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ISS Ich «ww Dir den herrlichen, genialen alten Dannecker *— -e« atten Geheimrat Hartmann, ein Bruder des Mahlers in Dresden; der alte Mvm» lebte ordentlich auf, und ward unendlich liebenswürdig sert Huber- Deine- Freundes Lode soL er nicht Weeder so gewesen sein, als mit uns. Der Ms-ame Huber Tochter Fr v. Herder, Emil Herders aeWieden- Frau, endlich die Hnber selbst, und etwa Mattzisson und Reinbecks Familie. Großen Ein druck wuchte aus mich ein Herr v. Leer — der in der Hal tung an Ferdinand erinnert — doch ich sah ihn nur 2 Stun den, er ist unaliüklich verheiratet. Don Stuttgart auf An- rattzen nicht über LÄnngen, sondern über die Schwaben Alpe, der Donau zu, im»»er übers Gebirge nach Constanz, Schafsharrse«, Hxrvch; über den Albi^s nach dem Zuger See Gestern den Hohen Rigi heftigen, die ^Lackst bis Heute dort gewesen mitten unter den Alpen, und Hörnern; der Jungfrau im Angesicht den wunder herrlich ster, San«« Aufgang erlebt — Heute am Lswerzer See bis Schwietz — also auf klassisches Baden! Wie es mich ergötzt hat, das Leben in Deinem Schwellen und Treibe« höher « meinem Herren zu süh-leu, und den Schlendrian M vergessen, der mich bald dort bald Hier drückt — Du liebes Hers, Du weißt es ja! Der Muth wächst zum Handeln wie -um Tvoge«., wenn wir über diese Riesenscrm unseres saust kleinlichen Lebens einmal wieder begreifen, daß wir nur em Punkt find, an dem nicht gerade Alles hängt — und wir schämen uns denn auch zuweilen, der Praten- stauen, die wir machen, — daun mochte« wir ost die ganze Wett »ach unsrer Pfeife tanzen lasse« und die Sonne zu Bett« schicken weil wir Lebensmüde find? — -en 28ten Juli. Heftige Megengnffe zwingen »ns Hier zu verweilen; auf einem einspännigen Wägelchen und zu Fuß kan man bis Hierher bequem gefangen, an fahren mit Schimrnelchen ist nicht zu dechken, fie sind Voraus, m Luzern. Bor u»s lag »och eine Tagereise Fuß und zu Wasser, die ein- getrete»en Wetterhindern iffe trennen uns also von allem, und Schwertz, -er frexndttchfie Ort der Welt, stellt unsere wüste Insel vor. Ich dm es «an- wol Mfrieden, wir fanden viel Bequemlichkeiten hier, und ich Zeit Euch einmal L» schreien. Gott giebt mir seitdem ich in der Schwertz bin viele Kräfte, ich ertrage mit der prassten Leichttgkeft alle Beschwerden die eine Reise Hierher, «umngängtrch »ft sich bringt. In Schwaben habe ich dagegen viel gelitten — »— -fta»chv»»Jnnen. Nein, Lourse das Schicksal ko«nte nicht 2 Menschen komisch- tra»riger zssamrnenstellen als uns — Ihn »»- mich! Richt ein glerchstimmender Ton! Ws sich mein Her- kühner und glücklicher hebt, be in Anblick des Höchsten Schönsten der Erde, wv Gottes Güte und Unend lichkeit wn würdigsten sich ausH,^icht und die Große des Lebens uns Muth aufdringt — ist er zerknirscht. Da- gegen rennt Er i» alle Kirchen und Messen Er, der unglück lich ist, weuu er einmal in die unsere soll. Auch die Mutter war oft unzufrieden — ich ganz anfangs unbeschreiblich traurig; -och die gute Mutter siegte und nun leben wir in Ü er größten Einigkeit, er ist oft sogar sehr gut istS Lerm etwa Hier der Muhe Werth, daß ich böse werde? Sage doch Deinem Bruder feinen Gruß nnd er sei wohl, so eben trägt er mir es auf. AV ich in die Schweitz kam, und alle die Alpen, Schnee berg« und Seen sah, war mir oft als müsse ich Her sterben, nach und »ach gab sich die seMame Träumerei aber noch immer ist mir als müsse mir etwas Besonderes widerfahren! Das liegt sonst nicht in meinem Wesen — ein Begegnen Heinkers istS nicht, denn nirgend steht in den Relsedüchern sein Nähme, ein besonderes finden