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Sächsische Volkszeitung : 25.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193409258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19340925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19340925
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-09
- Tag 1934-09-25
-
Monat
1934-09
-
Jahr
1934
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.09.1934
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Nr. 222. Sächsische Volkszeitung. Seite 4 Lustschutz-Uebung In der Zeit vom 24. bis 29. September d. I. findet in Mitteldeutschland eine in drei Abschnitte eingeieillc Ucbung stall, deren Zweck ist, den Luftschutz-Warndienst aus Grund der vom Flugmeldedienst gegebenen Meldun gen snstemaiisch zu erproben. Während in den ersten drei Uebnngstagen lediglich Zettcl-Uebungen stattfinden, weil keine Flugzeuge er- mietel werden konnien, folgt am vierten Tag die Ziel darstellung durch ermielcie Zivilflugzeuge. Zivilslugzeuge müssen verwendet werden, weil bekanntlich Deutschland die Militär-Luftfahrt durch den Versailler Vertrag verboten ist. Eine nachteilige Wirkung ist hierdurch leider nicht zu vermeiden, denn die ermicleten Zivilflugzcuge besitzen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 15» Lim. je Stunde und eine Steigfähigkeit von 3>»>U Meter, während die ausländischen Militärflugzeuge eine Geschwindigkeit bis zu 3M) Stundenkilometer und Steighöhe bis zu 8M8) Meter ausweisen. Die für den Flugmelde- und Lusl- jchutz-Warndienst verwendeten Einsatzlräste bestehen aus Freiwilligen. Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt mit: Am 27. g. 1934 werden in einem Teil der Stadt Dresden Luftschutz übungen abgehallen. Die Uebungcn fallen aus die Nachmittags stunden und erfordern die vorübergehende Sperrung von kur zen Slratzenteilen sür den gesamten Fährverkehr aus rund zwei Stunden. Die Uebungsorle sind so gewählt worden, dass nennenswerte Störungen des allgemeinen Verkehrs nicht ein treten werden und die Umgebung der gesperrten Strecken nur wenige Minuten beanspruchen wird. Lustschutzübungen sind keine Schaustellungen. Die Bevöl kerung wird gebeten, ihr Verhalten dem Ernst der Uebung anzupassen und den hierzu von den Polizeibeamlen und Uebungsteilnehmern gegebenen Anweisungen bereitwilligst nach zukommen. Ansammlungen sind verboten: auch das Zuschauen aus Fenstern, Vorgärten, von Valkonen usw. mutz dem Ernst- sall entsprechend unterbleiben. : Dl« letzte Großvorsührung der Jeuerschutzwoche sand, wie berichtet, am Sonnabendnachmitiag zwischen der Carvla- und Augustusbrücke statt. Der Uebung lag die Annahme zu grunde, datz ein Passagierdampfer aus der Elbe in Brand ge raten ist ünd datz die Passagiere zum Teil Rauchvergiftungen, Quetschungen und Knochenbrüche erlitten haben. Die Feuer wehr baute einen Nolsteg zu dem qualmenden Dampfer, Gas trupps mit Gasmasken bekämpften den Brand. Zwei Löschzüge und das Feuerlöschboot wurden eingesetzt. Die Verletzten über nahm das Rote Kreuz Kolonne 1. Der Verlaus der Ucbung, die Hunderte von Schaulustigen angelockt hatte, zeigte, wie vor bildlich Feuerwehr, Rotes Kreuz und alle anderen beteiligten Stellen in einem solchen Falle zusammenarbeilen. : Die Sanitätskolonne 2 vom Roten Kreuz sehcinaliger Samarlierverein e. V. Dresdens hielt am Sonnabend in den Blumcnsülen ihre 38jühr>ge Gründungsfeier ab. Tie Kapelle Beil umrahmte den Abend mu mugkalijchen Darbietungen. Dr. m e d. Honecker hietz als Vorsitzender der Sanitäts kolonne 2 die zahlreichen Gäste willkommen. Insbesondere gab er seiner Freude Ausdruck, an diesem Abend