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Aven-Aussahe ArrUag, >«. Sepkmbrr i»sr r«. Sabwanv. Sir. 43» »rück L Verlag: LIeplch ck «elchard«, Dresdrn. Pofttchkck.»to. WSS »-««den Nachdruck nur mit deutl.vueUenangabe (Dretdn. Nachr.i iultgig. Unverlangt« Schrtltftück« «erden nicht «mlbetvahrt »ratztanlchrist! Nachrlchten »reiben gemivrecher-Sammetnummer: «»»41. Nur IL, Rachtgeiprtiche: Nr. ivvll SchrilHeilung u. Haut>IgeIchi»t«steNe: D-rtden-A. 1, Marienllrab« »«/" lohn», durch Paftbetug «.«o Ml. einichiiebiich 5» Plg. Postgebühr (ohne P°stjusteliung»gebühr> bet »mal wbchenlllchem Beriand. «inzelnummer la Plg. «n«elgenpreile: »ie «inlgaltige 30 mm breite Leite 3» Vlg-, lür auiivLrt» 40 Plg., die »0 mm breite ReNameteti« »00 Plg., auberholb »»« Plg. ab«, «teilenStichtag lt. »arik- gamlllenan)eigen und Stellengeiuche ohne Rabatt 1» Plg., auier- hÄb »» Mg. oilertengebühr »o Pl». «lutwtirtige «usträge «ege« varau»be«<chlung. Das neue Panzerschiff wir- gebaut Ser Minis an die Marimmrit rttcill Berlin, IS. Sept. Nachdem die AbrüstungS« konserenz bisher keine praktischen Ergebnisse gezeitigt hat, hat die ReichSregierung, wie aus Wilhelms« hauen berichtet wird, derWilhelmShavenerMarine« werst den Austrag gegeben, den Ban des Panzer« IchtsseS 0 in Angriss zu nehmen. Die Kiellegung er, folgt am 1. Oktober. Die Bauzeit ist aus vier Jahre ver« «»schlagt. Die erst« Naurat« siir das Panzerschiss 0 war in den noch von der Regierung Brüning ausgestellten diesjährigen Marinehaushalt eingesetzt worden. Die Negierung hatte aber die Einschränkung gemacht, den Baubeginn von den Ergebnissen der Genser Abrüstungskonferenz abhängig zu machen. Kablnettsberatunv über die Zmssenkung Berlin, 10. September. DaS Neichskabinett wird in seiner morgigen Sitzung zu der Frage der ZinSsenkung Stel lung nehmen. Nach Anssassung unterrichteter politischer «reise ist entsprechend bereits sriihcr gemachten Aeustcrungen nicht anzunehmen, das, die ReichSregierung beabsichtigt, eine a« »ereil« ZinSsenkung durchzusühren. Der Globalabstrtch am ReichSctat in Höhe von Itö Mil lionen Mark ist seht ourchgestihrt. Die Verteilung des Ab strichs aus die einzelnen Ressorts wird als ein« interne Angelegenheit der Verwaltung bezeichnet. Das große diplomatische Revirement vroktmolSaug unooror Sorllnor LodrUltoltuug Berlin, 10. Sept. Ueber das bevorstehende diplomatische Revirement liegen jetzt weitere Nachrichten vor, denen wir folgendes entnehmen: Im Vordergrund stehen die Um- besetzungen der drei groben Botschaften in Paris, London und Nom. Wie bereits gemeldet, wird der Pariser Bot schafter Dr. v. Hoesch Botschafter in London an Stelle des fetzigen NeichsinnenmtnisterS v. Neurath. Nach Paris geht höchstwahrscheinlich der jetzige Personalreserent im Auswärtigen Amt, Dr. Koester. Der bisherige Bot- chafter in Nom, Dr. v. Schubert, StresemannS Staats ekretär, diirfte zurDtSpofitton gestellt werden. An eine Stelle tritt, wie bereits gemeldet, der bisherige Ge- andte inBelgrad, Herr v. Hass« ll. Wer Hassells Nach- olgcr in Belgrad wird, steht noch nicht fest. Man spricht von dem fetzigen Leiter der Kulturabteilung im Auswärtigen Amt. Fre »tag. Die Kulturableilung diirfte an seiner Stelle vom fetzigen Ministerialdirigenten Dr. Terdcnge Übernommen