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Sächsische Volkszeitung : 10.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193607103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360710
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-07
- Tag 1936-07-10
-
Monat
1936-07
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.07.1936
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Vie vestpslung 6es vekeimnisbrucks 6unek HmlswsUei» Das Eilende Strafrecht kannte keine allgemeine Straf vorschrift gegen den Bruch der AnUsverschwiegcnheit. Von 8 353« des Strafgesetzduä-es, der sich mit der Verletzung der Verschwiegenheitspflicht im auswärtigen Dienst beschäftigt, und den 8§ 354 und 355 des Strafgesetzbuches, die das Post- und Telegraphengel>eiinnis schützen, abgesehen, sind nur in einigen strafrechtlicl)en Nebengesetzen Vorschriften enthalten, die unter gewissen Voraussetzungen die unbefugte Offenbarung von Tat sachen, aus die sich die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit er streckt, unter Strafe stellen. Im übrigen konnte die Preisgabe von Amtsgel)eimn:lscn nur mit Mitteln des Dicnststrasrechts ge ahndet werden. Wie in der amtlick-en Begründung zum Gesetz Uber die Aenderung des Strafgesetzbuches vom 2. Juli ausgc- fiihrt wird, hat die Erfahrung indessen gezeigt, das; eine Ver stärkung des Strasschutzes im Interesse der unbedingten Wah rung der Geheimhaltungspflicht auf die Dauer nicht zu ent behren ist. Dcmgcmätz enthält der neue Entwurf des Strns- gesetzbuä)es von 1930 sowohl eine allgemeine Strasvorschrift gegen die Verletzung der Pflicht zur Amtsverschwiegenheit als auch eine Reilp: von Vorschriften, die darüber hinaus auf ein zelnen Gebieten, wie z. B. aus dem des Post-, Fernmelde- und Steuergeheimnisses, einen meitergchenden Strafschutz vorsehen. Gewisse Vorkommnisse aus jüngster Zeit haben die Notwendig keit ergeben, schon vor den» Inkrasttreten des künftigen neuen Strafgesetzbucl-es die Lücke des geltenden Rechts wenigstens für schwerste Fälle des Gcheimnisbruchs durch Amtsträgcr zu schliessen. Der weitere Ausbau der Strafvorschriften kann dann dem künftigen Strafgesetzbuch Vorbehalten bleiben. Darüber hinaus hat sich das dringende Bedürfnis herausgestellt, auch strafrechtliche Massnahmen zn treffen, die die unbefugte Weiter gabe des Inhalts geheimer Schriftstücke oder vertraulicher Mit teilungen — auch durch Nichtbeamte — verhindern sollen. Oelllbensckuk o6en Oelmsngel? Es ist noch nicht lange her, da erstickte die Welt in Oel. Die Oelpreise sielen ins Bodenlose, und kluge Leute stellten Restriktionsschemata aus, die von noch klügeren heimlich oder offen durchbrochen wurden. Inzwisäpen hat sich das Blatt ge wendet. die Oelpreise haben angezogen und die Oelaktien werfen Dividenden ab. Jetzt kommen die anderen klugen Leute und prophezeien, das; das Oel bei diesem unmätzigen Verbrauch in kurzer Zeit zu Ende sein werde. Behalten sie recht, daun sind die Folgen zum mindesten für das führende Oel- und A i 'and der Welt, für die Vereinigten Staaten, nicht abzusehen. Mau wird lvginnen müssen, die Oelschieferläger des Landes zu ver schwelen, und man wird hndrieren müssen, wie »vir es notge drungen tun — aber das Autofahren wird dalxst eine ebenso teure Angelegenheit werden, wie sie cs bei »ins noch ist. Die pessimistischsten Schätzungen sagen Amerika diesen Zustand für 1918 bis t950 voraus. Inzwischen werden aber immer noch neue Quellen