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Sächsische Volkszeitung : 07.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193703075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370307
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 13: vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-03
- Tag 1937-03-07
-
Monat
1937-03
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.03.1937
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Heute denkt niemand mehr daran, an die Lüge zu glauben, als habe Deutschland mit der Wiederbesetzung deutschen Gebietes der Welt den Fehdehandschuh hinge- worfen. Im Gegenteil, gerade weil wir " ' Frieden schützen wollen, gerade weil die deutsche beit des Friedens gesichert werden mutz, haben wir das Niemands« Land wieder besetzt und wir haben recht damit getan. Der Führer hat durch die Tat bewiesen, datz er dem deut schen Volke und auch Europa den Frieden sichern will. Das Geschrei Uber gebrochene Verträge tobte eine Weile, obgleich alle Welt muhte, dah es sich in Versailles um ein Diktat handelte. Jetzt ist es still geworden. Deutsche Wehr steht wieder am Rhein und hinter ihr ein geeintes Volk, das entschlossen ist, seine Ehre, Unadhänaigkeit und Würde bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Landesverteldiaunasanlelhe in Frankreich Wichtig« Beschlüsse de» «inisterrate» Paris, 8. März. Ministerpräsident Blum machte nach Abschluß des Ministerrats, der überraschend für Freitag vormittag einbe rufen worden war, vor Pressevertretern folgend« Mitteilung: Der Ministerrat hat die Finanzlage geprüft und auf Vor schlag des Finanzministers Vincent Auriol einstimmig fol gende Beschlüsse gefaßt: Währung: Der am 25. September mit den Bereinigten Staaten von Amerika und mit England abgeschlossene Dreiervertrag bleibt die Grundlage der Währungspolitik Frankreichs. Die Einfüh rung einer Devisenkontrolle ist daher ausge schlossen. Die Regierung ersucht die Bank von Frankreich, eine allgemein« Genehmigung zur freien Einfuhr von Gold und zum freien Handel von Gold im Innern zu geben. Ab 8. März wird die Bank von Frankreich Gold zum Tageskurs ankaufen, ohne vom Verkäufer di« Angaben seiner Personalien zu ver langen. Kaushalt: Die Eingänge des Monats Januar und die übereinstim menden Anzeichen der wirtschaftlichen Belebung geben Anlaß zu der Hoffnung, daß der gering« Fehlbetrag, der in dem Finanz, gesetz (Haushalt) enthalten ist, nicht üb«rschritten werden wird und sich sogar im Verlauf des Haushaltsjahres sehr wesentlich verringern wird. DI« Regierung ist entschlossen, die Rückkehr zu dem wirk- lichen Gleichgewicht nicht durch unoorhergefehene Ausgaben zu verhindern. Di« allrrstrengften Anweisungen find an alle Ab teilungen ergangen, u» zusätzliche Kredite zu untersagen. Die Regierung versagt es sich mit dem einzigen Vorbehalt einer notwendigen Ausbesserung der kleinen Gehälter, andere neue Kreditanträge in der Kammer zu stellen. Die Be mühungen um eine Stabilisierung der öffentlichen Ausgaben werden sich gleichzeitig auf die Preise auswirken, die bereit» »lle Elemente der zusätzlichen Hausse «inzuschließen schienen, und deren unberechtigte Hausse verhindert oder beseitigt werden wird. Schatzamt: Die Besserung der wirtschaftlichen Lage und die steigende Beseitigung der Arbeitslosigkeit in gewissen Industrien gestatten die Aenderung des Rhythmus einer gewissen Anzahl von Jn- vestierungsausgaben oder Grllndungsausgaben zu Lasten de» Staat«» oder der öffentlichen