werden. Fiir L i s s a b o n ist der fetzige Unter generalsekretär im Völkerbund, Dusour-FSronc«, in Aussicht genommen. Der deutsche Gesandte in Mexiko, Will, diirfte zur Disposition gestellt werden. An «eine Stelle tritt der frühere NetchSpresscchef Dr. Zechlin. Bor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen wird in Washington kein Wechsel vorgenonmien werden. ES gilt aber als sicher, daft nach diesen Wahlen der jetzige Botschafter, Dr. v. Prltt >vttz und Gaffron, Washing- ton rcrlassen wird. Schlicblich Ist mit -er Abberufung des deutschen Gesandten in Wien, Dr. Rteth, zn rechnen. MersuchlmgslmMO wMMinstch Mittwoch Berlin, 10. Sept. Eine ncne Sitzung des vom Ueber- wachnngöausschus, beschlossenen UntcrsuchnugSauS» schusseS ist auch heute noch nicht anberaumt worden. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. erfährt, wird die erste Sitzung des Untersuchungsausschusses nicht vor Mitt woch nächster Woche stattfinben. Besondere Ladungen an die zunächst als Zeugen genannten Personen, nämlich den Reichskanzler, den NeichSinnenminislcr und den Staats sekretär in der Reichskanzlei, sind nicht mehr be absichtigt, die Ladung dieser Zeugen ist vielmehr durch den AuSschus,Vorsitzenden Lübc in seiner gestrigen Be sprechung mit den Vertretern der Neichöregierung münd- lich erfolgt. Görtnos Klage gegen Papen vradtmolckung unooror Vorllvvr Sokrlttlsltnng Berlin, 10. September. In der Abteilung 11V des Amts gerichts Berlin-Mitte ist heute mittag die angekündigt« Privatklagc des Ncichötagöpräsidcntcn Göring gegen den Reichskanzler v. Papen wegen Beleidigung durch den Vor wurf des V c r s a s s u n g S b r u chs cingegaugen. Steuergutscheine ab 1. Oktober vradtmolüuog unsvror SsrUnsr Sedrlltlsltung Berlin, 10. Sept. Ab 1. Oktober werben bekanntlich bi« neuen SteueranrechnungSscheine auögegeben, bl« jetzt im Entwurf fe rt l gg e st e l lt sind. Um Fälschungen vor zubeugen, sind st« aus Wasserzeichenpapicr gedruckt. Ihr Format ist ein Zwischen dlng zwischen NeichSbank- note und Aktie. Die Ausgabe der Steuerscheine erfolgt ausschließlich durch die örtlichen Finanzämter, von denen jedes einen ausreichenden Vorrat an Steucrscheinsormularen verschiedener Grösienordnnng zugewlesen erhält. Die Finanzämter brauchen dann bei der Ausgabe lediglich ihre Unterschrift unter die Steuerscheine zu setzen. EntMibwbe Kursiindmmg Bauerns? Gerüchte von einer Aussöhnung mit -em Kabinett Papen Nürnberg, 10. Sept. Unter der Uebcrschrist „Versöhnung mit der Rcichspvlitik?" bringt heute dke „Nürnberger Zeitung" Ausführungen, die in ihren Grundfätzc» im wesentlichen an Berliner unterrichteter Stelle bestätigt werden. Das Blatt sagt unter anderem: Die Politik der bäurischen Regierung gegenüber dem Reich scheint vor einer c n t s ch c i d e u d c n K u r S ä n d c r u n g zu stehen. Unsere Münchner Redaktion hat Speztalinsormativnen ein geholt, die diesen Wechsel in dem Verhältnis Bauern zum dieich andeuten. Die ReichSregierung soll nämlich eine bereits sehr Weit gehende Fühlungnahme mit der bayrischen Regierung durch Herrn v. LerSner hergcstellt haben. Man will Bayern für die kommende NetchSreform weit gehende Eventnalgarantten der Erhaltung seiner Selbständigkeit anbietcn, insbesondere soll cS aber lelne