auch führende Mitglieder des Roten Kreuzes als Gäste zu sehen, mit dem heule der ehemalige Samarnerverein in einer Front mar schiert. Dr. Honecker gab einen Ueberblick über die fast vier Jahrzehnte umfassende Geschichte des seinerzeit von General- arzi Rüdemann gegründeten Samaritervereins und umriß die Ausgaben, die dem Verein in seiner neuen Form als Sanitäts kolonne 2 des Roten Kreuzes gestellt sind. Dr. Honecker schlotz mit einem kurzen Ueberblick über die Arbeit des letzten Jahres, in dem die Sanitätskolonne 2 16325 erste Hilfen geleistet und 404 Samariter neu ausgebildet hat. Oberst Parisch vom Ro ten Kreuz überbrachte im Namen des Roten Kreuzes herzliche Glückwünsche und gab seiner Freude Ausdruck, datz die frei willigen Organisationen, die wichtigem Dienst nm Mitmenschen geweiht sind, heute einheitlich arbeiten können zum Segen des Vaterlandes. — Im weiteren Verlause des Abends bot die Turngcmeindc Dresden-Süd turnerische und gymnastische Vor führungen, der Radsahrerverein „Meister" zeigte ein fesselndes Radballspiel. Tas „Frohsinnelly-Quarlctt" Dresden-Süd sang hübsä-e Lieder. Eine reich ausgcstalletc Tombola sand starken Zuspruch. Deutscher Tanz hielt die Teilnehmer des Abends noch lange fröhlich beisammen. y. : Sportfest des BdM. In Gegenwart einer grotzen An zahl von Ehrengästen und vor überfüllten Tribünen veran staltete der Gau Ostsachsen des VdM. am Sonnlag auf der Ilgenkampsbahn sein Sportsest. Den Vorführungen wohnten u. a. bei der Leiter der Landcsstelle Sachsen Salzmann, Kreisleiter Walther, Polizeipräsident Hille. : Die sogenannte Begerbung, ein Wahrzeichen des Plaucn- schen Grundes, wird zur Zelt einer Erneuerung unterzogen. Tas Bauwerk ist zu diesem Zweck bereits eingerüstel worden. Stach seiner Erneuerung wird das Gebäude als NSDAP.-Heiin dienen. : Schwerer Unfall eines Reichsbahnautos. Am Sonn abend früh 7,30 Uhr ist ans der Königsbrücker Straße In Lausa vor dem Vahnhossrestaurant von Klimpel ein Mietkraslwagen des Meßtrupps 1 der Obersten Bauleitung sür Krastfahrbahnen Dresden infolge Schleuderns gegen einen Betonmast der Stra ßenbahn gefahren. Obcrlandmefscr Haigis erlitt einen schweren Schädelbruch. Die technischen Angestellten Schnhmann und Gei ger wurden leicht verletzt. Auch der Kraftfahrer des Miet wagens Hugo Ferch trug schwere Verletzungen davon. Das Fahrzeug wurde vollständig zertrümmert. : Motorrad fährt gegen Telefonmast. Am Sonntagabend gegen 19 Uhr fuhr am Boxdorser Berg ein mit zwei Personen besetztes Kraftrad gegen einen Telesonmast. Der Motorradfah rer und sein Beifahrer wurden beim Sturz schwer verletzt und mußten dem Diakonissenkrankenhaus zugesührt werden. : Wenn die Pferde durchgehen. Am Sonnabend nach mittag rannte aus der Radeberger Straße eilt Gespann, dessen Pferde plötzlich scheu geworden waren, einen Laternenpsahl um, wobei die Insassen des Wagens, ein Soldat und ein Ar beiter. auf die Straße geschleudert wurden. Die beiden Ver unglückten mußten schwer verletzt dem Krankenhaus zugesührt werden. Dresdner poltzelbericht Biiroeinbrccher. Am Sonntag in den Nachmittags- bzw. Abendstunden verschafften sich Einbrecher gewaltsam Zugang zu drei Vürvs verschiedener Finnen in der Columbusftraße. Sie wuchteten mit Brecheisen die Türen auf und erbrachen in rohester Weise Schränke und andere Behältnisse. Die Diebe, die es offenbar aus Bargeld abgesehen hatten, erlangten nur in einem Falle einen kleineren Geldbetrag. In der Kesselsdorscr Straße drangen vermutlich die gleichen Täter in ein Elektro geschäft ein. Auch hier erbrachen sie rücksichtslos verschiedene Behältnisse und erbeuteten 28 RM. Zigarettcnhändleri