Verbände. Unter diesen Um ständen und unter Berücksichtigung der tatsächlichen Lage der Verpflichtungen hat die Negierung festgestellt, daß die Zahlungs- Verpflichtungen des Schatzamtes im Laufe des Jahres 1837 um 8 Milliarden verringert werden könnten. Unter Berücksichtigung dieser Verminderung und derjenigen, di« die Regierung beschlossen hat, im Laufe des Jahres an dem Unterschuß der Eisenbahn vorzunehmen, sowie der 8 Milliar- d«n, di« bereits seit dem 1. Januar bezahlt worden sind, find die Bedürfnisse des Schatzamtes auf eine Summe gebracht, die nicht größer sein soll, als sie auf normalem Wege durch Schatz amtsanleihen beschafft werden kann. Diese Bedürfnisse ent- sprechen ungefähr zur Hälfte den außerordentlichen Rüstungs krediten, die die Regierung durch eine große Landesvrrteidigvngsanleih« zu decken beschlossen hat unter besonderen Garantien, d. h. unter solchen Umständen, daß kein Franzose aus persönlichem Inter- esse fürchten muß, seine bürgerlichen Verpflichtungen zu er- füllen. Für die Auflegung dieser Anleihe wird sich die Re- gierung an alle nationalen Kräfte wenden. Die Anleihe der Landesverteidigung ist die einzige, die das Schatzamt im Laufe de» Jahres auslegen soll. Die übrigen Bedürfnisse des Schatz- amtes werden sich leicht durch die normalen kurzfristigen Ope rationen auf dem Geldmarkt decken lassen. I Ministerpräsident LLon Bln» wird am Sonnabendabend (ISUlO Uhr französischer Zeit) in» Nnudfnnk di« veschliiss« de» Mialsterrate» kommentier«». Die Laudesoerteidignngsanlrih« wird am Montagvormittag aufgelegt Werde«. Der Präsident der Republik wird dazu am Sonntag, 18 Uhr französisch» Zelt, ti»e» Rnndfunkausruf a« da» Land richte«. Klsins Lkronile los Jahr« alt. Habelschwerdt (Grafschaft Glatz), 8. März Die älteste Be wohnerin der Grafschaft Glah, die in Habelschwerdt lebende Frau Auguste Just, vollendet am heutigen Sonnabend ihr 103. Lebensjahr. Die 103jährige überrascht durch eine noch recht er staunliche körperliche und geistige Rüstigkeit. So nimmt sie noch sehr rege am täglichen Geschehen ihrer Umgebung Anteil und weiß auch recht Interessantes aus ihrem langen Leben zu erzählen. Ein weiterer Streik in der englischen Flugzeugindustrie. London, 6. März. Wie „Daily Expreß" meldet, sind in der Fairey Flugzeugsirma in Hayes 2000 Arbeiter in den Streik getreten. Der Streik ist auf die Entlassung eines Arbeiters zu« rückzusiihrcn. Bekanntlich befinden sich in der Flugzeugmotoren fabrik von Rolls Royce in Derby rund 4000 Arbeiter bereits seit einer Woche im Streik. Das End« der Freimaurerei in Rumänien Bukarest, 8. März. Entsprechend den letzthin erlassenen Bestimmungen der Negierung werden fortschreitend alle Frei maurerlogen im gesamten Gebiet Rumäniens zur Einstellung ihrer Tätigkeit ungehalten. In Bukarest und in der Provinz wurden alle Lokale der Freimaurer behördlich geschlossen und versiegelt. Besatzung eines griechischen Petroleumdampfer» um» Leben gekommen. Paris, 8. März. Wie zu dem Untergang des an der spa- Nischen Küste auf eine Mine aufgelaufenen griechischen Petro- leumdampsers „Lukia" weiter benannt wird, bestand die Be- Oer deutsche Film Vr. Goebbels spricht zu den Fllmfthaffendeu Berlin, 6. März. Den Höhepunkt des ersten Jahrestages der Relchsfilm- Kammer bildet« die große Rede von Reichsminister Dr. Goeb bels, der als Schirmherr des deutschen Films am Freitagabend im überfüllten Sitzungssaal des Reichstages in der Krolloper vor den Filmschaffenden sprach. Der Minister leitete seine