erschlossen. Im vorigen Jahr hat man an der Grenze von Texas und Louisiana das Rodessafeld ge sunden und bereits heute bedroht sein Oelreichtum die Stabili tät des Marktes. In Kalifornien sand man jüngst ein neues Feld. 400 neue Bohrungen werden augenblicklich in» Wochendurchschnitt in Amerika neu ausgenommen. Im ko lumbianischen Urwald gehen zwei grohc amerikaniscl-e Konzerne an die Erschliehung der sogenannten Barcokouzession. die grohe velmengen verspricht, in Brasilien stellte kürz lich eine deutsche Sachverständigengruppe, die dort im Auftrage der brasilianiselpm Regierung tätig »vor. fest, dos; die Provinz Algons über ein Gebiet verfügt, das den besten nordamerika nische» Oelländercien gleichwertig ist. Auf Sumatra haben Holländer. Engländer und Japaner Konzessionen ül»er Fläcl>en von mehreren 100 000 Hektar erworben, in Neuguinea ist eine holländisci)e Expedition snrit deutschen Flugzeugen und deutsä-cn Apparatcni aus der Oelsuche ihr Konzessionsgebiet »msaht vier Millionen Hektar. Auf den B a h re i n i n se l n im Persischen Golf hat die Standard Oil beinahe über Nacht eine Produktion von respektablem Umfang entwickelt, an der arabischen Küste sind Oclfunde gemacht worden, die daraus schlichen las sen, das; das Vorkommen sich auf dem arabischen Festland fortsctzt. In Mesopotamien bringt die Irak Petroleum Company in diesen» Jahr ihre erst vor zwei Jahren aufgenom- mene Erzeugung aus 4 Millionen Tonnen, während die westlich des Tigris sitzende Mossul Oil Co. nur darauf wartet, das; der Vahnbau zum Mittelmeer ses handelt sich um den Anschluss an die syrischen Bahnens fertig ist. um ihrerseits mit der Pro duktion zu beginnen. Im englischen Unterhaus muhte die Re gierung vor einigen Monaten zugeben, dah in S ii d p a l ä st i na Oelvorkommen festgestellt seien, die man mit Absicht »mausge beutet lasse, und in Abessinien sind die Italiener dabei, zu untersuchen, was cs mit den Oellagern aus sich hat, aus denen Herr Rickett im vorigen Jahr sein« sensationelle Kon zession gründete. Selbst in Europa bohrt man — wenn auch mit bescheideneren Hoffnungen — allenthalben. Leon Vlum, feine Frau und die Frauen Man kann dein französischen Ministerpräsidenten Leon Blum gewih alles andere eher nachsagen als das, dah er hübsch ist. Uin so merkwürdiger ist cs, dah eine gewisse sran- zösische Presse ihn ausgerechnet zu einem Fraucnliebling stem peln will. Im Hintergrund dieser „Schwärmereien", von denen jene Blätter zu berichten wissen, steckt zweifellos nichts anderes, als eine raffiniert versteckte Agitation für das Frauenstimmrecht und eine Werbung um die Frauenstimmen. Um die Angelegen heit sür dei» „ritterlichen" Franzosen und die schwärmerischen Frauenrechtlerinnen noch gefühlvoller zu machen, vergessen die Blätter nicht zn erwähnen, dah Ministerpräsident Blum sich hü tet, auf diese Schivärmereien zu reagieren und als Blitzableiter für etwaige Gefühlsergiisse stets seine Frau mitnimmt. So habe er seine Fran auch mit nach Genf genommen, wo er von Frauen viel umschwärmt worden sei, .trotzdem er demonstrativ alle Annäherungsversuche des schwachen Geschlechtes abwehrte". Diese Berichterstattung klingt so überzeugend, das; man fast wünschen möchte, einmal einen solchen „Abwehrvcrsuch" in Ge genwart der Frau Blum erlebt zu haben. Sogar die Beant wortung der Liebesbriefe, die er Tag für Tag erhalte, überlasse er seiner Gattin. Wer also in das seelische Abwehrvcrmögcn der Frau Ministerpräsident