Vorsicht! Bei einem Einbruch in ein Fabriklager in Magdeburg erbeuteten Diebe 100 000 Stück Zi garetten, Marken „Privat", „Klasse", „Gildehos" und „Or. Stern". Die Ware ist annehmbar mit einem größeren Kraft wagen sorlgeschasst worden. Es muß damit gerechnet werden, daß sie in Großstädten abgesetzt wird. Das Krinnnalaint bittet um sofortige Benachrichtigung, falls Zigaretten der bezeichneten Marken unter Preis oder sonst verdächtigen Umständen angc- boten werden. Amtliche Bekanntmachungen In das Handelsregister sind eingetragen worden: Aus Blatt 21106 (Färberei, chemische Reinigung, Wäscherei Riebeco G. m. b. H.). Geschäftsführer ist an Stelle des Kaufmanns Albert Max Reschke der Kaufmann Rolf Reschke. — Blatt 6862 (offene Handelsgesellschaft P. Bernet in Dresden). Die Kaufmanns ehefrau Elisabeth H. Trümper geb. Reindel ist in die Gesell schaft als persönlich haftende Gesellschafterin eingetreten. Sic darf die Gesellschnjt nur mit einem anderen persönlich hasten den Gesellschafter gemeinsam vertreten. Die Kaufleute Johan nes Karl Hollas und Franz Michael Trümper dürfen künftig die Gesellschaft nur je mit einem anderen persönlich hastenden Gesellschafter vertreten. Die offene Handelsgesellschaft ist in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt worden, zwei Kom manditisten sind eingetreten. Prokura ist dem Fabrikanten Kurt Reindel in Dresden erteilt worden. — Aus Blatt 16766 die Firma Bahnhosapotheke Richard Schramm in Dresden lautet künftig: Bahnhosapotheke Joachim Iahnecke. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Maximilian Gröschel in Dresden, Pillnitzerstraße 53, 1. St., ist nach Abhaltung des Schlußtermins ausgehoben worden, ebenso das Verfahren über dqs Vermögen des Kaufmanns Johannes Fritz Gerstenberger in Dresden, Hopsgartenstr. 11. d. Radeberg. Nach längerer Pause versammelten sich die Mitglieder des kalh. Kasinos ain vorigen Freitag in ih rem behaglichen Vereinszimmer, um einem Vortrage des hochw. Herrn Pfarrers zu lauschen, der sich zum Thema gewählt hatte: „Wie ein Gelehrter den Weg zur kath. Kirche gesunden hat". Es handelte sich um den in Breslau verstorbenen Theologieprof. Dr. Lämmer, der aus einer protestantischen Familie in Ost preußen stammte, evangelischer Geistlicher wurde, später aber durch Gottes Gnade, eifriges Studium der kath. Religion und inniges Gebet den Weg zur kath. Kirche zurückfand. Dieser Vortrag machte auf alle Zuhörer einen tiefen Eindruck und brachte ihnen wieder zum Bewußtsein, was es für ein großes Glück ist, ein Glied der hl. Kirche zu sein. Dem hochw. Herrn Psarrer sei auch an dieser Stelle der herzlichste Dank ausge sprochen. An diesen Vortrag schloß sich eine Lichtbildvorfüh- rung über kath. Siedlung an. die allgemeinen Beifall sand. Ein gemütliches Beisammensein beendete die so schön verlaufene Versammlung. D. denn die Be- Dicser hätte alle Beamten Wenn er es die national- Kundgebung sächsischer Beamter Die Arbeitstagung, die das Amt für Beamte der NSDAP, Gau Sachsen, und der Neichsbund der Deutschen Beamten. Gau Sachsen, für Sonnabend und Sonntag nach Dresden einberufen hatten, gestaltete sich zu einer gewaltigen nationalsozialistischen Kundgebung der sächsischen Beamten schaft. Mehr als 3000 politische Leiter und Amtswalter hatten sich am Sonnabendnachmiltag in beiden Sälen des Ausstellungspalastes zusammengefunden. Nach einleitenden Worten des Abteilungsleiters Schu bert konnte Gauamtsleiter M- d. R. Schaaf eine ganze Reihe von Gästen willkommen heißen. darunter die sächsischen Staatsminister Dr. Fritsch, Lenk und Kamp s. ferner Vertreter der Staats- und