Red« mit der Feststellung «in, daß man nicht von «iner deutschen Filmkunst sprechen könne, ohne auch aus dieses Gebiet die von seher gültigen Gesetze für die Kunst im allgemeinen anzuwenden. Kunst käme vom Ge fühl her und nicht vom Verstände. Der Künstler sei nichts ande res als der Einngeber und Gestalter dieses Gefühls. Er unter scheide sich vom gewöhnlichen Menschen dadurch. daß er die Kraft besitze. Gefühle zu formen. Die Kunst, erklärte Dr. Goebbels, ist nicht das Leben leibst, sondern eine Art überhöhten Lebens. Sie will die Menschen in ihren Gefühlen befriedigen und be glücken. Darum dürfe von der Kunst auch niemals verlangt iverden, daß ihr materieller Einsatz sich unmittelbar und sofort lohne. Auf weite Sicht gesehen, ergebe sich aus ihrem ideellen Erfolg auch die notwendige materielle Rentabilität, deren Grund sätze für di« Kunst erst in zweiter Linie maßgebend sein dürfen. Die Kunst sei eine Angelegenheit, die auch den Staat be rühre. Er dürfe zwar nicht in ihre unmittelbare Produktion eingreifen, es sei jedoch seine Pflicht, der Kunst seine sorgende und fördernd« Hand zu leihen. Reichsminister Dr. Goebbels wies darauf hin, datz er be- wutzt vor der breitesten Oesfentlichkeit und vor dem ganzen Volke zu den Problemen der Filmkunst Stellung nehme. Es gäbe im öffentliä-en Leben der Nation nichts, was nicht unmit telbar auch das Volk interessiere. Das Volk sei wieder in di« Theater und Kinosäle zurückgeströmt, und sein Interesse kür Theater und Film sei ins Ungemessene gestiegen. Dürum ist es notwendig, der deutschen Kunst die richtigen Wege zu weisen. Der Minister kam noch einmal auf die Frage der Rentabili tät der Kunst zu sprechen. Es handele sich hier nicht etwa um die Frage, ob der Film rentabel sei, ob er Geld einbringen soll«, sondern darum wie man zur Rentabilität des Films kommen könne. Hier gingen die Meinungen schroff auseinander. Der Filmunternehmer be trachte den Film selbstverständlich als Geschäftsmünn, während der Künstler das Bestreben habe, das Leben einzufangen, es zu gestalten, zu verdichten und darzustellen. Der Künstler stehe hier dem Leben mit einer souveränen Freiheit gegenüber, und darin erweise sich sein wahres Künstlertum, das er selbst bei der mutigsten, kühnsten und impronisiertesten Umformung des Lebens ihm immer noch nahe bleibe. Er habe das Recht, die Welt und SWSSWWA»WSWWSSWWMW>-»W»WWWi--^^-»—— Zm Schnellverfahren abgeurteilt Die Schwarzfahrt eines betrunkenen Kraftfahrers und ein Raubüberfall. Dor den Dresdner Gerichten wurden am Sonnabend zwei Strafsachen im Schnellverfahren erledigt. Es handelte sich um den Verkehrsunsüll, den inderNachtzum 26.. Februar ein betrunkener Schwarzfahrer verursacht hatte, und um den am vergangenen Sonntag auf der Leipziger Straße verübten N a u b ü be r s a l l. Wegen fahrlässiger Körperverletzung, Uebertretung der 8§ 1 Abs. 2, 25 und 3« der Reichsstraßenverkehrsordnung und wegen unbefugter Benutzung eines Kraftfahrzeuges stand der 23 Jahre alte Hans Albert Georg Barsuhn vor dem Amts gericht. Er hatte am Abend des 25. Februar von einem Kraft- wagenbesttzer den Auftrag erhalten, an einem Wagen eine Ver gaserreparatur auszufüyren. Der Angeklagte benutzte den repa rierten Kraftwagen zu einer Schwarzfahrt, zecht« in vier ver schiedenen Gaststätten, nahm reichlich Bier, Wein und Schnaps zu sich und trat dann die Fahrt in ein fünftes Lokal an. Vom Hauptbahnhof durchraste er im Hunderttempo die Prager Straße, geriet »nsolge seiner Trunkenheit am