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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320916022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932091602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932091602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-09
- Tag 1932-09-16
-
Monat
1932-09
-
Jahr
1932
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-er Abrüstungskonferenz »um Ausdruck gebracht mürbe, «ine weitere Mitarbeit Deutschlau-S an der Abrüstungskonferenz werde nicht stattfinden, solange nicht die Frage der -eutflben Gleichberechtigung auf der Abrüstungskonferenz entschieden sei. Da diese Entscheidung bisher nicht gefallen sei, sei so mit der Reichsregierung eine Beteiligung an der Sitzung des Büros der Abrüstungskonferenz nicht mögli ch. Das deutsche Schreiben ist dem Präsidenten Henderson bereits telephonisch nach London übermittelt morden. Der Inhalt wird abends vom Generalsekretariat veröffentlicht mcrden. Aort-auer -es französifch-polntschen MUttärabkommens Paris, 10. Sept. Die kommunistische „Humanitö" glaubt melden zu können, dass das französisch-polnische Militär abkommen gestern, am Ablanstage, nicht gekündigt morden sei, und das! das Abkommen mithin für meitere zehn Jahre gültig bleibt. Porntsch-ruMcher Gefim-enenaustausch Warscha«, IS. Sept. In Koklos sow an der polnlsch- somjetrussischen Grenze wurden gestern nachmittag 40polntschepokittscheGefangen« gegen die gleiche Anzahl t» Pole» festgehaltener Kommunisten aus getauscht. Unter den von Polen auSgelteferten Personen be finde» sich einige ehemalige kommunistische Ab geordnete, während unter de» von Russland krei- gelassenen Gefangenen viele katholische Priester sind. Englisches A-Bo-t rammt einen Minensucher London, 10. Sept. An der UnglückSstell« des vor längerer Zett in dichtem Nebel gesunkene» englischen Unter- seebootS „dl 2" fliehen am Donnerstag ebenfalls in dichtem Nebel das Unterseeboot „U SS" und der Minensucher „Dun- -all" zusammen. Betde Fahrzeuge erlitten ziemlich schwer« Beschädigungen. Der Minensucher muhte in den Hasen geschleppt werden. Verletzt wurde niemand. Tschechische „Massenem-ltlon ins Deutsche Reich" vradtmolcknng uuooror UorUnor SodrMlolinug Berlin, 16. Sept. Nach aus Prag hier cingetrosfenen Meldungen bereitet der berüchtigte tschechische Chauvinist S t r i b r n u eine „Massenexpedition ins Deutsche Reich" vor, um die „bedrückten" Lausitzer zu „stärken". Ltribrny ist bekanntlich sene berüchtigte Figur, die in einen Rattenschwanz von KvrrupttonSprozessen ver wickelt ivar. Er war ein Führer in der Revolution der Tschecl>eii und einer der ersten Minister des neuen Staates. In letzter Zeit hat aber sein Zins mehr und mehr gelitten, denn sein intimer Feind, der tschechische Auhenminister Dr. Venesch, kam in den Besitz eines Stribrnv auherordent- lich kompromittierenden Materials. Stribrnu wurde darauf hin ans seinem Ministeramt entfernt. AuS Rache zog cr jetzt eine Serie von Boulevardblättern übelster Sorte in der Tschechoslowakei aus und gründete eine neue Partei, auf deren Schultern er ins Parlament -urückkam. Sein LieblingSgeblet ist eine skrupellose Hetze gegen das Deutschtum. Cr ist eS gewesen, der vor Jahresfrist mit seiner Presse den Prager PSbel gegen den