Stadtbehörden sowie der Reichs wehr. Pg. Schaaf erörterte das Verhältnis von Partei, Staat und Behörden, das aus der Grundlage fruchtbringen der Zusammenarbeit fußen müsse. Hauptaufgabe des Amtes für Beamte und des Reichsbundes lei die weltanschauliche Schulung, die Verwirklichung der Volksgemeinschaft inner halb der Beamtenschaft. Zum Schluß richtete der Redner einen Appell an die politischen Leiter und Amtswalter, nickt zu erlahmen in der Opserbereitichait. Innenminister Dr. Fritsch übermittelte die Grüße des Gauleiters und Reichsstatthalters Mutichmann. Wir haben setzt die Macht im Staat und wir können wohl sagen, daß diese Macht als ein seltenes Beispiel in der Geschichte sich nicht in einer Gewaltherrschaft auswirkt, sondern ge gründet ist auf das Vertrauen des überwältigen^.. Teiles des Volkes; und dieses gründet sich letzten Endes auf den Glauben jedes einzelnen an die Richtigkeit der national sozialistischen Idee. Die äußere Form der heutigen Volks gemeinschaft ist der Staat mit seinen Einrichtungen und Behörden. Der Beamte ist der Faktor, der diese toten Ein richtungen mit lebendigem Geist erfüllen soll. Daß dieser Geist reiner Nationalsozialismus ist. das zu erreickvn. ilt Ihre Ausgabe. Pg. Neef, Berlin, Führer des Amtes für Beamte der NSDAP und des Neichsbundcs der Deutschen Beam ten, führte u. a. aus: Heute könne man wohl von einem nationalsozialistischen Führerstaat sprechen; amtenschast ist auf den Führer vereidigt, nach seiner Machtübernahme ohne weiteres durch Nationalsozialisten ersetzen können, nicht tat, so geschah es im Vertrauen, das; sozialistische Idee Gemeingut des ganzen Volkes werde; dieser Glaube habe den Führer nicht betrogen. Denn zwei mal bereits habe das Volk an der Wahlurne Zeugnis für ihn abgelegt. Einmal freilich werde der Zustand erreicht werden müssen, daß alle Beamten Nationalsozialisten seien. Die Partei übe ein gewisses Kontrollrecht aus, ob die Anweisungen des Führers restlos durchgesübrt wür den, wobei den politischen Leitern eine wichiige Aufgabe zufalle. Wenn es gelte, ein Volk weltanschaulich zu schulen, so genüge dazu nicht der Behördenapparat. Hieraus er gebe sich sür das Amt für Beamte ei» großes Ausgaben- acbict. Am Sonnabendabend veranstaltete der Kreis Dres den eine kameradschaftliche Zusammenkunft der Tagungs teilnehmer unter Mitwirkung namhafter Künstler in dem Ausstellungspalast. 5. Klaffe 205. Sächsische LandeSlotlerle 18. Tag In der Ziehung vom 22. September wurden folgende größeren Gewinne gezogen: 30 000 M. auf Nr. 152314 5000 M. auf Nr. 55357 3000 2». auf Str. 13338 16999 53232 83128 126098 152321 157160 2000 M. auf Nr. 3850 11457 13191 30321 39831 43923 47536 54048 56874 83088 97222 104525 113048 122909 125285 136937 141137 155546 157006 1000 'M. auf 'Nr. 16237 19551 22927 24790 26016 27511 29637 31341 31980 33922 34955 46266 53936 56543 61340 69057 76416 82259 99199 109128 109563 109919 114961 116327 142754 145762 500 AI. aus Nr. 5192 6457 7686 10403 16215 19529 19664 20138 22532 23562 27614 35597 38927 46876 52378 53620 59416 62932 64888 65799 66250 67639 68654 68849 75798 79445 86582 87025 87751 91828 92166 93206 96088 97508 102430 107735 109864 112768 118588 127343 129255 131935 136016 137108 141574 145024 146367 148851 152434 155139 157836 (Ohne Gewähr) ^ondsisnokirisn Sonntägliche Msik Im Lingnerschloß haben die gewohnten Sonntagnachmit- täglichen MupkaussUhrungen wieder begonnen und erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Die gestrige Veranstaltung ge wann dadurch besonderes Interesse, daß sich in ihr die Kolora- lursopranistin Elinor Janson zum ersten Male einem