irgend eines Mensche» auch nicht, denn wie Vögel schweben wir leicht weiter und lveiter und bleiben wenig an einem Ort. Was könnte also meiner warten? Dennoch kann ich mich nicht recht zur Vernunft dringe»^ die geselligen Bande»? fallen H.er alle ab und die Träume mancher Art, herschrn und gebieten Hier. Wie oft habe ich an Erusius deirken müssen — Heinkers Bild steht in einer anderen Welt und ich vergleiche nie mehr — dies gehört dem Leben an un- oft drängt sich ein zusammensielten, eine Vergleichung ent gegen, man loeiß nicht wie. Mit ihm möchte ich reisen, öd. mit Euch — mit seinem Herzen daß )edes Gefühl kennen dürfte Du mißverstehst nnch nicht ln der» Worten nicht wahr? Du weißt, wie ich die Mutter dennoch liebe. Alter, manche Verschiedenheit, die größte. Er! stehen Mischen «üs, obgleich unr sehr zusammenhalte» und viel, vrel glückliche luftige Stunden haben. Immer di« ich lustig oder fröhlich — nur in den fröhlich ernsten Stun den schit mir ein stilles schwebendes Verstehen. Nur einmal möchte ich Dir den Rheinfall, die weiten Alpen, die Schneegebirge zeigen, Dich auf den grünen Matten führen wo nur im Hohen Sommer die Senner wohnen und Dich fragen, ob Dir das Herz nicht gesunde, ob der Schmerz sich nicht etwas löse? Ach meine Louise warum bist Du nicht Hier? Ich rverde ruhig in 3 Monaten spätestens heimkehren, denn Eure Liebe ist meine Wett, aber nie den Eindruck vergessen. Hier zu leben wünsche ich nicht denn es fehlte mir an allem ohne Euch, aber wie falsch beurteilen wir den Süden m Hisstcht der Kunst-Bildung von uns zieüt es hierher! I« Stuttgart vorzüglich ist ein schönes Leden und Sein, auch BoifsörLe kommt wahrscheinlich mit den Bildern hi». G.*) hat schon wieder Pläne, ich bin Aar dagegen, Mama hängt auch am Gewohnten, so geht es vielleicht vorüber und es soll nichts zu fürchten sein. Ihr müßt mir bleiben, denn ohne Euch fehlt mir Kraft, und soll ich von Weimar je fort, so mußt Du mich nicht fortreiben und dort, wi es auch heißen möge, dort muß ein Ort sein wo mich irgend jemand lieot. Also ruhig, liebes Herz! Ertrage st ll die letzten Wochen mit Z. sei gefaßt und erspare Drr Schmerzen lvo Du kannst, sei nicht groß müchig ich bitte Dich, oder sei es gegen Dich, zuerst. Sei auch nicht klein- müth-g, deua Du hast Kraft, und suche um Grtteswiklen Dem« Zukunft festerzustellen, bringe Dich auf einen sicheren Strand, auch wenn es Opfer kostet! .Kommt Franz so greb ihm die Hand von mir, ich hätte Dich i h m auf die kleine Zeit vermacht, er solle meine Rolle spielen, und meiner oft denken Lodei. Siehst Du, Ottilien**) und Mischen wohl einmal? Grüße die Deinen, Du liebes treues Herz, um ucemetwillen erfülle was ich bat, und schone Dich, wer wird mich so lieben wie Du wenn Du stirbst? und oben drein, inan stirbt nicht leicht! Geh doch einmal zu mir und sieh »ach Allem, etwa im Garten, ob wem Hund noch lebt, was meine Kleine macht und cd an den Zimmern gearbeitet wird. Gott und alle Schutz Engel mit Dir, meine Mutter grüßt Dich tausend mahl , Derne treue A - eibald. Die letzte Seite des Briefbogens enthält folgende Nachschrift^ „Dos gewaltige Porto macht es umathsam Dir einen sehr büken Brief M schreiben, erwarte also erst aus Heidel berg einen, -ort aber laß mich Deine Adresse fiuden uud *) GlrÜeirbcrF. **) Ottilie vv« Goethe, -k Schwiegertochter -eS Dichters. -l W wStwir trr dxrste in Z» konnte. Leo, -er Hofhund, war tagtzüber zwar an eine Kurse Kette «fesselt. Nachts durfte sr frei laufe», mn aufzupLsseu, ob Diebe übers Lor skegeu. Dem schwächlichen. WLnncheu am Fenster er schien Leo als -er Inbegriff aller Stärke und Gewandtheft. In