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Dresdner Nachrichten : 01.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193201015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 1, Seite 19-20)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-01
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.01.1932
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Mslehe ^utohelrtung ist ciie vlchtlger WcnMtn friere«, wem, e» Heizmige« gwl? DerAn»- hWff hetz« de« Wc^e«. «Arme ftir »»et Pfennig dl« Otnnd«. Unter der Vielzahl der bisher noch nicht endgültig gelüsten Probleme beim modernen Srastwagen ist auch «In», da» „Auto-H»tzung" heißt. Obwohl es genug Heizung»I»)steme gibt, die aych im Preis jedem Geldbeutel angepaßt lind, rüstet keine einzige Firma ihre Gebrauchswagen serienmäßig mit einer Hei zung au». Und e» hat natürlich keinen Grund, wenn man die Mühe der Wahl irdem Fahrer überläßt, der seinen Wagen im Winter ebenso »Stig braucht wie zur warmen Jahreszeit. In diesem, heute überwiegen den Falle kommt der Autofahrer nicht um eine Autoheizung herum, besonder» dann nicht, wenn er gezwungen ist, bei jeder Witterung Uberlandsahrten zu unternehmen. Zweifellos liegen die Verhältnisse für die stündige Durchwürmung de- Wageninnern wenig günstig. Sine Heizung hat fortwährend große Temperatur schwankungen au-zuglelchen, die durch häufiges Off nen der Türen und durch Zugluft entstehen. Je schneller die Fahrt, desto größer der dauernde Wärmeverlust nach außen, je älter ein Wagen, desto größer die Undichtigkeiten, deren kaltem Luft zug die Heizung Herr werden soll. E« gibt aber Lei- zungen, die auch diesen ungünstigen Verhältnissen gewachsen sind und dazu nicht einen Pfennig Betriebskosten verursachen. Da» Problem scheibt ganz einfach: Man macht die Hitze der AuSpuss- aase der Wagenheizung dienbar. Aber damit bleibt ihr Funktionieren vom Lausen de» Motor» ab hängig. Man braucht aber gerade heute eine Hei zung, dl« «acht» die Maschine warm hält, wenn der Wagen in einer kalten Garage oder sogar, wie heute vielfach üblich, im Freien steht. Für diesen Zweck gibt e» die Heizung mit kleinen Öfchen, die sowohl km Wageninnern al- auch unter der Motorhaube Platz finden, aber diese Art heizt weniger intensiv und ist, obwohl in der Anschaffung billiger, wegen der ständigen Betriebskosten weniger wlrtschastllch. Man sieht schon: aus beiden Seiten ein Für und Wider, hier wie dort Bor-und Nachteile. Genaue Kenntnis von Wirkungsweise und -grad der einzelnen Heizung-systeme wird die Auswahl erleichtern. Die billigste Autoheizung in der Anschaffung ist die mit GluhsteinSsen. Das tzeizmaterial sind Glühsteine oder Kohlenstosfbrikett», die vor Gebrauch an einem offenen Feuer durchgealüht werden, um in kleinen Blechbehältern tö bis SO Stunden lang ein« gleichmäßige Wärme abzugeben. Je nach Ver wendungszweck haben diese Behälter die verschieden- sten Formen, Fußbänke, kleine, gehämmerte Zy- linderösen und einfache Kästchen zum Aushängen unter der Motorhaube. Die Heizung ist geruchlos und tret von irgendwelchen Abgasen. Al» Betriebs kosten werden 2 bi» S Pfennig pro Stunde an- gegeben. Dies« handlich« und sauber« Art der Auto heizung hat nur di« Nachteile, daß man sie nicht