der Stelle der heutmen Stadt die türkisch« Siedelung Chadschibej genommen worden war. erhob sich die Frage, ob statt ihrer eine russische Stadl gegründet werden solle Katharina entschied sich dafür und wählte als ihren Namen den der alten griechischen Kolonie Odessas, die ebenjalls dort lag. gab ihm aber die weibliche Endung. So erklärt es sich, daß der Plan dieser nur etwa 120 Jahr« alten Stadt ein amerika nische» Bild zeigt? Lange, schnurgerade, sich rechtwinklig kreuzende Straßenzüge, dre, wie fast stets in russischen Städten, auch erhebliche Breite nufweisen. Die Lage der Stadt am Meer ist in der Tat prächtig. Ueber dem ausgedehnten Hasen, dem größten Rußland» nächst Petersburg, erbebt sich die <stadt selbst auf einer hohen, steil abiallendcn Ter rasse, zu der u. a. «ine 2 0 Stufen hohe Granit treppe hinaufführt. Die dem Meere zugekehrten Strafen, insbesondere der Nikolaj-Bouleoard. weilen stattliche Gebäude, wie das Palars des Statthalter« aus Nach Westen hin schließen sich Villenvororte an, dre sich weit hinziehen, bis zu einigen der am Schwarzen Meer >o zahlreichen deutschen Dörfer: Gross- und Kleinliebenthal und Lustdorf. An Wald fehlt es in der Umgegend fast völlig, wie überall in Südrußland, nur lüniltiche Parkanlagen sind vor handen. darunter die zweier an sogenannten „Li manen" gelegenen Kurorte. „Limane" sind vom Meer abgeschnittene Leiche, die «ine stark« Soole, oft auch hellträsttges Moor enthalten Die Brvökerung Odessas mag eine halbe Million be- tragen. Darunter sind viele Juden und Griechen, auch «ine größere Zahl Deutscher, die ioaar eine eigene Zeitung, die „Odessaer Zeitung" besitzen — oder besaßen. Sehr zu leiden hatte Odessa unter der Revolution. Bei den blutigen Straßenunruhen und Pogromen ging der ganze Hasen in Flammen aus. Seine Wiederherstellung kostete 00 Millionen Rudel. Be- rühmt sind die drei Schüsse des meuternden Linien schiff» „Votemkin", des jetzigen „Panteleimon", die dem Palais de» verhaßten Gouverneur, Kaulbars galten, aber weit in die Vorstadt, den Peresyp, flogen. Di« wirtschaftlich« Entwickelung Odessa» hat durch die Revolution sehr gelitten. Seitdem wurde es auch wiederholt von der Cholera, 19lO wgar von der Pest hecmge ucht Bisse Zungen behaupten aller ding», oieie Pest fei nur eine Erfindung des Sta t- hauptmanns Tolmatschow gewesen, der sich ourch ihre Bekämpfung auszeichnen wollte, doch ist die» sicherlich nur zum Teil wahr. Odessa ist nicht befestigt, nur einige malerische Ruinen im Alexanderpark am Meer erinnern noch an das Bombardement der Stadt im Krymtneg. Aber lchon die La .mlegung des Handels bedeutet für die stadt einen riesigen Schaden Odessa gegenüber i,t Noworossijsk eine Kleinstadt. Mit einer Bevölkerung von nur einigen 4U00O, besitzt es eine größere Bedeutuna nur durch seine ausgezeichneten Haienanlagen. Noworossijsk liegt bekanntlich in der Nordo.iecke des schwarzen Meeres, und das Hinterland dieses Teils der Küste, vor allem die Steppe nördlich des Kaukasus, rst eine» der bedeutendsten Weizenaussuhrbezlrte Rußlands. Seit Noworossijsk >889 