finanzielle Unabhängigkeit vom Reich er halten durch entsprechende Acndcrung des Finanzausgleichs. Die bayrische Negierung selbst hat zu diesen Dingen noch leine Stellung genommen. ES ist aber anzunehmcn, dab sie sich fetzt ändern wird. Entgegen der ursprünglichen Absicht der ReichSregierung, die kommende NcichSrcsvrm nach einem Huge n b ergschen Plan durchzusühren. der die prcusttsche und die Reichs regierung zwar in einer Hand vereinigen sollte, aber die preußische Verwaltung bestehen liest, hat sich dl« Negierung Papen nunmehr entschlossen, nach eigenen Gedanken noch tinen Schritt weitcrzugchcn und auch -ort vor dem bayrischen Jndustrtellenverband aus dessen Einladung zu sprechen. Der genaue Termin wird noch festgesetzt. Notruf einer Gemeinde Halle, 10. September. Der stellvertretende Gemeindevor steher der Gemeinde Amrncndors, die mit rund 13000 Einwohnern die gröstte Landgemeinde Deutsch lands ist, hat an das preusttschc Innenministerium folgen des Telegramm gerichtet: „Gemeindevorsteher an nervöser Erschöpfung erkrankt. Gemeindefinanzen zusammengebrochcn. Wohlsahrtönntcrstühungen, Gehaltörückständc, Lehrergchälter nur durch Einbehaltung der Staatssteuern seit August ge zahlt. KrankcnhauSkosten zum T«il seit vorigem Jahr nicht bezahlt. Bisherige Rückstände >1 Million. Einige Gläubiger veranlassen ZwangSmastnahmen. Groste Hypotheken wegen Nichtzahlung der Zinsen fällig. Saalckrciöverwaltung lehnt Hilfe ab, da selbst in Schwierigkeiten. Heutige Unterstützniigö- zahlungcn nur durch Einbehaltung der Staatssteuern noch möglich. Erbitte dringend Hilfe." Wieder ein Kastenbote niederveschosten Hamburg, 10. Sept. In Hamburg, das seit zwei Tagen Schauplatz toller Naubüberfälle ist, hat sich heute wieder ein Näuberstrcich zugetragcu, der leider die lebensgefährlichen Verwundungen eines Kasscnbotcn zur Folge hatte. Kurz nach >412 Uhr wurde ein Kasscnbote in der Fcrdiuandstraste von einem Mann, der ans einem Auto sprang, nieder« geschossen und seiner Aktentasche beraubt, die angeblich eine Summe von 2 0 0 0 N c i ch S m a r k enthalten haben soll. Der Täter raste mit dem Auto davon und konnte trotz der sofort eingesetzten Verfolgung entkommen. Der Ver wundete, der einen Bauchschust erlitten hat, wurde ins Krankenhaus gebracht. Während der Verfolgung gab der Räuber noch weitere Schüsse ab, durch die eine 2"fährige Frau einen Beinschuß davontrug. „Gras Zeppelin" nach Rio gestartet. Lniisclnss „Gras Zeppelin" ist Freitag vormittag io Uhr (MEZ.» von Pernambuko nach Rio de Janeiro gestartet. Bedenkliche KommmWiine Englands Die zahlemnäßisen Beschränkungen sollen bestehen bleiben die preußische Verwaltung mit der ReichSverevaltnng völlig zu vereinigen. Die preußische» Provinzen werde» Ncichsländer werden mit stark dezentralisierten Besugnisien und Ausgaben. Die Länder „alter Ordnung", Bayern, Württemberg, Baden und Sachsen dagegen werden in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben. Sie sollen sogar eine ver stärkte Dasein sgarantie erhalten, indem man ihnen wescntlickie Teile ihrer früheren finanziellen Selbständigkeit zurückgibi. Einzelheiten sind in diesen Punkten allerdings noch nicht scstgclegt, wenngleich angenommen werden kann, dast der neu« Vertrauensmann der Rclchöregicrung in den