abstellen kann — weil der einmal angeglühte Stein äuSglühen muß — und daß die Glühkörper an einem Feuer, da« nicht überall vorhanden ist, in Tätigkeit gefetzt werden müssen. Ebenso billig im Betrieb, nur etwa» teurer in der Anschaffung und anspruchsvoller in der War tung ist der katalytische Ofen, der diele Nachteile nicht hät. Da» kleine, tragbare Plechöfchen ist zu dreiviertel mit Watte gefüllt, die mit reinem Leicht benzin getränkt wird. In einem Docht steigt der Brennstoff zu dem au» Asbest bestehenden Heiz teppich empor, in dem sich nach Anwärmung durch eine SpirituSslamm« der Heizvorgang vollzieht. Durch da« in dem Heizteppich al» Katalysator wirk same, feinverteilte Plcuin verbrennt da» Benzin nicht mit einer Flamme, sondern oxydiert unter starker Wärmeabgabe und zwar so langsam, daß ein halber Liter Brennstoss ungefähr 20 Stunden lang Wärme liefert. Auch diese Ösen, die von einer Reihe von Firmen in verschiedenen Größen in den Handel gebracht werden, sind so handlich, daß sie nacheinander zur Motor« und Jnnenhcizung Verwendung finden können. Sie lind abstellbar, wenn auch nicht zu regulieren, und können im Betrieb nachgeiüllt werden. Erforderlich ist nur die gleichbleibend« Qualität de« Betriebsstoffes und Sauberhaltung de« Heizteppichs. Die Katalyt- Heizung, die sich in letzter Zeit sehr gut eingesührt hat, ist vor allem bei Fahrten in der Stadt zu gebrauchen, außerdem zur Warmhaltung des Motor«. Vielerlei Arten gibt e« von der elektrischen Heizung. Da gibt e« Heizplatten, die den Strom von einem besonder« «»»gebauten Generator er halten, die natürlich auch entsprechend kostspielig find. Oder Lenkradhe,zungen, die an die arme, so wieso überlastete Batterie angeschlossen werden. Die Mehrzahl der Konstruktionen ist an die Garage gebunden, da die Stromentnahme au« dem Lei tungsnetz geschieht. Ob e« sich dabei um Kühlwasser- heizungen oder kleine Heizöfen und -Vlatten handelt, stet« wird die elektrische Heizung bei regelmäßigem Gebrauch zu teuer werden. Die bequemste und wirtschaftlichste Art der Wagen heizung ist die Heizung durch Motor-Abwärme. Der Gedanke, die Wärme, die im Kühler vernichtet und im AuSpuss verloren wird, der Heizung nutzbar zu machen, ist naheliegend. So hat man auch hier verschiedene Konstruktionen. Eine regelrechte Warin- wasserheizung mittel« einem im Wagen verlegten Rohrsystem, da« dem Kühlwasser angeschlossen ist, liefert bei Großer Kälte nicht genug Warme und ist in der Anlage sehr kostspielig. Heizkörper, die von den Au«pusfgasen durchströmt werden, haben natürlich den größten Heizwert, können jedoch, wie dir Praxi« gelehrt hat, bei im Gebrauch austreten den Undichtigkeiten gefährlich werden. Beide Arten der Abwärmeheizung und durch ein System zurückgedrängt worden, da« in säst idealer Weise Heizung und Lüftung zugleich befolgt: die Frisch lustheizung. Diese Art ist eine verbesserte Au«, pussheizung, bei der di« heißen Abgas« zur Erwär- mung von Frischluft dienen. Hierbei wird «in Teil der durch den Kühler strömenden, bereit« vorge- wärmten Lust durch den Ventilator in einen unter der Motorhaube montierten Trichter gedrückt, in einem biegsamen Metalischlauch zu dem an Stelle de« An«pusstovse» angebrachten Heizkörper geleite«, wo