cindringen ivill, braucht nur einen Liebesbrief an ihren Mann zu schreiben Die erwähnte Presse kann sogar ganz „intim" werdcn. So weih sic anszuplaudern — und man muh sich vorstellen, >vie Blum dabei schulknabcnhast erröten mukte —. das; ihn einmal eine Dame vor seinem Hotel mit den Worten „apostro phierte" — ivic gefühlvoll das wiederum schon klingt! — „Herr Minister, Sir sind sür mich das Sinnbild des Friedens. Gestatten Sie mir, dah ick; Ihnen die Hand küsse". Hätte sich Oer Traum vom Hellespont / Die Türkei trägt sich bekanntlich mit dem Gedanken, eine Riesenbrücke über des Bosporus zu schlagen, um durch ein solches Wunderwerk der Technik die Ceestrahe zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer zu verbinden und auf diese Weise einen direkte»» Weg zwischen Europa und Asien zu schaffen, der es möglich machen würde, die Fahrt zeiten nach dem Fernen Osten ganz erheblich zu verkürzen. Eigenartigerweise erhebt sich der schärfste Widerspruch in der Türkei selbst. Während ein amerikanisches Finanzkonsor tium sich bereit erklärt hat. die Geldbedürsnissc für das Pro jekt zu befriedigen, fürchtet man an verschiedene,» türkischen Regierungsstellen, durch das technische Riesenwerk das orienta lische Bild der Landschaft zu verwischen. Natürlich mischen sich auch politische Bedenke»» hinein, die aber alle die Ausführung des gigantische»» Vorhabens kurz über lang nicht hindern wer den. Darius als Vorbild. Man muh bis weit in das Altertum zurückgreisen, um ein Vorbild zu finden. Vor rund 2500 Jahren lies; der Perser könig Darius auf seinen» grohen Kriegszugc eine Brücke sür sein Millionenheer über den Bosporus schlagen. Es war zwar nur eine Schiffsbrücke, aber sie war von seinem ersten Archi tekten so kunstvoll gemacht, das; sie von einem Heere von einer Million Mann überschritten werden konnte, so wenigstens be richtet der damalige Geschichtsschreiber. In unserer Zeit tauchte die Idee dann wieder iin Zusam menhänge mit dem Bau d r Bagdadbahn auf. Bei seinem Besuche am Hofe Abdul Hainids, dessen Erfolg die Konzession sür die Bahnlinie war. erörterte der deutsche Vertreter auch die Pläne sür eine Brücke über dei» Bosporus. Das Projekt bot Schwierigkeiten, den»» die Brücke »nutzte nicht allein unge heuer lang, sondern auch sehr hoch sein, um keine Behinderung für den Schisssverkehe zu bieten. Lange Verhandlungen folgten damals, an denen sich auch England beteiligte. Schliehlich wurde der Plan ausgelchoben. und zuletzt machte der Ausbruch des Weltkrieges alle»» Projekten ein Ende. Traum In Stahl und Eisen. Erst jetzt hat mau aus türkischer Seite die Idee wieder ausgenommen. Der neue Entwurf hält sich fast genau an den damaligen deutschen Plan Sein Schöpfer ist der türkische In genieur Nuri Muhurdar. dessen Pläne bereits die Zustimmung mehrerer Regierungsstellen erhallen habe,». Das heisst, wenn man sich überhaupt dazu enlschlietzen kann, die Brücke zu bauen, kommt nur der Entwurf Muhurdars in Frage. Die Brücke wird eine Hängebrücke sein, ähnlich der von Brooklyn. Sie »viid die gewaltige Länge von 2050 Nietern und eine entsprechende Höhe haben. Die Bauzeit wird aus drei Jahre geschätzt, während die Kosten vierzehn Millionen Dollar betragen sollen. Muhurdnr hat alle notwendige Rück sicht auf das bekannte Landsckastsbild an» Bosvorus genommen und hat versprochen, einen Traum aus Stahl und Eisen zu schassen. Damit hat er denjenigen Gegnern in der Türkei, die eben aus dem Grunde dic 'Brücke