Ländern, Freiherr von LerS ner, bereits komplett« Vorschläge »ach klaren Plänen ge macht hat. Wie das Blatt weiter hört, will Herr von Papen selbst stach Beendigung -er gegenwärtig akuten tnnerpolitischen Auseinandersetzungen seinen Antrittsbesuch in Bayern machen. Ferner beabsichtigt Innenminister von Gayl, ein« Reise durch -ie bayrische Ostmark anzutreten, mit anschlieftendem Besuch Münchens. Bei dieser Ge- legcnheit wird man sich in Bayern an das Wort des Herrn von Gayl erinnern, dast die Neichörcsorm nicht gegen die Länder, sondern mit den Ländern geführt werden soll. _ Wie wir erfahren, beabsichtigt Reichskanzler von Papen, Anfang Oktober nach München zu fahren, »m London, 10. Sept. Der diplomatische Korrespondent der „M or »tng Po st" meldet, dast der englische Austenmtnister, Sir John Simon, noch immer mit der Nachprüfung der Fragen beschäftigt ist, die sich aus der deutschen Forde rung nach Nüstungsgletchheit ergeben. Hierunter falle auch die Haltung, die England sowohl in formeller wie in mate rieller Hinsicht cinnchmen werde. Die englische Regierung erkenne die Notwendigkeit an, eine verständige Lösung zu finden, nachdem der deutsch« französische Notenwechsel ergebnislos verlausen sei. Sie sei gegen eine Wiederaufrüstung Deutschlands, be günstige aber eine Abrüstung der anderen Mächte. Ein Weg aus den Schwierigkeiten heraus könne darin gesunden werden, dast man die Sonderbesttmmungen des Teiles 5 des Versailler Vertrages anher Krast setzte und Deutschland erlaube, dieselben Waffen zu besitzen, ans deren Beibehaltung sich die anderen Staaten im Laufe der Abritstungskonserenz einigen würden. Deutschland aber solle wenigstens bis auf weiteres ein« Beschränkung sür die zahlenmästige Stärke seines Heeres und für di« Ausrüstung auserlegt bleiben. ES sei möglich, -ast Deutschland sich mit dieser Art von Ein- schränkungSmastnahmen für eine gewisse Zeitspanne bis zur endgültigen Abrüstungskonferenz, da» heißt also auf i Dauer von fünf oder zehn Jahren, einverstanden erklären werde. „Daily Heralb" sagt, dast Macbonald zuerst den Gedanken einer Sondcrkonsercnz der beteiligten Mächte zur Erörterung der deutschen Ansprüche hatte, wo gegen aber Frankreich Einwendungen erhoben hätte. So sei man ans den Gedanken verfallen, die An gelegenheit in privaten Besprechungen in Gens zn behandeln. Sa» deutsche Schreiben in Sens überreich« Gens, 10. Sept. DaS mit großer Spannung erwartet« Schreiben -er ReichSregierung an -en Präsidenten der Ab rüstungskonferenz, Henderson, ist am Freitagvormittaa durch -en deutschen Generalkonsul dem Direktor -er Abrüstungs abteilung -es Völkerbundssekretariats, AghntdeS, über reicht worden. In dem Schreiben, das drei Maschinen fetten lang rind in deutscher und französischer Sprache abgcfastt ist, teilt -ie ReichSregierung mit, daß Deutschland auf der zum 21. September einbcrnfeucn Bürosltzung -er Abrüstungskonferenz nicht vertreten sein werde. Die Begründung dieses Entschlusses entspricht Im wesent lichen den Darlegungen, die in -er deutschen Note an die französische Regierung über die deutschen Gleichberechtigungs forderungen enthalten sind. Die deutsche Regierung weist darauf hin, -ast b«r«itS in d«r Erklärung -es Abordnung»- e sührers Nadolny vom A. Juli vor dem Hauptausschuß