st« sich erhitzt. Durch regulierbar« Verfttler ge langt die Warmluft in da« Wageninnere, erzeugt dort einen geringen Überdruck und verhindert durch fortwährende« Nachstrbmen da« Eindringen kalter Zugluft an Türen und Pedalschlitzen. Vom Führersitz au- läßt sich die Heizung abstellen, der loarme Luststrom läßt sich infolge der drehbar an geordneten Verteiler nach allen Seiten richten. In Tausenden von Exemplaren hat sich die Frischluft- Heizung bereit« bei Stadtomntbussen und Ler- keyrSflugzeugen bewährt, lo daß Anschaffung und Einbau dieser einwandfrei arbeitenden Wagen heizung meist nur von den Kosten abhängt. Viel wäre getan, wenn der GestehungSprei« durch serien mäßige Lieferung aus Wunsch bei Reukäusen ge ¬ senkt werden könnte, so daß die Wirtschaftlichkeit dieser Anlage noch gesteigert würde. Einen Nachteil hat aber auch dle Frischlustheizung, daß sie näinlich nur warme Lust spendet, wenn der Motor läuft. Einen kalten Motor kann sie nicht anwärmen und wartende Insassen nicht vor Zähneklappern schützen. Welchem System man nun den Vorzug geben soll, hängt also von Garagenverhältnissen, Wagen beschaffenheit ,Art der Fahrten und wie immer vom Geldbeutel ab, am beste» dem mit den wenigsten Nachteilen. kkonn» O. Kob» So arbeitet die Glühstelnheizung »in in einen fustbankähnlichen Behälter verschlossener Glüh- stein hält den Insassen einen Tag lang die Füße warm. ins neue ES ist diesmal kein Start mit Vollgas, kein Statt mit Schnellgang, kein Statt init Kompressor. E« ist ein vorsichtige- Hinüberjonglieren über die Jahreswende. ES ist denkbar schlechte Sicht. Die Stirnscheib« ist dick beschlagen. Der Scheibenwischer versagt. Die Straße in« neue Jahr liegt in stoppen dusterem Rebel, gegen den die raffiniertesten Rebel lampen nicht aufkommen wollen. Doppelt schwer fällt Heuer da« erzwungene Schrittempo. Denn an sonsten hätte man gewiß keinen Anlaß, das vergangene Jahr in gemächlichem Tempo zu verlassen. Wüßte man nur ein ganz klein wenig, wohin die Reise geht, so heißt die Parole iicherlich: So schnell wie möglich heraus au» dem Jahre des Unheil», das die Nummer IV3I trägtII Doch, wie gesagt: Welcher auch nur etwa» vor sichtige Kraftfahrer jagt mit 100 Kilometer aus dein Tachometer in die graue Erbsensuppe von 1932 hin ein? Ein große» Fragezeichen versieht diese« Mal den Abschleppdienst in der Silvesternacht. Gebrannte» Kind scheut da» Feuer! Wohl dem, der die große Karambolage von 31 heil überstand, und der noch nicht eingegangen in« große, ichweigende Heer der Stillgelegten in der Großgaragc des notverordneten Winterschlafes. Wer allo noch nicht mit ausgebauter Batterie, trockenem Kühler und sorglich auSgefpültem Kurbelgehäuse auf den Holzböcken unter der Zeltbahn ruht, fährt mit Hand und Fuß an der Bremse und der kleinsten Düse im Vergaser sachte und ohne munteren Hupenlärm über die unsichtbare Scheide linie zwischen den Jahren, über die nur an Kalender und Zifferblatt spürbare Grenze der Zeit. Vorsichtig sein und doch die Hände fest am Steuer haben I Gerade da« neue Jahr wird Menschen brauchen, die den Kops nicht sinken lassen, Menschen am Steuer auch de« Kraftwagen«, die ihre fünf Sinne beieinander haben, Leute, die trainiert find und geistesgegenwärtig und