Bahnverdlndung erhalten hat, ist e» daher zu einem der wichtigsten Getreide ausfuhrhäfen Rußland» geworden. Es hat sich dies auch eiwas kosten lassen, indem es den berühmten Elevator, einen der grö , en der Welt, anlegt., der fetzt von den TUrten beschädigt worden jein soll. Ern typisch russinhes Bild: Nlcht wert von dem hervor ragenden technischen Werk, das jeder europäischen Stadt zur Ehre gereichen würde, zieht sich ein Sumps hin, der Noworossijsk in 2 Teile zerschneidet, und dessen Austrocknen man — adwartet Der Elevator vermag in mehreren hunderren von Silos e>n»ge Millionen Pua — etwa 100 Millionen Pfund — Getreide aufzunehmen. Das Getreide wirb unmittel bar von den Waggons mechanisch entladen, gereinigt, gewogen un: in die Silos transportiert. Bon dort wild es, ebenfalls nur durch Mmch nentraft, bis zu den Landungsbrücken befördert, wo es unmittelbar in die isch.ffe ge chüttet wird, die an 10 Landungs brücken aruegen tönnen. ^rotz der hohen Kone > der Anlage ist der Transport und die Verladung billiger, al» sie früher waren, wo noch schlecht - elohnte Last träger die säcke aus dem Rücken zum Schiff nbleppten. Aehnliche Vorrichtungen aber in geringerem Maß stab, sind für das Verladen von Naphta voruanden Bereits durch di« Sperrung der Dardanellen ist natürlich Ausfuhr und Handel diese» und der anderen russischen Hafenstädte — Nitolajew. Cher son — lahm oelegt worden, und der Schaden für die betroffenen, auf die Ausfuhr angewiesenen (bediele rst zweifellos lchon gross gewe.en. Umso empfind- trcher wird eine Zerstörung oder Beichädigung der meist künstlichen und tost pleligen Hafenanlaien willen, gegen die sich wohl hauptsächlich der türkische Angriff richten wird. Dr. L. 1t.-Leipzig /las der Verlustliste Kr. SS der Königlich Sächsischen Arme«. ausgegeben am 18. Dezember 1914, nachmittags. 7. Infanterie-Regiment Nr. 1V8, Leipzig. 1. Kompanie. (Warneton 22. 11. 14.) Kaiser, Emil Johannes, Gef., Rochlitz, l. v., l. Arm. Schnabel, Walter Hans, Gei., Marktbreit, s. o., Bein. Angermann, Walter Otto, Leipzig-Reudnitz. s. v. Kirchhiibel, Walter William, Res., Markersdorf, l. v. Schubert II, Bruno Albin, Res., Mulda. l. v. Reseroe-Znsanterie-Regiment Nr. 1V8. 1. K o m p a n i e. sDaudesincourt IS. 11. 14.) Junker, Paul, Utffz. d. R., Hoyerswerda, l. v. Berichtigungen früherer Verlust listen. 1. Kompanie: Euhlemann, Hermann Paul, Wehrm., Kleinbothen. bish. s. o.. am 17. g. im Feld- läz. 5, LII. Res.-Korps, f (V.-L. 28). — 5. Kom panie: Doersfel, Ernst Emil, Sold., Karlsfeld, bish. verm., am 6. 11. im Laz. Freiburg -f (V.-L. zz). — 6 Kompanie: Beutmann (nicht Bentmann), Friedrich Albert, Sold., L:ngefeld, bish. verm., in franz. Gefgsch., Fort du Lourdes. Böswetter, Oskar Richard, Sold., Theuma. bish. verm., in franz. Gefgsch., Issourdun. — 10. Kompanie: Arbeiter, Richard, Sold., Falkenstein, bish. l. v., in franz. Gefgsch., Limoges. Leukert, Gustav Adolf, Soldat, Schkölen, bish. o.. in franz. Gefgsch. — 11. Kom panie: Dietze, Felix, Utffz., Leipzig, bish. v., in franz. Gefgsch., Limoges (V.-L. 21). 