Volltext Seite (XML)
2. veUaye. /rettas, IS. vezemver I9l4. Leipziger Cagevlatt. Nr. 641. Morsen-Nusgave. Sette v. , > > —- > —- siunrt «na ivirrenrcdaN. Leipzis. 18. DezemLer. X. Gewandhauslonzert. Ein Teil de» General nabes der Geister, wie es spürst Bülow unlängst be- ncichnet«, aab gestern «ine Genloaudtenz. Gowgltta sprechen der alte Sebastian Bach unld der ernste «eetyoven zu uns. Zwischen ihnen stand Händel. Zuweilen allerdings mochte es scheinen, als trüge er eine Maske oder sei es gar nicht selbst. Denn Ferdinand David hat sein G-Moll-Konzert für Streichorchester, dessen obligate Violin- und Cello- pnrtien in den beiden Herren Konzertmeistern Wo.ll- §andt und Hamann nebst Herrn Professor I. Klengel ireffliche Vertreter fanden, gar merkwürdig zugestutzt. ?cr Bearbeiter gestattete sich Willkürlichkeiten und Umstellungen aller Art, liest das instrumentale Colo nia oft ohne wünschenswerte harmonische Unterlage nd verunzierte das Ganze durch eine geradezu un- lögliche Schlustkadenz. So war «, gestern besser, sich mehr zu den anderen Olympiern zu halten. Die ahllosen Schönheiten der Bachschen Passacaglia ver gegenwärtigte Herrn Professor Karl Straubes reife ^arstellungskunst auf anschaulichste und interessanteste Mise. Das Stück pastt so recht in di« Zeitjwie ernst lind schwer geht der Lasso ostinat» seinen Weg. voll, kommen unbeirrt von den überreichen Ideen, der un- ,-ndlich wechselnden Bewegung und immer neu itrömenden Veränderung, die einer wahrhaft musika lischen Urnatur das Dasein verdanken — gleichsam n Symbol unentwegten Durchhaltens und un- ^ichütterlichcr Charakterstärke. In der Eroika über- irafen Herr Professor Arthur Nikisch und seine nlinstlerschar wieder einmal sich selbst. Das hiest nicht Musik machen, sondern Musik erleben. Nur >lten wohl zuvor hinterliess z. B. der Trauermarsch ne solche tiefe Wrrkunq, fanden erhabenes Pathos nnd Ausdruck solch sprechenden Ausdruck und charak- i ristische Bedeutung. Das musikalisch poetische Noment der Wiedergabe ward noch verstärkt durch isikischs feine und künstlerisch besonnene Art des vorwärts- und Zurückgehens im Zeitmast und Ton, mich wunderbare Ausgleichung der Eefühlsdynamik rd durchgeistigte Anlage des Vortrages eines jeden nzelnen Satzes. Mit anteilnehmendster Bewunde rung empfingen die Hörer dankbar diese Gabe, grosse innst in grostem Stil. Lurrsn korrnit«. O * Städtische Theater. Es sei darauf hingewiesen, ost Freitag, den 18. Dezember, im Neuen Theater die wegen Erkrankung von Cäcilie Rüsche- cndorf bisher aufgeschobene Neueinstudierung von Oberon" vor sich geht. In den Hauptpartien sind dnchäftigt: Cäcilie Nüsche-Endorf, Louise Fladnitzer, iüenrud Bartsch, Rudolf Jaeger und Eugen Albert. , * Weihnachten im Schauspielhaus«. An den Weih, achtstaaen wird im Schauspielhause die beliebte stlte Posse „Kyritz-Pyrrtz" ihre Auferstehung crleben. die bei den älteren Leipziger Theater- Suchern noch in bester Erinnerung steht. Der satte s-uinor, der die volkstümlich gewordenen Gestalten es Stückes erfüllt, die Harmlosigkeit der Erlebnisse der Kyritzer und Pyritzer in der Grossstadt, dürften in den jetzigen Zerten willkommen geheissen werden * Für die notleidenden Musiker Leipzigs. Durch das bereitwillige Eintreten Leipziger Künstler für die sonntäglichen Moraenmusiken in der Villa Zchmidt-Ziegler (Kickerlingsberg) ist es mög lich gewesen, aus dem Ertrag dieser Veranstaltungen an den „Leipziger Musikerverein" und den ,Leipziger Nusiklehrer- und-lehrerinnenverein" einen Betrag von rund 600 ./<, also zusammen 12t>0 .