Viktoriahüus aus den Bürgersteig, riß einen Pfahl mit Verkehrszeiclzen um und schleifte ihn mit. Er dachte nicht daran, zu bremsen, sondern raste weiter in die Seestraße hinein, wo er abermals auf den Bürgersteig geriet. Ein Mädchen, das der Angeklagte aus einer der Gaststätten mitgenommen hatte, trug Schnittverlctzungen im Gesicht davon. Der Kraftwagen wurde außerordentlich schwer beschädigt. Außerdem richtete der Ange klagte bei seiner Fahrt auf den Bürgersteig an Reklameschil- dcrn und Schaukästen mehrerer Geschäfte erheblichen Schaden an. Der Staatsanwalt geißelte die unerhörte Rücksichtslosigkeit des Angeklagten und beantragte ein Fahr Gefängnis gegen ihn. Diesem Antrag« entsprechend verurteilte das Gericht den An geklagten zueinemIahr Gefängnis. Äor dem Schnellschösfengericht stand ferner der 24 Jahre alte Karl Heinz Büsser wegen vollendeten schweren Raubes und versuchter Nötigung. Der noch unbestrafte Angcklügte, der zur Zeit der Tat Einkommen als Zeitschrlftenwerber hatte, begab sich am 27. Februar in ein Uhrmachergeschäst auf der Leipziger Straße. Dort ließ er sich Uhren und Armbänder vor legen und verließ dann das Geschäft, um am nächsten Tage, einem Sonntag, wiederzukommen und eine ausgcwählt« Uhr abzuholen. Am Sonntag früh erschien er wieder in dem Ge schäft und wollte die Uhr mit einem Hundertmarkschein bezah len. Zum Zwecke des Wechselns holt« der Uhrmacher eine Geld tasche herbei, di« ihm der Angeklagte sofort entriß. Um den Ueberfallenen an der Verfolgung zu verhindern, feuerte der sahung des Dampfers aus 24 Mann, die alle bis auf einen Matrosen, der in schwerverletztem Zustande gerettet werden konnte, ums Leben gekommen sind. Bolschewlstlscher Hetzer in Algerlen verhaftet. Paris, 8. März. Wie der „Jour" berichtet, ist in Sid-bel- Abbes (Algerien) der bolschewistische Agitator Bentolila ver kästet worden. Er war der Anstister der blutigen kommunisti schen Ausschreitungen vom 25. Februar, in deren Verlaus be kanntlich zwei Einwohner von Sid-bel-Abbes ums Leben ka men. Grotzseuer zerstört eine Gaststätte Tokio». Tokio, 6. März. In der Nacht zum Sonnabend brach in einer Gaststätte auf der Hauptstraße Tokios, der Ginza, Feuer aus, das rasend schnell um sich griff. Don den Flammen wurden sieben Kellnerinnen und ein Koch elngeschlossen, so daß ihnen keine Hilfe zuteil werden konnte. Die acht Angestellten ver brannten. Muflkaussührung in d«r Hoskirch« Dresden. Sonntags 7. März, vorm. 11 llhr: Messe G-Dur von Rheinberger, Graduale: Benedletus von Kretschmer, Osfertorium: Jubilate Deo von Aiblinger. Hoskirch« Dresden. Sonntag, 7. März, srüh 7 Uhr Hoch amt des Cäeilienchoreo. Loretomess« von V. Goller. Introitus „Laetar« Jerusalem" vaste. Ehoral, Graduale „Laetatus sum in his" von P. Griesbücher, Offertorium „Laudate Dominum" von A. Edenhoker, Communis „Jerusalem, quae aedisicatur ut eivitas" vatie. Ehoral. Reichswetterdienst, Ausqabeort Dresden. Wetter vorhersage ftir Sonntag, 7. Februar: Auffrischende Winde aus westlichen Richtungen. Meist stark wolkig. Leichter Temperaturriickgang. Zeitweise noch Niederschlag, zum Teil qjs Schnee. Bei nächtlichem Aufklaren leichter Frost. vor neuen Zielen - Sle große Kundgebung tn -er Krolloper das Leben so darzustellen, wie sie sich tn seinem Kopse wider spiegeln. Die Entscheidung darüber, ob der Dichter das Recht zu einer Kuhnen Umformung Hütte, tr«sfe der Erfolg. Schuf er «inen Wert nicht für die Zeit, sondern für die Ewigkeit, dann ist dieses Recht ein souveränes, war