7. Feldartillerie-Regiment Nr. 77, Leipzig. 6. Batterie. Weise, Arthur Rud., Gef. d. N., Leipz.-Möckern, s. v. Dritter, Herm. Woldem., Fahrer, Pretitz, v. Stab I. Ersatz-Abteilung. (BlLmont 8. 12. 14.) Lange, Arthur Paul, Fahrer, Erfurt, l. v. Gesäß. 2. Ersatz-Batterie.) (BlLmönt 8. 12. 14.) -s- Heydel, Gustav Friedrich, Fahrer, Zwickau. Berichtigungen früherer Verlust liste n. ö. Batterie: Perthel (nicht Berthe!), Paul, Kan., Ebersgrün, -s-. Wolf, Ernst, Kan., Au-, bish. s. v., am 10. 9. im Laz. Touvin s. Dörfel, Otto, Kan., Brunndöbra, bish. s. v., am 29. 9. in Sedan s. Bauch, Alfred, Kan., Wendischleuba, bish. s. v., am 15. 10. im Laz. St. Souplet -s-. — 6. Batterie: Riegel (nicht Siegel), Otto Emil, Gef., Leipzig, l. v. Bastian Walter Ost., Fahrer, Blumenroda, bish. -s-, p. u. z. Batt. zur. Welse, Otto. Fahrer, bish. s. v., am 14. 9. im Feldlaz. Lametz f (V.-L. 26). Tapper- mann (nicht Pappermonn). Karl Franz. Kan., Han nover. s. v. Lens, Artur, Kan., Leipzig, bish. v., zu streichen. Schlegel, Walter Alfred, Krgsf., Sörn- zig bish. verm., b. F. A. Regt. 8 (V.-L. 54). Kehle Depeschen und Fern sprech m r lduu geu. König Zrie-rich Hugusi wieöer in vres-en. vs). Dresden, 18. Dezember. Der König ist mit den Prinzessinnen-Töchtern von Wiesbaden kom mend heut« früh um 8 Uhr 5 Min. auf dem Neu städter Bahnhöfe hier wieder eingetroffen. Ein Empfang fand nicht statt. Im Lauf« des Norm ttags nahm der König die Vorträge der Staatsminister und de» Kgl. Kabinettssekretärs entgegen. Veutsihlan-s Nücksichtaahme aus Luxemburg. Luxemburg, 18. Dezember. Di« Inspektion des Landsturmbatatllons „Siegburg" teilt der Gemeinde- Verwaltung von P.-tingen mit, daß alle Wachen und Posten des Bataillon» angewiesen seien, die luxemburgischen Zivtldehörden in jeder Weise zu unterstützen und sich jeden Eingriffs in o«ren Dienst )u enthalten, soweit der Grenz- und Bahnschutz es erlaubt. Dies wird als ein neuer Be weis für den h r l t che n W i l l e n der maßgeben den deutschen Stelle angesehen, die luxembur gischen Hoheitsrecht« nicht ap»u- tasten. („Lok.-An-.") Zein-llche Z!leger über Saarburg. Saarburg t. Lothringen, 18. Dezember. Ver gangene Nacht gegen 12 Uhr überflogen zw: i feindliche Fluzeuge die Stadt und warfen insgesamt zehn Bomben ab. Dabei wurden ein Ulanenunteroffizier und ein Ulan auf offener Straße getötet und «in Dienstmädchen so schw-r ver- letzt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wirst». Der angerichtete Materialschaden ist ziemlich be. deutend. Auf den Heming warfen die Flieger zwei Bomben ab, ebenso auf die Bahnstation Rieding. Englische Versicherungen gegen Vejchkßung London, 18. Dezember. Die „Times" melden: Seit Beginn des Krieges sind an der Ostküste zahl reiche Versicherungen gegen eine Be. sch re bring aufgerwmmen worden. Die Versicherung erfolgte anfangs zu nominellen Raten, vielfach zu 5 oder 10 Schilling für 100 Pfund Sterling, später stiegen die Raten. In Hartlepool wurden Versicherungen mit Raten bis zu einem Pfund Ster ling abgeschlossen. Jetzt, nach dem Bericht üoer die