« zu überweisen. ?ie in Aussicht genommene und auch bereits ge- cherte Fortführung dieser musikalischen Morgen- - Unterhaltungen ist aufs Dankbarste zu begrühen und jeglicher Unterstützung wert. krcvl una «rricht. Königliches Lanögericht. Leipzig, 17. Dezember. * Unter der Anklage des Betrugs zum Schaden der Stadtkasse. «Fortsetzung) In der Verhandlung gegen den Tiefbauunternehmer Paul Wüstner und den Kaufmann Walter Häcklau vor der siebenten Strafkammer des Landgerichts wurde heute mit der Vernehmung des Ratsobersekretära Ehrenberg fortgefahren, der sich zu den einzelnen rechnerischen Ausstellungen der Angeklagten, unter anderen zur Spezialderechnung von Rammarbeiten, zu äustern hatte. Der Zeuge bemerkte, dass W. nicht berechtigt gewesen sei, diese Rammarbeiten noch be sonders zu berechnen. Dann kommt der Punkt der Anklage zur Sprache, der die Zuvielberechnung der Schlackensteine und der bossierteu Steine betrifft, wozu der Zeuge angibt, dass derartige Mengen von Steinen, wie die Angeklagten sie berechnet haben, auf den Lagerplätzen zurzeit gar nicht vorhanden gewesen seien. Der letzte Anklagepunkt legt den Angeklagten zur Last, dass sie für zwei Arbeiter Kluge und Wittich Löhne in Rechnung gestellt haben, obgleich die beiden Leute gar nicht beschäftigt gewesen sein «ollen. Dazu sagte Obersekretär Ehrenberg aus, das; der Unternehmer über Taaelohnarbeiten jeden Tag an den Strastenmeister Napportzettel abzugeben habe, die die Unterlagen für die Berechnungen bilden. Die Nachforschungen nach den Arbeitern Kl. und W. haben ergeben, da« beide nicht bekannt sind, nicht einmal bei der Polizei waren sie zu ermitteln. Dem Rat sind von Wüstner für die Löhne der beiden Ar beiter ingesaml 2910,60 angerechnet worden, die auch bezahlt worden sind. Bei der Prüfung der Lohnlisten sei ausfällig gewesen, dass bei den Ver gütungen für die Ueberstunden der tarifmässige Zu schlag nicht in Ansatz gebracht worden sei. Der Angeklagte Jäcklau versuchte darzulegen, dass die Zu schläge nur dann gezahlt worden seien, wenn die Leute das besonders verlangt hätten, das sei aber nicht der Fall gewesen, denn im Winter seien die Arbeiter froh gewesen, wenn sie überhaupt Arbeit gehabt hätten. Aus den Bekundungen des Obersekretärs Ehrenberg ist noch mitzuteilen, dass der Wille des Rates dahin gehe, dass möglichst nur nach Flachen und nicht nach Tagelohn gearbeitet werde und demgemäss auch die Rechnungen aufgestellt werden, bei der Akkordarbeit sei eine Uebervorteilung ausgeschlossen. Wenn die Angeklagten zu den Umschreibungen der Rechnungen als Grund die Entlastung der Konten angäben, so sei das nicht zutreffend, denn bei Jahresanfang seien die Konten noch reichlich mit Mitteln versehen gewesen, und gegen Ende des Jahres würden Auf stellungen angefertigt, um einen Ueberdlick zu bekommen. Die Umschreibungen seien Fäl schungen, und wenn sie zur Kenntnis des Rech- nungsamtes gekommen wären, dann wäre man unbedingt und ohne Zögern dagegen eingeschritten. Da die einzelnen Bezirksbauämter einander mit ihren Mitteln aushelfen, so waren die Umschrei, düngen, die in keinem anderen Bezirke vorgenommen worben sind< auch vollkommen überflüssig, Der Arbeiter Rösch lau, der dann als Zeuge ver nommen wurde, konnte nicht bestreiten, dass er öfters für den Strassenmeister Vogel auf dessen Bau ge arbeitet habe, seinen Lohn habe er von Wüstner ausgezahlt erhallen, dort seien ihm auch die Ueber stunden befahlt worden. Häcklau habe dieselben nach seinen Angaben in seine Bücher eingetragen. Be züglich der erwähnten Rammarverten äusserte sich der Angeklagte W. dahin, dass ihm vom Strastenmeister der Mehrlohn bewilligt worden sei, denn wenn dieser Zuschlag nicht gezahlt würde, dann gingen die besten Pflasterer fort, die mit dem Rammen nichts zu tun haben wollten, um nicht die Zett für die besser bezahlte Pflasterarbeit zu verlieren. Dem hielt der Zeuge Ehrenberg entgegen, dass ein Strastenmeister zur Be willigung des Rammzufchlag» gar nicht befugt sei, tue er das trotzdem, dann handele er gegen seine Pflichten; die Umrechnung de» Zuschlag» sei auch nur deshalb erfolgt, weil di« Beteiligten genau gewusst hätten, dass sonst keine Zahlung erfolgt wär«.