die die schlimmste Panne nicht au« der Ruhe bringt. Menschen, die kotz alle- dem mutig in die Zukunft schauen. Menschen, die sogar noch Wünsche äußern und an deren Erfüllung glauben. Sprechen wir also ruhig die Wünsche de» Kraftfahrer« a»S, deren Erfüllung zwar nicht die Glückseligkeit mit sich bringen würde, iinmerhin aber geeignet wäre, den wirtschaftlichen Druck, der auf der deutschen Kraftverkehr-Wirtschaft und auf jedem ein zelnen Kraftfahrer bi» zum sührerlcheinfreien Motor rad hinunter liegt, zu mindern und in diesem Teil- auSschnitt da« Dasein etwa» erträglicher zu machen: 1. Wir wünschen uns im neuen Jahre niedrigere Automobilsteuern, wobei wir dankbar anerkennen, daß der Reichsverkehrsminister un« zu Weihnachten wenigsten« insofern einen alten, wenn auch rech« be- fcheidenen Wunsch rrsüllt hat, al« die Automobil steuer nun nicht mehr ein Vierteljahr im voran», sondern allmonatlich gezahlt werden kann. Jetzt kommt e« daraus an, daß die Steuer al« solche nied riger wird, die wie alle» FiSkafifche in Deutschland schon längst unerträgliche Dimensionen angenommen hat. 2. Wir wünschen un« billigere Betrieb-stofse, wobei wir lehr wohl wissen, daß auch die« nieder in erster Lime von der stcneriichen Seite angepackt werden muß. Wir wissen, daß z. B. amerikanische« Benzin frei Hasen Hamburg ungefähr 7 bis 8 Pfennig da» Liter kostet, und e» will un» nicht in den Kops, dafür an der Tankstelle im allgemeinen 38 und mehr Pfennige bezahlen zu müssen. An die 20 Pfennige Steuern, Zölle und Abgaben liegen aus einem Liter maß l Das geht denn doch über die Hutschnur I Billiger Betriebsstoff ist de« Automobilisten tägliche« Brot, und e« scheint, daß Herr vr Soerdeler darüber einmal «in offene« Wort mit dem ReichSsinanz- Minister reden sollte. Denn schließlich gilt noch immer der alte Satz: Jin Anfang war der Verkehr! 3. Wir wünschen un» eine Kostensenkung aller amtlichen Gebühren in der Kraftverkehr-Wirt schaft. Wir sehen nicht ein, daß jeder Stempel und jeder Schein, jede» amtliche Schreiben und jede Aus kunft nahezu mit Gold ausgewogen werden muß. Wir sehen auch nicht ein, we»halb die Erwerbung eine« Führerschein» so haushoch mit allen möglichen Taxen und Schreibgebtthren belastet zu sein braucht. Ter Staatsapparat nehme sich an der freien Wirtschaft ein Beispiel! Hier kann wirklich sehr viel Geld und fast noch mehr Zeit — und Arger erspart werden! 4. Wir wünschen un» recht gute Straßen für da neue Jahr, nachdem im letzten Jahr zahllose Repara turen einfach eingestellt worden lind, weil Geld mangel eintrat, und weil da» hohe Auskommen au« der Automobilsteuer nicht restlos Straßenbau zwecken zugesührt worden ist entgegen dem Grund satz, daß die Automobilste«« eine Zwecksteuer für die Unterhaltung der össentlichen Wege darpellt. ö. Und wir wünschen schließlich noch ein Letzte», nicht so sehr für un«, al» für di« deutsche Wirt schaft. Wir wünschen voin neuen Jahre, daß die deutsche Automobilindustrie gesunden möge. Deutschland braucht eine leistungsfähige Kraftfahr zeugindustrie t Wir sahen in schmerzlichem Erstaunen, wie NAG stillschweigend von derBIldfläche verschwand, wie Stoewer di« Zahlungen einstellen mußte, wie die großen Brennaborwerke und Hanomag In die ärgsten