ablehnten, weil sie nach ihrem Gefühl dieses schöne Bild zerstören würde, den Wind aus den Segeln genommen. Er hat obendrein erklärt, das; die heutige Technik so weit sei, sich in jedes Landschastsbild einstigen zu können. Zelte»» der Romantik sind vorüber. So stehen sich die Stimmungen in der Türkei gegenüber. Die Alten, die auch an dem verbotenen Fe- lange festhieltcn, sträuben sich gegen die Neueiung, »vie sie sich gegen jede Neue rung gesträubt haben. Die Jungen dagegen begriitzen die Idee der Brücke, die der Türkei in Zukunft auch als Durchgangsland vielerlei Möglichkeiten erschtietzen würde. Die Zeiten der Orientromantik sind nach ihren Erklärungen vorüber, und die Technik soll nach ihrem Willen die Völker verbinden. Es ist wohl anzunehmen, das; alle criorderlichcn Bewilli gungen doch noch erteilt werden, um ein Werk zu vollenden, das vom Altertum an bis tu unsere Zeit hinein der unaussühr- bare Traum genialer Köpfe gewesen ist Das Arteil im Magdeburger Verkehrs- unglülksprozeß In dem Prozes; wegen des Verkehrsunglücks. das d e Ka pelle der SS-Leibstandart.- bei Reese» betroffen hatte, wurde der angel!tagte Krastivagenführer Richard Weber von der Gro- tzen Strafkammer zu insgesamt einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ii» der Urteilsbegründung wird dem Angeklagten Weber ein zu rasches Fnhrtempo und eine nicht genügend Beach tung der unterschied!icl;en Beweenngsgesetze eines leeren und eines beladenen Lastwagenzuges zum Vorwurf gemacht. Ein Ver schulden des Angeklagten lieg-' »»eiter auch darin, datz er das Schleudern des Anhängers ans der nassen Chaussee und dem llebergang der Strassendecke von Asphalt zu Beton nicht genügend berücksichtigt Katze. Der Angeklagte hätte alle Vorsichtsmatznah- men bei der '1-eaegnung mit dem vollbesetzten Autobus ergreifen müssen. Zugunsten des Angeklagten spreche der Eindruck seiner Gesamlpersönlichkeit. seine tadellose Führung u,»ü die Tatsaclie, datz ihm sür seine Uebeilegungen über die zu ergreifenden Matz nahmen nur eine ganz kürzte Zeitspanne zur Verfügung gestan den habe. Bei der Uricilslx>n»eji>:i»a sei schlietzlich auch seine Ofsenhcit berücksichtigt morden. Auf Grund dieser Umstände sei das Landgericht zu einer Strafe von insgesamt einem Jahr Ge fängnis unter voller Anrechnung der Unlersuchungshast gekom men. Skandal in Krakau Warschau, 9 Juli. Zu der vor kurzem gemeldeten aussehen erregenden Verhaftung der Frau des Präsidenten des Krakauer A p pe l l a t i o n sg e r i ch t s h o je s. Fra», Paryleivicz, werden nunmehr amtlich die ersten Unter- juchunasergebi»isse mckreteilt. Sie bestätigen die in der polniscl»en Presse vielbesprochene Permutung, das; die Frau eines der höchsten Gerichtsbeamlen im grotzen Umfange Lleslechungsgeltzer angenommen hat. Wie in der Voruntersuchung sestgeslellt worden ist. nutzte Frau Paryleivicz die Stellung ihres Mannes und lpe eigenen verwandtschajtti- cl;en Beziehungen seit längerer Zeil dazu aus, in den verschieden sten Fragen l-<'i einzelnen Behörden im Interesse von Prival»>er- sonen vorstellig zu »verden, wobei sie sich ihre Bemüh.imz-'n mit erheb st cl-e n Summen bezahlen lieh. Es handelte sich dabei um Versetzung oder Beförderung von Richtern, um dic Ernennung non Notaren, um die Beschaffung von Monovolkonzessionen. um Permittelung beim Verkauf von Industrieunternehmungen an den Staat, bei Einbürgerungen und Gnadengesucl»en und ähn liches. Die jüdischen Mittelspersonen, deren sich