— Es wurden dann noch eine Anzahl Zeugen zu einzelnen Punkten vernommen Sächsische Nachrichten Dresden, 17. Dezember. * Fünfzigjährig« vürgerjubiläen. Gestern be gingen hier der Privatmann Traugott Leberecht «schuster, Ostra - Allee 4, und der Postpackmeister a. D. August Theodor Tlaug, Reiftigekstraste 33, das 50 jährige BÜrgerjubtläum. Aus diesem Anlass wurde den Jubilaren Glückwunschschreiben der städtischen Körperschaften überreicht. O e- Wurzen, 10. Dezember Die Zahl der zu ziehenden Ausländer mehrt sich von Tag zu Tag, >o bass sich in der Bewohnerschaft bereits starke Mist- stimmung gegen die ungebetenen Gäste, meist Russen, geltend macht. In der letzten Stadtverordneten sitzung kam die Sache zur Sprache, und man empfahl den Grundstücksbesitzern, sich gegen derartige Mieter ablehnend zu verhalten, dann würde sich ein längerer Aufenthalt der Ausländer von selbst verbieten. — Die fürstlich reussischen H o f j a g d e n in Thall witz, die sich in Rücksicht auf die Kriegszeit diesmal nur in begrenztem Rahmen abspielen werden, haben gestern ihren Anfang genommen. Am ersten Tage wurden 632 Hasen, 27 Rehe, 5 Rehböcke, 50 Fasanen und ein Kaninchen erlegt. * Königsbrück, 17. Dezember. Der Standesherr Dr. Walttr Naumann-Königsbrück bat dem Roten Kreuz abermals, zum fünften Male, eine Spende von 5000 -ü zukommen lassen, so dass er seit Beginn des Krieges nicht weniger als 25 000 .st zur Ermöglichung der Aufgaben des Roten Kreuzes bei gesteuert hat. * Meissen, 17. Dezember. Auf dem hiesigen Haupt bahnhof traf vorgestern abend, von Rosenberg kommend, ein Lazacettzug ein. Er brachte dem Reservelazarett der Jäger-Kaserne 180 Mann weitere Belegschaft, davon 90 Leichtverwundete, 90 schwer, ja teilweise recht schwer Verwundete. Sie gehören sämtlich preussischen Garde-Regimentern an, die in Russland gefochten haben. * Plauen i. B., 17. Dezember. Eine Schen kung in Höhe von 20000 .-L für den Bau des Krematoriums ist unserer Stadt vom Verein für Feuerbestattung zuteil geworden. Die Anlage des neuen Hauptfriedhofs im Stadteil Reusa, auf dem auch das Krematorium zu stehen kommt, geht der Vollendung entgegen. — Die Festsetzung von Kleinhandelsverkaufspreisen fürKar- tosfeln wurden im Stadtverordnetenkollegium ge fordert. um den fortgesetzten Preiserhöhungen ein Ende zu machen. Leider steht sich der Rat, wie der Oberbürgermeister erklärte, nicht in der Lage, dieser Anregung Folge zu geben. Es konnte aber initge teilt werden, dass die K r e i s h a u p t m a n n s ch a f t mit Vorarbeiten zur Festsetzung von Höchstpreisen im Kleinhandel beschäftigt sei. Thüringen un-Provinz Sachsen. * Halberstadt, 16. Dezember. Durch Gasexplosion verunglückt ist gestern früh in der hiesigen Eisenbahn- werkstätte der 21 jährige Bahnarbeiter Karl Krie ger. Er betrat mit offenem Licht ötnen Kesselraum, in dem einem undichten Rohre Gas entströmt war. Sofort erfolgte die Explosion, wobei K. so schwere Verbrennungen am Kopfe, Händen und Beinen er litt, dass er ms Krankenhaus gebracht werden musste. * vess«», 18. DezemLer. Dl« Einbrecher, die A der Nacht zum S. Dezember im Geschäft des Kofjuwe- lters Weist für 3000 .st Ringe. Ketten und sonstige Schmuckjachen raubten, sind von d«r Berliner KÄ- minalpolizei ermittelt worden. * Neustadt a. 16 Dezember Der Lbwbsarzt Mediztnalrat Dr. Auch von -ter, der sich schon sinig« Wochen