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r,S0 RM l«hn« Zultell-i-bajr). r an Sonn- und F«>«,la§rn. Z «»?,«»»: I««i s>au, pionq"!» 2/0 2iM I,«l>Ib^c im voraus!, ou-ti >st r,8d RM lohn» Zu!tell.,:bOjr). DI« „Arb-Itirstlmm," «rlchelni «!-. uk«k an Sonn- und Jel«,la§kn. In Follrn höher«» Vtwali besteht kein >lh au! Lieferung der Zeitung oder auf ZnrLlkiahlung de» Be,ug,i>reIIe« Tageszeitung ber KPD / Sektion ber Kommunistischen Znternatio^ Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Nuno^ Erdball / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jungl Einzelnummer 10 PsenMg 2^» Z->'u"0^ - Verla«: Dresdner Ä«rla«»««!Ä,«wochs" SSLLS^^ betrieb«« und arbettsrechtl. Fragen. » Dresden, Montag den 8. Juni 1Y31 ^^^PUchäurjrell« und ^ke» !-»l<d«<kkoat»: Dreiden 18 E. 17—18 Uhr Sprechstunde Nummer 107 Snzetarnpr«,»: di« neunmal arlvalten« Nonpareille,eil« ov«r deren Raum LL Pf., lür Familtenanzeigen !0 Pf., für dl« St«klameze>l« !an!chll«heud a» d«a dreilpaliigen T«N «tner Tltlelte) 1,Sd RM. «njeiatn.Annabme nur wochentags von S Uhr an In der Exp«>tlo« Dr«,de»«8.1. wlllerbahnhoMrasi« r 7. Jahrgang Sturm gegen das Hungerdiktat! Sie Notverordnung muß fallen! Die Notverordnung ist verkündet. Sie bringt Ungeheuerliches den arbeitenden Massen. Die Erwerbslosen werden wiederum eines Teiles ihrer Unterstützung beraubt. Die Saisonarbeiter gehen der Hauptunterstütznng ver lustig, die Wartezeit wird allgemein verlängert. Die Jugendlichen werden überhaupt von jeder Unterstützung aus- gcichlossen. Die Gehälter der Beamten und 'Angestellten werden abgcbaut. Eine neue Massenstener, Krisenstoner, wird eingesiihrt. Die Aermsten der Armen, die Invaliden und Kriegsopfer, werden erneut eines Teiles ihrer Nente beraubt. Neue Steuern und Zölle und die Itt-Stundcn-Woche ohne Lohnausgleich sind diktiert. Millionen von 'Arbeiter werden um die Rückerstattung der Lohnsteuer gebracht. Das Nnchtbaävcrbot wird eingeschränkt und zu gleich das Brot verschlechtert! Tic Brüning-Regierung hat dieses uugcheuerlick>e Diktat mit einer Erklärung verbunden, die zeigt, daß die Diktatur-Negierung den Bc-den unter ihren Fügen wanken fühlt. Ein „Ausruf an das ventichc Volk" ist erlassen, der mit einigen Redensarten den Sturm der Volkscmpörung beschwichtigen sog den das neue Hungerditiat hervorruft. Dieser Aufruf enthält jedoch auch ein voi kommen, wird am deutlichsten entlarvt durch dcu Wortlaut und durch den gesamten Inhalt der neuen Diktalurverorsnung. Mit geballten Fäusten und dem Kampswillen der Empörung nimmt die arbeitende Bevölkerung die Verkündung dieses Kapi talsdiktats auf. Sie erkennt in der Vrüningregierung das I Scharfmacherkabinett d" kapital > der arbeitenden taler Gewalt ihr bankrottes ^eg Regierungserklärung stellt Massen ausrcchtcrhalten wil - - jst. was man dem Volk selbst fest, das; die Grenze . rggen: Die Grenze ist Je'm U dle V-völkeruug, sehr sehen langh ubcrichr.ttcnl Jet; Ney die Voraus tue Schauenden m -tadt u-w als sie bei allen Ma- sagen der Kommuuisiiichen V Bourgeoisie den Arbeitenden cr- növern und Ma,;nahmcn ^r - _ rze Handvoll klärte: Was einigen weniizr gepriesen wird als Schmarotzer Vorteile bn"gt j j neues Elend ,B°r«U xir da, d°a.ch- ° ,ap,°,!^!ch« über die Magen. . . Jeder -rmg, i'odsstia für .^und^rtt^ M°^chen! g!