die Frau des Ge richtspräsidenten bediente. si»»d durchweg verimilet morden. Wie die bisherige Untersuchung ergab, hatte der Gerichts präsident Parylcwic.;, der gleichzeitig mit der 'Verhaftung seiner Frau in den Ruhestand versetzt worden ist. keine Kenntnis von dem Treiben seiner Frau. Arbeltsdlenfiableilung „König Heinrich I. Die bei Seehausen in der Altmark untergedrachte Reichs- arbeitsdienstabteilung erhielt bei einer Feierstunde am 1000. To destage Heinrichs I. den Namen „König Heinrich l". nun diese rührende Szene In Wien abgespielt, so wäre sie ge fahrlos auf den Nenner „Küss' d' Hand" abgeleitet worden. Sa aber entsprang diese weibliche Gefühlswallung eitlem Pa riser Herzen und noch dazu war — wie scheinbar immer — Frau Blum daneben. Galant aber wollte und mutzte er we nigstens sein — schon um das wichtigste zu machen, was das französische Volk kennt: eii» gutes Gesicht — und so nahin er sich ein Herz und sprach die geflügelten Worte: „Madame, ich bin verheiratet und meine Frau ist hier. Ich will nicht auf dem Altar des Friedens den Frieden meiner Ehe opfern. Viel leicht erlauben Sie mir jedoch, Ihnen einen Tausch vorzuschla gen?" Spruchs, nahm sich zum zweitenmal in» Schatten seiner Frau ein Herz und kützte der begeisterten Pazifistin die Hand. Und wenn man nun dic Franzosen und die Französinnen kennt, dann bedarf es keiner weiteren Erklärung »nehr dafür, datz die Lösung dieses galanten Probleins dein Ministerprä sidenten »nehr Begeisterung und Anerkennung eingebracht hat als etwa die Beilegung des Generalstreiks. Meen, die nachts grün leuchten Die Stadt Paris gibt Unsummen für eine festliche nächt liche Beleuchtung ihrer Denkmäler und Plätze aus. Anscheinend genügen aber die Scheinwerfer und Bogenlampen nicht mehr, denn man probiert jetzt ein neucs Mittel aus, durch das sogar dic Bäume der Alleen nachts leuchten sollen. Es handelt sich um ein Verfahren, wie wir es ähnlich im kleinen schon von Kakteen kennen, die ein deutscher Erfinder auck zum Leuchten gebracht Kat. Die Pariser Alleebäume sollen aber nicht mit der Leuchtsliissigkeil bestrichen werden, sondern durch eine Art Imp fung nachts grün leuchten. Wechsel in der Leitung des Zuqendamtes der DAH Berlin, 9. Juli. Der Leiter des sozialen Amtes der Reichs- jugenüführung und Führer des Gebietes Berlin der Hitlerjugend, Obergebietsfiihcer Axmann. ha: ivegen Arbeitsüberlastung im Einvernehmen mit dem Reichslckter der Deutschen ArReitssront Dr. Ley und dem Neichsjugendführer Baldur von Schirach di« Leitung des Iu»gendam!es der Deutschen Arbeitsfront nieder gelegt. Als Leiter des sozialen 'Amtes der RIF dem das In« gendamt als Hauvtreferat für Berufswcsen bc'.geordnet ist. be hält er nach wie vor die Geiamliührung der sozialen Jugend arbeit. Reichsorganisotionsleiter Dr. Len und Reich-iuaendiüh- rcr Baldur von Schirach hab.» Obergebietssührer Armani» in seiner Eigenscl-aft als Leiter des ReichsoerufsweNlramvies erneut bestätigt. Zum neuen Leite» des Jugendamtes wurde Oberbau»- sichrer Moosbrugger ernannt, dcr durch den Leiter des A-erional- amtes der D'AF., Ma'cnbach in sein Anil eingesübrl wurde. VersammlurWruhe aiWordnet vom 1. August bis 7. September. Der Reichspropagandaleiler hat solgende Anordnung er lassen: Winterseldzug und Reichstagswahl haben die Redner und die Politische»» Leiter soiv e die Männer der Glied.lungen und angeschlossenen A<erbänöe an dcr Front des politischen Kammes gesehen. Eine Versammlungsiveile