deutfchen Tonfilm mobilisierte. Er war ferner der Drahtzieher bei den Stürmen auf Kinos, die deutsche Filme vorsührten, auf das Deutsche HauS und das Deutsche Theater in Prag. ES heiht, wenn damals nicht gerade Benesch in Genf gewesen wäre, der mit allen Mitteln die Krawalle niederschlagen lieh, eS zu dem schönsten Dentsclien-Pogrom in Prag gekommen wäre. Ganz be sonders hetzerisch hat sich Stribrnu auf dem diesjährigen Svkolkongreh hervorgetan. Auf seine Aufforderung hin standen Tausende von Prager Tschechen am Bahnhof bereit, um die zum Svkolkongreh kommenden Wenden und Lausitzer zu bewillkommnen. Seit diesem Kongreß »ergeht kein Tag, a« dem nicht in den Stribrny-Bliittern die abscheulichsten Artikel über die „Unterdrückung" der slawischen Genossen in Deutsch, land gebracht werden. Um solche schamlose Verhetzung noch zu verstärken, wurden mehr als hundert Lausitzer Kinder über die Ferien ins Tschechische eingeladcn. Jetzt ist, wie gesagt, für morgen die Abfahrt einer „Massenexpedition ins Deutsche Reich" von Prag aus ungesagt. Die Fahrt geht im Autobus über Reichende rg nach Zittau. Ein reichhaltiges Pro gramm ist vorgesehen, das in einer „innigen Ber- brttdcrung" zwischen den Prager tschechischen Film stürmern und den Lausitzern gipfeln soll. Oybin, Bautzen und andere „slawische" Orte sind die Ziele der beabsichtigten Ausflüge. * So wenig die Tschechen dulden würden, bah deutsche Vereine drüben in Böhmen irgendwie politische Zwecke ver folgen — wie fanatisch sie gegen jede Regung des Deutschtums Vorgehen, auch wenn sie ganz unpolitisch ist, bas zeigt ja ack absurcium die Komödie des Brünner „Hoch. vcrratSprozesseS" —, so wenig werden wir es zu lassen, das; tschechische Vereine ihr Gastrecht in Deutschland mihbrauchen. Ausgabe der sächsischen Regierung wird es kein, sie schars überwachen zu lassen und zu ver hindern, bah etwa irgendwelche tschechische Propaganda ge trieben wird. Das tavanW-maadschurWe Molekeli London, 16. Sept. In dem von der japanischen Botschaft in London verösientlichten Protokoll, bas am Donnerstag in Tschangtschun unterzeichnet wurde, wird zunächst von Japan die Anerkennung MandschukuoS aus gesprochen, das sich „in Uebcretnstimmnng mit dem freien Willen seiner Einwohner zu einem selbständigen Staate gemacht habe". In ber ersten der dann folgenden zwei Vertragsklauseln verpflichtet sich Maubschukno znr Be tätigung und Innehaltung aller auf frühere und bestehende chinesisch-japanische Abkommen begründeten japanischen Rechte in der Mandschurei. Die zweite Klausel legt die „Zu sammenarbeit Japans und der Mandschurei sür die Aufrechterhaltung der nationalen Sicherheit" fest und bestätigt, dah die zur Erfüllung Ihres Zweckes not wendigen japanischen Truppen in der Mandschurei stationiert werden sollen. Die Regierung von Mandschnkuo bat mitgetcilt, dah China vom 2ö. Oktober an in allen Angelegenheiten des Zollwesens, des Handels und der Schiffahrt als Ausland betrachtet werde. Die chinesischen SchisfalirtSreclite aus de« mandschurischen Gewässern und in den mandschurischen Haien werden nicht mehr anerkannt. Die Ein- und Ausfuhrzölle werden von Mandschnkuo eingezogcn. An der chinesischen Grenze werden Z o l l st a t i o n e n errichtet. Die Unterzeichnung des mandschurisch-japanischen Ver