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Dresdner Nachrichten : 03.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193209032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-09
- Tag 1932-09-03
-
Monat
1932-09
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.09.1932
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»Dresdner Nachrichten 'S Das E»o »er Beuthiner Begnadigung Dle Sle Berufe »er Reiibstagsabgeordneten 8 Bertt, wie das «gen sie, anaektinbi abschiedet. ES sl, sprünglich genommei lautbarnn reits jetzt erhoben n mehr als Obcrpräsi mehr Kol! scheidnng haben. Die Oral Rerli nächsten 2 derRot, Menn großen h> läßlich d< internatic beiseite st mir ftir s germanist Bcsor gewesen. Lehrern ! Wenzel k Und die Schumani Schassens Mit als Sohn Künstler seines Ki nach dem kanntscha^ einst ebe keine Ku, den Schi innersten Entwtckli beivustter anregend gessencn l skandina» GriegS Nomanti! Liszt un Charakte Dies, eigenarti Netze kii des Mei damals I Beispiel mustk in 6-Moll-<l begegnet »Peer-G ».oksttarmln «pM, ai>« ITa» M»a MUa»«. Vir «rv»N«n 81« nur zd«näror»t«Iliwr vral v«r»t«, der» Nativ Sa n d l u n Stnzelhette gen nicht i rüchtwetse was sich a Richtig sche zwei Richt, Über die L rung in Y ob sich am sozialiste» hanblunger ihnen bti Esser sich Unterbrech sprechungei sollen. M, t« Preu «« Den 'Mini llchkeit ttbi ziger Ober gegenwärti nannt wir angegeben, Innen m die preustii sich, so he wichtigen den Tatsa scheint noci denn eine, den parlan verhelfen! auch die StandpunI scher Inst« im Zusain preußische« Reiche ii Vielleicht Bcrlautba zu tun wä bet den le de« Reb k< Dadurch s Nationalsi brauchen, Grund zi Vertagte i Einverslan-nis in allen Lasern Berlin 2. Sept. Die Berliner Abendblätter veröffent- ltchen größtenteils an leitender Stelle den Beschluß des preußischen StaatSministeriumS auf Begnadigung der Beutbener Verurteilten. Die „DAZ." begrübt auS Gründen der Menschlichkeit die Begnadigung und aus Gründen der Staatöantorität ihre Motivierung. Der „ L o k a l - A n z e t g e r " glaubt, daß da» preußische StaatSministerium mit Rücksicht ans die politische Sette der ganzen Angelegenheit die Entscheidung beschleunigt hat. Da» „Verl. Tageblatt" schreibt: Bon dem grund sätzlichen Standpunkt aus, den wir zu der Frage der Voll- strectung dieser Todesurteile, wie iede» anderen Todes urteiles, einnehme», haben wir keinen Anlaß, die Ent scheidung der kommissarischen Regierung zu kritisieren. In der „Voss. Zeitung" heißt eS: Die Vollstreckung der Todesstrafe, die das Beutbener Gericht dem Ver- ordnungSparagraphcn entsprechend verhängen mußte, ist nirgends in der deutschen Oeksentlichkett verlangt wor den: eS wird sich auch kein Widerspruch gegen die Be gnadigung regen. Niemand wird das Recht haben, den Beguadigungsbeschlub als Schwäche auSzulegen. Die „Berliner Börsenzettung" bezeichnet die Begnadigung als eben so notwendig wie das Urteil und sagt: 'Nichts anderes kann der unvoreingenommen Urteilende sagen, als daß die Entscheidung des preußischen Staat»- Ministeriums einfach die logische Schlußfolgerung auS der Sachlage ist: Vom rechtlichen, vom menschlichen und damit auch vom politischen Standpunkt. Der „Deutsche" erklärt: So stark erregt auch die öffentliche Meinung war, in einem allerdings war die Meinung einheitlich: In der Ansicht, daß der Staat mit den schärfsten Mitteln gegen die Ueberfall- und Mordseuche vorgeben mußte und daß der Staat grundsätzlich nicht vor der Todesstrafe zurückschrecken darf. Wenn in diesem Kalle di« Oefseutlichkeit mit einer Begnadigung rechnete, so herrschte doch allgemein die Meinung vor. daß