Beschießung, wurden Raten von 30 Schilling bis zu 5 Pfund gefordert. verunglückter englischer Zlug. Amsterdam, 18. Dezember. Ein Amsterdamer Blatt meldet: Der Dampfer..Orn". von Philadelphia kommend, fischte gestern in d"r Nordsee ein eng. lisches Wasserflugzeug auf, das er nach Rotterdam brachte. Die beiden Insassen, ein Leutnant und ein Vilot. die zwei Stunden auf dem Wasser getrieben hatten, wurden in Hook van Holland gelandet. Eia -eutjcher Dampfer angehallen. London, 18. Dezember. Nach einer Mitteilung von Lloyds ist der deutsche Dampfer „Adelaide" durch die portugiesische Be hörde in Sao Paulo de Loanda angehalten worden. Verurteilung elues deutschen ln England. London, 18. D:zember. Das Militärgericht in Douglas auf der Insel Man hat den früheren Steward der Hapag-Linie. Kurt Bausch, wegen Anstiftung zum Aufruhr im Gefangen- lager am 19. November verurteilt. Der Urteilsspruch wird nach der Bestätigung bekannt gemacht. Ausgabe städtischer Gutscheine ln Paris. Paris, 18. Dezember. Der Munizipalrat beschloß dir Ausgabe von 140 Millionen Frank SV2prozen. tiger städtischer Gutscheine, wovon der Staat 48^ Millionen Frank zu übernehmen sich verpflichtet. Neubewasinung der englischen Monitoren. London, 18. Dezember. ..Times" melden aus Dower: Die Monitoren, die die Beschießung der belgischen Küste wieder aus genommen haben, haben neue Geschütze er halten und sind ausgebessert worden. Englisch-französische So gen. London, 18. Dezenrber. ..Daily News" schreibt: Wir sind nicht überrascht, daß die Ernennung Sir Henry Howards zum Gesandten am Vatikan in gewissen hiesigen Kreisen Unruhe erregte. Wir können nicht einsehen, was Gutes daraus kommen soll. Die französische Presse klagte darüber, daß das ganze Unternehmen geschehen fei, ohne die französische Regierung zu befragen. Die französische Regierung ist erheblich in Ver legenheit gesetzt, weil der Streit zwischen den sran- zösischen Klerikalen und Antiklerikalen deswegen wieder auszubrechen droht „Messaggero" zu folge ist auch die italienische Regierung nicht befragt worden, obwohl ihr Interesse offenbar ist. Es läge ein Anlaß zu einer Erklärung des sehr selt samen Schrittes vor. keine italienische Mobilmachung. Rom, 18. Dezember. Die „Agencta Stefan!" meldet: „Avanti" hat die auch von anderen Blät tern wiedergegebene Meldung von einer teil weisen Mobilmachung des aktiven Heeres gebracht, die für Januar nächsten Jahres vorbereitet werde. Diese Nachricht ist falsch. Schlußsitzung -es italienischen Senates. Rom, 18. Dezember. In der heutigen Sitzung des Senats beantragte Senator Levi, daß der Senat in die Ferien gehe. Er richtete einen Gruß an den Präsidenten des Senats, den Ministerpräsidenten und die Mini ster. und sprach den Wunsch aus, daß das Jahr 1915 das Ende des Streites bringe, der so viele Millionen Menschen in Angst und Sorge halte. Italien werde in jedem Falle, stark durch die Eintracht seiner Kinder und vertrauend auf die Armee und Marine, zu der friedlichen oder krie gerischen Tat bereit sein, welcl>c ihm die Wah rung seiner Rechte und sein Ansehen