trages gab in Tokio Anlah zu grossen Feierlichkeiten. Ein Zug von etwa 3N00l) militärischer und patriotischer Ver ¬ bände zog am Kriegerdenkmal und am Kriegsministerium unter Entfaltung Ser japanischen und mandschurischen Flagge vorüber. — Wie verlautet, wird die Mandschurei demnächst ihren ersten diplomatischen Vertreter in Tokio ernennen. Geheimbrenner und Falschmünzer Gelsenkirchen, 16. Sept. Bei dem Kaufmann Kurt Scnger wurde gestern durch die Kriminalpolizei «ine Durchsuchung der Wohnung vorgenommen, da dieser im Ber» dacht stand, eine Gchcimbrennerei zu unterhalten. Bei der Durchsuchung wurden Gegenstände vorgesunden, die znr Her stellung von Branntwein erforderlich sind. Senger, der sich eine geheime Brennerei eingerichtet hatte, gab an, Branntwein nur für seinen eigenen Bedarf her gestellt zu haben. Die bisherigen Feststellungen haben aber ergeben, dass cr auch Branntwein verkauft hat. Bei -er Durchsuchung fanden die Beamten auch zwei Giessformen s li r F ü n f m ark st tt ck e, eine Menge Weissblech und einen Giesslöfscl. Drei weitere Formen wurden noch im Ofen versteckt vorgefunden. Der Kaufmann gab an er habe Falschgeld Herstellen wollen, was ihm aber nicht ge glückt sei. Ob dies zutrisst, müssen die wetteren Ermitt lungen ergeben. Das Verbot der „Berliner Volkszeitung" ansgehoben. Der Berliner Polizeipräsident hat das Verbot der „Ber liner Volkszeitung" am Donnerstagabend mit sofortiger Wirkung ausgehoben. Oertlichvs «n» Sächsisches Dank -ee Manöverlettuno Der Oberbefehlshaber der Gruppe k, General d. Ins. Hasse, bat an Ministerpräsident Schleck ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: „Nach Abschluß ber von mir geleiteten Manöver möchte ich nicht verfehlen, die besonders freundliche Aus. nähme hervorzuheben, die die mir unterstellten Stäbe und Truppen tn Sachsen gefunden haben. Ich richte des- halb an Sie, sehr- geehrter Herr Ministerpräsident, dle Bitte, ber Bevölkerung des ManbveraelänbeS hierfür, so- wie sür das dem Reichsheer während ber ganzen Dauer des Manöver» entgegcngebrachte Interesse meinen be sonderen Dank gütigst übermitteln zu wollen. Insbesondere gilt mein Dank allen mit der Unterstützung der Manöver- lettung beauftragten Beamten der Schutzpolizei. Ihrer vor- tresslichcn Mitarbeit ist in erster Linie der glatte und reibungslose Verlaus des Manövers zu verdanken. Ich hofse, dah die Manöver wieder dazu betgetragen haben, das zwilchen Volk und NetchSheer bestehende Band noch enger zu gestalten." Auch der Befehlshaber im Wehrkreis 4. Gcneralleutnani v. Gtrnanth, dankt in nachfolgenden Worten der Be völkerung: - „Bet -er grossen Zahl der durch die Manöver berührten Behörden, Städte und Gemeinden ist eS dem Wehrkreis kommando nur auf diesem Wege möglich, der Bevölke rung -es Manövergebtete» für die entgegen- kommend« und sreundliche Aufnahme der Truppen herzlich zu danken. Trotz der wirtschaftlichen Nöte un- -er vielseitigen Schwierigkeiten, denen heute die Unterbringung un- Verpflegung der Truppe begegnet, sind überall Io viel Beweise von freundlichem und weitgehendem Entgegenkommen erbracht worden, dass jeder einzelne aus der Truppe stets mit Dankbarkeit un- Freude sich dieser Manövcrtage erinnern wird. Gleichzeitig ist «S dem Wehr- kreiSkommando eine Freude, anerkennend