der Anstifter zu dem Mord, der Gastwirt Paul Lachmann, von einer Begnadigung ausgenommen werde. SewerklchastNritik am WirlichaMrvgramm »es Reiches Berlin, 2. Sept. Der Bundesvorstand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftöbundeö beschäftigte sich mit den in der Rede des Reichskanzlers von Papen vom 28. August angckündigten wirtschaftspolitischen Plänen der Nelchoregierung. Uebcr die Stellungnahme der Gewerk- schasten wird erklärt, daß weitere Lohnsenkungen eine un erträgliche Verschärfung der sozialen Bedrängnis der arbeitenden Bevölkerung, sowie eine weitere Schrumpfung der Kaufkraft der breiten Konsumentcnmasien und neue, ge steigerte Arbeitslosigkeit zur Folge haben würden. Ucbcrdies sei der Bundesvorstand der Ansicht, daß da» von der Negierung verfolgte Ziel, einen Anreiz zu Neu einstellungen von Arbeitskräften zu geben, auch «rreicht wer den würde, wenn es bei der tln Plan der RetchSregierung vorgesehenen Zahlung der Prämie von 400 Reichs mark ftir leben neurtngesteNten Arbeiter sein Bewenden hatte. Im Nahmen des Gesamtplanes der Regierung könne auf die Kürzung der Löhne verzichtet werben, okue den von der Negierung erwarteten Effekt beS Planes zu schmälern. Der Zweck, Arbeitslose in Arbeit zu briiigen, würbe wirkungsvoll gefördert werden, wenn die in Aussicht ge nommene Steuerrückerstattung ausschließlich auf solche Be trieb« beschränkt bliebe, die durch Neuetnstellungen von Arbeitskräften bet der Ueberwinbung der Arbeitslosigkeit Mitwirken. Durch eine solche Aenberung beS Planes der Reich», regierung würden von der Summe von Milliarden an» Steuermitteln, die nach dem Programm de» Kabinett» im vollen Umfang« bedingungslos angerechnet werben soll, er» liebliche Beträge freiwerden, die zur Ingangsetzung und Förderung von üsfentltchen Arbeiten, also zu echter Arbeitsbeschaffung im Sinne der bekannten Forderungen der Gewerkschaften Verwendung finden müßten. Die Deutsche Reichsbahn im Nult Berlin, 2. Sept. Da» amtlich« Nachrichtenblatt brr Deutschen NeichSbahngesellschast veröffentlicht bi« BetriebS- ergebnisse der Reichsbahn im Juli 1082. Danach hielt der Verkchrörückgang im Güterverkehr weiter an. Der Personenverkehr erreichte im Juli, dem Monat be» Fcrienverkehr», im ganzen höhere BerkehrSziffern al» tm Vormonat, jedoch bet weitem nicht den verkehrSumsang früherer Jahre. Di« VerkehrSbelebuna war unverkennbar ein« Folg« der neuen SowmernrlanbSkarten. Die Ermäßigung der Zuschläge für v- und Eilzttge begün stigte die Benutzung dieser Züge. Dagegen verlor der Feriensonderzugverkehr erheblich an Bedeutung. D«r AuS- klugSverkehr litt vielfach unter ungünstigen WlttcrungSvcr- hältnisien. Die tm Juli aufgekommenen Gesamteinnahmen der Reichsbahn waren rund 8 Millionen Reichsmark höher al» im Vormonat, blieben aber um rund IW Millionen RM. hinter Kult lWl und nm rund 247 Millionen NM. hinter Juli 1029 zurück. Trotz der Einschränkung bet den Betriebs ausgaben und der Entlastung für Reparationszahlungen schließt die Monatsrechnung noch mit einer Mehrausgabe von lS Millionen RM. ab (im Jun« 77 Millionen RM.). Damit erhöhen sich für die Zett Januar bi» Iult 1032 die durch die Betriebseinnahmen nicht gedeckten Ausgaben auf rund 460 Millionen NM. — Im BerichtSmonat wurden rund 85W Arbeiter bei der Reichsbahn weniger al» tm Vormonat beschäftigt, was vor allem auf Verringerung der Belegschaft in den Ausbesserungswerken zurückzuführen ist. Sir MmWurei »rM Ranlln« mit »em ltrlegr Mukbe«, S. September. Der Außenminister der man dschurischen Regierung hat ein Telegramm an die chinesische Regierung gesandt, in dem er erklärt, die Lage in der