«:tcs Eingeständnis des kapitalistischen Bankrotts und des Zu- niuienbruches der kapitalistischen Poungplanpolitik. Wörtlich heißt es in dem Brüning-Ausruf: „Die Erwartung, dich die Weltwirtschaftskrise m>t dem Frühjahr abcbbcn und damit Not und Arbeitslosigkeit... zu- , ickgchen werden, hat sich als trügerisch erwiesen... Die Er- Jemonstrationen gegen die Notverordnung Äusammenstvbe in Hamburg und Düsseldorf leuhterung, die der neue Plan (Poungplan) nach Ansicht aller Beteiligten dem deutschen Volke bringen soll, ... hat er nicht gebracht." Angesichts dessen wagt es die Negierung, ihre Rot or e diiuug biu' isiellcn als die „unvermeidliche Belastung aller >e des Voltes". Dieser ungeheuerliche Versuch der Ver webung der laiiache. das; diese Notverordnung nichts anderes als Dittaturdckrct gegen das Lebe« und die Gesundheit des werk, kotigen Volkes ist. während die Ausbeuter, die Millionäre, die Parasiten des Voltes mit geradezu lächerlichen „Belastungen" da- Düsseldorf, 8. Juni. sEig. Drahtmeldung.) Am Sonnabend sand in Düsseldorf eine grohe Demonstration der Erwerbslosen und Betriebsarbeiter gegen die Notoerordnung statt. An den verschiedensten Stellen Düsseldorfs bildeten sich spontan Dcmonstrationsziige, die unter lauten Protestruscn durch die Strasjkn marschierten. Die Polizei griff die Demonstranten brutal an und schlug mit Gummiknüppeln wehrlose Arbeiter nie. der. Bei diesen Uebersitllen wurden eine Anzahl Schlisse aus die Arbeiter abgegeben. Erst in den späten Abendstunden trat Ruhe «in. Hamburg, 8. Juni. (Eig. Drahtmeldung.) Auch in Hamburg kam es am Sonnabend zu Demonstratio, nen gegen die Notverordnung. Die Polizei ging brutal gegen d«e demonstrierenden Arbeiter vor. Essen, 7. Ium In Essen-West und in Segcroth, ausgesprochenen Arbeiter, vierteln wurden von der Polizei Razzien aus Arbeiter durchge führt und etwa 2 kl) Arbeiter verhaftet. In Gelsen- kirchcn kam es zu Zusammenstößen. Die Arbeiter rissen das Straßen Pflaster aus. Nazibanditen sturmen „Bürgergarten" Heraus zum Massenprotest: Dienstag 18 Uhr „Mrgergarten", Mittwoch 20 Mr Ausstellungsvalast Ein gemeiner ttcbcrsall wurde von aus Chemnitz heimkchrenden Nazis gestern abend in Dresden verübt. Gegen 23 Uhr fuhren plötzlich mehrere vollbcladenc Lastautos mit Nazibanden vor dem bekannten Löbtauer Arbeitcrlokal Bürgergartcn vor riegelten ab und stürmten dann nach offenbar wohlvorbercitetem Plan den Garten und den großen Saal. Mit Messern, Hicbwasscn und Koppeln gingen die Banditen st^gen die Anwesenden vor. Mädchen wurden an den Haaren gepackt und die Treppe hcruntcrgrschlcist und von den Burschen in schamloser Weise mißhandelt. Gleichzeitig fielen die Nazibanditen u'^r einzelne Arbeiter aus der Straße her. Eine ganze Anzahl A.beitcr wurden verletzt, davon einer durch Messerstiche so schwer, daß er in Krankenhaus übergcsührt werden muhte. Die wenigen Arbeiter, die gegenüber den INN Nazis fast verloren ichirnen, setzten sich tapfer zur Wehr, und so werden einige der Nazis ihres feigen Uebcrfalles nicht froh sein. Erhebung der Vllrgcrsteucr auszurusen. Der Antrag wurde mit bürgerlich-sozialdemokratischer Mehrheit abgelehnt. Wegen der Stellung dieses Antrages im Gemcindcpuilament wurden nun die kommunistischen Stadtverordneten angeklagt! Sie wurden wegen „gemcinschastliästr, öffentlicher Aufforderung zum Steucrstreik" zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Dieser unerhörte Prozeß ist von größter Tragweite. Die Stadtverordneten dürfen danach nicht einmal Anträge stellen, die sie als im Interesse der Bevölkerung liegend halten. Das kenn zeichnet die Durchführung der faschistischen Diktatur im Reich wie im Sachsen der Schierk-Regierung. Straßenkamps mit Nazis in khemmtz Während der ganzen Zeit des Ueberfalls und des Kampfes war von der Polizei nichts zu sehen. Erst nachdem säst alles Mobilar im Bürgergartcn zertrümmert war, erschien die Polizei und — drang mit den Nazis nochmals in den Saal, Die an- w- enden Arbeiter wurden verhaftet und auf ein Lastauto ge laden. Aus Grund der einhelligen Aussagen völlig Unbeteiligter war die Polizei dann jedoch gezwungen, die Nazis mitsamt ihren Autos ebenfalls initznnchincn. Das