festzustellen, dass die ausserordentlich grossen Z u s ch a ue r m a ss e n vom Be- ginn der Manöver bis zur Schlussparade den sachgemässen und zuvorkommenden Weisungen der Polizei sich aus gezeichnet gefügt und damit den reibungslosen und erfolgreichen Ablauf -er Manöver wesentlich untersliitzi haben. DaS Wehrkreiskommando erblickt darin mit grosser Freude den Beweis, dass die Liebe der Bevölkerung zur Wehrmacht nicht erloschen ist und zwischen beiden das Gefühl unlösbarer Verbundenheit be steht." —* Tarljverhandknngen im Verstchernngögewerbe. Der Deutschnationale HandlungSgehilsenvcrband teilt mit, dass der NeichSversicherungStarifvertrag neu abgeschlossen ist und in seiner bisherigen Fassung bis -um »1. März 1938 weiterläust. —* Im Lohnstrei« in der westsächsischen Textilindustrie ist nach mehrtägigen Verhandlungen unter Vorsitz des LandeSschlichtcrS Ministerialrat Dr. Hauschild heute eine freie Vereinbarung zwischen den Parteien zustande gekommen, durch die die gekündigten Lohntarife mit einigen Abänderungen sür gewisse Branchen sür die Zett vom 16. September 1932 bis 81. Januar 1638 wieder in Krall gesetzt worden sind. Für eine Anzahl Branchen ist die An gelegenheit nochmals an die Parteien zur Verhandlung binnen drei Wochen znrückverwiesen worden. Sollte wider Erwarten in diesen Branchen eine Einigung nicht zustande kommen, so geht die Sache an den Schlichter zur Entscheidung zurück. - —* Hohe» Atter. Frau Sophie Wenz, GlaShsttter Str. 8, 2, feiert beute ihren 88. Geburtstag; ss« liest noch jeden Absud l» voller Rüstigkeit -en Roinaiitell der „Dresdner Nachrichten". —* Sirre Strassenlaterne «mgesahre». Heute vormittag kur, vor tg Uhr fuhr ein von einem Personenwagen gezogene- drei- »äderiges Ltescrauto wahrscheinlich infolge BersagcnS der Steak- rnng gegen eine Strassenlaterne eingangs der Wiener Strasse. Durch den heftigen Anprall wurde diese glatt umgelegt. Schweres Autounglück eines DreS-ner Kaufmanns Der Papiergrosshäuüler Paul Scholz aus Dresden er litt auf der Landstrasse N o r d h a u se n — S a n g c r Hausen in der Nähe von Rossla einen schweren Auto unfall. AIS er auf dem Rossberg seinen Wagen stark ab- bremsen musste, um einen Zusammenstoss mit einem anderen Personenauto zu vermeiden, geriet der Wagen aus der Fahrbahn und stellte sich auer über die Strasse, wobei cr von dem Lastkraftwagen einer Dortmunder Firma ge rammt wurde. Scholz wurde aus dem Wagen geschleudert und blieb mit schweren Verletzungen bewusstlos liegen. Sein Zustand ist sehr ernst. Er sand Ausnahme im Nosslaer Krankenhaus. Wiener Uraufführungen Die Wiener Theatersaikon hat mit zwei erfolgreichen Ur- an'Mrnngcn recht viciversprechen- eingesetzt. Im Burg- t h e a t er wurde ein neues Vaucrnstück -es Obcröster- rcichers Hermann Heinz Ortner, -es Dichters des „Tobias Wunderlich", erstmalig ausgeführt. Es führt den Titel „Schuster An ton -Vitt" und behandelt einen Stoss, -en man als Pntativverbrcchcn, als Wahnmord be zeichnen könnte. Das Stück beginnt mit dem Tode des Meisters. Anton Hitt, der Geselle, tröstet die trostlose Meisterin un- verspricht, bet ihr zu bleiben. Schliesslich hei ratet er die an Jahren weit Acltere. Aber schon aus -cr Hochzeit tritt ein junges Weib in seinen Gesichtskreis, die Phoiographeiianna, die -as ungleiche Paar im HochzeitS- staai geknipst hat un- -ann in die Werkstatt kommt, sich ein Paar neue Schuhe anmessen zu lassen. Bald ist die Liebes geschichte fertig, und nun will Anna geheiratet sein und Meisierin werden. Sie redet dem Anton solange zu, bis er seiner Fran eine Kassecschale mit Gift zu reichen bereit ist. In diesem Augenblick tritt die Fran zur Tür heraus uud bricht, wohl alle Zusammenhänge ahnen-, tot zusammen. Anna glaubt ihr Spiel gewonnen zu haben. Sie hat es ver loren. Anton, von Reue gepackt, flüchtet vor der Geliebten un- riegelt sich im Schlafzimmer -er Schusterin ein. Ein starker Aktschluss, der den Abendcrsola entschied. Im dritten Aufzug erscheint Anton, der «S nicht mehr aushält, im Wachtztmincr -es Gendarmeriepostens, um gegen sich selbst Anzeige zu erstatten. Die Gendarmen, gerade beim Karten spiel, lachen ihn aus und scktckeu ihn nach Hause, seinen vermeintlichen Rausch anSzuschlafen. Eine ausgezeichnete Szene, die von Conrteline sein könnte. Da trtsft er Anna, die ihm gestellt, Sass sic sich Mutter fühlt. Dies Faktum hat aus dein Weibstenfel eine reuige Sünderin gemacht. Das werdende Wesen soll Eltern finden, die ihr« Schuld gcbüsst haben. Nun kehrt Anton mit ihr auf dle Wachtstube zurück und sie geben ihre Tat zu Protokoll. — Die Darstellung mit Ewald Balser und Maria Eis war glänzen- und der besten Bnrgthcatertradition ivttrdlg. Ausgezeichnet waren auch die vielen im Stücke vorkommenden Genrcsignren, wie der Totcngraberintchl, der zugleich Nachtwächter, Festarrangeur und Briefträger ist, der Dorfschnlmetster und Feuerwehr obmann und andere mehr. Tas neue Stück zeigt Ortner etwa in der Mitte zwischen Anzengruber und Schönherr. In einem ganz anderen Milieu spielt Ladislaus Fodors neuestes Bühnenwerk „Der Kuss vor dem Spiegel". Zunächst, man höre und staune. Diesmal versucht «S der „KirchenmauS-Fodor" un- Urheber anderer guietschvergnügter Lustspiele mit ber Tragik, mit dem Pro- blemstück, un- es gelingt. Ein Gatte (Professor Pettenhosj hat seine Frau mit einem Geliebten in tia^rantl ertappt und erschossen. Seine Verteidigung übernimmt sein Freund, -er Rechtsanwalt Dr. Forster. Pettenhof schildert ihm, wie er seiner Frau auf ihre Untreue gekommen. Eines Tages hat er Ne vor -em Spiegel getroffen und ihr zärtlich «Inen Kuss auf -le Schulter gedrückt. Unwirsch wird er zurück gewiesen un- aus dem Spiegel blickt ihn eine völlig fremde Fran voll Abneigung und Hass an. Misstrauisch belauert nun -er Gatte -te Frau, und als er sie in einem töto- ä-töt« entdeckt, knallt er sie nieder. Ein Mor- im Affekt, sagt sich der Rechtsanwalt, und will daraus seine Verteidi gung anfbauen. Aber daheim gerät er in eine verzweifelt ähnliche Situation. Die fatale Szene vor dem Spiegel er lebt er haargenau und weiss nun, -ass auch seine Frau ihn betrügt. Aber der Rechtsanwalt schiesst nicht. Er hebt sich die Revanche für einen Theatertrick im Gerichtssaal ans. Er hält in dieser Gerichtsszene, dle wieder einmal echtes Fodor- scheS Theater ist, sein Plädoyer für Pettenhof, in dem er nicht nur den Freund, sondern innerlich auch sich selbst ver teidigt. Auf dem Höhepunkt seiner Rede, mitten in Affekt und Pathos, erhebt er einen Revolver. Jetzt, Senkt das Publikum, wird er seine Frau erschiessen. Er