das nicht der Fall, hat er sich dieses Recht angematzt und erhalte den schlimmsten Tadel, den die Zeit überhaupt aussprechen kann: Er werde vergessen. Unter einstimmigen Beifall der Zuhörer gab Dr. Goebbels der Meinung Ausdruck, daß in die entscheidenden Gremien und kn di« Aussichtsräte unserer großen Filmsirmen di« Künstler mit hineingehörten, und zwar nicht nur zu dekorativen Zwecken. Er erinnerte an dir Erfahrungen der Berliner Theater. Auch hier habe man anfangs den Künstlern die Fähigkeit abgesprochen, Theater leiten zu können. Der Erfolg habe das Gegenteil be wiesen. Auf die Frag« des Fklmstoffes übergehend, erklärte Dr. Goebbels, datz der Film nicht «inseitig als Verleihodjekt be trachtet werden dürf«. Es sei selbstverständlich, daß der Film- stosf aus dem Leben genommen werden müsse und datz er «in Problem zu behandeln habe, düs die Herzen ergreife. Wohl könne dieses Problem auch aus der Literatur entnommen wer den. Niemals aber dürfe otn großer literarischer Stoff aus ge schäftlichen Gründen mißbraucht werden. Der Mut, einen künst lerischen Stoss filmisch umzugestalten, liege meistens bei den Künstlern, selten bei den Filmunternehmern. Zur Frage der Filmbesetzung erklärte der Minister, es sei notwendig, die Menschen, die etwas können, pfleglich und rationell «inzufetzen. Es sei noch niemals erlebt worden, datz, auf weit« Sicht gesehen, das Publikum «ine Fehlentscheidung ge troffen hüb«. Der Minister schloß mit einem leidenschaftlichen Bekennt nis zur deutschen Kunst und ihren unsterblichen Werten: „Man muß sich der Kunst mit Leib und Seele verschreiben — oder gar nichts Di« Kirnst ist nicht leicht, sie ist unerbittlich, hart, sa manchmal grausam und fordert den ganzen Menschen. Aber nie mand, der der Kunst die sorgenvollen und quälenden Fahre sei nes Leben» hindurch gedient hat, möchte sie aus seinem Leben wieder missen, denn sie ist das einzig«, das ihm das Leben lebens wert gemacht hüt. So können wir auch diese zum ersten Mal in der ganzen Welt stattfindende Zusammenkunft aller am Film schaffenden Menschen eines Volkes nicht würdiger abschstcßen, als wenn wir uns wiederum mit ganzem Herzen und aus voller Seele der Kunst als der großen Mutter unserer Freude, der gütigen Trösterin in unseren Schmerzen hingeben, daß wir ihr in Demut danken, wenn sie in den großen Stunden unseres Lebens unsere schaffenden Hände segnet." Angeklagte aus einer Luftpistole einen Schutz aus den Geschäfts inhaber ab, oer aber fehlging. Auf der Straße wurde der Angeklagte von Passanten, die auf die Hilferufe herbeigeeilt waren, verfolgt und gestellt. Hier bei versuchte er. durch Zuschlägen mit seiner Pistole sich der Festnahme zu widersehen. Die Geldtasche hatte er vorher weg geworfen. Der Angeklagte wollte glauben machen, daß er aus Rot gehandelt und den Raub nicht planmäßig vorbereitet habe. Dabei hatte er die zur Tat benutzte Pistole zwei Tage vorher gekauft. Im übrigen trat der Angeklagte vor Gericht mit einer Unverschämtheit auf, die ganz zu seinem bisherigen Lebens wandel und zu dem Verbrechen paßte. Der Staatsanwalt be antragte die Versagung mildernder Umstünde sowie eine Zucht hausstrafe von fünf Jahren. Auch diesen Strafantrag beant wortete der Angeklagte mit einem unverschämten Lächeln. Da» Urteil lautete auf vier Jahre und einen Monat Gefängnis sowie vier Jahre Ehrenrechtsverlust. Attentat bet Istanbul vereitelt Sämtliche Istanbuler Zeitungen beschäftigen sich mit einem geheimnisvollen Vorfall in der asiatischen Vorstadt