Wirklichkeit war er ein alter, schlecht genährter und verwahrloster Bursche. Die einzige Aufmerksamkeit, die rhm sein Herr erwies, bestand in einem zeitweilige» mürrischen Fußtritt. Als Lohn für den Dienst «hielt er je-en Tag zwermcck den Spülicht aus der Küche, gemischt urit verschimmelten Brotvefte«. Wenn sich ein Knochen, in die Brühe verirrte, betrachtete er den Lag a!ks ein Fest, obwohl -er Knochen jedesmal von den hungrigen Lehrkrngszähnen wie pvHert anssah. Ein Fleischbröckchen war niemals zu finden. Die Beikanntfchaft Mischen Wilhelm nn-d Leo hatte sich am einem Frühlingstage a«gesponnen. Der Mai war über die Berge gestiegen, neben feinen Wersen Füßen erschlossen die Primel» ihre sehnsüchtige, Kelche und das Veilchen duftete verschämt zwischen den kecken Grasspitzen. Ein befreiender Wind zog durch die Welt, fuhr über Lce albe Stadt und sandte ein bißchen Leuzdnft auch in den grauen Hof und in das dunkle Krankenzimmer. Der steche Knabe schaute «staunt auf:, die Mutter hüllte ihn in ein Tuch und trug ihn mit dem Stuhl hinaus auf Leu Hof. Zuerst fröstelte es ihn etwas, -al- aber wurde ihm seltsam wohl. Die »rohen, braunen AuOv» leuchteten wie dunkle Monde ans -em verweMe« Gesteht, wstetru sich «ab schaute» -»auf zu dem viereckigen Stück blauen Hünmels. Dchs war ^oun-arsam. VLHelan vergaß -en Schmer- Hausherrn mißfiel di« gebrechliche Gestalt. Er ließ es an Deutlich keit rucht fehlen. Aber die beiden durch ihre Verlassenheit zu- sammengeführten Geschöpfe keßen so leicht nicht von einander. Bcr dem offenen Fenster lag Leo, speiste rnit zur bestimmten Zeit, kletterte an der Wand in die Höhe und ließ sich den Kopf streicheln. Er bekam alle Bilder zu sehen und wurde zu Rat gezogen bei den Schnitzeleien. Die besten Strmden brachte die Nacht nut sich. Dann lief Leo frei herum. Wilhelm, der so oft schlaflos im Bette lag» hörte das dumpfe Anschläge» und lächelte in der Finsternis still vor sich hin. Nach einer Weile arbeitete er sich mühsam auf und zu seinem Sitze. Er öffnete die Scheibe und der alte Hund mühte sich lange ad, mit seine» steifen Beise« auf das Fensterbrett zu springen. War ihm das nach vielen Versuchen gelungen, schlang der Krüppel -en mageren Arm um den zottigen Hals, begann schöne Geschichten zu erzählen und hoffnungsvolle ZukunfUpläne zu malen. Das tränke Bein mußte einst gesund, er selbst grcß und stark werden. Mit Leichtigkeit zerriß er die Kette Leos und beide zögen hinaus, weit, weit in, -ie Welt. Fort von don düster« Mauern und den harten Menschen, so rveit, bis ein mächtiger Wal- zwischen ihnen und -em Hofe läge. Dort fänden sich saftige Wiesen, mitten darin em Garte» mit Weißen rmd roten Beeten und unter den Blumen der schlummernde Jo-cmna. Alle drei würden sie in einem sauberen Hause leben. Niemand sollte -rr ihnen drircgen. Dafür sollte ge sorgt werde». Wilhelm haste eine große Mauer, bis au des Himmel. Jedem NesgreriOe» würde Seo die Dege -eigen. Wenn die Mauer erst stände, wäre es gut. Sie gingen hssamme» spaziere» über die Wiese» durch die Gärten, legten sich ruS Gras und schauten vergehst ix -en blauen Hjnnüel Sie winkte» -en silbernen «nb goldenen Engelei u. Die kamen munter Heftogen, tanzten nm fie mit lustigen Flötenktongen Das taltte em herr liches Lebe» werde». Per jotzchm GeWe-che» h«tt sich Wilhelm für «neu rechw» Heide« Sw, -er verHSm-xisvol kn«orte, war so wie so für ihn stärker «r- «wtiMr wie ei» Löwe Roch lauge» Vla«der» »icktt -er Er-SPer «w wwft» «x. legte -e» Kap) auf de» Mfickr» Leas, Mfiik »rr» wfi«»te M« -ex Geiahee» «»- Dw k Hüsfi rührte Wh «KG »»- wen» «S bi» zum Maegexsaime» -axevw.