Pro- vtnz Jeyel habe sich in letzter Zett infolge der geheimen Tätigkeit der chinesischen Agenten scharf zugespitzt. Die Ver- antwyrtung für die Spannung, die in der Provinz Mukden und auch in der Provinz Iehel entstanden sei, sei auf den Versuch der chinesischen Negierung zurückzuführen, die Mandschurei wieder zu erobern. Die mandschurische Re gierung warne Nanking vor der Wetterführung dieser Politik Andernfalls würbe Ne genötigt sein, mit be- w aff n «ter Macht gegen Nanking vor-ugehen. Gobantr wirb noch die sofortige Entfernung Tschanghsuelt- angs aus Peking verlangt. Der Uufstan- tn Ekuador nle-erverimgen Lntto, 2. September. Regierungstreue Truppen haben die letzten Neste der Aufständischen zur Uebergabe gezwun gen. SenatSpräsibent Martinez hat provisorisch da» Amt des Staatspräsidenten übernommen. Nach einer Schätzung des Noten Kreuze» sind tn den dreitägigen Strakenkämpsen -wischen RegierungStrupven und Aufständischen 880 Personen getötet und 782 verletzt worben. Dor Grazer Sleriltsierunosslan-al Wie«, 2. September. In dem Grazer Sterilisierung«- skanbal sind, wie bi« Polizei mtttetlt, insgesamt acht Per- sonen verhaftet worben. Die Operationen sind von zwei ausländischen Hörern der Grazer Mediztütschen Fakultät, einem vulgaren und einem Polen, vorgcnommen worden. Sonnabend, S. —...» . ... -.-4- - >> >-> - - — > Der Verlauf -es Katholikentages DU«: 2. Sept. Di« «»»sprachen k kn gruppen auf dem Katholikentag murk« Yente vorMtta» ß« Enk geführt. Da» Ergebnis diefer Beratung«, wirb morgen vormittgg der allgemeinen Mitgltekroersammlung voraetraae» werden. - . . 8n ker erste» öffentlichen FeftverfammUtna de» Katholikentage» am Frrttagabenb sprach nach dem Arbeiter, sekretär Gockeln Prälat Professor Dr. Schreiber (Münster) über „Großstadt, Volkstum, Nations Prälat Schreiber' führt« au»r Die Großstadt ist ein unentbehr licher LebenSausdruck be« deutschen volk»tum» und «in Herzstück der deutschen Nation, Volkstum ist da» Hohelied von der Eigenart deutschen Levens und vom unendlichen Reichtum be» deutschen Gemüt«». Wohl dem Staate, der noch einen Rückgriff machen kann auf ein seeltsch-bewegte» Volkstum. Wehe aber dem Staat, der nur auf die Apparatur seiner äußeren Macht, auf den Gummiknüppel und auf Bajonette vertraut. Der Redner schilderte das Massenmenschentum der Großstadt, die Heimat« und Wurzellosigkeit des Groß- städter», die Naturfremdbett des GroßstabtlebenS, seine samtltrnzerrüttenben Wirkungen und rief auf zu einer Reform der Großstadt. In das Stabtwappen der deutschen Industriestadt gehöre nicht der Sarg und da» Leichentuch, sondern die Wiege neuer Hoffnung. Der Redner verlangte Auflockerung der Großstadt durch planvolle Stadtrandsiedlung, volkswirt schaftlich einschneidende und zugleich ausbauenbe Maß- nahmen zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit. ES gelte weiter, da» Proletariat zu «ntproletartsteren. Dem Kom munismus, der nicht nur russische Einfuhrware sei, sondern auch erschütternder Ausdruck großstädtischer Slot, müsse ein Massenaufgebot werktätiger Liebe «ntgegengesebt werden. VolkStum ohne Religion werbe leer und schal. VolkSkrast ohne Religio» werde haltlos und brüchig. lingSwerk der NelchStagSdruckerei Nr. 8 bringt -le Mit teilung des Reichskanzlers an den Reichstag über die seit der Auslösung des vorigen Reichstages erlassenen Not» veror-nungen, 1v an der Zahl. Zahlreich« weitere Drucksachen füllen di« Anträge der Sozialdemo kraten, die schon vor einiger Zeit angekündigt morden sind. Darunter befindet sich als Nr. 14 auch ein Mißtrauens antrag Dr. BreitscheiL u. Gen.: „Der Reichstag entzieht der RelchSregierung