in französischer Gefangenschaft befand, aber wieder fre^gegeben wurde, ist zum Oberstabsarzt er nannt. Tr befindet sich wi«der am dem westliche» Kriegsschauplatz«. * Langensalza, iS. Dezemver. Der Bau der zwölf hölz«rnen Baracken zur Aufnahme von Gefangenen ist vollendet und die behördliche Abnahm« erfolgt. Es heisst, dass die Zelte, in denen sich die Gefangenen bisher befanden, stehen bleiben als Quarantäne- raume für die Russen, di« fast sämtlich stark «U Ungeziefer behaftet sind. Sport un- Spiel. I Keine englischen Trainer mehr in Deutschland. Wie die ..Sp-K. mitteilt. hat die technische Kommission beschlossen, für das Jahr 1915 Trainern englischer Staatsangehörigkeit die Trainer-Lizenz nicht zu er neuern. Nur wenigen Trainern englischer Staats angehörigkeit, die bereits ihre Aufnahme in döst deutschen Staatsverband beantragt hatten, wird die Trainer-Lizenz wieder erteilt werden. — Dazu ist zu bemerken, dass ohne die Lizenz keinem Trainer die Benutzung der Renn- und Arbeitsbühnen sowie die Ausbildung von Jockei-Lehrlingen gestattet, ihm also die Ausübung seines Beruf» unmöglich ge- macht ist. Leipziger vereinslebea. 'DZochenberichtdeSPfadftnderkorv« :,Sach- sentreu«" Leipzig. streitag. den 16. Dezember, H8llhr. Vortrag unsere« st«ldm«ister» A Vurckhardt über „Meine Erlebnisse auf dem Kriegsschauplatz" i» beim. Sonntag fällt di« Hebung au«l Mr Anfragen sind wühlend de» Kriege« an Lilsrfeldmeister V. Dieneid Üehyig-Linöm«, 8m,»scher Straße 33, »u senden. ' Leip,t,er Redeveritulauu». sveretn ,ur Ausbildung in freier Rede und Vertiefung de» Mgemeinioissent.) Lase Dardnann. Grimma ischer Tteimvrg >. heute streit»«, abend« S Uhr. yortsetzung der freien Absprache über: Lü^ al« politisch«-» Machtmittel." Süll» auch Damen, will kommen, Eintritt frei. Neue Vorführungen in -eu Lichtspielhäusern. «ft-rla-LichilVielbau«: Weihnacht «glocke» 181« Ein österreichische» KriegSdrama von stvan» Hose, -- in drei Akten. Anschließend rin grobe«, -errlichcS Lw.^ranrm. streitag den 18. Dezember, nachmittag« Z Uhr, im Astoria: Christ- bescherung von ra. 300 bedürftigen ein geladenen Kindern. Nonigtzpavillon-rdeatee Europäisch«» Sklaven, leben. Svanncnde« Drama « drei Akten. Wat di« Frau sich vorgenommen. SnkspiÄ ta pari Akten Weibnacht«fr«»d und Leid. Liei«»gretfeiche« Drama in drei Akte» Kastno-Lichispiele: Dir Tote« schweigen. Drama in »wei Akten. Im Gtrndel de» Leben«. Drama au« dem lSrvnstvdtlcben in pari Akten. Der Weihnachts traum de« Landwehrmanaet. Sine köstlich« Humor- ooll« stÄ>er;eichnnng RurterfreRde« de« Land» wehrmanne«. Krieg-drama. Vaterkand-Lichisvielr: Der Känig E nge« stilmfchau- spiel in vier Akten. In der tzo-rptroll« der größte dentich- Schauspieler Alb«rt Lassermana. verwendet ..ÜMsMlW- UM' .Ulf Karten, Briefe» le. von vou von roa von rva vou von ecu von von von von von von Haise» 2-qv 8e1iür26N 48. 2. °°.. ä 45 2?o. 1 80 -Ls u» 1 20 L» a, ä 50 2.7b' 3. ^ Y75 au ?ür Herren klormal-üemäen tlormal-LeinkIeiäsr Uaeeo-Hsmäen Naeoo-«Ia6k6n Naooo-öeinkleiäer ösinklsiäsk' innen ^vküttsrt Oberksmäen klaoklkomäon kür vkdnien üsmäeu «ik Lnrmsr Lvssi» üsmäeu «it Stl^orei ........ Lomkloiäoi' Liwäokaulkunwn Leinlcieicier Lllleksrsoo . , Uaotitüsmäsn g»rnl«rt AaektMoken Larokout-kooks ^Voisso köeico kooklaiUon Sten un . . von 78 4. »n . . von rvoisil, sobvvurL unü bunt io allen möglichenb'aoon« 8«I»r KNI««. NN 4<50 von »n 750 von s » vllM6N-86ÜÜr26N veis« DllM6N-86ÜÜr26N «ckvrsrr. Vamen-Zokürrsn dnni. Kinäer-Zekürren IL i 4^ u r»1> l! üssedrLnklmx I ilimvtlllor 8f)L8en seinen uns in <iie r ßi t a^e, nur - Z ksbMiite LU V <lliviInlliK8tk» Prei8ei! k »NLUKivItzN. M!7M-NiMsIIIMs1IIIis':.'fIiIfIM!s!I!!IIti!I!ss,sM!MIII^ NN von