finanziellen Bedrängnisse gerieten. Wir ver folgten mit Sorge den Existenzkampf in der sächsi schen Automobilindustrie. Wir erblickten be kümmert da» Damoklesschwert der MirtschaktSnot über alt eingesessenen Werken wie Horch und Audi und über der größten Motorradsabrik der Welt, den heimischen Zschopauer Motorenwerken. Einer unserer NeujahrSwünsche sei, daß die Bemühungen de« sächsischen Staate» um den sächsischen Autotrust vom Erfolg gekrönt werden möchten. Richt nur, weil Sachsen stolz ist auf seine heimische Kraftfahrzeug- Produktion, nicht nur weil Deutschland die alten traditionellen Stätten de» Krastsahrzeugbaue« mit ihrer Fülle an konstruktiven und fabrikatorischen Er fahrungen einfach nicht entbehren kann, sondern auch, weil ungezählte Existenzen mit unseren sächsischen und mit allen deutschen Automobilsabriken ver knüpft sind. Entschiedener denn je tritt aber auch an jeden deutschen Kraftfahrer die Forderung heran, mit allen Kräften die heimische, die deutsche Produk- tion zu unterstützen! Wer deutsch« Wagen und Kraft räder fährt, gib« deutschen Arbeitern, Konstrukteuren und Ingenieuren, Händlern und Reparaturwerk stätten da» im Jahre 1931 schon so karg gewordene Brot und dient so sich und den anderen! 0e. ttoeo/6 O/ttog Ihre Vattevle uncl clev Mlntsv ES gibt dunkle Punkte im Leben de» Kraftfahrer-, wobei hier einmal zur Abwechslung nicht an die Steuern, den Spritbeimischungszwang, die an genehme Höhe der Treibstosspreise und wa» es noch alle- gibt, sondern an da» „Dunkel" in des Worte wahrster Bedeutung gedacht ist: Lange Winter abende, »venia Fahrten bei Tageslicht und die sich daraus ergebenden Fragen und Folgen sür die elek trische Anlage de» Kraftfahrzeuges. Wenn man da» Wort „Elektrische Anlage- de» Kraft- ahrzeugeS" gebraucht, komint den meisten Krast- ahrern da» Gruseln an. Mit elektrischen Vorgänge» »eht e« den meisten Menschen so, wie init den chemi- chen I Man hört dies, man hört jenes, selten Ganze«, elten sich nicht Widersprechendes und kommt s» eo ipso zum Schluß: „Da« muß eine verdammt kitzllche Wissenschaft sein!" Aber man soll auch solchen Sachen nicht au» dem Wege gehen, zumal es wenig angenehm ist, wenn man eines Tage« seststellt, daß unser braver An lasser den Motor nicht mehr durchzuziehen ver mag, wa« ihm den ganzen Sommer über gelungen war. Wenn e« so wett ist, läßt e« sich nicht mehr ver heimlichen, daß die versl.... Batterie nicht mehr in Ordnung ist. Nach-mühevollem Ankurbeln sährt man in die dafür in Betracht kommende Hilfsstelle und hört dort, daß man noch einmal mit etwa» Nach- süllung von destilliertem Wasser die Angelegen beit bessern kann, — aber nur ungenügend — viel leicht hilft auch da» schon nicht» mehr. Diese Schilderung wird sich decken mit den Erleb nissen fast aller Kraftfahrer und so lohnt deshalb eine kleine Erörterung nach dem Grund de» Ver sagen» — und seiner Beseitigungsmöglichkeit. Zum leichteren Verständnisse sei aus einen Vergleich zurück- aegrisfen. Wir können das Arbeiten unserer Kraft- sahrzeug-Batterie vergleichen mit einem Wasser behälter, der oben einen Zufluß und unten einen Abfluß besitzt. Solange sich Zu- und Abfluß gleich bleiben wird, wird kein Sinken des Wasserspiegels eintreten. Dasselbe gilt