Istanbuls, Kadiköi, wo die Polizei in einem Haus, das von drei armeni schen Frauen bewohnt wurde, eine Haussuchung vornahm. Die Haussuchung erfolgte auf Grund einer Anzeige der Nachbarn, nach der die Frauen einen Anschlag aus die nur wenige Meter von dem Hause entfernt vorbcisührcnde wichtige Eisenbahnlinie Istanbul—Ankara geplant hätten. Als die Po lizei das Haus betrat, wurde sie von den Frauen mit gezückten Messern empfangen. Als die Frauen die Nutzlosigkeit ihres Widerstandes einsahen, setzten sie das Haus mit schon bereit stehendem Petroleum in Brand. Dennoch konnten Briefe be schlagnahmt werden, die den Beweis dafür liefern, daß die Haus- oewohnerinnen mit ihren In Sowjetrußlond lebenden Ver wandten in Briefwechsel stehen und selbst alles zur Abreise nach Sowjet-Armenien vorbereitet hatten. Die Tatsache, datz die Polizei unter Befolgung aller er denklichen Vorsichtsmaßregeln das Haus mit großem Aufgebot durchsuchte, und weiter, datz sich zwei Staatsanwälte und der Direktor der Istanbuler Polizei mit dieser Angelegenheit be fassen, gibt den Istanbuler Blättern Veranlassung zu der Ver mutung, dah es sich hierbei um «ine politische Verschwärung gegen die Sicherheit des Staates handelt, obwohl die Polizei diese Möglichkeit in Abrede stellt. Aus der Auffindung von 1,5 Kilo Zigaretten und Tabak glauben die Istanbuler Zeitungen schließen zu können, datz die drei Armenierinnen noch in der letzten Zeit ausländischen Besuch hatten, eine Vermutung, die dadurch unterstützt wird, dah im Hause auch Bomben und eine Höllenmaschine gesunden wurden. Mitteldeutsche Börse vom 6. März UneinheMIch. Die Wochenschlutzbörse verkehrte del gerin ger Umsahtätigkeit ungleichmäßig. Die Kursänderungen gingen nur in Ausnahmefällen bis zu 3 Proz. Am Rentenmarkt hatten Reichs- und Staatsanleihen auf unveränderter Kursbasis kleines Geschäft. Stadtanleihen waren überwieegnd leicht abgeschwächt» Pfandbriefe lagen meist unverändert. Nur Erbländer-Aufwer- tung und Landwirtschasts-Aufwertungs-Psandbriese waren je 0,25 Proz. niedriger. In Industrie-Obligationen herrschte bei un veränderten Kursen weiter Materialmangel. Am Maschinen- Aktienmarkt wurden Herkules bei 2 Proz. Aufschlag repartiert. Auch Franz Braun gewannen 2 Proz. Schubert u. Salzer und Seidel u. Naumann zogen je iH Proz. an. Der keramische Markt zeigte verhältnismäßig geringe Veränderungen. Bon Papleraktien waren Peniger 2 Proz. und Vereinigte Bautzner bei 12 000 RM. Umsatz 1,75 Proz. niedriger. Bon Banken gaben Daca 0,5 Proz. nach. Reichsbankanteile konnten ihr gestrige» Kurs-Niveau nicht behaupten. Am Textilaktienmarkt zogen Falkensteiner 2 Proz., Thüringer Wolle 4,75 Proz. an. Gedr. Feistkorn waren 8 Proz. höher gesucht und notierten gestrichen Geld. Vogtl. Spitzen bei 2 Proz. Gewinn repartiert. Dagegen waren Vogtl. Tüll 6 Proz. niedriger exklusive Dividende. Bon Energie-Werten waren Sachsenwerk große Stücke 11 Pro-. Häher gefragt. Am Brauerei-Aktienmarkt hatten Echösserhof einen Gewinn von 5 Proz. und Radeberger einen solchen von 3 Proz. Dagegen verloren Waldschläßcken und Bohrlsch j» 2 Proz., Engelhardt 1S5 Proz. Luropahos wurden bei S Pro»- Auffchkag repartiert. Hauptschristleiter: G«org Winkel. v«r«iUi»»rMch l«, Letzelt „d «Uver: W Veecke», v-raniworlllcher Ai«»'»"»!-»«»: !-«»»»« t» vr«»de». »k«« »»» ««'!««! »«qvkiSn-t kk«»»«», ffi-N-rsv-tz, 17. D. A. II. 37: Uber 4200. - Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig.
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