Unerhörteste ist jedoch, daß sechs Arbeiter in Hast behalten wurden, aber sämtliche Nazis, die einen offenen Ueberfall auf ein Lokal verübten, sreigelassen worden sind. Ueberall wird in den Arbeitervierteln und in den Betrieben Dresdens der tückische Nazillbersäll diskutiert und unter allen Werktätigen herrscht ungeheure Empörung. D-rror gegen KP ^-Stadtverordnete! Wegen eines Antrages Im Skndiparlament verurteilt! e Freiberg, K. Juni. Bor dem Schöffengericht stand di« ganz« kommunistische Stadt- vcrordnetensraktion von Oedcran, die Genossen Böhme, Mosch, dienlich und Störtzel, unter der Anklage des „Vergehens nach 8 t der Verordnung des Reichspräsidenten". Die Genossen hatten in der Stadtverordnetensraktion den Antrag eingebracht, die von der Amtvhauptmannschust Flöha zwangsweise eingeführte Bürger- steuer abzulehnen und ine Einwohnerschaft zum Streik gegen die j Nazis twer-sailen NH Büro - Zwei Angeetsef getötet, mehrere verletzt Chemnitz, 8. Juni. (Eig. Bericht.) Am Sonnabend und Sonntag sand in Chemnitz der Sachscn-Gautag der Nazis statt, der in Wirklichkeit ein verkapptes Neichstresscn war. Lastautos aus allen Teilen des 'Reiches, Bayern, Thüringen, Mitteldeutschland, Berlin, Schlesien trafen ein. Es tam zu mehreren schweren Zusammenstößen, in deren Verlaus 2 'Nazis erschösse» und mehrere verl.tzt wurden. Der faschistische Rummel wurde in Anwesenheit Hitlers mit Feuerwerk eingelcitet, dem sich ein Fackelzug anschloß. Der Zug sollte zuerst durch das proletarische Lstvicrtel geführt werde». Aus Furcht vor den Arbeitern, deren a u t i s a s ch i st i s ch e Pa rolen an Mauern und Gartcnzäunen in Chemnitz zu lesen waren, wurde der Fackelzug im letzten Moment u m - gelcitet und an der.unbelebten Peripherie der Stadt zu den Ailslösungsplätzen geführt. Die Polizei hatte Kräfte aus allen Teilen Sachsens zu sammengezogen. Außerdem erschienen noch 10 Schucllastwagen aus Berlin. . . Die Nazis benahmen sich sehr provokatorisch. Im Laufe der Sonntagöparade vor Hitler, an der rund 18 NON Faschisten teil nahmen, terrorisierten die- Faschisten am Bürgersteig stehende Arbeiter. Einzelne Arbeiter wurden wiederholt überfallen und nach Schluß der Parade im Wcstbczirk Arbeiterfrauen und Kin der blutig geschlagen. Infolgedessen kam es wiederholt zu proletarischen. Gcgenkundgcbungen. In der Nacht zwischen Sonnabend und Sonntag versuchtes! SA-Trupps das NH-Bürv und die kommunistische Bücherstube am Brühl zu überfallen. Rach ^8 Uhr machten sie den ersicn-crsolg- losen Angriff und'lehrten, nachdem'sie zurückgeschkägcn wurden, mit Verhärtung zurück, sprengten das Tor und wollten in das Haus eiudringc». Zwischen den Mordriegcn Hitlers und herbei geeilten Arbeitern kam cs zu einem Zusammenstoß, in dessen Verlaus zwei Nazis erschossen und süns weitere zum Teil schwer verletzt wurden. Die 'Nazis schossen blindwütig. Die Polizei erschien erst eine gute halbe Stunde später, um nach einer Durch suchung der Bücherstube 7I> Arbeiter wahllos zu verhaften, und schoß aus Arbeiter, wobei drei leicht verletzt wurden. Die faschistischen Demonstranten wurden in den Arbeiter bezirken mit eisiger Kälte empsangen und trotz riesiger Polizei- bcoeltuug wiederholt mit Schmäh- und Niederrusen überschüttet «elbsi in den Vierteln des Kleinbürgertums und dem Zentrum der «Aadt wurde das faschistische Mordgesindel ulcdergeschrien . " Hsi t l e r Drohungen gegen die revo ¬ lutionäre Arocitcrichast aus und erklärte im Hinblick aus die Notverordnung auch die NSDAP sei überzeugt, daß es ohne Opfer nicht gehe Er iprpch also für die Huuger-Notvcrordnuna' Charakteristisch für diese „Arbeiter-Partei ist dab am Gant.'- wo bi I b U er va r t"e i' b-ik," gezählt wurden! sie muß also Auu mobllbefigerpartei heißen. - - -