größe ren Kreis vorstellte. Sie verfügt über eine angenehme Stimme, und man konnte vor allem mit Befriedigung sestslcllcn, daß sie sehr kultiviert zu singen weiß Auch mit der Progranunaus- ivahi — das ganze Konzert war italienischen Meistern gewid met — zeigte sie ein seines Stilgefühl: Lieder und Arien oon Pergolese, Bellini und Verdi („Teurer Name") trug sie mit Charme und großer Sicherheit vor. Auch die Koloratur wurde im Lause des Konzerts immer besser, nur eine gelegentliche Schärfe (das Erbteil der italienischen Schule) störte. Erstaun lich war auch die große Sicherheit der Sängerin, die den leb haften Beifall mit einigen geschickt gewählten Zugaben besänf tigen mußte. Prof. Pretzsch war ihr ein aufmerksamer Be gleiter. Den übrigen Teil des Konzerts bestritt Hanns Köhschke mit einigen Orgelvorträgen von Frescobaldi, Vl- valüi-Bach (A-moll-Konzerl) und Bossi, die aber durch ein ziem lich farbloses, müdes Spiel wenig befriedigten. — Im Anschluß hieran ging cs zur 2. Abendmusik in der «v. Domkirche, die Domkantor Heintze unter das Motto: „Deutsche Orgel choräle aus 4 Jahrhunderten" gestellt hatte. Der junge Kantor hat ein vielversprechendes, wertvolles Programm für den Win ter aufgestellt und fetzt in Erstaunen durch die künstlerische Höhe, die seine und seiner Mitarbeiter Darbietungen erreichen. Dieser Querschnitt durch die Orgelliteratur einer vierhundert jährigen Epoche ist hier wohl noch kaum in einem Konzert ge geben worden, zumindest nicht in der stilvollen Art, wie wir sie gestern erlebten: Orgelvorspiel, Ehorgesang, ja zweimal Einbe ziehung der Gemeinde zu jeweils dem gleichen Ehoral. Da zwischen Einzelvorträge aus der Orgel — wirklich ein großer Genuß! Im Einzelnen: von Scheidt ging es über Pachelbel (herrlich wieder die Partita: „Werde munter, mein Gemiite", die im Vorjahre Günter Ramin auf der Fraucn-Orgcl spielte), Hanfs, 'Buxtehude zu Bach, wo namentlich das Choralvorspicl: „Ich ruf zu Dir. Herr Jesu Christ" von Kantor Heintze nicht nur in technischer Souveränität, sondern mit einer geistigen Durchdringung wiedergegeben wurde, die zu großen Hoffnungen berechtigt. Ebenbürtig der zweite Teil, der von Brahms und Reger zu Hugo Distler und dem Dresdner Gottfried Müller führte und damit Einblick gab in die wertvolle Orgelliteratur unserer Tage. Als Abschluß spielte Heintze die große Orgel- choralsuile feines Lehrers Ramin, die mir leider nicht mehr hören konnten. Der Domchor machte seinem Kantor wieder alle Ehre. Dr. W. Sächsische Gelehrte als Redner auf der Aatur« forscher« und. Aerzietagung Der Nobelpreisträger W. Heisenberg-Leipzig hatte mit sei nem „klassischen Vortrag", wie der Vorsitzende sagte, einen ganz außerordentlichen Erfolg; er erörterte die Wandiungen der Grundlagen der exakten Naturwissenschaften in jüngster Zeit. Der 'Meteorologe L. Weickmann-Leipzig, der wegen seiner Pvlar- und Aequatorialfahrten mit dein Zeppelin viel genannt wurde, sprach Uber neue Ergebnisse zur Lyklonentheorie, I. Eggert-Leip zig in zwei Vorträgen über verschiedene Fragen der Photo graphie. R. Zaunitz-Dresden über den naturwissenschaftlichen Unterricht im Resormationszeilalter, E. Saupe-Dresden über Röntgenuntersuchungen an biologischen Objekten und mensch- iichen Kürpergeweben, E. Schicbold-Leipzig und F. Halle-Leipzig über Röntgenvskopie in der Kolloidchemie, C. Stich-Leipzig und A. Locsche-Leipzig Uber Heilmittel (Apotheker-Gruppe), H. Küst- ner-Leipzig über Hormontherapie in der Frauenheilkunde, F. Tobler-Dresdcn über die Diplombiologcnprüsung, R. A. Pfeisser- Leipzig über Kreislauf und Tuberkulose in bezug auf Hirn forschung, Tonndorf-Dresden