grössten Ausmatzcs ist über Deutschland gerollt, wobei die nationalsozialistischen Redner in ununterbrochener Arbeit Abend für Aoenü Aufklärungsarbeit leisteten. Nach den Olympischen Spielen, dein Reichsparieitag und Erntedanktag werden erneu: aräiAnforderungen an die Pro pagandisten der Bewegung gestellt. Um ihnen die zur Ersüilnna der bevorstehenden Ausgaben notwendige 'Ausspannung und Zeit zur Erholung zu gewähre», ordne ich deshalb sür die Ze t vom l August bis 7. September 193« sür die NSDAP, einschliesst ch aller Gliederungen und an geschlossenen Verbände Versammlungsruhe an. gsz.: Dr. Goebbels. Rcichspropagandalciter der NSDAP Mndesthonorar für Msillehrer Die Unterrichtsbedingungcn für den Privat,nusikuntcrricht. Bon dcr Reichs m usikka m m c r wird die Oesfentlich- keit aus die noch nicht hinreichend bekannten und beachteten Unterrichl-sbedingungen für den Pr.valmusikunlerrichl hingewie sen. Die Reichsmusik'rammer, eine Körperschaft des össentlichcn Rechts, hat folgende Unterrichlsoeüingungen ausgestellt: Die Festsetzung eines Mindesthonorars verbietet jedem Mu siklehrer ohne ausdrückliche Genehmigung der Reichsmulikkam- mer, Unterrichtsoerträge unter dem vorgeschriebenen Mindestsatz abzu fehl letzen. In dem Honorar ist der Beilragsanteil des Schü lers bziv. des Erziehungsberechtigteii an den gesetzlichen Versich rungen einl-egrisjen. Das jur den Monat festzulegende Unter- richtsgcld ist kür die zwölf Monate des Jahres jeweils bis zum 10. des laufenden Monats zu entrichten. Der Musiklehrcr hat Anspruch auf eine jährliche Ferienzeit von vier Woäzen unter Fortgeivährnna des Honorars Ans Zn-eckmässtgkcitsgründen werden diese Ferien in der Rege! mit den Sommerferien der Schulen zusammensallen. De» Musiklehrer als Mitglied der Rcichsmusikkammer wird bei Zuwiderlmndlungen gegen die Un- terrichtsbediirgungcn in Geldstrafe genommen bzw. aus dcr Roichsnnrsikkammer ausczeschlossen. Mit dem Ausfchlutz verliert er das Recht zur weiteren Berpfsausübung. Aus diesem Grunde »verden die Schüler bzw. deren -»escgliche Vertreter «zebetcn. den Atemübungen der Musiklehrer zur Einlmltung der <»eseitlichen Be stimmungen die notwendig Einsicht und BercUwilligkeit cnt- ycgenzttbringen. M der — Mtorsvrlüe aeaen einen vierbeinigen Sttlmerdieb! Auf nicht alltägliche Art wurde letzthin in einem kleinen Pfarrdorfe iin Bayerischen Vorwalde, zwischen Regensburg und Straubing gelegen, gegen einen vierbeinigen Geflügel marder, einen Iltis, zu Leibe gerückt. Dieser Iltis war zum „Schrecken" der bäuerlichen Geflügelhalter geworden, der wahre Massenabschlachtungen unter dem zahlreichen Hühnervolk und dein übrigen Kleingeflügel vornahm. Wochenlang war dein Iltis in seinen» gcfrätzigen und blutgierige», Element nicht bei« zukoinmcn. Allmählich geriet das ganze Dorf in Aufregung, denn binnen kurzer Zeit war dcr halbe Geslügelbestand ver- nichtet. Es wurde eine Treibjagd auf den Hühnerräuber veran staltet, aber vergeblich. Auch „verschmähte" er ausgestellt« Fallen und entrann den Schrotflinten. Längere Zeit sucht« man nach seinem Versteck, das man endlich in einer unterir dischen Kanalröhre aufstöbcrtc. Dort konnte man ihm aber nicht gut beikommen. Alle weiteren Anstrengungen, dem Iltis den Garaus zu machen, schlugen fehl. Da kam der pfiffige Feuerwehrkommandant ans eine originelle Idee. Kurzerhand mobilisierte er die gesamte Ortsfeuerwehr und lietz glich die
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