das Vertrauen." Gleichzeitig erscheint eine umfangreiche Denkschrift be» früheren NcichSfinanzministerS D t e t r i ch, In der die Fest« setzung und der Erlaß von Geldstrafen bet Stenern nnd Zöllen kür das Rechnungsjahr NM »achgeivicsen werden. Daraus ergibt sich, das, bei den Besitz- und VerkchrSstenern 1981 in 18 461 Fällen Geldstrafen festgesetzt worden sind, und zwar tn Höhe von 11,6 Millionen. Bei den Zöllen un- Ver brauchsabgaben wurden 87 »33 Geldstrafen in Höhe von 80,g Millionen verhängt. Sle Beamten »es -ieWlaos »ei «rino vradtioeläuug aueerar Nvrltaar Sokrtltleltnng Berlin, 2. Sept. Der neue NelchstagSprästbent Gö ring hat sich jetzt den Beamten, Angestellten und Arbeitern be» Reichstages vorstellen lassen. Der Direktor beim Reich«, tage versicherte dem neuen Präsidenten, baß ble Beamten und Angestellten sowie die Arbeiter des Reichstages un- geachtet ihrer politischen Einstellung stets pkltchtgetreu ihren Dienst verrichtet hätten und daß da» auch in Zukunft so bleiben werde. NeichStagSprästdent Göring hob tn seiner Ansprache hervor, er kenne nicht Unterschiebe gesellschaftlicher Schichtung, sondern nur die Volksgemeinschaft. Er verlang« von den Beamten und sonstigen Mitarbeitern tm Reichstag äußerste Pslichterstillung, Kameradschast und gegenseitige» Vertrauen, was allein einen einheitlichen Beamtenkürper verbürge. Er werde streng das Leistungsprinzip beachten. Neber allem solle bi« Gerechtigkeit stehen, gepaart mit Wohlwollen. Er würbe bemüht sein, über den Dienst hinan» ein persönliches Verhältnis zu den Beamten, An- gestellten und Arbeitern zu sinden. Seine Türen ständen jedem offen. «riWlagtAitMuMtmo im Mmirmü Berlin, 2. Sept. Nach der Eröffnungssitzung -e« Reich», tage» wurden sämtlich« Ausschüsse einberufen, um den Vor» sitzenden und die Schriftführer zu wählen. E» handelte sich um tn»g«samt 17 Äetch-tagSanSschüsse. die die verschiedensten Gebiete de» parlamentarischen Leben» bearbeiten. Der NcichStagSverwaltung fiel e» außerordentlich schwer, dies« >7 Ausschüsse unterzubringen, da alle Irgendwie verfügbaren Räume von den 608 ReichSlagSabgeordnete» besetzt sind. ES blieb daher nicht« andere« übrig, al» den Ausschuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung im Reichstags, restaurant tagen zu «assen. Sin anderer Ausschuß ver» sammelte sich im B e a m t e n k a s t n o. Die Behauptung, daß ein Ausschuß zur Förderung be» LnstfahrtwesenS sein« Sitzung tn der geräumigen goldenen Kuppek de» Reichstage» avgehalten haben soll, hat sich nicht bestätigt. Einen solchen Ausschuß gibt «s nämlich gar nicht. un» ted« ander« Möglichkeit genommenwtrd. Di« Ver handlungen, die Deutschland »u dtesem Zweck« mit Frank, reich ausgenommen hgt, sind der beste Beweis dafür. Laß Deutschlanö trotz aller «rtiukunae« bereit ist. ehrlich an der Abrüstung mittzuarbeite», und daß «».bet der Herstellung seiner tzrt«den»Nchervna tn Verbindung mit den Großmächten bleiben will. Sie sind «eiter «in schlagender Vewet» dafür, daß Deutschland nach einer, friedlichen und HannungSlosen Lösung sucht. Frankreich iedoch bricht die vereinbarte Vertraulichkeit -u dem skrupellosen Zweck, mit Hilfe feiner Press« den deutschen Standpunkt tn »-»williger Weise vor der Weltöffentlichkeit zu entstellen, um dadurch seine schlechte Verhandlung»»»»« zu kräftigen und die Welt. Meinung gegen Deutschland «mzunehmen. wir hoffen, daß die verzögert« beutsch« Gegenerklärung nicht zu spät gekommen ist, um ihren Zweck al» Gegen, gift gegen die französische Hetzern erfüllen. Dann hätte der LvyalitätSbruch des Quai d'Orsay lediglich zur Folge gehabt, daß di« Weltöffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht wurde, mir kehr Deutschland bestrebt ist, trotz, der Brits- kierung in Genf an der Organisierung be» Weltfriedens mitzuarbeiten, indem es tn osfener Aussprache mit Frank- reich bi« einfachsten Grundsätze von Gleichberechtigung und Sicherheit zu verwirklichen trachtet. In Frankreich aber sollte man rechtzeitig bedenken, wa» auch immer di« Aus sprache noch bringen wird, da» ein« steht heute schon fest, daß keine Macht der Welt unserem Volk, da« in dieser ge rechten Frag« von einer erhebenden und geschlossenen Einigkeit ist, seine nationale Sicherheit und Gleichberech tigung länger vorenthalten kann. RSSW. Mert UietnaußiahmevnWnn München, 2. Sept. Die Umwandlung der Beuthener Todesurteile wird von der nationalsozialistischen Partei korrespondenz dahin kommentiert, daß diese Begnadigung als neuer Schlag sür das deutsche Empfinden bezeichnet wird. Die NSK. erklärt weiter, daß man sich von vorn herein darüber klar gewesen sei, daß diese Todesurteile nie mals vollstreckt worden wären. Wenn die Regierung glaube, daß der heutige Spruch zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen könnte, so sei sie falsch unterrichtet. Die Korrespondenz fährt bann fort, alle Anzeichen beu teten darauf hin, daß die fünf SA.-Leute noch heute nach dem Zuchthaus in Groß-Strclitz übergeführt werden. Die Frauen der Gefangenen seien von der Begnadigung sofort unterrichtet und unter der neuen Erschütterung zu- sammengebrochen. ES gelte nun, so schließt die NSK., mit aller Kraft das W i e d e r a u s n a h m e v f a h r e n zu be treiben. Ach« AM« zuchchM siir einen Russen LIegnitz, 2. Sept. Da» Liegniher Sondergericht ver- urteilte den Russen Wassilief B a r a n o s s, der in der Nacht zum 7. August aus daS SA.-Heim in Bunzlau mehrere Schüsse abgegeben hatte und kurz darauf auf zwei SA.- Männcr geschossen und einen in den Hals getroffen hatte, wegen Totschlagversuchs, Begehung von Gewalttaten mit Waisen und unbefugter Wassenstihrung zu acht Jahren Zuchthaus und acht Jahren EhrcnrechtSverlust. Berlin, 2. Sept. Im großen und ganzen ist die Zu sammensetzung des neuen Reichstages hinsichtlich der Be- ruse ähnlich derbes vorigen Reichstags. Recht ansehnlich ist wieder die Zahl der Ge merkschaftSange stellten, Partetbeamten und -sekretäre usw., von denen tm wesent lichen »3 zur Sozialdemokratischen Partei und 10 -um Zentrum gehören. Etwa 4» Beamtedes Reiches, der Län der und der Gemeinden gehören dem Reichstag an: 14 Nationalsozialisten, v Sozialdemokraten, 7 Deutschnatio- nale, 6 ZeutzrumSabgeordnete, 4 Abgeordnete der Bayrischen VolkSpartei nnd ein Vertreter der Deutschen Volkspartei. Auch sind säst alle bedeutenden HandwerkSzweige ver treten: Handwerker und Führer von HandwerkSverbänden finden sich in der Hauptsache bei den Nattonalsoztalistcii, die 14 Vertreter dieser Art in ihren Rethen haben; in geringerer Zahl gehören Handwerker den Fraktionen des Zentrum» und der Kommunisten und einigen kletneren Parteien an. An kaufmännischen Ange st eilten haben die National- sozialiste» 18, die Kommunisten 6, di« Sozialdemokraten 8, das Zentrum 2 Vertreter aufzuweisen, zu denen man noch etwa 20 Kaufleute zu rechnen hat, di« sich bet verschiedenen Parteien befinden. Weiter gehören etwa 100 Arbeiter aus den verschiedensten Zweigen der Industrie und vand- wirtkchast dem Reichstag an, und zivar 62 der kom munistischen Fraktion, 24 der NSDAP., 1H -en Sozialdemo kraten. Verhältnismäßig groß Ist die Zahl der dem Reichs tag angehörenden Lehrer un-Lehrerinnen der ver schiedensten Grade; «S befinden sich 10 Lehrer bet -en Nationalsozialisten, je 7 beim Zentrum und den Sozialdemo kraten, 2 bei den Dcutschnatlonalen. fe einer bet der Deut schen VolkSpartei, der Volksrechtpartei und der Bayrischen VolkSpartei. 