Uber akutes Milzbrand-Oedem in Nase und Nachen, Weinig-Leipzig über die Frage der Fälschung van Dyckscher Gemälde, Raestrup-Leipzig über Entlarvung einer internationalen Wettschein-Schwindlerbande, Timm-Leipzig über Wanderung von Schwermetallen in lebenden Geweben, Kockel- Leipzig über Kriminallechnisch Neues zur Frage des Nahschusses, Nicbcrle-Leipzig über die Tuberkulose und ihre Bedeutung sür die Ticrnahrungsmittelkunde, I. Krumbiegel-Lcipzig über Um bildungen der Tiergestalt (sogenannte Procerisicrungs- und Ne- liokarislerungregcln) tik geschichtlicher Hinsicht u. Rob. Stein- Leipzig über Görrc»' Naturphilosophie und Na turwissenschaft. *" Leipziger Börse vom 22. September. Am Sonnabend blie- ' ben die Umsätze im allgemeinen recht klein. Am Markt der festverzinslichen Werte bestand Nachfrage nack Pfandbriefen. Leipziger amtlicher Grohmarkt für Getreide und Futter mittel vom 22. September. Weizen inl Durchschnitt 77 kg Preis gebiet W 8 ges. Erzeugerpreis 192; Miihlcnhandclspreis 196; Roggen 72—73 kg Preisgcbiet R 9 ges. Erzeugerpreis 154; Mühlenhandelsprcis t58; Futtergerste Preisgcbiet E 9 gesetzt. Erzeugerpreis 157; Handelspreis 160; Industriegerste vierzeilig 166—167; zweizeilig 186—196; Sommergerste inl. Brauware (feinste über Notiz) 200—210; Hafer inl. gelber H 11 152; H 13 155; weißer H 11 159, H 13 162; Mais La Plata 230-233; Mais cinquantin 236-238; Raps 310-332: Erbsen inl. Vikt. (feinste über Notiz) 520— 580. Amtlich« Mehlpreife: Weizen mehl. inl. Type 790, Höchstafchegehalt 0,860, Preisgeb. 8 27^5, 9 27,50, 3 27; Roggenmehl inl.. Höchstalchcgehalt 1,050 Preis gebiet 9 22,25. 11 22,25, 8 22; Weizenvollkleie Grundpreis 11,55; sonstige Meizenkleie 11,05; Weizensuttermchl 13,75; Weizen» nachmehl 15,75; Noggentleie 9,65. verttner Obst- und vemvsemarkt. ^mtllekor Verlebt der blarktkallen- virektion vom 82. September. Angebot roickNek, Oeeek>kt rukig, Kreis« revnig verSndort. lm Lngroskandel notierten lllr LO Ke io Ilark, veno nickt ander» vv.unerkt. Von den Kreisen sind ia Xbrug ru dringen krackt, Kpessa und Provision. ^epkel, kiesig«, 1'atel 10—IS, So. Koek 3—8. do. Kal. 10—16, do. kckrveiror 14—16, dirnon, kiesig« i'akol 16—18, So. l^oek 4—9, do. bvkmiseko 6—18, do. ital. 16—16, ^Veintraubea koll. 34—36, do. ital. brutto 10—16, Kroilloldeoron, «ekwcdisek« 15—24, Pflaumen, kiesig« 12-16, pkr- »iekv, ital. brutto 82—SO. VValnSss«, kiesig« II 85—45, do. ital. 28—56, va- nanen, damaiea 22—26. do. brasil. 10—13, Zitronen, jo nack Packung 7—16, ^VelÜkokt 8—1.50, ^Vlrsingkokl S—4, Kotkokl 4.5<>—o.kiO, Spinat, Murrel 3-6, do. Klatt 5—6, Kalkt 100 Xopk 3—8. kadivscken Sckock-kund 0,70—0.00, Ourken, Linlego 4—7, So kekmor S—5.80, do. Kent 8—7.80, kUrkl» 2—8, 'Po- maten 1—2.50, koklradi Sckock 0,70—1.20, ölokrriiben. genaseken 6—3.75, Koklrlidea S—4.VO, Kottleko 100 LtNek 8—10, Ueorrettick 3K—42. koknen', grün» 1 7—12, So. U 4-6, do. VVacb, 6-10. klumvnkok» 100 Xupf l 15-28, do. N 5—10, do. kuppen S—5, 6ksmpignon«, 'preikkaus veivo l 75-VO, So. Il 55-68, do. blond« 50-70, Stvlnpilr« 18—85. porreo Sekoek 0,70- 1.20, pcteraiK» 100 kund 8—8, liebeln 6.25—6.75, do. groü« 7—S. berliner p«ttmarkt vom 22. Sevtemder. Uuttvr: ba dvr Kerlckts» voeko veriiek dor Llarkt in den gleicnon Kalmen vio biskor. Deutseko kut- tor, dl« rronig rugotOkrt ist, bleibt weiter stärk kcgekrt. Kio Ketek-steil« sorgt« durck kerettstvllung gröüorer Honson ^u-land-kuttor datllr, daü dvr Kedark gedockt vurdo. Ks notierten: deulsckv Markenbutter 130. deut,« ko fein« tloikereiduttor 187, deutseko koikerelkuttor 183. 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