als Groß macht gebieten werde. (Lebhafter Beifall.) Ministerpräsident Salandra dankte für den an die Negierung gerichteten Gruß und schloß sich von ganzem Herzen dem Wunsche an, daß das Jahr 1915 die Wi e d e r I) e r ste l« lung des Weltfriedens bezeichne (Bei fall'). Wie vor einem Jahrhundert das Jahr 1815 das Jahr gewesen sei, welches einen Frie den gebracht hat, den Italien zerreißen mußte, um sich als Nation wieder auszubauen, jo wünsche er, daß auch das Jahr 1915 das Jahr eines Friedens werden möge, durch den Italien mehr Nuhm und Grösse eriv roe (Al'a.'mnne Zustimmung und sehr lebhafter Beifall.) ver Aar verläßt -en Kaukasus, Petersburg, 18. Dezember. Ter Kaiser ist von Wladikawkas abg,reist. Lor seiner Ab reise empffng er Abordnungen der in der dortigen Gegend ansässigen Stämme, di« dem Kaiser Ge schenke und Geld für Kriegsbedürfnisse überreichten. Eia griechischer Spion zum To-e verurteilt. Athen, 18. Dezembrr. Nach hier «inaetroffenen Meldungen wurde ein griechischer Marine unteroffizier. der dem griechischen Marine- attach. in Konstantinooel ,»geteilt war. vom tür kischen Gericht zum Tod« wegen Spions gz ver urteilt. Der griechische Gesandte protestiert« uno verlangte, daß der Verurteilte in di« Hände der Gr- sandtschaft zurllckgegeben werd«, «a» di« Pforte a b - gelehnt hat. („Lok.-Anz.") -ins -er -eutlchea Gefangenschaft entwichen. London, 18. Dezember. Lord Leven and Melville, Offizier des Royal Scots Greys Regi ments, ist au» der deutschen Kriegs««- fangen schäft über di« belgisch-holländische Grenze entkommen. Ver khe-kve von stegppten ln Vien. Wien, 18. Dezember. Der Khedioe von Aegypten, Abbas Hilmt Pascha, ist heute hier in strengstem Inkognito eingetroffen. Eia Schritt zur Lösung -es konterdan-eproblems. London, 18. Dezember. Die „Times" melden au» Washington: Ein Schritt zur Regelung einer Phase im Konterbande st reit wird durch die Veröffentlichung einer Anordnung bezeichnet, nach der die british Regierung auf das Recht ver zichtet. die Schiffe ru durchsuchen, deren Ladungen vor der Abfahrt durch englische Konsulats« beamte besichtiot worden sind. Die Anordnung ist unoffiziell, was Washington anbetrisst. Die Schi fe können nicht gezwungen werben, sich ihr zu unterwarfen. Es rst möglich, daß es später offiziell gemacht wird, indem amerikanische Hafen behörden ermächtigt werden, die Bescheinigung aus- zustellen. Eine Re-e Sochas. Pretoria, 18. Dezember. (Reuter.) In einer Rede in der sich B o t h a für ein Geschenk von zwei Pferden bedankte, betonte er, daß er in seiner letz ten Erklärung nicht habe sag.'n wollen, er oder die Regierung hätten irgendeinen Eingriff in den Gang des Strosverfahrens gegen di« Aufständischen vor. Er drückte seine Genugtuung über die glänzende Unterstützung der Regierung durch beide Parteien aus und sagte, er sehe mit vertrauen in die Zu kunft, wenn das Nationalitätengesetz ausgeschaltet wäre. Er wisse wohl, daß der Feldzug in Deutsch- Südwestafrika «in heftiger Kampf sein werde, aber wenn man einig sei, brauche man sich vor dem Ergebnis nicht zu