16 Abgeordnete sind von Berus Recht»- anwalt, nämlich 7 Nationalsozialisten, 8 Sozialdemo kraten, se 2 Mitglieder -er Deutschnattonalen und der Deut schen Volk-vartel, «In Zentrumvabgeorbneter und ein Ab geordneter -er Bayrischen Volkspartei. Die Berufsangabe schriftsteller, Verleger und ähnliches findet sich bet 32 Sozialdemokraten, 18 Nationalsozialisten. 7 Kommunisten, 3 Zentrumsabgcordneten, 2 Vertretern der Deutschnatio nalen und der Deutschen Staatöpartet und einem Abgeord- tcu des Ehristlich-Soztalen VolksdiensteS, 6 Abgeordnete sind von Berus Arzt, un- zwar 4 Nationalsozialisten, «in Sozialdemokrat, ein Mitglied -er Bayrischen VolkSpartei. Sehr grob ist die Zahl der NeichStagSmltglteder, die tn ihrem Berus tn irgend einem Zusammenhang zur Land wirtschaft stehen, sei «» al» Rit«irgut«vesitzer. al» -lauern oder als Vertreter landwlrtschastlicher Verbände. Hierunter sind etwa 17 Nationalsozialisten zu rechnen, 12 ZentrumSabgeorbnet«. 7 Deutschnattonale, 6 Vertreter der Bayrischen VolkSpartei, ein Kommunist und eine geringere Anzahl bet den kleinen Landwirtschaftsparteien. Etwa 12 Ab- geordnet« sind im Hauptberuf in der Industrie al» Fabrikanten. RechtSbetstände. Bankdirektoren und ähnliche» tätig: Ne verteilen sich tn kleiner« Gruppen auf «ast alle Par teien. Zahlreiche ander« Abgeordnete sind in keine der großen Beruf»gruppen etnzureihen, zumal viele ein« sehr mannigfaltig« Tätigkeit auSübrn. siA Millionen Matt Stemkstwsen Dt« ersten Drucksachen l« nene« Reichstag Berlin, 2. Sept. Im Reichstag sind letzt die ersten Druck sachen erschienen. Di« Nummern 1 bl» 4 sind, wie üblich, sür di« verschiedenen verzelchniss« d«r Abgeordneten Vorbehalten worden, die erst später erscheinen. Ta» diesmalig« Srst- Nr. 41S Setter Staaten zu ihrer Verteidigung für unerläßlich halten und an deren Vervollkommnung sie ungestört mit sieberhalter Emsigkeit arbeiten und welterarbeiten werben. Dyk KMsche NetchSwchrmtnister hat al» Maß de» technischen und per» sviielicn Umbaues der deutschen Reichswehr den Grab -es Abrüstungswillens der hochaerüsteten Staaten angegeben. Er hat seine Forderungen mit äußerster Mäßi gung ausgestellt. Sie enthalten keine Ziele, die al» Ans. rüstung oder Wettrüsten mit anderen Staaten mißdeutet werden können. Auch wenn sich Deutschland aller trchntschen Wassen wieder zu seiner nationalen Verteidigung bedienen kann und wenn eS an Stelle -er zwölfjährigen, die berufliche Letsiungssähtgkett beeinträchtigenden und di« Umstellung aus einen bürgerlichen vernf erschwerenden Dienstzeit «ine kürzere setzt, wird bas Mißverhältnis »wischen der deut schen Wehrkraft und der Frankreich» und seiner un» um klammernden Vasallen noch übergroß sein. Jetzt steht jeder zweite Franzose für den Kriegsdienst bereit, während nur jeder 2 o 0. Deutsche mtli - tärtsch ausgebildet wirb. Dazu tritt noch verschärfend da» ungeheure technische Uebergewicht Frankreich». Deutschland fordert also nur die Anerkennung der primitivsten Voraussetzungen der Gleichberechtigung tm Rate der Völker, wenn eS sür sich da» Recht be» Umbaue» der Reichswehr nach modernen Grundsätzen in Anspruch nimmt. Trotz aller Enttäuschungen geht auch bie»mal wie der Deutschland den „internationalen" Weg der Verhandlungen und gibt zu verstehen, daß es sich nur un gern ans den „nationalen" Weg drängen läßt, der aller dings, wie die Regierung erklärt hat, beschritten wird, wenn
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