für die Batterie. Wenn der von der Lichtmaschine gelieferte Strom nicht weniger ist, als der von Lainpen, Horn und Anlasser verbrauchte, funktioniert die Sache tadellos. Da« ist im Sommer der Fall, beim Gros der Kraftfahrer aber nicht iin Winter. Die Gründe sind nahe liegend. Bei den langen Tagen de» Sommer« er folgt da» Ausladen der Batterie im Verhältnis zur Stromabnahme überaus reichlich, weil die Haupt- fahrtzeit ohne dauernde Stromalmahme (durch die Lampen: das meist schwere Anspringen der Motor«» im Winter, braucht viel Anlasserstrom usw. I) vor sich geht. Dementsprechend ist unsere Batterie Immer voll aufgeladen — und dauernd arbeitSsreudig. Im Winter ist das Verhältnis umgekehrt — und inan kann nirgend- etwas herausbekommen, wo man nicht» hineingetan hat. Hinzukommt, daß manche Fahrer sehr „lichtverschwenderisch" fahren und auch da» stehende Fahrzeug überaus „festlich" be leuchten. Gewiß, es sicht sehr nett aus, wenn ein halbe- Dutzend Lampen brennen, — aber I Ein kleines, ganz einfache» Rechenexempel mag die letzte Klarheit geben. Nehmen wir einen Wa gen an der seinen Besitzer täglich von und zum Ge- schäft bringt. Rian kann rechnen, daß die Licht- maschine im Normalbetriebe eine Stromstärke von 4 Ampere liefert. Wenn nun die Morgenfohrt bei Tageslicht eine halbe Stunde beträgt, so erfolgt ein» Stromzusührung zur Batterie von 4.0,ü --> 2 AmpLrestnnden (Stromzusluß). Wenn nun der Wagen aber —sagen wir — 2 Stunden im Abendbetrieb mit eingeschalteten Lichtem durchschnittlich Dienst zu verrichten hat, wobei man eine BerbrauchSstromstärke von etwa 3 Ampöre an nehmen kann, so werden also in dieser Zeit verbraucht 3.2-- 6 Ampörcstundcn (Stromabfluß). Die auf der Abendfahrt der Batterie durch die Licht maschine zngesührte Strommenge können wir nickt in Rechnung stellen, da, wenn die Lichtmaschine die Lampen zu speisen hat, sie der Batterie säst keinen Strom znzusührcu vermag. Wenn »vir nun die beiden Exempel gegcnüberstellen, ergibt sich dein« gemäß täglich: 8 — 2 -- 4 Ampirestunden Verlust. Wenn wir nun weiterhin die durchschnittliche Kapa zität (Fassungsvermögen!) einer Batterie mit 120 Amperestunden einsetzen, so können wir un» nun genau ausrechnen, daß 120:4 --- 30 die Zahl der Tage ist, die unsere Batterie unter den geschilderten Verhältnissen Dienst zu tun vermag. Daß die Exempel keine absolut willkürlich gewählten sind, kann jeder an seiner eigenen Tagessahrtein- teilung ermessen, die sich im großen und ganzen mit den» hier ausgemachten RechnungSbeispiel decken dürste. Natürlich gibt e« Batterien mit wesentlich größerer Kapazität, es gib« auch Lichtmaschinen mit größerer Ladestärke, iie ändern aber nicht» an den Durchschnittsverhältnijlen, denen die obigen Rechnungen entnommen und angepaßt sind. Es ge nügt also jeweils ein sehr kurzer Zeitraum, um eine Batterie aus den Punkt der GebrauchSun- sähigkeit zu bringen. Um nun die Batterie vor dem Entladen zu schützen, könnte »nan durch Leerlausenlassen de» Motor« den Ausgleich resp damit die Stromzusnhr durch die Lichtmaschine vornehmen lassen. Bei unseren Treib« stosfpreijen wäre das ein enorm teure» Erzeugen de» elektrischen Strome». Wir ratendnSdähmbni«»
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