tut es nicht, auch nicht nach -em Freispruch PeltenhofS. Denn Fodor kennt bas Publikum und wählt lieber «in versöhnliches Ende, die elnverständllche Scheidung statt des brutalen „Töte siel" — Die Ausführung im Theater in der Josef stabt mit Fritz Delius (Pettenhosj, Ernst Deutsch als Rechtsanwalt, Lilt DarvaS und Adrienne Gessner als den beiden Frauen war, wie man eS von Ser Wiener Reinhardt bühne nicht anders gewohnt ist. ausgezeichnet und half an den entscheidenden Stellen leicht Uber das etwas Kon struierte des Stosses hinweg zu einem vollen Theatererfolg. vr. Or. Kunst un» Wissenschaft Mtttritunoen -re «StMchen StaatStheater Opernhaus Die Oper „Mister Wn" ist von Eugen d'Alvert un vollendet znrückgelassen worden. Beim Tode des Meisters lag dle Klavicrskizze vollständig vor. Von der Partitur hatte d'Albert nur mehr einen kleinen Bruchteil des Wertes fertigstellen können. Leo Blech hat da» Werk auf Grün der vorliegenden Skizzen vollendet und instrumentiert. Montag, am 19. September, Anrecht AuberS komische Oper „Fra Dtavolo" mit Tino Patliera in -cr Titelpartte und Hilde Elatrsried zum ersten Male als Zerlinc. Die weitere Besetzung ist die bekannte. Anfang 8 Uhr. Dienstag, am 29. September, kommt zum ersten Male in dieser Spielzeit Richard Strauss' Oper „Die ägyptische Helena" mit Btorica Ursuleac tn der Titel partie zur Aufführung. Wochenspielplan »er Sächsischen Staalscheater Opernhaus Sonntag (18.1, äusser Anrecht: „Die Meistersinger von Nürnberg" (S bis 19). Montag, Anrecht /V: „Fra Dtavolo" (8 bis narb 19)41. Dienstag, Anrecht „Die ägyptische Helena" (7)4 bis gegen 101. Mittwoch, äusser Anrecht: „Die Fledermaus" (8 bis gegen 10)J. Donnerstag, Anrecht ä: „Der fliegende Holländer" (8 bis 19)4). Freitag, Anrecht „Cosi san tntte" (7)4 bis gegen 16)41. Sonnabend, äusser Anrecht: „Der Zigeunerbaron" (7)4 bi« gegen 10)4). Sonn tag (2ö.), äusser Anrecht: „Othello" (7 bis gegen IG. Montag geschlossene Vorstellung sür die Dresdner Theatcrgemclndc des „BtthncnvolkSbunbeS" (kein össentltcher Kartenverkauf Schauspielhaus Sonntag (18.1, äusser Anrecht: „Alle Wege führen zur Liebe" (7)4 bis gegen Ivj. Montag, Anrecht „Die Jungfern vom Bischofsberg" (8 bis 19)4>. Dienstag, Anrecht „Die Natten" (8 bis 19)4). Mittwoch, Anrecht -V: „Jagt ihn - ein Mensch" (8 bis 16)41. Donnerstag geschlossene Vorstellung für den Verein Dresdner Volksbühne (kein össentltcher Kartenverkaufs, Freitag. Anrecht ä: „Alle Wege ktthren zur Liebe" (8 bis gegen 19)41. Sonnabend, Anrecht „Die Karriere" (8 bis in)4s. Sonntag (2ö.j, äusser Anrecht: „Die göttliche Jette" (7)4 bis 10s. Montag, Anrecht U: „Alle Wege führen zur Liebe" (8 bis gegen 19)4s. -s* Sptelpka« dr» AlberttheaterS vom IS. bis 28. September. BIS ml« Freitag, den 28. September, geschlossen. Sonnabend, 21. Sept.: „Die Jungfrau von Orleans"; Sonntag «2iz.>: „Da* schwedische Ilindholz"; Montag: „Die Iunglrau von Orleans." -s* Spielpla« ber «»mkdie vom 10. bis 28. September. All abendlich: „Guten Morgen, Willi!" Spielpla» des SentralthealerS vom IS. bl» mit 28. Sep- «ember. Allabendlich 8 Uhr: Gastspiel Fritz Schulz tn: „Ter Storch der Kompagnie." Mittwoch, Sonnabend und Sonntag nach mittag» 4 Uhr: VarletSvorstellungen.
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