fürchten. Ehrung für -en kommaa-anten -er „Karis'uhe". Karlsruhe, 18. Dezember. In dankbarer Würdi gung der kühnen und erfolgreichen Fahrten, welche der kleine Kreuzer „K a r l s r u h e" zum Ruhme des deutschen Vaterlandes auf dem fernen Weltmeere vollbracht hat, und zur Ehrung seiner tapferen Besatzung beschloß der Stadt rat, vorbehaltlich d:r Zustimmung des Biiraeraus- schusses, dem Kommandanten Fregattenkapitän Köhler das Ehrenbürgerrecht der Stadt zu verleihen. Vas abgelehnte <ppfer. Basel, 18. Dezember. Nach einem Telegramm der Baseler Nachrichten" aus Paris haben die drei Deputierten, welche einen Antrag auf teilweisen Verzicht der Diäten stellen wollten, diesen Antrag nach einer Besprechung mit Vivianj zu rückgezogen. Vas japanische Schiffsbauprogramm. London. 18. Dezember. Das Reutersche Büro meldet aus Tokio: Das Budget begegnet im Abgeordnetenhause beträchtlicher Opposition. Man glaubt, wenn es nicht angenommen wird, werde das Haus aufgelöst. Die veranschlagten Ausgaben betragen 55 639 600 Pfund Sterling. Das Schiffsbauprogramm umfaßt acht Tor pedobootszerstörer und zwei Untersee boote. außer den bernts bewilligten drei Schlachtschiffen. Ein dem Parlament vor gelegter Ergänzungsvoranschlag fordert 4 Millionen Pen für die Krönung des Kaisers. Graf Henckel von Donnersmarck -f'. Breslau, 18. Dezember. Die „Schiess Volksztg." meldet: Lazarus Graf Henckel von Donners marck ist im Alter von 80 Jahren infolge einer Lungenentzündung hier g: stör den. Er war der letzte noch lebende Gründer der Zentrumsfraktion. Neichstagsersatzwahl im kreise Eolmar- Ezarnikau-Zilehne. Lzarnikau, 18. Dezember. Im Wahlkreis Col mar— Ftlehne— Tz arntkau — Schnei- demüHI ist der Abgeordnete Dr. Roesicke bei der heutigen Relchstagsersatzwahl nahezu ein stimmig gewählt worden. Nur wenige Stim men sind zersplittert. Wer seinen im Feindesland stehenden An gehörigen eine Heilung aus der Heimat regeimäßtg zusenden will, bestelle für ss« ein felüpozi^bonnement auf das Leipziger Tageblatt für 1.5S Mark monatlich bei täglicher freier Zusendung als Feldpostbrief Anzugeben sind: Dor- und Zuname. Dienst grad, Kompanie (Eskadron, Batterie). Regi ment, Division, Armeekorps. Bestimmungs ort nicht erforderlich. Bestellungen nehmen an unsere Haupt- expedltion (Johannisgosse 8) sowie sämt liche Filialen. Unser« geftr»,, Adendousgab« «»fotzt 4 Wette», di« s,rli«a«»de >»»»,b« 1» Geile». z«s«»»e» N» Zeilen. damMchrtturtt«: Gr. V«r»tz. Me»r«»rrs«e. »erantwonlich« Schrillt«!«: s»r »olittk V». «r»o sstr die band^e^ttun, TRttttzrr Schindler: für Lei»,i,er »«d sächsisch. «n,rlr,en-eiren Ar«»I» W»«t«: für Kunst und Will«, scheft Gr. gri«»ri» Gedrech«: für Musik .«riebt 8 -oorfeld: istr di« Reist-, Bäder- und verkebrl-eitun, L«»»t» Metzer. — SSr den An»«iaenitil Hel«». Volke«. Verla,: Leltztzt»«» Ärselllchast mit beschränkter baftun« Bruck: Fischer ch tkürstiu. Sämtlich ix Lei»»i, iuschristru sind »ich, persbnlich ,u adressiere«, sicher» «» de« serkL di« Sikdalti-u di. cheschästestttl« d» Schacher
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